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Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Robinato

Member
Registriert
10. April 2012
Beiträge
156
Das Internet scheint wie gemacht, um einige Ideale der Aufklärung in die Tat umzusetzen.
- es stellt Informationen zur Verfügung , sodass jeder das selbstständige Denken beginnen und üben möge.
- es repräsentiert das Ideal der Gleichheit, denn jeder kann dort publizieren und sogar Gehör finden (auch wenn die Angst um Einschränkungen und Zensur im Internet umgeht und zunimmt)
- es bietet Plattform auch den marginalsierten Teilen der Gesellschaft und fördert dadurch, könnte man veraltet sagen, die Brüderlichkeit (und Schwesterlichkeit)

Diese Ideen werden und wurden auch institutionell umgesetzt und versucht: durch wikipediea und wikileaks, durch die Ideen der Piraten und ihrer "liquid democracy", durch die Mitsprache eines jeden in Kommentarspalten, Blogs und Foren.

Und dennoch, so scheint es mir, gehen die Tendenzen seit Jahren (auch?) in eine negative Richtung:
Statt Aufklärung kursieren Verschwörungstheorien.
Statt Austauschs auf argumentativer Ebene dominieren persönliche Angriffe und Herabsetzungen.
Statt Konsens und Konsenswillen dominieren Hysterisierung, Partialisierung und wenig Wille, auch nur einander zuzuhören.
Der öffentliche Diskurs schließlich passt sich dem an: professionelle Medien werden oberflächlicher, heischen in unseriösen Überschriften um Aufmerksamkeit und heizen hysterische Debatten erst richtig an.

Ist das Internet für die Ideale der Aufklärung also vielleicht eher abträglich?
Oder zeigt sich nur, dass diese Ideale sowieso von falschen Voraussetzungen ausgingen, oder so sowieso nie umsetzbar wären?
 
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AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Das Internet scheint wie gemacht, um einige Ideale der Aufklärung in die Tat umzusetzen.
- es stellt Informationen zur Verfügung , sodass jeder das selbstständige Denken beginnen und üben möge.
- es repräsentiert das Ideal der Gleichheit, denn jeder kann dort publizieren und sogar Gehör finden (auch wenn die Angst um Einschränkungen und Zensur im Internet umgeht und zunimmt)
- es bietet Plattform auch den marginalsierten Teilen der Gesellschaft und fördert dadurch, könnte man veraltet sagen, die Brüderlichkeit (und Schwesterlichkeit)

Diese Ideen werden und wurden auch institutionell umgesetzt und versucht: durch wikipediea und wikileaks, durch die Ideen der Piraten und ihrer "liquid democracy", durch die Mitsprache eines jeden in Kommentarspalten, Blogs und Foren.

Und dennoch, so scheint es mir, gehen die Tendenzen seit Jahren (auch?) in eine negative Richtung:
Statt Aufklärung kursieren Verschwörungstheorien.
Statt Austauschs auf argumentativer Ebene dominieren persönliche Angriffe und Herabsetzungen.
Statt Konsens und Konsenswillen dominieren Hysterisierung, Partialisierung und wenig Wille, auch nur einander zuzuhören.
Der öffentliche Diskurs schließlich passt sich dem an: professionelle Medien werden oberflächlicher, heischen in unseriösen Überschriften um Aufmerksamkeit und heizen hysterische Debatten erst richtig an.

Ist das Internet für die Ideale der Aufklärung also vielleicht eher abträglich?
Oder zeigt sich nur, dass diese Ideale sowieso von falschen Voraussetzungen ausgingen, oder so sowieso nie umsetzbar wären?

Ja, das Internet ist zur Kommunikation wie geschaffen.

Die Aufklärung geht nur mühsam vonstatten, weil der Homo Sapiens ein zombieartiges Gehirn hat, das Wahrnehmungsstörungen und Realitätsverlust verursacht.

Nun kann ein z.B. Archäologe die Masse der gefundenen Knochen als Beweise seinen Kritikern so lange auf den Kopf schlagen, bis diese geisteskranken, Wahrnehmungsverzerrten und an Realitätsverlust leidenden Zombies wimmernd zusammenbrechen und sich die Erkenntnis durchsetzt, was der normale Weg ist.

Bei psychologischen Befunden ist dies leider nicht möglich, weil diese rein subjektiv sind und von den Zombies immer verdrängt werden können als wäre nichts gewesen, so ähnlich wie die blaue Pille im Film "Matrix".
 
AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Ist das Internet für die Ideale der Aufklärung also vielleicht eher abträglich?
Oder zeigt sich nur, dass diese Ideale sowieso von falschen Voraussetzungen ausgingen, oder so sowieso nie umsetzbar wären?

Nicht das Internet sondern die Art und Weise ist abträglich. Das hat schon Leitner vor 40 Jahren erkannt, doch geändert wurde fast nichts.
 
AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Dazu kommt, dass Menschen in Machtpolitischen Strukturen immer an der Weltherrschaft interessiert sind und daher ihren Größenwahn ungeachtet der Realitäten auf die Bevölkerung übertragen wollen. Jede Nationalhymne zeugt davon, dass das eigene Volk immer als das Beste dargestellt wird, womit dann eine Welteroberung a la Hitler gestartet werden kann.

Kirchenmenschen wollten sogar die objektiv erkennbare Realität verbieten, dass es Jupitermonde gibt.
Rassenpsychologische Befunde wie der Autismus der weißen Rasse kann man umso leichter auf Befehl im Schubladen verschwinden lassen, da sie rein subjektiv sind.
Die Zombiebevölkerung kann sowieso nur das glauben, was offiziell als Wahrheit anerkannt ist und verlacht alles Andere als lustigen Film, zu dem man am Besten Popcorn in sich reinstopft.
 
AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

1. Das Internet scheint wie gemacht, um einige Ideale der Aufklärung in die Tat umzusetzen.

...
2. Ist das Internet für die Ideale der Aufklärung also vielleicht eher abträglich?

3. Oder zeigt sich nur, dass diese Ideale sowieso von falschen Voraussetzungen ausgingen, oder so sowieso nie umsetzbar wären?

Zu 1.:
"scheint" ...:schnl:

Zu 2.:
Was waren denn die Ideale der Aufklärung, :ironie: soll ich im Auftrag von I. KANT und O. KOLLE fragen :lachen:

Zu 3.:
Was sind denn die "richtigen" bzw. "falschen" Voraussetzungen einer geschichtlichen Phase/Epoche :dontknow:
 
AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Zu 1.:
"scheint" ...:schnl:

Zu 2.:
Was waren denn die Ideale der Aufklärung, :ironie: soll ich im Auftrag von I. KANT und O. KOLLE fragen :lachen:

Zu 3.:
Was sind denn die "richtigen" bzw. "falschen" Voraussetzungen einer geschichtlichen Phase/Epoche :dontknow:
Warum stellen Sie ständig unlustige Fragen, die Sie selbst beantworten können? :schlaf1:
 
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AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

... Ist das Internet für die Ideale der Aufklärung also vielleicht eher abträglich?
Oder zeigt sich nur, dass diese Ideale sowieso von falschen Voraussetzungen ausgingen, oder so sowieso nie umsetzbar wären?

Gedruckte und massenhaft verbreitete Bücher haben die Aufklärung auch nicht verhindert, obwohl über sie auch "Gegenaufklärung" betrieben wurde.
 
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