Gegenwart
Hijra aus dem Panscheel Park in
Neu-Delhi (Indien 1994)
Kennzeichnung einer
Unisex-Toilette in
Valletta (Malta 2016)
In verschiedenen zeitgenössischen Philosophieströmungen – vor allem
feministischer Prägung – wird Geschlecht nicht als durch physiologische Bedingungen konstituierte
ontologische bzw. „natürliche“ Tatsache, sondern als sozio-kulturell geprägtes Konstrukt gesehen. Von der
Gender-Forschung werden auch der Geschlechterdualismus und Heteronormativität kritisch betrachtet. In diesem Zusammenhang wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts der Begriff
drittes Geschlecht durch Vertreter der
Queer-Theorie und der
Transgender-Bewegung wiederentdeckt:
Die
queere Identität wird heute analog zu einem dritten Geschlecht betrachtet, und nicht primär als transgender oder
intersexuell. So wird in einigen Gesellschaften ein drittes soziales Geschlecht neben Mann und Frau als üblich angesehen. Hierzu zählen die
Hijras in Indien, die Berdachen (
Two-Spirits) bei Indianerstämmen Amerikas, die
Muxes und Marimachas in der mexikanischen Stadt
Juchitán, die
Eingeschworenen Jungfrauen Albaniens, die
Faʻafafine auf der polynesischen Insel
Samoa und (zum Teil)
Kathoey in Thailand.
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