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die erfüllte leere - die leere erfüllung

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AW: die erfüllte leere - die leere erfüllung

also ich finde eine "gesunde" angst zu haben ist doch ok.

sie lässt mich dinge mit bedacht tun.
so würde ich zb aus angst gebissen zu werden niemals in eine schlangengrube hüpfen.
oder eine terantel in die hände nehmen.
einfach aus angst heraus. es ist auch eine art unwissendheit, denn es gibt genügend menschen die hoch giftige schlangen mit den blossen händen fangen oder teranteln züchten, die haben keine angst sondern das wissen wie sie es tun müssen.

nu aus angst vor aids würde ich auch nie ungeschützt mit einem fremden mann ins bett gehen - abgesehen davon dass ich das sowieso nicht tue:D -

so leitet mich die angst bestimmte dinge nicht zu tun und ein wenig aufzupassen, vorsichtig zu sein.

lg binchen
 
AW: die erfüllte leere - die leere erfüllung

aber wenn du deine angst lieben kannst?
Ich liebe mein Leben. Freude, Angst, Lachen, Weinen, Zärtlichkeit, Wut und Zorn, Liebe, Hoffnung, Trauer gehören einfach mit dazu. Leben heisst Veränderung.
 
AW: die erfüllte leere - die leere erfüllung

Hallo allerseits!

Dort wo Angst mit Vernunft gepaart ist, ist sie etwas lebensnotwendiges (siehe "Crocodile Hunter", Steve, der vom Rochen getötet wurde). Wo Angst über diese Grenzen hinausgeht, also in Irrationale abgleitet (Phobie), muß sie bekämpft und unschädlich gemacht werden. Sie erfüllt dort keinen Zweck mehr, kann aber eine Menge Unheil anrichten.

Gruß aus dem Reich der Binsenweisheiten
Zwetsche:reden:
 
AW: die erfüllte leere - die leere erfüllung

Hallo fussi,

ok. jetzt verstehe ich was du meintest.
Die Leere von der du sprichst, ist das die Leere die normalerweise mit Liebe gefüllt sein sollte?
Wäre natürlich ideal, wenn es immer Liebe wäre; es gibt da auch einen Zitat von Franz Grillparzer, das ich leider nur partiell kenne; er sagt darin unter anderem dass auch ein Schuldgefühl einen Sinn habe, weil es Sühne verlangt - nur der Stumpfsinn (und den kann man wohl mit Leere in etwa gleichsetzen), der will nichts.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: die erfüllte leere - die leere erfüllung

liebe mitmenschen, die zahlreichen eindrücke und ansichten machen mich froh, und verführen mich in ganz altruistischer weise meinen tiefsten dank auszusprechen. meine response hat etwas auf sich warten lassen, da die wirkungen und zusammenhänge in meiner mühle etwas langsamer "vermehlt" zu werden scheinen.

natürlich kann die angst in materieller sicht als trieb, sich selbst (körper, geist, v.a. das ego) zu erhalten und zu schützen gedeutet werden. die angst, der wir täglich zum opfer fallen und die uns im innersten schaudern lässt. was aber, wenn der mensch in seinem innersten einen teil entdeckt, welcher als immerwährend und unsterblich gilt, die seele? würde aus dieser tatsache heraus dann nicht der angst, in dieser auf-materielles-bezogenen form, die grundlage ihrer eigenen existenz entzogen sein? wie so oft, kann die frage auf diese antwort nur, ja und nein antworten. denn in bezug auf das materielle ist diese angst greifbar, spürbar, vorhanden und durch vernünftiges verhalten auch begründbar. nein, in der hinsicht auf das transzendentale. hier ist jegliche angst fiktion, denn wovor sollten wir angst haben, die seele gebettet in göttliches wirken, unsterblich und mit wohlwollendsten absichten geliebt?

eine angstfreie welt als feige zu betachten, betrachte ich wiederum als eher ängstlich. feig zu sein, bedeutet angst zu haben, und bedeutet angst vor vertrauen zu haben. diese idee glaube ich, findet ihre begründung also genau in der widerspiegelung desjenigen, der diese idee hervorbringt. und wenn noch eine kleine kritik erlaubt ist, aber das ist glaube ich nur eine frage der unterschiedlichen terminologie, denn mit einem mangel an selbst kann ich persönlich nichts anfangen, vielleicht eher ein mangel an ego??? und selbst dann, wäre die flucht in eine angstfreie welt für mich nicht feige, aus oben genannten gründen.

sehr erquickt vernahm ich die idee sich ängsten durch erfahrungen nicht zu stellen, sondern sich ihnen dadurch zu unterwerfen. (dieser kommentar klingt jetzt blöd, ist aber so. hehe.) diese idee ist noch weiter gesponnen worden und kann ich nur unterschreiben. als vernunftbegabte wesen haben wir die möglichkeiten durch lernprozesse ängste nicht kontrollieren sondern in sinnlichen erlebnissen wiederum umsetzen zu lernen, die angst an sich bleibt aber genau dieselbe. in den meldungen wird häufig von ängsten, welche auf die sinnenwelt sich beziehen, gesprochen: giftschlangen, abgründe, sonstige gefahren. doch ist es meinem empfinden nach, nicht die grüne mamba die einen vor ertarren lässt, sondern die angst darum, dem tod ins auge zu sehen, die angst vor der leere. die angst vor dem ungewissen, die angst, die den menschen ständig begleitet, die ihn antreibt. freilich, willentlich diese gefahren zu suchen ist unvernünftig und nur für wenige erstrebenswert. mein anliegen ist es eben nun genau über die angst in diesem moment zu sprechen, die angst vor der leere, welche nur durch die beschäftigung mit ihr genommen werden kann. manche leben damit, aber wenn die grüne mamba zum finalen vorschnellen ansetzt, kann es sein, dass die angst dann plötzlich gar nicht mehr so ein kleiner unbedeutender teil des menschseins ist.

die leere auszufüllen ist ein gewinnbringender akt, der große gelassenheit verheisst. und negative assoziationen zur "verdammten" leere sind nur partiell richtig. denn leere, welche in diesem sinne, "sich leer fühlen" bedeutet - in diesem fall herrscht meiner Meinung nach, das streben, eben das genau nicht zu wollen, vor, wodurch letztlich ein gefühl des unbehagens entsteht - kann auch in in seinem positiven analog ein "sich leer machen" bedeuten. wer dies versucht, wird sich in einer erfüllung aus der tiefe wiederfinden, wo vertrautheit und wonne herrscht.

macht oder ohnmacht? täter oder opfer? leer fühlen, leer machen? ganz zentral liegt für mich der zusammenhang zwischen angst und vertrauen. dualitäten sind nicht voneinander zu trennen, und so zu betrachten, dass deren gegenseitiges wirken oder sich-beziehen wahrgenommen wird. denn in dieser hinsicht und extrem gesprochen, ist vertrauen nicht anders als angst. unzertrennliche pole, im integrativen sinne deckungsgleich. das wirken dieser gleichheit zu verstehen heisst, leere erfüllt, erfüllung als leer zu sehen. was macht die angst besser als vertrauen, wenn mensch nicht sieht, dass sie sich in ewig tanzendem sein ergänzen und eins sind? wie auch geist und materie im ewig durchwobenen tanz sich vereinen.

angst ausblenden? durch aktivität, interaktion mit anderen; oder kurz die angst in der begegnung vereinen mit vertrauen und sich an dieser eins- werdung erheben zum ganzen. all die veränderungen und emotionalen schwankungen vereinen sich letztendlich doch in einem konstant erlebenden punkt, in welchem diese veränderungen als solche erst wahrgenommen werden können. in diesem wesen oder punkt vereinen sich doch alle emotionen, sind ihrem ursprung nach gleich, doch diese ürsprüngliche uniforme emotion wird erst gefärbt durch gedankliches (sinnliches, wahrgenommenes). die emotion in der tiefe aus der sie emporsteigt hat keine ausprägung, der geist macht sie erst zu dem was sie ist. genau diese aufsteigende, noch nicht vergeistigte emotionelle substanz, muss analog den verhältnissen innerhalb oben angesprochener dualistischer gegensätze (vertrauen - angst), auch einem kontrapart im übersinnlichen entsprechen. das fühlen des wirkens also, zwischen angst und vertrauen, geht tiefer in das "fühlen", erkennen, schauen des wirkens zwischen emotion und "nicht- emotion". das fühlen dieses auf-(ab-)stieges und des verhältnis oder tanzes ihrer realtitäten zueinander. so kann analog, auch die leere nicht verwerflicher als fülle sein. leere und fülle sind zutiefst voneinander abhängig.

eingangs war davon die rede: der überhang zum materiellen in der heutigen welt, geschieht aus dem antrieb heraus, angst vor der spirituellen welt zu haben. vielleicht ist es nicht die angst, die menschen daran hindert in die tiefe zu gehen, sondern die tatsache, das die verhaftungen in der materiellen welt in sich selbst birgt, die tür zur spirituellen ins schloss fallen zu lassen, die tatsache, dass mensch weniger zusammenhänge, als vielmehr ihre extreme wahrzunehmen befähigt ist, und als absolut und unveränderlich betrachtet. die welt ist nicht starr sondern ein fluss, ein permanenter tanz des göttlichen. emotionen sind die letzte menschliche verständnisebene, aber nicht die begrenzende ebene des menschen. nur dann, wenn mensch sie sich als grenze festlegt.


freue mich auf eure gedanken

herzlichst
ataraxia
 
AW: die erfüllte leere - die leere erfüllung

hier ist jegliche angst fiktion, denn wovor sollten wir angst haben, die seele gebettet in göttliches wirken, unsterblich und mit wohlwollendsten absichten geliebt?
Was ist für dich die Seele?
Hat sie ein Bewusstsein ohne Körper?
Lieben diese Götter/Gott nur deine Seele und nicht dein materialistischen Wesen?
Wenn diese Seele unsterblich ist, folgere ich, dass sie lebt.
Wofür braucht die Seele dann noch einen Körper, ist die materielle Hülle dann nicht einfach nur unsinnig?

fragt sich ein seelenloser fussel:confused:
 
AW: die erfüllte leere - die leere erfüllung

ataraxia, wie definierst bzw. umschreibst Du eigentlich "die leere erfüllung" ?

Neugierige Grüße

Zeili
 
AW: die erfüllte leere - die leere erfüllung

hallo fusselhirn, zeilinger und alle, nach einem kleinen kurzurlaub darf ich wieder zu euren meldungen stellung nehmen!

fusselhirn. meiner einstellung nach wäre es widersinnig, einen gott sich vorzustellen, der nur materielles oder immaterielles liebt. lieben gebrauche ich in bewusster absicht, denn der kosmos, ist seinem wesen nach, ein durchwegs positives wirken. ein destruktiver gott, der nicht alle aspekte, alle gesichter seiner eigenen erscheinung liebt, halte ich für nicht glaubwürdig. das streben, das nach vorne gerichtete, undeterminierte, impliziert für mich positives oder positivität. wäre dem nicht so, dann wäre der plan schon geschrieben, das ende klar und unumstößlich. das kann ich nicht glauben, denn als menschen haben wir die möglichkeit in einem gewissen rahmen frei zu wählen wohin der weg führen soll, jeder von uns. auch wenn das momentane unüberschaubare chaotische weltbild anders denken lässt. gott liebt das was er tut, und wird niemals aufhören das wahre schöne gute zu erstreben. dieser kampf kann, glaube ich, auch in jedem von uns empfunden werden, das individuelle erleben dieses inneren kampfes, der in vertrauen zu gott einen klaren ausgang bringen kann.

die seele ist unsterblich, keine keule kann sie zertrümmern, kein schwert kann sie entzweien. sie ist das alleinige streben, das in jedem von uns in stille erkannt werden kann, aus ihr selbst heraus wirkend, das reine werden - und in diesem, ihrem werden strebt sie alleinig nach vereinigung mit gott, nach ihrer rückkehr zu gott, von der aus sie einst in ihr individuelles dasein entlassen wurde. die große göttliche einheit - die göttliche seele - hofft und liebt, sie erstrebt selbst die vervollkommnung. vervollkommnung dadurch, dass der mensch, welcher befähigt wurde, selbst über sich und seinesgleichen zu entscheiden, zur einsicht sich durchringt, dass dies allein der erhabenste weg unter allen ist. ich möchte hier keinerlei wertigkeit zum ausdruck bringen, denn die tiefere bedeutung des handelns im materiellen zu erkennen, gelingt oft nicht auf den ersten blick. dies zu erkennen, sollten wir uns durchringen, gesetzte handlungen zu hinterfragen, und nicht an die ergebnisse anhaften. ich glaube im antrieb dieser handlungen ist die seele zu finden. ist der antrieb zu handeln erloschen, ist kein bedürfnis nach handlung mehr vorhanden, könnte man meinen die seele an ihren ort der glückseeligkeit verlegt zu haben. genau dann tritt der fall ein, dass die seele nicht mehr in die materielle welt zurückkehrt, sie ist zu hause, und auf meinen ersten post verwiesen, alle angst, die aus der ausgestossenheit her rührte, ist verschwunden.

bewusstsein heisst für mich, zu relativieren. wir wissen nur, dass etwas grün ist, weil etwas anderes rot ist. wir wissen nur, dass es jetzt nachher ist, weil es vorher vorher war. die seele ist reines streben, und nicht relativieren, im sinne der genannten beispiele. wo gedanken d.h. bewusstsein aufhört, hören auch diese begriffe (vorher - nachher) auf zu existieren. ob nun etwas von vorne nach hinten, hinten nach vorne, oben nach unten, innen nach aussen, in welcher richtung auch immer strebt - es strebt, und das kann niemand verneinen. die seele hat also kein, in relativistischem sinn, vorhandenes bewusstsein ihrer selbst. sie kann durch wissen nicht erfasst werden. ich glaube aber, sie nutzt die materielle welt um in ihr, der materiellen welt, sich selbst zu vervollkommnen. im wesen der dinge sich zu erkennen, dazu braucht sie die welt, zwischen all den fein nuancierten aspekten und eindrücke der welt trachtet sie danach ihren frieden zu finden. sie braucht das denken, um sich selbst zwischen dem denken zu vervollkommnen. zwischen dem denken ist eben das "nicht- denken" - die seele, welche suchend in richtungen sich neigt. es wird niemals nichts streben! hat sie sich von all ihren neigungen befreit, ist sie befreit.



zeilinger. betrachte ich die welt, so könnte die leere erfüllung als dasjenige beschrieben werden, was die menschen in ihren materiellen strebungen zu suchen scheinen. der wahn des konsums und des vergnügens, der immer weiter in seine extreme abgleiten kann und anscheinend wird. ich würde sie nennen: eine erfüllung, welche ihrer eigenschaft nach eine leere ist, von vergänglichem und unbeständigem wesen. lässt man in der erfüllung etwas keimen, so wird es die leere sein, die sich auftut. drehte man das suchen aber um, in der leere die erfüllung keimen zu lassen, so täte man gut daran. aus erfüllung geht leere hervor, aus leere erfüllung.

tiefer interpretiert spreche ich hier wieder von den kehrseiten ein und derselben medaille, ohne leere keine erfülllung und umgekehrt, dazwischen bleibt nur das werden.




das sind keine dogmen, das ist was ich glaube.


herzlichst
ataraxia
 
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AW: die erfüllte leere - die leere erfüllung

Hi !

Ich hoffe, der Kurzurlaub war schön.:)
Danke, für die Ausführungen über deinen Glauben.

Du sprichst einmal von Gott und einmal von der göttlichen Einheit - göttliche Seele -.
Was ist für dich der Unterschied?

Du sprichst davon das Gott kämpft und liebt. Benötigt er dafür nicht eine materielle Form? (siehe deinen Abschnitt über das denken und bewusstsein)

ich glaube aber, sie nutzt die materielle welt um in ihr, der materiellen welt, sich selbst zu vervollkommnen. im wesen der dinge sich zu erkennen, dazu braucht sie die welt, zwischen all den fein nuancierten aspekten und eindrücke der welt trachtet sie danach ihren frieden zu finden. sie braucht das denken, um sich selbst zwischen dem denken zu vervollkommnen.
Habe ich als materieller Mensch Einfluß darauf oder tut sie dies unabhängig von meinem Denken und tun?

Du fühlst dich in dieser Welt nicht zu hause, oder?

fussel
 
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