Das Thema hier lautet: Die dunkle Seite des Westens.
Und der "Feind" ist das zweierlei Maß, das der Westen
bei Kriegsverbrechern eben verschieden einstuft!
Darf man einen Freund kritisieren und ihn damit auf etwas hinweisen, dass man an ihm schätzte und nun so langsam bröckelt?
Ja, das sollte man.
Hier geht es nicht um Freund/Feind. Hier geht es darum, ob die moralisierte Kritik an einem schrecklichen Krieg glaubhaft ist.
Und ja, auch um die Doppelmoral, die daraus resultiert.
Wer allerdings glaub, dass man selbst keine Fehler macht, die Folgen dieser Fehler damit negiert, der scheint eine eigenartige Sicht auf sich selbst zu haben. Das ist auch kein "ausnutzen" der eigenen Freiheiten, das ist lediglich ein Nutzen der Vorteile, die man ja gern vor sich herträgt. Also wir verkaufen unsere Lebensweise als gut, indem wir Meinungsfreiheit und Demokratie propagieren, sprechen aber im gleichen Atemzug Meinungsfreiheit ab, indem man Vorwürfe formuliert, wo einfach nur die Propaganda des "Feindes" wiederholt oder bedient wird.
Das beißt sich, stört aber den Vorwerfenden nicht, weil er sich selbst damit als moralisch besser darstellt und die Meinung des anderen diskreditiert. Das kann man machen, ist aber für eine sachlich/kontroverse Diskussion tödlich.
Fakt ist doch, jeder, der Krieg führt, begeht ein Verbrechen! Jeder, der ein anderes Land angreift, führt ein Angriffskrieg!
Jeder, der sich einer Verhandlungslösung verweigert, nimmt weitere unschuldige Opfer in Kauf!
Krieg ist nie "moralisch" und er ist auch nie "humanitär"!
Eine Art Lackmustest ist immer, Artikel und Äußerungen zu neutralisieren (also Land und Teilnehmer) und dann die Konsistenz solcher Artikel/Äußerungen zu überprüfen. Moralisierendes und emotionalisierendes sollte in sachlichen Berichten auf ein Minimum beschränkt sein. Denn ein Krieg ist auch immer "brutal" und "schrecklich", er ist auch immer für viele tödlich.
Ich hab zB in keiner Berichterstattung über den Irak Krieg gelesen, dass "der brutale Angriffskrieg der USA schrecklich viele zivile Opfer gefordert hat".
Im Gegenteil, ich sah applaudierende Regierungsmitglieder, als man einen Rädelsführer mit einem Mordkommando tötete. Jubel und Heiterkeit, ausgelöst durch einen Mord. Gut, es war ja Rache für Anschläge, die man leider nicht sonderlich aufgeklärt hat und vieles bis heute Fragen aufwirft. Das wäre so, als würde ein mutmaßliches Opfer eines Verbrechens herzzerreißend schildert, wie ihm geschah.
Und der mutmaßlich Schuldige als Lügner bezeichnet wird, weil Indizien einfach nicht lügen können.
Den Prozess kann man sich ja sparen, denn das Opfer überzeugte einfach durch den emotionalen Auftritt.
Kein Prozess, keine juristische Verurteilung aber ein Todesurteil!
Wenn wir bei einem Konflikt nicht darüber zu diskutieren brauchen, wie er zustande gekommen ist, weil der Angreifer ja feststeht und damit auch die Schuld, dann sollte solch Bewertung bitte schön auch für alle Konflikte gelten. Gleiches Recht! Das ist Rechtsstaat!
Heißt, ja, wenn man den Krieg Russland gegen die Ukraine so bewertet, dann hätte man auch den Krieg USA gegen Irak so bewerten müssen. Gleiches Recht und nicht Freund/Feind! ...so einfach.
mfg