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Deutsches Selbstbewusstsein?

so und ich eröffne das "urthema" wieder:

deutsches selbstbewusstsein

das ist gerade die frage überhaupt.
in jedem resumee über die fussballsaison wird gefragt ob es ein neues verständnis von patriotismus gäbe.

und überall wird es mit ja beantwortet.
die deutschen sind seit langen mal wieder stolz deutscher sein zu dürfen, das was alle anderen länder als selbstverständlich ansehen, haben wir dank der fussball wm auch mal gehabt - nationalstolz.

erst heute in einer sendung wurde darüber diskutiert, was hier in diesem threat auch passierte, warum alles mit national-hetze endet.

so sagte der sozialforscher, das eigentlich nicht die normal-bürger es sind sondern die intellektuellen die sofort auf antisemitismus kommen und es verwerflich finden wenn deutsche ein fähnchen schwingen.

das "normale" volk ist nicht so hochtrabend und nimmt es als normal hin.

ich gehöre auch zu den normalos und muss sagen ich finde es unverschämt die deutsche fahne mit der hitlerfahne gleichzusetzen.
es ist eine frechheit nur weil man auf eine fussballmannschaft stolz ist was die geleistet hat, sofort wieder als nazi beschimpft zu werden und die alten kamellen rauszukrahmen:wut1:

was haben um himmelswillen, die juden oder israel mit der fussball wm zutun:wut1:

muss ich mir das antun - anscheinend ja denn dies ist ein denkforum und sehr viele dieser oben genannten intelligenten sind hier zu finden, daher auch kein wunder das ein echt gutes thema wieder in richtung juden und judenverfolgung abrutscht.

es ärgert mich, dass jedes thema wo deutschland angesprochen wird so diskriminiert wird.

ich als deutsche empöre mich zu tiefst darüber, dass uns so wenig toleranz entgegengebracht wird.

"ich habe fertig"
 
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Binchen, das Thema ist so lange nicht aus der Welt zu bekommen, solange dem deutschen Volk eine Rückkehr zu einem normalen Dasein abgesprochen wird. Es geht nicht um die Verarbeitung der Vergangenheit, sondern um eine nicht endende Buße. Deutsche Fahnen zu verbrennen ist offensichtlich salonfähig, sich als Gemeinschaft zu fühlen nicht – jedenfalls nicht, wenn man Deutscher ist.

Trotz all der Fahnen und dem Stolz auf die eigene Nationalmannschaft gab es keinerlei rechtsextreme Übergriffe und auch sonst wird Deutschland über die ganze Welt gelobt.

Das zählt jedoch im eigenen Lande nichts, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
 
Am Ende denkt jeder über...

..Deutschland was er will...

...oder soll.

Sind die Gedanken frei, beschäftigt sich der Geist mit sinnvollen Dingen.

Aus der Liebe zum Leben ergibt sich dann von selbst eine Gemeinschaft.

Weil man anfängt zu begreifen.

Das bestätigt doch die Realität, wenn auch im umgekehrten Maße.
 
ich schließe mich binchen an und frage:
louiz30 schrieb:
Binchen, das Thema ist so lange nicht aus der Welt zu bekommen, solange dem deutschen Volk eine Rückkehr zu einem normalen Dasein abgesprochen wird. Es geht nicht um die Verarbeitung der Vergangenheit, sondern um eine nicht endende Buße.

warum diese buße nie enden darf ?!
sicher, die deutsche vergangeheit ist grässlich, aber darf man nicht versuchen, sich aus dem schwarzen loch in das man sich selbst manövriert hat wieder herauszukriechen und beginnen zu gehen ?? quasi zu einem "normalen dasein" zu finden.

die wm ist nur der stein des anstoßes...das zeichen der gewünschten, herbeigesehnten identifikation mit einem "wir-gefühl".
ob man dies nun als nationalstolz oder sonstwie bezeichnet ist sache der wissenschaftler & reporter.
wir wollen uns nicht der schwarz-rot-goldenen fahne schämen müssen.
wir wollen nicht, dass sich die geschichte wiederholt.
wir wollen nicht andere nationalitäten ausschließen, sondern unsere fahne mit ihrer zusammen schwenken.
wir wollen nicht, dass man uns immer wieder unserer vergangenheit anklagt und bis in alle ewigkeit verurteilt.

heute habe ich in der sächsischen zeitung einige schöne und interessante kommentare über die wm von anderen ländern gelesen.
einige auszüge:

--> new york times (usa)...das flaggenschwenkende deutschland war das dominierende ereignis der wm.
stereotypen über das land wie beispielsweise die ausgeprägte liebe zur isziplin und ordnung erwies sich als größter irrtum eines turniers, das mit festivem charakter und überschwänglicher generosität der deutschen ausgetragen wurde.

--> kronenzeitung (östereich)...das land kann jetzt wieder das werden, was es vor dieser wm gewesen ist. die deutschen werden sich statt vor dem gigantischen videoleinwänden wieder auf den autobahnen stauen. sie werden statt freunde zu gast wieder zu viele ausländer haben. sie werden den gigantischen umsatz der wm vergessen und wieder über den anstieg der mehrwertssteuer klagen.

--> el pais (spanien)...es war die beste wm mit dem schlechtesten fussball. deutschland war weder evrbitter noch arrogant. es war der beste gastgeber und hat das egsetz des fussballs akzeptiert, auch wenn es diesmal nicht auf sener seite war.

--> the times (großbritannien)...alles in allem sind sie nicht so schlecht, die deutschen. unsere angelsächsischen brüder waren patriotisch und leidenschaftlich, aber sind rücksichtsvoll, unaggressiv und freundlich geblieben. ihre fussballer waren unterhaltsam, und ihre fans haben party gefeiert.

--> basler zeitung (schweiz)...mag sein, dass der schwarz-rot-goldene kostümball sich je länger, desto mehr vom eigentlichen ereignis abkoppelte. und ein bisschen selbstvergessen deuteten die deutschen ihr kleines finale zum größten spiel des turniers um. das bild eines landes und seiner menschen zu beeinflussen, ist eines der phänomene, die von den großen fussballturnieren ausgehen können.

außerdem 11 verhallte unkenrufe, darunter ausländerfeindlichkeit, bedrohte sicherheit, halbvolle stadien, lahme fans, mieses wetter, prostitution, teror, wm-freie zonen, schlechte mannschaft etc.

and your opinion ?

mfg,
-ö-
 
Und morgen wickeln sie in der Zeitung...

...wieder ihre Fish and Chips ein und beurteilen die neue Mecedeswerbung
mit den Worten:

"O Dude, I dont drive Nazi Cars!"
 
öntschie schrieb:
ob man dies nun als nationalstolz oder sonstwie bezeichnet ist sache der wissenschaftler & reporter.
wir wollen uns nicht der schwarz-rot-goldenen fahne schämen müssen.
wir wollen nicht, dass sich die geschichte wiederholt.
wir wollen nicht andere nationalitäten ausschließen, sondern unsere fahne mit ihrer zusammen schwenken.
wir wollen nicht, dass man uns immer wieder unserer vergangenheit anklagt und bis in alle ewigkeit verurteilt.

dem kann ich mich nur anschliessen.

ich denke die wm war und ist eine gute chance ein normales verhältnis zu unserer nationalität aufzubauen.

und auch dem ausland haben wir es bewiesen, dass ein deutscher der eine fahne schwingt und die deutschland hymne singt noch lange kein nazi oder rassist ist, sondern ein freund unter freunden.

lg binchen
 
louiz30 schrieb:
Binchen, das Thema ist so lange nicht aus der Welt zu bekommen, solange dem deutschen Volk eine Rückkehr zu einem normalen Dasein abgesprochen wird. Es geht nicht um die Verarbeitung der Vergangenheit, sondern um eine nicht endende Buße. Deutsche Fahnen zu verbrennen ist offensichtlich salonfähig, sich als Gemeinschaft zu fühlen nicht – jedenfalls nicht, wenn man Deutscher ist.

Trotz all der Fahnen und dem Stolz auf die eigene Nationalmannschaft gab es keinerlei rechtsextreme Übergriffe und auch sonst wird Deutschland über die ganze Welt gelobt.

Das zählt jedoch im eigenen Lande nichts, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
und das louiz ist grausam, aber wahr.
aber so langsam sterben die ankläger aus und irgendwann wird auch hitler nur noch eine geschichte in geschichtsbüchern sein.

lg binchen
 
Hrm, Tagchen mal wieder.

Ausgehend vom Eingangsposting will ich gerne loswerden, daß die WM ganz bestimmt nur ein Fortsetzungs-Event der "Du-bist-Deutschland-Kampagne" war. Hat ja auch prima funktioniert, ne?

Sicher, die Leute schmieren sich schwarz-rot-goldene Farbe ins Gesicht bzw. heften sie in Flaggenform an die Karre, aber was soll's? Ich glaube nicht, daß irgendwer von den lustig auf der Fanmeile Feiernden an die deutsche Vergangenheit gedacht hat. Und das ist auch gut so.

Halte heute jemandem ein Mikro unter die Nase und frage, was Schwarz-Rot-Gold bedeutet - mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Antwort kommen: "Det sin die Faaben vonne deutsche National-Elf!"



eve13 schrieb:
Ein gemeinsamen Staat. Ohne Grenzen. Mit Palästinenser, auch als
Nachbarn? Undenkbar? Und die deutsche Wiedervereinigung?

Mußte grad mal an Äpfel und Birnen denken... :clown2:
 
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warum diese buße nie enden darf ?!

Genau, das ist die Frage.

Das ist auch für mich die Frage. Ich stamme aus einem Land, das von den Nazis besetzt wurde. Wenige Jahre nach Kriegsende geboren, habe ich natürlich die Nachwehen der Besatzung und des Krieges bei der Eltern/ Großelterngeneration mitbekommen. Denn einfach so haben sie die Erlebnisse ja auch nicht abgeschüttelt. Aber die Narben waren bei den meisten Norweger schon lange verheilt als ich Anfang der 70er nach DE zog.

Nun gibt es schon die dritte Nachkriegsgeneration. Meine Kinder sind deutsche und meine Enkelkinder auch. Sie können so wenig für die Verbrechen des Krieges wie meine eigene Generation. Und sie haben ebenso wenig etwas zu tun mit den Empfindungen meiner Elterngeneration aus den ersten Nachkriegsjahren. Sie sollen mit ihren Landesfarben genauso „winken“ dürfen wie die jungen Menschen es in anderen Ländern auch tun. So selbstbewusst sollen sie sein dürfen, ja!.
Ob man es generell gut oder doof findet, wenn mit Fähnchen/ Fahnen gewedelt wird bei Sportveranstaltungen, ist es eine andere Sache.
Hier bei uns hingen an vielen Balkons zwei Fahnen nebeneinander – eine deutsche und eine serbische/ kroatische/ italienische oder aus welchem Land auch immer,.... Noch gestern waren hier manche Autos mit zwei Fähnchen beschmückt, ein deutsches und ein italienisches.


Zitat von letzter Woche aus „Times: "Die (deutsche) Nationalmannschaft ist als ein Team mit Angriffslust neu aufgestellt worden und das Land ist ein fröhliches geworden, das seine Flagge wiedergewonnen hat.“
 
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