Jing6
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AW: Der Hass in Abgrenzung zum Zorn bei Sloterdijk
Verarbeitung von Hass und Zorn ist zunächst einmal das gleiche. Ein ganz wichtiger Punkt für diese Diskussion. Hass ist ja nur gesparter Zorn, seine positive Seite ist die Tatkraft. Man könnte sagen: Hass wird in dem Moment wo er in die Welt ausgedrückt wird, wieder zum Zorn, da er nun ja vom „Sparkonto“ abgehoben wurde. Insofern hat Hass tatsächlich seine Berechtigung in Yin und Yang, im Gefüge des Ganzen.
Nehmen wir z.B. die Revolution von Kuba. Da geht es den armen Menschen jetzt besser als vorher (auch wenn sie jetzt immer noch sehr arm sind). Aber wie viel Sammlung von Zorn war erst nötig damit das Hasskonto zur Umsetzung dieser Revolte hoch genug war?
Andererseits werden Revolutionen meistens zu einem Riesen Aufwand um wenig. Die Französische Revolution ist da ein gutes Beispiel, wo kurz nach der Umsetzung die Führung wieder genauso elitär und von Vetternwirtschaft geprägt war. Eine Evolution, d.h. eine Änderung im kleinen Schritten scheint also zumindest normalerweise optimaler.
Wenn ich einen politischen Artikel im anderen Forum schreibe, würde ich auch nicht unbedingt von Zorn anstatt Hass sprechen. Erstmal sind es ja kleine Mengen dieser Energie, man könnte vielleicht auch von Missmut oder Unzufriedenheit mit einer Situation sprechen, zweitens habe ich dann ja immerhin meinen Geist gebraucht, um den Zorn auf sinnvolle und sachliche Bahnen zu lenken. So etwas ist also nicht immer negativ, sondern kann tatsächlich beides sein.
Viele Grüße
J.
Verarbeitung von Hass und Zorn ist zunächst einmal das gleiche. Ein ganz wichtiger Punkt für diese Diskussion. Hass ist ja nur gesparter Zorn, seine positive Seite ist die Tatkraft. Man könnte sagen: Hass wird in dem Moment wo er in die Welt ausgedrückt wird, wieder zum Zorn, da er nun ja vom „Sparkonto“ abgehoben wurde. Insofern hat Hass tatsächlich seine Berechtigung in Yin und Yang, im Gefüge des Ganzen.
Nehmen wir z.B. die Revolution von Kuba. Da geht es den armen Menschen jetzt besser als vorher (auch wenn sie jetzt immer noch sehr arm sind). Aber wie viel Sammlung von Zorn war erst nötig damit das Hasskonto zur Umsetzung dieser Revolte hoch genug war?
Andererseits werden Revolutionen meistens zu einem Riesen Aufwand um wenig. Die Französische Revolution ist da ein gutes Beispiel, wo kurz nach der Umsetzung die Führung wieder genauso elitär und von Vetternwirtschaft geprägt war. Eine Evolution, d.h. eine Änderung im kleinen Schritten scheint also zumindest normalerweise optimaler.
Wenn ich einen politischen Artikel im anderen Forum schreibe, würde ich auch nicht unbedingt von Zorn anstatt Hass sprechen. Erstmal sind es ja kleine Mengen dieser Energie, man könnte vielleicht auch von Missmut oder Unzufriedenheit mit einer Situation sprechen, zweitens habe ich dann ja immerhin meinen Geist gebraucht, um den Zorn auf sinnvolle und sachliche Bahnen zu lenken. So etwas ist also nicht immer negativ, sondern kann tatsächlich beides sein.
Viele Grüße
J.