• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Der Fall Zogaj

Nachmittagsphantast

New Member
Registriert
27. Januar 2006
Beiträge
200
(Hinweis: geschrieben am 17. Dezember 2007)

Im Mai 2001 reiste Devat Zogajs, Arigonas Vater, geboren im Kosovo, illegal in Österreich ein und begehrte Asyl, welches jedoch im September 2002 abgelehnt wurde. Die Familie, darunter Arigona Zogaj, kam später illegal nach. Die Familie ließ sich in Frankenburg in Oberösterreich nieder, der Vater ging einer legalen Arbeit nach, bezog nie Sozialleistungen und schickte seine Kinder zum Kindergarten bzw. zur Schule. Die Gemeinde sah die Familie als voll integriert an, ja, man kann geradezu von einer Musterintegration sprechen.... und startete im Juni 2007 eine Unterschriftenaktion gegen die Abschiebung der Familie. Ende September sollte die Familie in den Kosovo abgeschoben werden. Arigona konnte jedoch an besagtem Tag flüchten und ihre Mutter durfte bleiben, um nach ihr zu suchen. Der Vater und die anderen vier Kinder wurden in den Kosovo geflogen. Am 30. September 2007 tauchte ein Brief von Arigona auf, indem sie mit Suizid drohte und schrieb, dass sie sich nicht lebend der Polizei stellen werde, sollte ihre Familie nicht nach Österreich zurückkehren dürfen. Eine Woche bekräftigte sie ihre Drohung mit einem Video.

Darin bemerkte ich auch, wie sehr das Mädchen bereits in Österreich integriert war, sprach sie doch einen breiten oberösterreichischen Dialekt, wie ich ihn sonst nur von Einheimischen dort kenne. Unterschlupf fand Arigona bei Pfarrer Friedl von Ungenach im Bezirk Vöcklabruck. Seit 16. Oktober besucht sie wieder die Polytechnische Schule in Vöcklamarkt. Am 14. Dezember wurde die Beschwerde der Familie gegen die Verweigerung einer Erstniederlassungsbewilligung abgewiesen, jedoch blieb Innenminister Platter (ÖVP) noch das Recht, ein humanitäres Aufenthaltsrecht zu gewähren, was er jedoch nicht tat. Stattdessen wurde Arigona und ihrer Mutter eine Art "Hinrichtungsaufschub" gewährt, nach dem sie Ende des Schuljahres im Sommer 2008 in den Kosovo abgeschoben werden sollten.

Soweit der Hintergrund zur aktuellen Thematik. Mich persönlich hat die Geschichte gleich mehrfach berührt. Zum Einen schildert der Abtprimas des Benektinerordens in Bayern, Notker Wolf, in seinem Buch "Worauf warten wir?" einen ähnlichen Fall mit einer kurdischen Familie, die in die Türkei abgeschoben werden sollte. Der Vater der kurdischen Familie wurde gefoltert, weil er den Militärdienst verweigerte und ein Psychologe in Deutschland, der ein Gutachten über das Asylverfahren erstellen sollte, beschied dem Vater "Täuschung". Notker Wolf nahm sich der Familie an und gewährte ihnen Unterschlupf in seinem Kloster. Aus den ursprünglich angedachten zwei Monaten wurden sechs Jahre - und am Ende konnte nach zähen Verhandlungen mit der bayrischen Regierung die Familie nach Polen (damals Nicht-EU-Land) ausreisen.

In diesem Fall stehen die Dinge anders. Der Vater hat Fehler gemacht, indem er illegal einreiste und trotz nicht bewilligtem Asylantrag die Familie nachkommen ließ. Allerdings integrierte sich die Familie gut in Österreich, vorbildhaft für viele Ausländer. Spielt es da eine Rolle, ob es sich um Zuwanderung oder um Asyl handelt? Platters strikte "rechtskonforme" Ablehnung, die auch von Kanzler Gusenbauer unterstützt wird, stößt aus mehreren Gründen auf:

Das humanitäre Bleiberecht mutet der Willkür eines Gnadenakts an, das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz ist damit nicht gegeben. Der Innenminister kann nach eigenem Ermessen entscheiden, was nicht unbedingt objektiv ist. Weiters maßen die verantwortlichen Politiker bzw. Parteien an "sozial gerechte" und "christliche" Entscheidungen zu treffen, lassen hier aber überhaupt keine Milde aufkommen. Die Gründe liegen auf der Hand. Es wird befürchtet, dass eine mögliche Befürwortung des humanitären Bleiberechts als Präzedenzfall angesehen wird und sich dann möglicherweise hunderte Familien melden, die gleiches Recht einfordern. Perfide in diesem Zusammenhang mutet die Begründung Platters für die Ablehnung an:

Bemerkenswert: Auch die Abschiebung des Vaters und der Geschwister Arigonas im September wird vom Platter-Ressort zur Begründung des verweigerten humanitären Aufenthalts angeführt: "Es ist evident, dass starke Bindungen zum Heimatstaat bestehen, da sich große Teile der Familie im Kosovo befinden. (Quelle: ORF)

Da fehlen mir die Worte. Zumal BZÖ bzw. FPÖ natürlich Beifall klatschten: "Im Vordergrund stehe die Familienzusammenführung im Kosovo." - ich frage mich, was die Familie der Bevölkerung eigentlich angetan hat. Sie ist illegal eingereist, diesen Vorwurf kann man machen. Auf der anderen Seite arbeiten tausend illegale Pflegekräfte in Österreich, die nach dem Willen einige Politiker "legalisiert" werden sollen. Wer illegale Pflegekräfte daheim beschäftigt, soll dagegen nicht mehr bestraft werden ("Pflege-Amnestie"). Auf der anderen Seite sollte gegen Pfarrer Friedl ein Strafverfahren eingeleitet werden, weil er der "illegal" in Österreich sich befindlichen Arigona Unterschlupf gewährte. Hier wird wohl eindeutig mit zweierlei Maß gemessen. Auf der einen Seite wird Integration gefordert, auf der anderen Seite werden integrierte Familien abgeschoben. Dann wird über jene Ausländer geschimpft, die seit Jahren in Österreich leben, kaum ein Wort Deutsch sprechen und straffällig oder andersartig unangenehm auffällig werden.

Wenn es nach mir ginge, was es sowieso nie tun wird, aber ich denke auch, dass es wichtig ist, Alternativvorschläge zu machen, wenn man etwas kritisiert, dann sollte man jenen Familien, die illegal zugereist sind, ein humanitäres Bleiberecht zuweisen, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, z.B. eine legale Arbeit, die Beherrschung der deutschen Sprache (die Arigona strenggenommen auch nicht beherrscht, was sie in Oberösterreich noch sympathischer macht ;-)), die Integration in die Gemeinde bzw. in die Regeln des Staates (Schule, Kindergarten, keine kriminellen Dinger), an sich also Selbstverständliches. Es gibt meiner Ansicht nach keinen vernünftigen Grund, solche Leute abzulehnen, was immer auch der "Migrationshintergrund" (ein unseliges, politisch korrektes Wort) sein mag.

Rechtskonform mag es ja sein, sie abzuschieben, aber diese Rechtshörigkeit kann auch fatale Folgen haben, wenn das Recht moralisch und ethisch nicht mit den Grund- und Menschenrechten vereinbar ist, zu denen wir uns in Europa bekennen. Ich fühle mich hier als Autor weder als Deutscher noch als Österreicher, sondern mehr als unabhängiger Beobachter. Man könnte mir vorwerfen, mich durch den Medienhype blenden zu lassen, doch ich halte dagegen, dass ich einen Medienhype um Kommerz und Proporz, um Popstars, Popstarreproduktionen und Stars und Sternchen wie Paris Hiltons Gefängnisausflug viel schlimmer halte. Arigona wird mit ihrem medialen Aufsehen keine Karriere machen, sondern im besten Fall die Bevölkerung und die Politiker zum Nachdenken anregen, dass weder mit ihren Gesetzen noch mit dem moralischen Verhalten ihrer gewählten Politiker alles erste Sahne ist. Auch eine Natascha Kampusch hat die Medien im positiven Sinne genutzt, um für ihre Sache - ihr Einsatz für verschwundene Kinder und ähnliches- zu werben. Sie ist unverschuldet in die Misere gekommen, während Arigona für die Fehler ihres Vormunds geradestehen muss.

Wie die Sache auch letzlich ausgeht. Das lange Zögern, das Versprechen Platters gegebenüber Arigona, "eine Lösung zu finden", wenn sie sich freiwillig der Polizei stelle, und das nun eiskalte Verkünden der Ablehnung des humanitären Bleiberechts hat dem Ansehen Österreichs in so manchen Augen, der der Menschenrechtsorganisationen aber auch in der Bevölkerung überhaupt und außerhalb geschadet.

Noch ein paar aktuelle Artikel, nachdem das Thema in den letzten Monaten gänzlich in Vergessenheit geriet:

http://www.oe24.at/zeitung/oesterreich/chronik/oberoesterreich/article290945.ece
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/375909/index.do?_vl_backlink=/home/politik/index.do

Inntranetz
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Der Fall Zogaj

hallo felix,
danke für deinen sehr guten artikel über den fall arigona zogaj.
ich selbst habe ihn nur am rand verfolgt - doch ich denke genau so wie du.

was mich an der ganzen geschichte am allermeisten stört ist die fehlende menschlichkeit unseres landes und unserer regierung.

wie mir scheint, sind da wohl die paragraphen wichtiger als die direkte begegnung von mensch zu mensch...und die direkt betroffenen bevolkerung - in diesem fall die oberösterreichische gemeinde frankenburg - hat da gar kein mitspracherecht und keine möglichkeit der einflußnahme.

so viel zu unserer tollen "demokratie".

ich wünschte mir, es würde auch anders gehen...

betroffene grüße
kathi :(
 
AW: Der Fall Zogaj

Nun: ich schließe mich dem Lob kathis an: Du hast - mMn - sachgerecht und trotzdem mit emotionaler Beteiligung den " Fall Arigona" geschildert.
Im Gegensatz zu kathi habe ich mich aber sehr genau für diesen Eiertanz in Sachen Bleiberecht interessiert und die Ereignisse verfolgt. Nicht zuletzt deshalb, weil unser Sommerdomizil im Bezirk Vöcklabruck liegt und Ungenach eine Nachbargemeinde des Ortes ist, indem wir sommers "dahaam " sind.Das erwähne ich nicht aus Selbstdarstellungsfreude, sondern will damit den Gedanken argumentativ verstärken, den Du, Inntranetz, ebenfalls ansprichst. Mit der größeren menschlichen Nähe wächst auch die Akzeptanz den " Fremden" gegenüber wobei es an sich egal ist, ob es sich um Wirtschaftsflüchtinge oder um Asylsuchende handelt.Die Grenzen sind - mMn - so und aus fließend und an sich schon im weitesten Sinne inhuman.


In einem großen österreichischen Altenforum, in dem ich damals umtriebig war, "wurde heftigst und kontroversiellst debattiert: von Legalisten, von "Gutmenschen" ( ähh - dazu gehörte ich) , von sehr Rechststehenden .

Als irgendwie kompromisslerisches( Grob)ergebniss kam dann die Billigung der Platterschen Handlungsweise heraus. Die Links - und Rechtsabweichler " lasse ich mal unter den Tisch fallen" - wo sie unter Umständen auch bleiben sollten :).

Ich dachte lange über diese Diskussion nach.

Eines war mir klar, sie spiegelte die öffentliche Meinung Gesamtösterreichs wieder.
Die Menschen, deren Xenophobie aus sozialen Gründen herleitbar ist, auch aus oft mangelhafter Information- finden wir hier genau so wie die " Realos", denen klar ist, dass wir ohne "Zuwachs von Kindermaterial ":ironie: unseren relativen Wohlstand nicht werden sichern können.Diesen Zuwachs wollen die meisten Österreicher aber selbst aussuchen. Auch Argumente der Caritas " das Boot ist noch nicht voll" haben ihre Berechtigung, wenn wir das Gebot der Nächstenliebe ernst nähmen.


Nun gut: Nachdem Du und auch kathi eine persönliche Stellungnahme abgegeben habt, will ich sagen, dass es mir in dieser Frage zu schwer fällt, Fahne zu zeigen - in dem Sinne, dass ich eine Patentlösung für alle Fälle auch nur anzudenken in der Lage wäre.
Deshalb schließe ich schön humanistisch und schwafelnd: Es müsste eine legale Grundlage geben, nach der im Einzelfall die Entscheidung der Behörde getroffen werden kann.

Und traurig schließe ich mich ebenfalls Euren Schlussfolgerungen an: Das ist nach Maßgabe unseres Budgetrahmens gar nicht möglich.


Faktisch könnte ich mir allerdings schon "Erleichterungen" vorstellen. Z.B. kürzere Wartezeiten auf die österreichische Staatsbürgerschaft bei "untadeligem " = angepasstem Verhalten, sofortige Erlaubnis zur Arbeitssuche oder auch Mitentscheidung der lokalen Bevölkerung. Das ist sogar möglich - da einzelne Bundesländer - u.a. Oberösterreich "ihre Quotenasylwerber" auf einzelne Gemeinden " verteilen". In Lagerorten - wie Traiskirchen wäre diese Vorgangsweise eher weniger vorteilhaft für die Asylwerber.


Marianne
 
AW: Der Fall Zogaj

Was mit bei der Sache so unheimlich auf die Nerven geht ist dass (und ganz besonders von Linker Seite - also Grün und Teile von Rot) immer wieder gefordert wird dass man jedes Gerichtsurteil beeinspruchen kann - wenn aber diese Beeinspruchung erfolgt sind (hat ja niemand die Zogajs gewzungen all die Beschlüsse zu beeinspruchen) dann sind wieder jene Grünen diejenigen die sich so fürchterlich aufregen dass sich alles so extrem in die Länge zieht.

Was also?

Ist genauso gewesen (ich weiß das hat mit dem Fall nix zu tun soll aber verdeutlichen dass JEDER der es möchte sich über einen Umstand aufregen kann wenn er möchte weil jede "Geschichte" Reibepunkte hat die man so oder so interpretieren und bemängeln kann) wie bei dem Dammbau bei der March der ja sich auch so lange in die Länge zog weil weit über 100 Einspruche behandelt werden MUSSTEN. Und kaum brach der alte Damm haben alle sich darüber aufgeregt dass der Damm nicht schon viel früher gebaut wurde bzw. nicht schon längst mit dem Bau hätte begonnen werden sollen!


"Fährt die Politik drüber" ist Feuer am Dach
"Vergeht durch Akzeptanz von Einsprüchen viel Zeit" ist Feuer am Dach

Und zum "Erpressermäderl": ich hoffe der Juni kommt bald! Das ist eine unrühmliche Geschichte die sich da abgespielt hat. Unrühmlich deswegen weil es nicht gelungen ist das Letzturteil zu exekutieren!

ps: habt ihr schon gelesen wie die Mitbürger aus der (ö) "Heimatgemeinde" über die Zogajs denken und gesprochen haben? Habe da bereits auf 3 unterschiedlichen Medien (OÖ Nachrichten, Woche, und Standard) gelesen dass die nicht unglücklich sind wenn die Zogajs ALLE abwandern!

Und grad hab ich über Google-News wieder was Neues entdeckt:
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/375909/index.do?_vl_backlink=/home/politik/index.do

Also, schön langsam wird sie bzw. ihre Anwälte (wer zahlt die bloß?) mehr als nur lästig :wut1:
 
AW: Der Fall Zogaj

Und grad hab ich über Google-News wieder was Neues entdeckt:
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/375909/index.do?_vl_backlink=/home/politik/index.do

Also, schön langsam wird sie bzw. ihre Anwälte (wer zahlt die bloß?) mehr als nur lästig :wut1:

Also das finde ich jetzt schon seltsam.
Findest du es lästig, wenn jemand die Rechtsmittel, die ihm zur Verfügung stehen, ausschöpft? Warum?

Und warum ist es DIR lästig? Hast du irgendwas damit zu tun?

Es stößt mir sehr unangenehm auf, wenn jemand Menschen, die versuchen, zu ihrem Recht zu kommen, wie lästige Störenfriede behandelt sehen will. So werden sie mE ja ohnehin oft genug behandelt.
 
AW: Der Fall Zogaj

Und zum "Erpressermäderl": ich hoffe der Juni kommt bald! Das ist eine unrühmliche Geschichte die sich da abgespielt hat. Unrühmlich deswegen weil es nicht gelungen ist das Letzturteil zu exekutieren!

ps: habt ihr schon gelesen wie die Mitbürger aus der (ö) "Heimatgemeinde" über die Zogajs denken und gesprochen haben? Habe da bereits auf 3 unterschiedlichen Medien (OÖ Nachrichten, Woche, und Standard) gelesen dass die nicht unglücklich sind wenn die Zogajs ALLE abwandern!

Und grad hab ich über Google-News wieder was Neues entdeckt:
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/375909/index.do?_vl_backlink=/home/politik/index.do

Also, schön langsam wird sie bzw. ihre Anwälte (wer zahlt die bloß?) mehr als nur lästig :wut1:

Hallo,
es ist mir ziemlich egal, wie die Mitbürger der Heimatgemeinde dazu stehen, hier geht es nicht um Sympathien, sondern darum, wie eine vorbildhafte Integration aussehen soll.

Zum Newsartikel der Presse - wie ich weiter oben geschrieben habe, mutet das Bleiberecht von Platter gesprochen nach Willkür an. Er hat die Wahl, entscheidet aber nicht nach rechtlichen Grundlagen, sondern um ein Exempel zu statuieren.

Und wenns schon ums Zahlen geht - wer hat eigentlich die Bodyguards von Susanne Winter gezahlt, die nach ihrem "Unsager" vor der Wahl notwendig wurden?

Was mich persönlich zutiefst ankotzt, wenn gut integrierte Ausländer der Paragraphenreiterei wegen abgeschoben werden und jene, die sich nicht benehmen können, bleiben dürfen? Ich wurde gestern unfreiwillig Zeuge, wie eine Gruppe von 15 jugendlichen Türken auf einen unbekannter Nationalität losgegangen ist. Diesem wurde ins Gesicht und in den Bauch geschlagen/getreten. Passanten liefen vorbei, aber gegen die Mehrheit traute sich verständlicherweise niemand einzugreifen. Anzeigen seitens der Opfer gibt es wegen Angst aus Rache selten. Hier müsste was getan werden, und nicht Familien auseinanderreißen.

Und sieht man mal davon ab, wie sieht es denn im Kosovo aus? 50% Arbeitslosigkeit, verwahrloste Zustände auf dem Land, das ist nicht sehr "christlich", Asylsuchende dahin zurückzuschicken.

Gruß Inntranetz
 
AW: Der Fall Zogaj

Also das finde ich jetzt schon seltsam.
Findest du es lästig, wenn jemand die Rechtsmittel, die ihm zur Verfügung stehen, ausschöpft? Warum?

Und warum ist es DIR lästig? Hast du irgendwas damit zu tun?

Es stößt mir sehr unangenehm auf, wenn jemand Menschen, die versuchen, zu ihrem Recht zu kommen, wie lästige Störenfriede behandelt sehen will. So werden sie mE ja ohnehin oft genug behandelt.


Nochmals: es geht darum dass hunderte Rechtsmittel gefordert werden aber geklagt darüber wird dass sich diese Story in die Länge zieht.
Suchts euch doch bitte aus was jetzt wichtiger ist.
Das jeder Wisch beeinsprucht werden kann oder dass es schnell abgeht.
Wenn es nur die Familie Zogaj gäbe dann könnte natürlich alles schnell ablaufen. Das Problem an der Sache ist dass wir ein Zuzugsland sind und daher natürlich nicht jeder Einspruch sofort und gleich behandelt werden kann.

Das wird ja hoffentlich einleuchten
 
AW: Der Fall Zogaj

Hallo,
es ist mir ziemlich egal, wie die Mitbürger der Heimatgemeinde dazu stehen, hier geht es nicht um Sympathien, sondern darum, wie eine vorbildhafte Integration aussehen soll.

Zum Newsartikel der Presse - wie ich weiter oben geschrieben habe, mutet das Bleiberecht von Platter gesprochen nach Willkür an. Er hat die Wahl, entscheidet aber nicht nach rechtlichen Grundlagen, sondern um ein Exempel zu statuieren.

Und wenns schon ums Zahlen geht - wer hat eigentlich die Bodyguards von Susanne Winter gezahlt, die nach ihrem "Unsager" vor der Wahl notwendig wurden?

Was mich persönlich zutiefst ankotzt, wenn gut integrierte Ausländer der Paragraphenreiterei wegen abgeschoben werden und jene, die sich nicht benehmen können, bleiben dürfen? Ich wurde gestern unfreiwillig Zeuge, wie eine Gruppe von 15 jugendlichen Türken auf einen unbekannter Nationalität losgegangen ist. Diesem wurde ins Gesicht und in den Bauch geschlagen/getreten. Passanten liefen vorbei, aber gegen die Mehrheit traute sich verständlicherweise niemand einzugreifen. Anzeigen seitens der Opfer gibt es wegen Angst aus Rache selten. Hier müsste was getan werden, und nicht Familien auseinanderreißen.

Und sieht man mal davon ab, wie sieht es denn im Kosovo aus? 50% Arbeitslosigkeit, verwahrloste Zustände auf dem Land, das ist nicht sehr "christlich", Asylsuchende dahin zurückzuschicken.

Gruß Inntranetz

Gut integriert können ja wohl nur die Leute der Gemeinde beurteilen.
Ich habe DREI Quellen genannt wo zu lesen war dass die direkte Umgebung der Familie Zogaj froh ist dass diese weg sind.
Merkwürdig, darüber gehst hinweg wie nix.
Gut integriert ist scheinbar das was du für richtig hälst. Du sprichst der (ehem.) Lebensumgebung der Familie das Recht ab das beurteilen zu können.
Du setzt dich total darüber hinweg. Ist das der soziale Weg den du meinst?
Wer entscheidet also nicht über gute (oder nicht) Integration?
Ich dachte bis jetzt dass die Umgebung darüber entscheidet. Nicht wohl wenn es nach dir geht.

ps: ist die gute Integration für dich dass Vater und Sohn in Österreich mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind oder dass die Arigona bei einer Fahrschule in der Umgebung einen Haufen Schulden einfach nicht bezahlt hat? Das dann die Hälfte der Summe von der kath. Kirche bezahlt wurde und die Fahrschule auf die andere Hälfte verzichtet hat?
Wie kannst du den in österreich legal lebenden Menschen erklären dass du dies als korrekt integriert betitelst während diese teilweise am Abend bei den Mistkübeln der großen Einkaufsketten gehen um sich Essen zu besorgen (und darüber habe ich einen Bericht gesehen - stell das bitte also nicht Frage)?
 
AW: Der Fall Zogaj

Das klang aber letztes Jahr noch anders, da war nach Medienberichten die Familie gut integriert und es gab Demonstrationen im Ort von Nachbarn der Familie. Und rein aus Profilierungsgründen wird Pfarrer Friedl das Mädchen auch nicht aufgenommen haben. Ich halte ihn für glaubhaft.

Was die Gesetzeskonflikte betrifft - das hätte nie an die öffentlichkeit kommen dürfen, da es gegen die Persönlichkeitsrechte verstößt. Und selbst wenn, muss man im Einzelfall sehen, wo der Gesetzeskonflikt liegt.

Soweit mir bekannt ist, hat sich der Landeshauptmann von Oberösterreich persönlich für den Verbleib der Familie in Österreich eingesetzt, zählt das jetzt alles nichts mehr?
 
Werbung:
AW: Der Fall Zogaj

Das klang aber letztes Jahr noch anders, da war nach Medienberichten die Familie gut integriert und es gab Demonstrationen im Ort von Nachbarn der Familie. Und rein aus Profilierungsgründen wird Pfarrer Friedl das Mädchen auch nicht aufgenommen haben. Ich halte ihn für glaubhaft.

Was die Gesetzeskonflikte betrifft - das hätte nie an die öffentlichkeit kommen dürfen, da es gegen die Persönlichkeitsrechte verstößt. Und selbst wenn, muss man im Einzelfall sehen, wo der Gesetzeskonflikt liegt.

Soweit mir bekannt ist, hat sich der Landeshauptmann von Oberösterreich persönlich für den Verbleib der Familie in Österreich eingesetzt, zählt das jetzt alles nichts mehr?


Wenige Wochen nach der Demo wurde berichtet dass keine 10 Prozent der anwesenden aus dem Umfeld war.
Kinder wurden z.B. von Lehrern in der Schule sogar gezwungen an der Demo teilzunehmen! Auch dass Arigona eine behinderte Mitschülerin gemobbt hat.

Das ist keine Erfindung von mir sondern in unterschiedlichen Zeitungen gestanden!
 
Zurück
Oben