Das Selbstverständnis der Physiker

[Hartmut]

AW: Das Selbstverständnis der Physiker

Weiter geht's mit Auszügen aus der Abschlusszeitung Leipziger Physikstudenten:

Physiker beim Messen

Zwei Physiker sassen beim Messen,
die Frauen hatten sie längst vergessen,
vergassen selbst Himmel und Sterne,
ein Physiker misst furchtbar gerne!

Zwei Physiker sassen beim Messen,
der eine hätt' gern was gegessen,
den anderen dürstete sehr,
die Geldbörsen beider war'n leer.

Zwei Physiker sassen beim Messen,
viel Geld hatten sie nie besessen.
Sie lebten von ihren Gehältern,
den Rest gaben ihnen die Eltern.

Zwei Physiker messen nie wieder,
der Hungertod streckte sie nieder.
Die Eltern sind letzthin gestorben –
Drauf sind auch die beiden verdorben.

Optimistischer Schluss

Zwei Physiker messen ganz heiter
In fünf Dimensionen nun weiter.
Sie schlagen sich Quarks in ihr Ränzchen
Und kraulen Mephisto das Schwänzchen.​

 

[Reinhard70]

AW: Das Selbstverständnis der Physiker

@Hartmut (eben oben):

Zwei Physiker messen ganz heiter
In fünf Dimensionen nun weiter.
Sie schlagen sich Quarks in ihr Ränzchen
Und kraulen Mephisto das Schwänzchen.​

Na, ihr hattet wohl seinerzeit
doch etwas mehr als Heiterkeit?

Da müssen wir schnell mal wieder die
Ordungshüter (hier) her rufen !? ​

 

[moebius]

AW: Das Selbstverständnis der Physiker

....

1. mal abgesehen davon, dass ich meinen Einstiegsbeitrag als humoristisch gekennzeichnet habe, können wir gut und gerne über das Verhältnis von Philosophie und Einzelwissenschaften (speziell Physik) diskutieren.

2. Wie EINSTEIN bemerkte ist Philosophie ohne Einzelwissenschaften "arm und nackt". Zwar hat die Philosophie an der Wiege der Einzelwissenschaften gestanden, doch sind ihre Kinder längst erwachsen geworden.
3. Sie sind sogar so erwachsen geworden, dass sie mittlerweile massgeblich bestimmen, wie die Philosophie auszusehen hat.

4. So hat die Physik des 20. Jahrhunderts unser Weltbild in einer Weise geprägt, wie es kein Philosoph vermochte. Physik, das ist die Philosophie des 20. Jahrhunderts, sagte der Physiker und Philosoph Carl-Friedrich von Weizsäcker in einem seiner Vorträge.

5. Die Physik des 20. Jahrhunderts hat andere Einzelwissenschaften wie die Chemie und die Biologie wesentlich vorangebracht. Ohne die Quantenphysik wären z. B. die Natur der chemischen Bindung oder die Stabilität der Gene noch immer Rätsel.

6. Ich bin weit davon entfernt, alles auf Physik zu reduzieren, wie es der Reduktionismus tut oder wie es die "Theory of Everything (TOE)" nahelegen mag.
7. Eine (physikalische) Weltformel wird es nicht geben.
8. Jede Einzelwissenschaft hat ihre Berechtigung, weil sie notwendige, reproduzierbare Zusammenhänge sucht.

Gruss
Hartmut

Hallo Hartmut!
Zu 1.:
Okay!
Zu 2.:
Ja!
Zu 3.:
Wie vermag eine Einzelwissenschaft zu bestimmen, wie Philosophie auszusehen hat...
Zu 4.:
Ja!
Zu 5.:
Ja!
Zu 6.:
Ja, auch der Reduktionis-mus ist nur eine von vielen mus-Sorten...(= Ideologie).
Zu 7.:
Ja, inzwischen liegen auch die erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Gründe auf dem Tisch, warum es (wahrscheinlich) keine TOE geben kann...
Zu 8.:
Ja!
Ich vermute, dass uns mehr verbindet als trennt...
Gruß, moebius

 

[Zeilinger]

AW: Das Selbstverständnis der Physiker

Ich meinte, im Eingangsbeitrag das Wort "humoristisch" erwähnt zu haben.
Hast du so wenig Humor, Zeili?

Habe ich überlesen, Hartmut, pardon; punkto Menge von Humor glaube ich mich im Mittelfeld.

Liebe Grüße

Zeili

 

[moebius]

AW: Das Selbstverständnis der Physiker

@Hartmut (eben oben):

1.

Zwei Physiker messen ganz heiter
In fünf Dimensionen nun weiter.
Sie schlagen sich Quarks in ihr Ränzchen
Und kraulen Mephisto das Schwänzchen.​

.....
2.

Da müssen wir schnell mal wieder die
Ordungshüter (hier) her rufen !? ​

Zu 1.:
Wenn's nur 5 Dimensionen wären ...Die String-/und Loop-Theoretiker (ver)rechnen (sich) mit 11 Dimensionen ...
Zu 2.:
Ordnungshüter Die erzeugen bloß noch mehr Chaos ...
Helau

 

[Benjamin]

Wo meinst du den Geltungs- bzw. Selbsterhaltungstrieb in Beitrag #6 zu erkennen?

Warum wundert es mich nicht, dass ich darauf keine Antwort bekam? Hmm, Zeili?

 

[Muzmuz]

AW: Das Selbstverständnis der Physiker

Zu 1.:
Wenn's nur 5 Dimensionen wären ...Die String-/und Loop-Theoretiker (ver)rechnen (sich) mit 11 Dimensionen ...
Zu 2.:
Ordnungshüter Die erzeugen bloß noch mehr Chaos ...
Helau

dazu möchte ich anmerken, dass es nicht nur EINE stringtheorie gibt, sondern einige
diese unterschiedlichen theorien setzen eine unterschiedliche anzahl von dimensionen voraus....11 ist dabei, aber nicht die einzige


zur frage, wie eine einzelwissenschaft philosophien bedingen: denke nur an gallileo, der die jupitermonde entdeckte.....die entdeckung bewies, dass sich nicht alles um die erde dreht, und somit weder mensch noch erde mittelpunkt von allem darstellt
oder darwin.....der mensch ist zumindest biologisch nicht viel mehr als ein tier
oder aus der aktuellen neuronalforschung: es gibt hinweise, dass der freie wille nur illusion ist (das hätte wohl gravierendste folgen für philosophien)


lg,
Muzmuz

 

[Hartmut]

AW: Das Selbstverständnis der Physiker

Hallo Hartmut!
Zu 1.:
Okay!
Zu 2.:
Ja!
Zu 3.:
Wie vermag eine Einzelwissenschaft zu bestimmen, wie Philosophie auszusehen hat...
Zu 4.:
Ja!
Zu 5.:
Ja!
Zu 6.:
Ja, auch der Reduktionis-mus ist nur eine von vielen mus-Sorten...(= Ideologie).
Zu 7.:
Ja, inzwischen liegen auch die erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Gründe auf dem Tisch, warum es (wahrscheinlich) keine TOE geben kann...
Zu 8.:
Ja!
Ich vermute, dass uns mehr verbindet als trennt...
Gruß, moebius

Ich vermute, dass uns mehr verbindet als trennt...

Nach deinen obigen Stellungnahmen, moebius, sehe ich das auch so.

Zu 3.:
Wie vermag eine Einzelwissenschaft zu bestimmen, wie Philosophie auszusehen hat...

Dazu hat Muzmuz heute eine Antwort gegeben, die ganz in meinem Sinne ist (Danke Muzmuz!).

Gruss
Hartmut

 

[moebius]

AW: Das Selbstverständnis der Physiker

1. dazu möchte ich anmerken, dass es nicht nur EINE stringtheorie gibt, sondern einige
2. diese unterschiedlichen theorien setzen eine unterschiedliche anzahl von dimensionen voraus....11 ist dabei, aber nicht die einzige


3. zur frage, wie eine einzelwissenschaft philosophien bedingen: denke nur an gallileo, der die jupitermonde entdeckte.....die entdeckung bewies, dass sich nicht alles um die erde dreht, und somit weder mensch noch erde mittelpunkt von allem darstellt
4. oder darwin.....der mensch ist zumindest biologisch nicht viel mehr als ein tier
oder aus der aktuellen neuronalforschung: es gibt hinweise, dass der freie wille nur illusion ist (das hätte wohl gravierendste folgen für philosophien)


lg,
Muzmuz

Hallo Muzmuz!
Zu 1.:
Volle Zustimmung! !!!
Zu 2.:
Gibt es denn String- bzw. Superstring-Theorien, die mehr als 11 Dimensionen voraussetzen Und was ist mit den Quantengravitations-Loop-Theorien hinsichtlich der Anzahl der vorausgesetzten Dimensionen
Zu 3.:
Ja, ich vermute, dass dies beispielsweise die philosophische Kopernikanische Wende bei Meister KANT stark beeinflusst hatte ...
Zu 4.:
Ja, diese Evolutionstheorie hatte Meister NIETZSCHE stark angeregt...
Die Frage nach der Freiheit des Willens (Determinis-mus./.Indeterminis-mus) scheint mir noch nicht entsschieden zu sein...Es bleibt auch abzuwarten, was die zeitgenössische Hirn-/Bewusstseins-Forschung hierzu noch zu sagen haben wird ...
"Schau' mer mol'"!
Gruß, moebius

 

[Reinhard70]

AW: Das Selbstverständnis der Physiker

@Moebius (eben oben):
Die Frage nach der Freiheit des Willens (Determinis-mus./.Indeterminis-mus) scheint mir noch nicht entsschieden zu sein...
Es bleibt auch abzuwarten, was die zeitgenössische Hirn-/Bewusstseins-Forschung hierzu noch zu sagen haben wird ...
"Schau' mer mol'"!

______________
Möglicherweise kriegen die dann auch nicht
mehr raus als der Herr Dante (damals):

"Die Willensfreiheit haben viele im Munde,
im Geist aber nur wenige."

- Über die Monarchie, 1, Kapitel 12.
​

Und dann stehen wir immer noch vor der Frage,
wie sich die Physiker selbst verstehen sollen.

Hoffentlich mit viel Vergnügen - wie hier im
Forum.