Bernd
Well-Known Member
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- 3. Mai 2004
- Beiträge
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China löst das alte Imperium ab.
Es wird dadurch immer mehr in die Sphären anderer Länder und Völker eindringen und eigene Interessen rücksichtsloser verfolgen. Dagegen können die Umstehenden ungefähr noch so viel unternehmen, wie gegen die Kriege und Lager der Amis. Nichts. Das Anprangern dieser Dinge ist löblich und entspricht dem alten linksintellektüllen Modus der letzten Jahrzehnte. Man ist machtlos, aber fühlt sich moralisch überlegen und irgendwie "tut man ja was". Hier ist man eben, wie bei den Mittelmehrflüchtlingen, extraempathisch.
Um aus dieser weltverbesserlichen Bedeutungslosigkeit herauszukommen, bietet das System nun Möglichkeiten der aktiven Einflussnahme an. Klimaschutz und Hygiene. Jeder kann direkt Einfluss nehmen, den Untergang zu vermeiden. Das System bietet Anprangerungsvorschläge an, die auch dem alten Muster noch gerecht werden. So kann man Menschenrechte in Weißrussland, Wahlmanipulation in Russland, Frauenrechte im Iran, hoch verschuldete indische Bauern oder unterdrückte Uiguren anprangern. Ich fühle mich damit engagiert und empathisch und wenn ich jemanden sehe, der mir sagt, man könne doch lieber in seinem unmittelbaren Umfeld anfangen, wenigstes eine einzige Ungerechtigkeit anzuprangern oder zu verbessern, kann man den sogar als unempathisch titulieren und sich auch ihm gegenüber noch überlegen fühlen. Man fühlt sich verhältnismäßig aktiv und so hat auch ein wirkungsloses Wollen noch einen eigenen emotionalen Nutzen.
In den Jahren der Selbsterkenntnis fällt es jedoch vielen auf, dass man damit nichts verändert. Zahlreiche Aufklärer der ersten Internetstunde - die Namen zähle ich lieber mal nicht auf, sonst sucht Anideos sie wieder bei Wikipedia - sind enttäuscht und mehr oder weniger frustriert, ob ihrer Wirkungslosigkeit. Und so geht es Menschen in Initiativen, in Gruppen jeglichen Themas. Viele kommen zum Schluss, dass sie in einem Meer von Hypnotisierten nichts erreichen können. Und vielleicht ist das auch die eigentliche Erkenntnis. Man kann nur etwas in seinem eigenen Bewußtsein und Leben verändern und allenfalls als Vorbild für andere wirken, von dem sie sich freiwillig und heimlich etwas abkucken können. Vorbild bist du nur, wenn anderen deine Lebensweise attraktiver erscheint, wenn sie dich fröhlich, neugierig, milde, liebevoll, zufrieden, energiegeladen, mit Humor über sich selbst... und aktiv empfinden.
Wenn die Menschen bei den wesentlichsten Themen unserer Zeit und in unserer Breiten nicht fähig sind, eigene Interessen zu erkennen und zu vertreten, einen Standpunkt und ein Revier einzunehmen und zu beanspruchen...aber gleichzeitig vorgeben, genau bei diesen Themen für die die fernen Uiguren einzutreten, kommt mir das merkwürdig vor. Einem Menschen, dem bei der gegenwärtigen Einschränkung seiner eigenen Freiheit nicht die Hutschnur platzt und der sich jedoch für die Freiheit der Uiguren einsetzt.... traue ich nicht. Vor dem Altruismus kommt für mich der Egoismus. Wenn du ersteren nicht über ein unbestimmbares Mindestmaß erlebst oder zumindest gelten lässt, wird dein Altruismus gefärbt sein.
Eule gefällt das nicht.
Es wird dadurch immer mehr in die Sphären anderer Länder und Völker eindringen und eigene Interessen rücksichtsloser verfolgen. Dagegen können die Umstehenden ungefähr noch so viel unternehmen, wie gegen die Kriege und Lager der Amis. Nichts. Das Anprangern dieser Dinge ist löblich und entspricht dem alten linksintellektüllen Modus der letzten Jahrzehnte. Man ist machtlos, aber fühlt sich moralisch überlegen und irgendwie "tut man ja was". Hier ist man eben, wie bei den Mittelmehrflüchtlingen, extraempathisch.
Um aus dieser weltverbesserlichen Bedeutungslosigkeit herauszukommen, bietet das System nun Möglichkeiten der aktiven Einflussnahme an. Klimaschutz und Hygiene. Jeder kann direkt Einfluss nehmen, den Untergang zu vermeiden. Das System bietet Anprangerungsvorschläge an, die auch dem alten Muster noch gerecht werden. So kann man Menschenrechte in Weißrussland, Wahlmanipulation in Russland, Frauenrechte im Iran, hoch verschuldete indische Bauern oder unterdrückte Uiguren anprangern. Ich fühle mich damit engagiert und empathisch und wenn ich jemanden sehe, der mir sagt, man könne doch lieber in seinem unmittelbaren Umfeld anfangen, wenigstes eine einzige Ungerechtigkeit anzuprangern oder zu verbessern, kann man den sogar als unempathisch titulieren und sich auch ihm gegenüber noch überlegen fühlen. Man fühlt sich verhältnismäßig aktiv und so hat auch ein wirkungsloses Wollen noch einen eigenen emotionalen Nutzen.
In den Jahren der Selbsterkenntnis fällt es jedoch vielen auf, dass man damit nichts verändert. Zahlreiche Aufklärer der ersten Internetstunde - die Namen zähle ich lieber mal nicht auf, sonst sucht Anideos sie wieder bei Wikipedia - sind enttäuscht und mehr oder weniger frustriert, ob ihrer Wirkungslosigkeit. Und so geht es Menschen in Initiativen, in Gruppen jeglichen Themas. Viele kommen zum Schluss, dass sie in einem Meer von Hypnotisierten nichts erreichen können. Und vielleicht ist das auch die eigentliche Erkenntnis. Man kann nur etwas in seinem eigenen Bewußtsein und Leben verändern und allenfalls als Vorbild für andere wirken, von dem sie sich freiwillig und heimlich etwas abkucken können. Vorbild bist du nur, wenn anderen deine Lebensweise attraktiver erscheint, wenn sie dich fröhlich, neugierig, milde, liebevoll, zufrieden, energiegeladen, mit Humor über sich selbst... und aktiv empfinden.
Wenn die Menschen bei den wesentlichsten Themen unserer Zeit und in unserer Breiten nicht fähig sind, eigene Interessen zu erkennen und zu vertreten, einen Standpunkt und ein Revier einzunehmen und zu beanspruchen...aber gleichzeitig vorgeben, genau bei diesen Themen für die die fernen Uiguren einzutreten, kommt mir das merkwürdig vor. Einem Menschen, dem bei der gegenwärtigen Einschränkung seiner eigenen Freiheit nicht die Hutschnur platzt und der sich jedoch für die Freiheit der Uiguren einsetzt.... traue ich nicht. Vor dem Altruismus kommt für mich der Egoismus. Wenn du ersteren nicht über ein unbestimmbares Mindestmaß erlebst oder zumindest gelten lässt, wird dein Altruismus gefärbt sein.
Eule gefällt das nicht.
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