Fortuna
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lilith51 schrieb:Künstler schöpfen aus dem Leid. Ich sagte einmal zu meiner Freundin Kathi, entweder ich gehe zu einer Therapie oder ich schreibe weiter Gedichte. Leid zu beenden bedeutet auch, dass der Stoff für viele Themen verlorengeht.
In meinem Fall kann ich sagen, es ist mir dennoch lieber, dass ich jetzt nicht mehr weiß, was ich zu Gedichten verarbeiten soll.
Liebe Lilith,
das kann ich mehr als bestätigen!
Ich habe bestimmt hundert Gedichten geschrieben, die absolut trostlos sind.
Die entstammen einer ebensolchen Zeit in meinem Leben.
Sie sind zum Teil richtig gut und ich lese sie mit Interesse.
Schreiben kann ich heute so etwas nicht mehr, es ist absolut unmöglich, und veröffentlichen werde ich sie nie!
Ich mache auch lieber weiter meine kleinen Juxgedichte, die mir so viel Energie geben!
Hermann Hesse könnte man hier im thread auch noch zitieren:
Mühsam im Leben wandern
leben heißt einsam sein
niemand kennt den anderen
jeder ist allein
oder (von Thoreau):
Die meisten Menschen führen ein Leben in stiller Verzweiflung.
Das alles hat seinen Platz im Leben, vielleicht gehört es sogar zu einem vollen Menschenleben dazu, aber wer niemals etwas anderes kennt, der ist nicht zu beneiden...
Fortuna