redbaron
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- 16. Januar 2009
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AW: Das Job-Center schlägt zurück!
solche "konstruktiven" Vorschläge will in Wirklichkeit keiner hören, also zumindest nicht die große Mehrheit der Leute, die (noch) einen Job haben und auch ansonsten häufig finanziell ganz gut gestellt sind.
Denn "konstruktiv" verstehe ich so, daß sich gesamtgesellschaftlich auch wirklich große Veränderungen ergeben würden. Aber genau das wollen die Leute, denen es subjektiv gut geht, natürlich nicht.
Aber trotzdem in aller Kürze der Ansatzpunkt meiner - übrigens bis zu dieser Stelle natürlich wieder gewaltfreien - Innenpolitik: das Feststellen der tatsächlichen Menge an Arbeitszeit, die zur Aufrechterhaltung des aktuellen BIPs notwendig ist. Und dann eine Politik, die darauf abzielt, daß genau diese Arbeitszeit auf alle Arbeitnehmer aufgeteilt wird. Überstunden oder sowas wird es dann nicht mehr geben. Damit das funktioniert, dürfen Überstunden oder diese 60- bis 80-Stunden Arbeitswochen allerdings nicht lediglich verboten werden, sondern es müßte so sein, daß das von sich aus keiner mehr will... ebenso müßte es so sein, daß die Arbeitnehmer den Wert der Freizeit höher einschätzen, um nicht auf die Idee zu kommen, durch den natürlich notwendigerweise etwas gesunkenen Lohn (etwas geringerer Stundensatz und fehlender Lohn aufgrund geringerer Wochenarbeitszeit), irgendwie "zu kurz" zu kommen...
Kurzum: der Staat müßte überall da hart durchgreifen, wo Interessengruppen dieser Entwicklung - Freizeit wird wichtiger, Konsum wird unwichtiger - irgendwie zuwiderhandeln. Die Funktion einer "Bedarfsweckung" der Werbewirtschaft etwa muß gesellschaftlich geächtet und in ihrer realen Umsetzung so weit wie möglich gesetzlich verhindert werden. Bei gesundheitsschädlichen Produkten wie etwa Zigaretten hat das ja schon ein wenig begonnen...
Das wichtigste ist immer die psychologische Komponente: es arbeitet doch niemand hochbezahlt 60 Stunden die Woche in einer stressigen Umgebung, weil das Spaß macht! Da sind doch vorher - meistens unbewußte - Faktoren maßgeblich:
- Suche nach Selbstbestätigung und Anerkennung (mangelnde Identität)
- Streben nach Macht und Sicherheit (anders nicht zu bewältigende Ängste)
- Anpassung und fehlendes Bewußtsein (Bewußtseinsprogrammierung durch die Eltern: kranke Konzepte wie "mein Kind soll was anständiges werden")
- Anpassung und Gruppendruck (anders nicht zu bewältigender Wunsch, irgendwo dazuzugehören)
- Abwehr rational schwer zu erfassender Lebensaspekte (die Vernunft wird als Kontroll- und Abwehrsinstanz unreflektiert überhöht)
usw...
Vereinfacht ausgedrückt: jeder Mensch wird die Notwendigkeit, zu arbeiten, leicht einsehen, wenn er weiß wozu. Und dieses wozu ist eben die Deckung grundlegender, unbestreitbarer Bedürfnisse. Wenn jemand das - berechtigte - Gefühl hat, daß ein Großteil der Arbeitszeit dafür draufgeht, um den bürokratischen Apparat, die Herrsch- und Konsumsucht einiger Kapitalbesitzer oder die fragwürdigen Staatsinteressen hinsichtlich militärischer Angelegenheiten zu realisieren... dann antwortet der Bürger eben auch mit: Unredlichkeit, Trickserei, Verweigerung, Schwarzarbeit, Betrug usw...
Also, durchaus realistisch: das halbe BIP realisiert mit einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 30 Stunden bei Vollbeschäftigung... wenn man das nur wöllte...
Der Rote Baron
>redbaron und ebensofärbige Gräfin,
was habt Ihr nur für eine vertrackte Ansicht über den Begriff "edel" ! Müsst Ihr schon wieder streiten ? Wenn ihr wenigstens ein paar konstruktive Vorschläge zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit von Euch geben würdet !
solche "konstruktiven" Vorschläge will in Wirklichkeit keiner hören, also zumindest nicht die große Mehrheit der Leute, die (noch) einen Job haben und auch ansonsten häufig finanziell ganz gut gestellt sind.
Denn "konstruktiv" verstehe ich so, daß sich gesamtgesellschaftlich auch wirklich große Veränderungen ergeben würden. Aber genau das wollen die Leute, denen es subjektiv gut geht, natürlich nicht.
Aber trotzdem in aller Kürze der Ansatzpunkt meiner - übrigens bis zu dieser Stelle natürlich wieder gewaltfreien - Innenpolitik: das Feststellen der tatsächlichen Menge an Arbeitszeit, die zur Aufrechterhaltung des aktuellen BIPs notwendig ist. Und dann eine Politik, die darauf abzielt, daß genau diese Arbeitszeit auf alle Arbeitnehmer aufgeteilt wird. Überstunden oder sowas wird es dann nicht mehr geben. Damit das funktioniert, dürfen Überstunden oder diese 60- bis 80-Stunden Arbeitswochen allerdings nicht lediglich verboten werden, sondern es müßte so sein, daß das von sich aus keiner mehr will... ebenso müßte es so sein, daß die Arbeitnehmer den Wert der Freizeit höher einschätzen, um nicht auf die Idee zu kommen, durch den natürlich notwendigerweise etwas gesunkenen Lohn (etwas geringerer Stundensatz und fehlender Lohn aufgrund geringerer Wochenarbeitszeit), irgendwie "zu kurz" zu kommen...
Kurzum: der Staat müßte überall da hart durchgreifen, wo Interessengruppen dieser Entwicklung - Freizeit wird wichtiger, Konsum wird unwichtiger - irgendwie zuwiderhandeln. Die Funktion einer "Bedarfsweckung" der Werbewirtschaft etwa muß gesellschaftlich geächtet und in ihrer realen Umsetzung so weit wie möglich gesetzlich verhindert werden. Bei gesundheitsschädlichen Produkten wie etwa Zigaretten hat das ja schon ein wenig begonnen...
Das wichtigste ist immer die psychologische Komponente: es arbeitet doch niemand hochbezahlt 60 Stunden die Woche in einer stressigen Umgebung, weil das Spaß macht! Da sind doch vorher - meistens unbewußte - Faktoren maßgeblich:
- Suche nach Selbstbestätigung und Anerkennung (mangelnde Identität)
- Streben nach Macht und Sicherheit (anders nicht zu bewältigende Ängste)
- Anpassung und fehlendes Bewußtsein (Bewußtseinsprogrammierung durch die Eltern: kranke Konzepte wie "mein Kind soll was anständiges werden")
- Anpassung und Gruppendruck (anders nicht zu bewältigender Wunsch, irgendwo dazuzugehören)
- Abwehr rational schwer zu erfassender Lebensaspekte (die Vernunft wird als Kontroll- und Abwehrsinstanz unreflektiert überhöht)
usw...
Vereinfacht ausgedrückt: jeder Mensch wird die Notwendigkeit, zu arbeiten, leicht einsehen, wenn er weiß wozu. Und dieses wozu ist eben die Deckung grundlegender, unbestreitbarer Bedürfnisse. Wenn jemand das - berechtigte - Gefühl hat, daß ein Großteil der Arbeitszeit dafür draufgeht, um den bürokratischen Apparat, die Herrsch- und Konsumsucht einiger Kapitalbesitzer oder die fragwürdigen Staatsinteressen hinsichtlich militärischer Angelegenheiten zu realisieren... dann antwortet der Bürger eben auch mit: Unredlichkeit, Trickserei, Verweigerung, Schwarzarbeit, Betrug usw...
Also, durchaus realistisch: das halbe BIP realisiert mit einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 30 Stunden bei Vollbeschäftigung... wenn man das nur wöllte...
Der Rote Baron