Dass die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen bis zu zehn Jahre dauern kann, ist bekannt und wurde in diesen Tagen oft genug erwähnt. Es hängt jedoch damit zusammen, dass die Entwicklungskosten sehr hoch sind und die Pharmakonzerne die Kosten über die Jahre verteilen müssen, das ist das Eine. Das Andere ist, dass die Zulassungsbehörden die Studiendaten der einzelnen Phasen nach Abschluss der Phase gesammelt bekommen, um sie auszuwerten. Zurzeit stehen jedoch tausende Präparate in der Pipeline der Behörden, die nacheinander überprüft werden.
Beim Covid-Impfstoff haben sie ausnahmsweise die Prüfung der Daten vorgezogen und mit Nachdruck überprüft. Die klinische Phase III wurde zusätzlich beschleunigt, indem man die Daten parallel zu der Studie überprüft hat, was ansonsten unüblich ist. Das heißt, die Daten wurden den Behörden portionsweise übergeben, während die Studie noch lief, damit wurde die Prüfung fast gleichzeitig mit der Phase III abgeschlossen. Jetzt überprüft die EMA diese ausgewerteten Daten im beschleunigten Verfahren, d. h. mit mehr Personal, weil die Staaten viel Geld in die Entwicklung des Impfstoffs hineingepumpt haben, nicht nur für die Zulassungsprüfung, sondern auch für die Entwicklung insgesamt.