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Carpe Noctem

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AW: Carpe Noctem

ad 1: Meine Ernsthaftigkeit betrachte ich zu allererst als meine Privatsache.
Wem ich sie wie weit zuteil werden lasse, entscheide ich von Fall zu Fall.
Ja sicher, aber um "trial and error" kommt mensch ja nun mal nicht drumrum...:clown2:
ad 2: Leider liegt es aber oft in der Natur von Verbissenheit,
dass sie sich wenig um solche Beschlüsse schert,
alldieweil sie ja jemanden unmittelbar ganz nah hat,
den sie vor allen anderen quält.
Ich quäle niemanden, sondern beiße mich durch Missverständnisse und Fehlinterpretationen hindurch, und ich bin mir sicher, dass es sich dabei um für mich existentielle Themen handelt, die ich, würde ich vorzeitig aufgeben, in anderen Zusammenhängen nahtlos fortsetzen würde. Wenn sich jemand von mir gequält fühlt, bin ich jederzeit bereit gemeinsam nach einem anderen Umgang zu suchen und ggf. verletzend wirkende Worte zurückzunehmen. (Mit der rg ist dieser Versuch allerdings kläglich gescheitert.)

Hast Du das Bedürfnis, jemanden zu beschützen?

Mal was ganz anderes:
Wie kann man denn jemandem wie rg ernstlich auf den Leim gehen?
...
Der Gedanke, ihr, die nur für die Forderung lebt,
andere hätten ihr zu geben,...

Dieses extreme Ungleichgewicht zwischen Forderung und Angebot wahrzunehmen habe ich halt etwas länger gebraucht. Meine Aufmerksamkeit ihr gegenüber war auch stärker auf inhaltlich als auf Beziehungsaspekte gerichtet, und thematisch habe ich durchaus Überschneidungen mit ihr, wenn auch mit umgekehrtem Vorzeichen.
 
AW: Carpe Noctem

Ja sicher, aber um "trial and error" kommt mensch ja nun mal nicht drumrum...:clown2:

Ja, Wege wollen erkundet werden.

Ich quäle niemanden, sondern beiße mich durch Missverständnisse und Fehlinterpretationen hindurch, und ich bin mir sicher, dass es sich dabei um für mich existentielle Themen handelt, die ich, würde ich vorzeitig aufgeben, in anderen Zusammenhängen nahtlos fortsetzen würde.

Auch nicht Dich selbst?
In diesem Sinn war das gemeint:
"..... alldieweil sie ja jemanden unmittelbar ganz nah hat,
den sie vor allen anderen quält."


Bitte nicht missverstehen -
ich kenne Dich ja nicht mal.
Lediglich diese Bereitschaft,
dem Leben mit offenem Gesicht zu begegnen.
Und drum erzähl ich Dir lieber,
wie die sich bei mir verlustiert -
beugt evtl. Missverständnissen vor. ;)

Mal wieder ringe ich um Worte.
Denn alles, was mir durchaus trefflich einfällt,
gebiert just im Hindenken
ein Netz neuer Verknüpfungen.
Insofern betrachte das hier bitte nur
als Versuch einer annähernden Beschreibung.

Besagte Bereitschaft -
die in mir nenne ich Zähes Luder.
Denn genau das ist sie - ein ehrliches zähes Luder.
Ich kann gar nicht anders, als jeden Stein umdrehen,
unter dem ich essentielle Teilchen meines Seins vermute.
Da gibt's nichts im Außen, was ich nicht als Impuls empfinde.
Und eben weil das schon was länger so ist,
zeichnet sich mittlerweile ein Muster ab,
das irgendwie doch sichtlich anders ist,
als das, welches seine Bestandteile aufweisen.

Dort, wo ich heute stehe, betrachten meine Augen so:
Es ist gut, viel gesehen und erlebt zu haben.
Ich habe meinen Kosmos so gründlich erforscht,
wie jemandem mit großem Interesse nur möglich ist.
Von kleinst an.
Und werd das bis an mein waches Lebensende tun.
Schlichtweg, weil es mir liegt und faszinierenden Sinn schenkt.
So vertraut ist mir das Steinelupfen und Druntergucken,
das Sammeln von Eindrücken und Wahrnehmungen,
das Nebeneinanderhalten und Vergleichen.
die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede entdecken,
Schlüsse ziehen und rückkoppeln,
erneut zu revidieren, um nochmal shinzusehen -
wenn man das lang genug spielt und treibt,
dann entsteht dabei ganz schönes Stück Teppich.

Just im Moment denk ich,
dass sich echte Gutmenschen sehr darum verrückt machen,
gut in ihrem Selbstverständnis zu sein,
derweil sie sich natürlich als verbesserungswürdig empfinden.
(Dieser Thread trägt den Titel Carpe Noctem.
Fällt mir nur grade auf ..... grins)

Irgendwann entdeckte ich mit Hilfe echten Lebens,
dass ich nicht nur ordentlich was auf dem Kasten habe,
sondern tatsächlich Erlebenswelten bewegen kann.
Mein Schreibstil ist bisschen zu kunstverloren,
als dass er wiedergeben könnte, was ich eigentlich bin.
Ich arbeite mit Menschen aus allen Ländern
und erfülle den Job, ihnen zu potentiell längst schon
vorhandener Gemeinschaft zu verhelfen.
Welche ihrerseits ganz anbei die harte Arbeit süß schmecken lässt,
welche ich ihnen angedeihen lasse.
Sowas funktioniert nicht über Manipulation -
da muss man schon richtig Farbe bekennen
und darauf vertrauen, dass es global willkommene Farbe ist.
Ist nicht eben unbedeutender Prüfstein für's kleingeistige Ego.

Es gibt tatsächlich sowas wie Gut und Böse.
Allerdings in ganz anderem Sinn als üblich verstandenem.
Und doch findet man diese ganz andere Sicht
plötzlich in vielem wieder,
das bis dahin seltsam leer im Raum stand.
Sofern man sie erstmal entdeckt hat.
Ich bleib mal bei rg - madame ist so schön forenhandfest.
Du sagst, Du hättest lange gebraucht,
das Ungleichgewicht zwischen Forderung und Anspruch wahrzunehmen.
Kenn ich. Hab ich auch jahrelang geprobt.
Bis mir irgendwann auffiel, wie schlecht es mir dabei geht.
Ich mein - Beziehungsebene ist nicht mal für Kopffüßler Pillepalle.
Da können sie sich noch so drum bemühen,
dass es nur um das gehen soll, was ihnen sauber erscheint.

Außerdem bin ich nicht nur Kopffüßlerin,
sondern auch kreatives Weib.
Was ich nicht wäre,
gäbe es da nicht jene gewisse Empfänglichkeit,
die mich kreativ sein lässt.
Und wenn das alles so ist -
warum zum Teufel soll ich dann so tun,
als sei es anders?
Mich dorthin verbiegen,
wo ich vermute, dass ich besserer Mensch wäre?

Ich bin, wie ich bin.
Und dieses Sein kennzeichnet nicht per se ein Defizit,
sobald ich Unerträglichkeit als unerträglich empfinde.
Buddha war Kerlchen aus reichem Elternhaus -
mit mir hat er soviel gemein,
wie Betrachtung des Himmelblaus haben kann.

Die Form folgt dem Inhalt.
Wer das erstmal begriffen hat,
kommt nicht mehr auf die Idee,
ersteres zu missachten und gleichzeitig letzteres misszuverstehen.
Man muss schon ordentlich trennen
zwischen sich und anderen.
Nur weil alle mit dem gleichen Urstoff arbeiten,
heißt das noch lange nicht,
dass alle gleichermaßen bekömmlich ist.

Wieso soll ich mir einreden,
dass ich ne verbesserungswürdige Macke habe,
wenn mir Mordwürgeabsichten einer rg Blut in Wallung treiben?
In einer Zeit, da ich nicht sicher war,
ob mir nicht grade böser Krebs die Luft abschnürt?
Denkt diese Planschkuh auch nur einmal an das,
was sie mit ihren dumpfen Allerweltsattacken anrichtet?
Und bin ich Jesus?
Wer mir so begegnet, dessen Inhalt ist verloren.
Für Inhalt gibt's mehr als genug andere,
die wesentlich bekömmlicher sind.

Außerdem finde ich Buddha klasse.
Als sympathische Figur, der man ab und zu
liebe- und achtungsvoll den Bauch streichelt.
Mehr aber auch nicht.
Denn mit meiner Wirklichkeit hat er wenig zu tun.
Mein Umfeld würde mir jederzeit
überdurchschnittliche Geduld und Freundlichkeit bescheinigen.
Und eben weil das so ist und ich verstanden habe,
warum es so ist, nehme ich mir das Recht,
zu bekunden, was ich als ungut empfinde.

Leck mich am Sahne-A. (nicht wörtlich gemeint),
eine der Huldigungen der rg empfangen zu müssen.
Marke: Dann freu dich .....
Als hätte sie je jemand drum gebeten, zu gestatten.

Ich helfe gern jedem, soweit ich nur kann.
Aber mittlerweile kenne ich die Grenze,
bis zu welcher ich kann.
Und hab mich trotzdem mächtig lieb ..... :rollen:

Lieben Gruß an Dich :blume2:
 
AW: Carpe Noctem

was sind denn deine assoziationen zu "tag" und "nacht" (licht, finsterniss)?

sicherlich freuen wir uns alle über die sonne - was aber reizt uns an der nacht ?

Ich hab keine Ahnung, was mich an der Nacht reizt.
Sie gehört zu mir wie ich zu ihr.
Mehr muss keiner von uns beiden wissen.
Alles ist gut - auch das Dunkle.

http://www.samt-und-pfeffer.de/

Langweiliges dagegen ist Todsünde ..... :rollen:
 
AW: Carpe Noctem

Liebe Freyfrau, ich danke Dir für die lebendige Schilderung Deiner Lebenserfahrungen, Differenzierungskriterien und Ziele, bei mir kommt eine enorme Intensität an, die Du gelernt hast zu nutzen. :blume1:

Ich befinde mich gerade im Tal, aber die nächste Herausforderung winkt mir schon entgegen, ich hoffe, nicht alle Fehler, die ich bei meinem gerade zurückliegenden Aufstieg gemacht habe, zu wiederholen. :rollen:

Auch nicht Dich selbst?
In diesem Sinn war das gemeint:
"..... alldieweil sie ja jemanden unmittelbar ganz nah hat,
den sie vor allen anderen quält."

Nein, nicht durch meine Verbissenheit, sie ist ja nur Mittel zum Zweck, nicht fluchtartig ungute Situationen zu verlassen, wie ich es in jüngeren Jahren häufig getan habe, nur um vom Regen in die Traufe zu gelangen und bevor ich wirklich verstanden hatte, wo der Hund begraben lag.



Irgendwann entdeckte ich mit Hilfe echten Lebens,
dass ich nicht nur ordentlich was auf dem Kasten habe,
sondern tatsächlich Erlebenswelten bewegen kann.

Wow!



Die Form folgt dem Inhalt.
Wer das erstmal begriffen hat,
kommt nicht mehr auf die Idee,
ersteres zu missachten und gleichzeitig letzteres misszuverstehen.

Ja, da herrscht bei mir wohl noch ungeklärtes Durcheinander, genau der richtige Impuls für meine derzeitigen Verarbeitungsleistungen und dann sicher auch neuer Stern beim Aufbau neuer Strukturen.

Herzlichen Dank! :kuesse:
 
AW: Carpe Noctem

Nein, nicht durch meine Verbissenheit, sie ist ja nur Mittel zum Zweck, nicht fluchtartig ungute Situationen zu verlassen, wie ich es in jüngeren Jahren häufig getan habe, nur um vom Regen in die Traufe zu gelangen und bevor ich wirklich verstanden hatte, wo der Hund begraben lag.

Und Du bist ganz sicher,
dass das Verlassen unguter Situationen
für die folgenden Traufen ursächlich war?

Ansonsten:
Nimm einfach, was Dir zusagt und zuträglich ist.
So Zuträgliches in meinem ist, freut mich das. Sehr.
Für neue Strukturen anderswo seh ich mich nicht zuständig,
aber die ganze Welt ist ein einziges vielfältiges Angebot.
Da ich Teil von ihr bin, also auch mein Geraffel.
Über welches ich nach wie vor
nicht klar entscheiden kann,
ob es Welle oder Partikel ist.
Ich nehm einfach beides .....*

:winken3:

* Quantenmechanik kommt gut. :)
 
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