P
pispezi
Guest
Liebe Forianer,
dieser Thread soll davon handeln, wie Wissenschaft sein/werden muss, um die Welt, wie sie ist, tatsächlich verstehen/erklären zu können.
Es gibt wohl gegenwärtig zwei wesentliche Denkmuster in der Wissenschaft (also hauptsächlich in der Physik, der grundlegenden Wissenschaft), die sich in verschiedenen Begriffspaaren darstellen lassen:
klassisch - nichtklassisch
deterministisch - probabilistisch
reduktionistisch - ganzheitlich
inhärent - (auch) transzendent
lokal - nichtlokal (holotrop, holografisch)
Was soll das heißen?
Die Naturwissenschaft, wie sie wohl heute noch von den meisten Leuten gesehen wird, ist vornehmlich in den ersten Begriffen der o.g. Begriffspaare beschrieben. Das heißt, diese Wissenschaftsauffassung sagt, dass sich alle Phänomene streng auf das Verhalten der wechselwirkenden Mikroteilchen (Elementarteilchen, "Quantenobjekte") reduzieren (d.h. daraus bestimmen) lassen. Und zwar ist dieses Verhalten absolut vollständig durch die Naturgesetze bestimmt ("determiniert").
Demnach könnte man, würde man alle Quantenobjekte mit ihren gegenwärtigen Zuständen kennen, die Zukunft berechnen - und zwar vollständig (Laplacescher Dämon). Daher ist hier die Zukunft nicht offen, sondern vollständig vorherbestimmt. Ein "freie Wille" kann darin nicht existieren.
Weiterhin ist dadurch "Transzendenz" ausgeschlossen, d.h. es gibt nichts, das diese Materiewelt überschreitet, sie transzendiert. Es gibt da also nichts, das "von jenseits der gegenwärtigen Physik" auf unsere Materiewelt einwirkt. Und das Gegenteil von transzendent ist inhärent (es befindet sich ALLES innerhalb).
Diese Wissenschaftsauffassung ist "klassisch" und "lokal", was eigentlich dasselbe ist. Sie besagt, dass die Materieteilchen (= Gesamtheit der Quantenobjekte) unabhängig vom Bewusstsein, quasi isoliert voneinander, ihr streng naturgesetzliches Dasein führen und Wechselwirkungen nur über die bekannten "Kräfte" bzw. Energieformen mit Geschwindigkeiten kleiner als die Vakuumlichtgeschwindigkeit erfolgen können. In diesem Weltbild gibt es keine Fernwirkungen, was im Wort "Lokalität" zum Ausdruck kommt.
Diese Auffassung war bis Anfang des 20. Jh. unbestritten und auch sehr erfolgreich. Bis Max Planck kam und das Rätsel der Lichtemission "schwarzer Körper" untersuchte:
Er fand heraus (oder besser: er war gezwungen anznehmen!), dass Licht von glühenden Körpern in "Portionen", "Quanten" abgestrahlt wird, dass Licht also neben dem gut untersuchten Wellencharakter auch einen Teilchencharakter hat. Dieser dichotomische Charakter wurde dann im Weiteren für immer mehr sog. "Elementarteilchen" bewiesen, und es entstand die Quantenmechanik, die Quantenphysik. Die Messungen, die man mit diesen Teilchen machte, ergaben außerordentlich Verwirrendes, was Wissenschaftler wie Enstein oder Schrödinger geradezu verzweifeln ließ.
Im Zuge der quantentheoretischen Arbeiten (Bohr, Heisenberg, Schrödinger...) entstand eine Mathematik, die alles, was man in diesem Bereich heute beobachtet, perfekt beschreibt - und die zugrundeliegende nichtklassische, probabilistische, nichtlokale, holotrope Materie-Sicht wird dadurch natürlich stark gestützt.
Sie beinhaltet, dass es eben echten Zufall gibt, die Zukunft tatsächlich offen ist, alle Naturgesetze nur statistisch gelten, es instantane Fernwirkungen zwischen Quantenobjekten gibt, die die zwischen diesen bestehenden "Verschränkungen" vermitteln.
Trotz der aktuellen Erfolge der modernen Quantenphysik hat wohl jeder Mensch (insbesondere Wissenschaftler) mit den metaphysischen Folgen daraus seine Probleme.
Deshalb wird immer wieder versucht, Theorien aufzustellen, die zwar die Beobachtungen erklären, aber trotzdem klassisch sind.
Das hat insbesondere damit zu tun, das bis heute unklar ist, warum einzelne Quantenereignisse (der Zerfall eines Atomkerns, die Emission eines Photons...) sich nicht vorhersagen lassen und dass das konkrete Ereignis offenbar auch noch durch das Bewusstsein des Messenden beeinflusst wird.
Wollte man dies so erklären, dass eine wohldefinierte Ursache dafür existiert, dann muss man diese Ursache außerhalb des Bekannten suchen - und man muss ihr eine Art geistiges Wesen zuschreiben, weil eben unser Bewusstsein den Ausgang einer Quantenmessung beeinflusst - was immer wieder bewiesen wird!
Das heißt, wenn Quantenmessungen von einer äußeren Ursache bedingt sind, ist das Transzendenz. Und Transzendenz war schon immer gleich "Jenseits". Womit wir auch die Religion streifen, denn die Kirchen haben schon immer Gott im bisher unverstandenen, den gegenwärtigen Kenntnisrahmen transzendierenden Bereich gesehen.
Das heißt aber nicht, dass Transzendenz unseres Wissensrahmens gleich Gottesbeweis ist! Die Kirche hat früher auch gesagt: Harnstoff ist eine Substanz, die nur Lebewesen hervorbringen können, weil der göttliche "Lebensodem" dafür gebraucht wird. Und dann hat ein Chemiker das Zeug halt doch im Labor gemacht. So schnell kann es mit den Transzendenzen zuende gehen. Das nur als Achtungszeichen für unser Nachdenken!
Wir haben also konkrete Beobachtungen, die zumindest ein Nachdenken darüber erfordern, ob die Welt tatsächlich so ist, wie es eine klassische, reduktionistische Physik sagt. Einge weitere Fragenbereiche, die da zu beachten sind, möchte ich zuletzt anführen:
Was ist dunkle Energie/Materie?
Wie lässt sich die Evolution hochkomplexer Organe/Organsysteme, Steuerungen, Verhalten höherer Tieer erklären?
Wie wirkt Homöopathie (wenn man Berichten der zufriedenen Patienten glaubt)? "Gedächtnis" des Wassers?
Wie wirkt der Placebo-Effekt?
Wie kann es sein, dass Hypnose geht?
Was ist Geist im Bezug zm Hirn, freier Wille, ja/nein?
Wie lassen sich berichtete Nah-Todeserlebnisse verstehen?
Wie versteht man die Ergebnisse von Trance-Erlebnissen, in denen offenbar ein "übersinnlicher" Wissenserwerb möglich ist?
Alle diese Fragen habe ich gestellt, weil ich ziemlich glaubwürdige Berichte über entsprechende Phänomene gelesen habe.
Liebe Forianer, dieser Text soll nicht, nicht, nicht zur tausendsten Wiederholung religiöser oder esoterischer Positionen führen.
Sondern es geht darum, welche Gestalt der "wahren Physik der Welt" wäre anzunehmen, damit man diese "transzendenten" Phänomene darin unterbekommt?
Unsere Physik erscheint mir unvollständig, d.h. es gibt Bereiche/Phänomene im Universum, die diese Physik nicht erfasst. Sie muss folglich erweitert werden. Aber wie?
Das ist die Frage (zu der ich natürlich eine eigene Idee habe), aber jetzt seid erst einmal Ihr dran!
LG, pispezi
dieser Thread soll davon handeln, wie Wissenschaft sein/werden muss, um die Welt, wie sie ist, tatsächlich verstehen/erklären zu können.
Es gibt wohl gegenwärtig zwei wesentliche Denkmuster in der Wissenschaft (also hauptsächlich in der Physik, der grundlegenden Wissenschaft), die sich in verschiedenen Begriffspaaren darstellen lassen:
klassisch - nichtklassisch
deterministisch - probabilistisch
reduktionistisch - ganzheitlich
inhärent - (auch) transzendent
lokal - nichtlokal (holotrop, holografisch)
Was soll das heißen?
Die Naturwissenschaft, wie sie wohl heute noch von den meisten Leuten gesehen wird, ist vornehmlich in den ersten Begriffen der o.g. Begriffspaare beschrieben. Das heißt, diese Wissenschaftsauffassung sagt, dass sich alle Phänomene streng auf das Verhalten der wechselwirkenden Mikroteilchen (Elementarteilchen, "Quantenobjekte") reduzieren (d.h. daraus bestimmen) lassen. Und zwar ist dieses Verhalten absolut vollständig durch die Naturgesetze bestimmt ("determiniert").
Demnach könnte man, würde man alle Quantenobjekte mit ihren gegenwärtigen Zuständen kennen, die Zukunft berechnen - und zwar vollständig (Laplacescher Dämon). Daher ist hier die Zukunft nicht offen, sondern vollständig vorherbestimmt. Ein "freie Wille" kann darin nicht existieren.
Weiterhin ist dadurch "Transzendenz" ausgeschlossen, d.h. es gibt nichts, das diese Materiewelt überschreitet, sie transzendiert. Es gibt da also nichts, das "von jenseits der gegenwärtigen Physik" auf unsere Materiewelt einwirkt. Und das Gegenteil von transzendent ist inhärent (es befindet sich ALLES innerhalb).
Diese Wissenschaftsauffassung ist "klassisch" und "lokal", was eigentlich dasselbe ist. Sie besagt, dass die Materieteilchen (= Gesamtheit der Quantenobjekte) unabhängig vom Bewusstsein, quasi isoliert voneinander, ihr streng naturgesetzliches Dasein führen und Wechselwirkungen nur über die bekannten "Kräfte" bzw. Energieformen mit Geschwindigkeiten kleiner als die Vakuumlichtgeschwindigkeit erfolgen können. In diesem Weltbild gibt es keine Fernwirkungen, was im Wort "Lokalität" zum Ausdruck kommt.
Diese Auffassung war bis Anfang des 20. Jh. unbestritten und auch sehr erfolgreich. Bis Max Planck kam und das Rätsel der Lichtemission "schwarzer Körper" untersuchte:
Er fand heraus (oder besser: er war gezwungen anznehmen!), dass Licht von glühenden Körpern in "Portionen", "Quanten" abgestrahlt wird, dass Licht also neben dem gut untersuchten Wellencharakter auch einen Teilchencharakter hat. Dieser dichotomische Charakter wurde dann im Weiteren für immer mehr sog. "Elementarteilchen" bewiesen, und es entstand die Quantenmechanik, die Quantenphysik. Die Messungen, die man mit diesen Teilchen machte, ergaben außerordentlich Verwirrendes, was Wissenschaftler wie Enstein oder Schrödinger geradezu verzweifeln ließ.
Im Zuge der quantentheoretischen Arbeiten (Bohr, Heisenberg, Schrödinger...) entstand eine Mathematik, die alles, was man in diesem Bereich heute beobachtet, perfekt beschreibt - und die zugrundeliegende nichtklassische, probabilistische, nichtlokale, holotrope Materie-Sicht wird dadurch natürlich stark gestützt.
Sie beinhaltet, dass es eben echten Zufall gibt, die Zukunft tatsächlich offen ist, alle Naturgesetze nur statistisch gelten, es instantane Fernwirkungen zwischen Quantenobjekten gibt, die die zwischen diesen bestehenden "Verschränkungen" vermitteln.
Trotz der aktuellen Erfolge der modernen Quantenphysik hat wohl jeder Mensch (insbesondere Wissenschaftler) mit den metaphysischen Folgen daraus seine Probleme.
Deshalb wird immer wieder versucht, Theorien aufzustellen, die zwar die Beobachtungen erklären, aber trotzdem klassisch sind.
Das hat insbesondere damit zu tun, das bis heute unklar ist, warum einzelne Quantenereignisse (der Zerfall eines Atomkerns, die Emission eines Photons...) sich nicht vorhersagen lassen und dass das konkrete Ereignis offenbar auch noch durch das Bewusstsein des Messenden beeinflusst wird.
Wollte man dies so erklären, dass eine wohldefinierte Ursache dafür existiert, dann muss man diese Ursache außerhalb des Bekannten suchen - und man muss ihr eine Art geistiges Wesen zuschreiben, weil eben unser Bewusstsein den Ausgang einer Quantenmessung beeinflusst - was immer wieder bewiesen wird!
Das heißt, wenn Quantenmessungen von einer äußeren Ursache bedingt sind, ist das Transzendenz. Und Transzendenz war schon immer gleich "Jenseits". Womit wir auch die Religion streifen, denn die Kirchen haben schon immer Gott im bisher unverstandenen, den gegenwärtigen Kenntnisrahmen transzendierenden Bereich gesehen.
Das heißt aber nicht, dass Transzendenz unseres Wissensrahmens gleich Gottesbeweis ist! Die Kirche hat früher auch gesagt: Harnstoff ist eine Substanz, die nur Lebewesen hervorbringen können, weil der göttliche "Lebensodem" dafür gebraucht wird. Und dann hat ein Chemiker das Zeug halt doch im Labor gemacht. So schnell kann es mit den Transzendenzen zuende gehen. Das nur als Achtungszeichen für unser Nachdenken!
Wir haben also konkrete Beobachtungen, die zumindest ein Nachdenken darüber erfordern, ob die Welt tatsächlich so ist, wie es eine klassische, reduktionistische Physik sagt. Einge weitere Fragenbereiche, die da zu beachten sind, möchte ich zuletzt anführen:
Was ist dunkle Energie/Materie?
Wie lässt sich die Evolution hochkomplexer Organe/Organsysteme, Steuerungen, Verhalten höherer Tieer erklären?
Wie wirkt Homöopathie (wenn man Berichten der zufriedenen Patienten glaubt)? "Gedächtnis" des Wassers?
Wie wirkt der Placebo-Effekt?
Wie kann es sein, dass Hypnose geht?
Was ist Geist im Bezug zm Hirn, freier Wille, ja/nein?
Wie lassen sich berichtete Nah-Todeserlebnisse verstehen?
Wie versteht man die Ergebnisse von Trance-Erlebnissen, in denen offenbar ein "übersinnlicher" Wissenserwerb möglich ist?
Alle diese Fragen habe ich gestellt, weil ich ziemlich glaubwürdige Berichte über entsprechende Phänomene gelesen habe.
Liebe Forianer, dieser Text soll nicht, nicht, nicht zur tausendsten Wiederholung religiöser oder esoterischer Positionen führen.
Sondern es geht darum, welche Gestalt der "wahren Physik der Welt" wäre anzunehmen, damit man diese "transzendenten" Phänomene darin unterbekommt?
Unsere Physik erscheint mir unvollständig, d.h. es gibt Bereiche/Phänomene im Universum, die diese Physik nicht erfasst. Sie muss folglich erweitert werden. Aber wie?
Das ist die Frage (zu der ich natürlich eine eigene Idee habe), aber jetzt seid erst einmal Ihr dran!
LG, pispezi
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