PhilippP
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Der Staat kümmert sich um jegliche Bildung - nur nicht um die bedeutendste zentrale und alle andere Bildung belebende und befruchtende: Die Herzens-Bildung.
Ich denke, das trifft es gar nicht schlecht. Der Staat "kümmert" sich tatsächlich um strukturelle "Bildung" im Sinne der formal stimmigen Organisation von Wissensbeständen (d.h. Ausbildung und Forschung usf.), was im Einzelnen ständig neu ausgehandelt werden muss.
Was der Staat nicht leisten kann und wohl auch nicht sollte, das ist abseits professioneller Organisationsstrukturen jene Aufgabenbereiche zu reglementieren, die die persönliche Freiheit der Staatsbürger im weitesten Sinne anbetreffen, wie eben z.B. das Familienleben.
Ein Lehrer/Beamter (übrigens: Nicht alle Lehrer sind Beamte) geht, nachdem er seine Klienten (d.h. Schüler) verabschiedet hat, nach Hause zu seiner Familie, während die Schüler selbiges tun. Dort, also im privaten Lebensraum, ereignet sich ein Großteil von alledem, was zwischenmenschlich von herausragender Bedeutung ist und nicht in der Schule. Findet es dort über Gebühr statt, ist das in der Regel kein allzu gutes Zeichen; idealerweise sollte im Unterricht der Lehr-Lernprozess im Vordergrund stehen.
Der Lehrer ist kein Erzieher, ein "Menschenbildner" schon gleich nicht - er ist ein Profi fürs Erklären und Vermitteln von Kenntnissen. Ansonsten ist er vor allem ein Mensch wie jeder andere auch.
P.S.: Mir ist noch nie der "Staat" begegnet. Aber ich trage ihn (wie wir alle) täglich aufs Neue ein Stückchen mit mir herum.
Gruß
Phil