• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Betriebsrat notwendig oder prähistorisches Delikt?

Moppel

New Member
Registriert
21. August 2003
Beiträge
171
Ist ein Betriebsrat, heute noch in der Lage die vielfältigen und zum Teil auseinanderstrebenden Interessen der Mitarbeiter zuvertreten?

Immer wieder erlebe ich es, dass diese Frage im betrieblichen Alltag gestellt wird.
Viele Arbeitnehmer behaupten für sich alleine, besser und effektiver mit der Geschäftsleitung verhandeln zukönnen.

Werden jedoch Rationalisierungsmaßnahmen durch die Geschäftsführung angekündigt und gegebenenfalls auch durchgesetzt, so ist der Schrei nach dem Betriebsrat groß, sei es das der Sozialplan nicht günstiger ausgefallen ist, oder das der Betriebsrat kooperativer mit der Geschäftsführung hätte verhandeln sollen, da die Konditionen für die Entlassenden zuhoch seien und damit die Existenz des Unternehmens gefährdet sei.

Sind also in der heutigen Zeit soziale Institutionen, wie es der Betriebsrat ist, überflüssig, ja sogar vielleicht hinderlich geworden?
 
Werbung:
So lange die Arbeitnehmer noch irgend welche Rechte gegenüber ihrem Arbeitgeber besitzen, so lange sollte es mE auch einen Betriebsrat geben, der ihnen hilft, diese Rechte durchzusetzen.
 
Original geschrieben von Alzii
So lange die Arbeitnehmer noch irgend welche Rechte gegenüber ihrem Arbeitgeber besitzen, so lange sollte es mE auch einen Betriebsrat geben, der ihnen hilft, diese Rechte durchzusetzen.

Das ist im Grunde auch meine Meinung, nur sind wir heute noch in der Lage auch Hilfe anzunehmen?
Denn wenn wir Hilfe annehmen, so geben wir doch unserer Umwelt zuverstehen das wir nicht weiterkommen.
Wer macht das heute noch??
 
Original geschrieben von Moppel
Das ist im Grunde auch meine Meinung, nur sind wir heute noch in der Lage auch Hilfe anzunehmen?
Denn wenn wir Hilfe annehmen, so geben wir doch unserer Umwelt zuverstehen das wir nicht weiterkommen.
Wer macht das heute noch??

Warum sollte man das nicht tun, wozu ist denn der Betriebsrat eigentlich da, wenn nicht zum Schutz der Arbeitnehmer vor der Unternehmerwillkür?

Wenn ich Meinungsverschiedenheiten mit Vorgesetzten hatte, und ich wußte, daß ich im Recht war, genügte in den meisten Fällen allein die Andeutung, daß ich zum Betriebsrat gehe, damit die Angelegenheit zu meiner Zufriedenheit geregelt wurde.

Nur ein einziges Mal mußte ich wirklich den Betriebsrat aufsuchen, der hat noch in meiner Gegenwart ein Telefongespräch geführt und die Sache war geregelt.
 
Original geschrieben von Moppel
Das ist im Grunde auch meine Meinung, nur sind wir heute noch in der Lage auch Hilfe anzunehmen?
Denn wenn wir Hilfe annehmen, so geben wir doch unserer Umwelt zuverstehen das wir nicht weiterkommen.
Wer macht das heute noch??
Bist Du tatsächlich der Meinung, dass wenn man Hilfe annimmt oder nach Hilfe fragt, man dann zu verstehen gibt, dass man nicht mehr weiterkommt?

Nach Hilfe fragen kann doch auch heißen, dass man sich absichern will oder Bestätigung sucht. Wenn man Deinen Satz dann noch weiterspinnen möchte kann man doch folgende Behauptung aufstellen:

"Wer nicht nach Hilfe fragt, wo er eigentlich welche braucht, gibt auf und entwickelt sich nicht weiter (...lernt nicht weiter.../...kommt nicht weiter...)!"

Ich sehe das ganz und gar nicht so!
 
Original geschrieben von Alzii
Warum sollte man das nicht tun, wozu ist denn der Betriebsrat eigentlich da, wenn nicht zum Schutz der Arbeitnehmer vor der Unternehmerwillkür?

Das ist eine gute Frage, wozu ist der Betriebsrat eigentlich da, ist er nur dazu da, um Probleme zwischen Mitarbeitern und/oder Geschäftsführung und Mitarbeitern zu schlichten?

Ich glaube dieses wäre eine zu kurze Sicht der Dinge, denn wir verbringen einen Grossteil unserer Lebenszeit auf der Arbeit und um diese gut oder besser gesagt optimal zunutzen, müssen Umfeld und Arbeitsplatz stimmen.
Also denke ich ist der Betriebsrat auch sinnvoll um Veränderungen schon im Vorfeld positiv zu beeinflussen.

Nur welche Möglichkeiten stehen ihm diesbezüglich zur Verfügung??
 
Original geschrieben von OneEye
Bist Du tatsächlich der Meinung, dass wenn man Hilfe annimmt oder nach Hilfe fragt, man dann zu verstehen gibt, dass man nicht mehr weiterkommt?

Nein ich persönlich bin nicht der Meinung, dass wer nach Hilfe fragt nicht weiterkommt.
Ich denke eher wer fragt, ob um Hilfe oder umsonst was, ist auf dem richtigen Weg.
Nicht umsonst heisst es wer nicht fragt der bleibt dumm.
Ich bin mir nur nicht sicher ob es heute eine Grundeinstellung gibt, die Fragen klassifiziert in gute und schlechte Fragen.
 
Original geschrieben von Moppel
Ich denke eher wer fragt, ob um Hilfe oder umsonst was, ist auf dem richtigen Weg.
"Wer, wie, was --- klatsch. klatsch --- der, die das --- klatsch, klatsch --- wieso, weshalb, warum --- klatsch, klatsch --- wer nicht fragt, bleibt dumm!"

:D :D :D
 
Original geschrieben von Alzii
So lange die Arbeitnehmer noch irgend welche Rechte gegenüber ihrem Arbeitgeber besitzen, so lange sollte es mE auch einen Betriebsrat geben, der ihnen hilft, diese Rechte durchzusetzen.



Ich schließe mich vollinhaltlich an!


Auch ich war Inhaberin einer ähnlichen Funktion - im öffentlichen Dienst hier in Ö heißt sie Personalvertretung- und erlebte ähnliches, was Du schilderst, Moppel.

Wenn "meine Wähler" oder auch die der " anderen Seite" was vom Chef wollten, mauschelten sie oft insgeheim mit ihm/ihr.


Wenn es aber ans Eingemachte ging, war der Schrei nach der Personalve
 
Werbung:
Zurück
Oben