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Beschneidung von Grundrechten

dissidentin

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3.213
Diverse Blockupy Demonstationen gegen die europäische Finanzpolitik wurden unter dem Vorwand verboten, es handle sich um Nötigung gegen die Stadt Frankfurt. Das Demonstrationsrecht ist im Grundgesetz verankert und aus einer Demokratie nicht wegzudenken.

Wie seht ihr das?

Soll man die langhaarigen Hippies am besten einsperren, weil sie es gar nicht zu schätzen wissen, wie gut sie es haben und auch noch die Frechheit besitzen auf die Straße zu gehen oder sollte man bei einem solchen Angriff seitens der Stadt und des Landes gegen ein essentielles Grundrecht doch mal seinen Arsch vom Fernsehsessel hochbekommen und vehement seine Rechte durchsetzen?
Ich bin ja eher für letzteres...

Hier einige Beiträge aus den letzten Tagen:

Massenkundgebung gegen Finanzwelt Frankfurt verbietet "Blockupy"-Demonstration

04.05.2012, 19:31

"Die Blockade der Stadt überschreitet bei weitem das, was verhältnismäßig ist." Frankfurt am Main untersagt die für Mitte Mai geplante "Blockupy"-Demonstration im Bankenviertel der Stadt. Die Reaktion lässt nicht lange auf sich warten: Die Linke will Klage gegen das Verbot einreichen.

Die "Blockupy"-Demonstrationen im Frankfurter Bankenviertel sind verboten worden. Nach ausführlicher Prüfung habe die Stadt beschlossen, die Aktionstage vom 16. bis zum 19. Mai zu verbieten, teilten Oberbürgermeisterin Petra Roth und Ordnungsdezernent Markus Frank (beide CDU) am Freitagnachmittag mit. Ob das Verbot bestehen bleibt, wird aber wohl vor Gericht entschieden. Die Linke kündigte an, Klage einreichen zu wollen.

Die Gesamtheit der Maßnahmen und die geplanten Aktionen stellten eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar und begründeten damit ein Versammlungsverbot, heißt es in dem Schreiben der Stadt. "Das Versammlungsrecht genießt großen Schutz. Es darf jedoch nicht dazu führen, dass der Schutz der Unversehrtheit der Bürger gefährdet wird", fügte Roth mit Blick auf angekündigte Blockadeaktionen im Bankenviertel hinzu.

Bei der Abwägung beider Rechte habe sich die Stadt für den Schutz der Bürger entschieden. "Die Blockade der Stadt überschreitet bei weitem das, was verhältnismäßig ist und den Menschen in Frankfurt am Main zugemutet werden kann", fuhr die Oberbürgermeisterin fort.

Zu den Demonstrationen gegen die Finanzwelt, die nicht von der Occupy-Bewegung selbst, sondern von verschiedenen linken Organisationen und Parteien angekündigt wurden, werden Tausende Kapitalismuskritiker in der Stadt erwartet. Laut Frank hat die Stadt vor der Entscheidung für das Verbot intensive Gespräche mit den Veranstaltern geführt.

Diese hätten sich den Angaben zufolge jedoch auf keine veränderten Rahmenbedingungen für ihre Aktionen eingelassen, so dass die Behörde ein Verbot aller Einzelveranstaltungen und der Kundgebung habe aussprechen müssen. "Wenn 40.000 Demonstranten über vier Tage lang das Stadtleben gezielt lahmlegen wollen und damit bewusst in die Freiheitsrechte anderer Menschen eingreifen, so liegt es auf der Hand, dass eine Stadtregierung dies nicht zulassen kann", erklärte Frank die Entscheidung weiter.
Linkspartei kündigt Klage an

Die hessische Linke kündigte danach an, gegen das Verbot vorgehen zu wollen. Die Entscheidung der Stadt sei "ein fundamentaler Verstoß gegen die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit", sagte der Landesvorsitzende Ulrich Wilken. "Anstatt den Protestierenden die Tore der Stadt weit zu öffnen, die aus ganz Europa nach Frankfurt kommen werden, macht sich die schwarz-grüne Stadtregierung zum Handlanger der Großbanken", sagte er weiter.

Bereits die Ankündigung des Ordnungsdezernenten, dass die Stadt ein Verbot prüfe, war am Freitagmittag auf scharfe Kritik gestoßen. "In einer Demokratie lassen sich Proteste nicht verbieten", sagte die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht. Im Namen ihrer Partei rief sie die Stadt dazu auf, die Demonstrationsfreiheit sicherzustellen. "Sollte dies nicht geschehen, behalten wir uns rechtliche Schritte vor", sagte die Politikerin.

Ein Sprecher von "Blockupy" kündigte ebenfalls an, dass das Bündnis gegen ein Verbot klagen werde. Die Befürchtungen der Stadt, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte, seien unbegründet, wird er in einer Mitteilung des Bündnisses zitiert. Es gebe einen klaren Konsens, dass es keine Eskalation der Proteste geben solle.

Süddeutsche



Zu der Demonstration am Samstag werden 40.000 Menschen erwartet.
 
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AW: Beschneidung von Grundrechten

Kann man allem nur zustimmen. Gut, dass es mal wieder (wortreich) gesagt wurde. Und weiter? Bist Du da nicht auch etwas ratlos?:)
 
AW: Beschneidung von Grundrechten

Kann man allem nur zustimmen. Gut, dass es mal wieder (wortreich) gesagt wurde. Und weiter? Bist Du da nicht auch etwas ratlos?:)

Ich bin ratlos, wie sowas gehen kann ohne dass ein riesengroßer Aufschrei bei Leuten auch außerhalb der üblichen Demonstationsszene erfolgt. Das sind GRUNDrechte die da beschnitten werden. Bei Nazidemos zieren sie sich immer so wg. einem Verbot und hier wird das mal locker fröhlich ausgesprochen...

Die Regierenden haben Angst vor der Bevölkerung, weil das ein Thema ist, das die Wut auf längere Sicht hin wirklich hochkochen lassen kann. Wenns um den eigenen Geldbeutel geht lassen sich die wenigsten noch was gefallen, auch wenn vorher alles mögliche hingenommen wurde.

@Early
Bei Demoverboten gibts eigentlich fast immer ne Klage dagegen...

Wer fährt morgen nach Frankfurt?
 
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AW: Beschneidung von Grundrechten

Ich bin dankbar, dass nun langsam aber stetig mehr werdend...auch die" normalen Menschen" , die noch im guten Glauben lebten...die Dinge erleben und verstehen, die Meldungen oder verwackelten Videos an sich heran lassen. Man würde es nicht glauben, wenn man es nicht sehen würde. Man würde es nicht glauben, wie sich die Schlägertrupps des Staates/der Geldgeber tatsächlich verhalten. Ich wollte das eigentlich auch nicht glauben.

Aber es ist da. Es werden Menschen dazu gezwungen, den begriff "Occupy" aus einem Transparent herauszuschneiden. Es werden Menschen an eine Wand gestellt und durchsucht (Machtdemonstration). Menschen werden an Händen, Haaren und Füßen mit schmrzhaften Griffen abtransportiert und mit Giftgas aus der Flasche besprüht. Weltweit ob in Spanien, Greece, in London, Kroatien, Rumänien, Schweden, France, Chile, Kanada oder was weiß ich wo, wehren sich die Menschen. Manchmal bekommt man Hoffnung, manchmal merkt man, dass es sehr langsam geht. Vielleicht schaffen sie es noch.

Wozu ist denken da, wenn es diese Themen ausklammert. Es ist Zeitvertreib. Und irgendwo merkt man, wie schwachsinnig klein die "Rangeleien" zwischen den Menschen sind. Und wie sinnvoll, aus einer gewissen anderen Sichtseite. Sie sollen sich gegenseitig klein halten. Dann kann man sich den anonymen schwarzen Schlägertrupp in Uniform sparen.

Bernd.
 
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AW: Beschneidung von Grundrechten

Ich bin dankbar, dass nun langsam aber stetig mehr werdend...auch die" normalen Menschen" , die noch im guten Glauben lebten...die Dinge erleben und verstehen, die Meldungen oder verwackelten Videos an sich heran lassen. Man würde es nicht glauben, wenn man es nicht sehen würde. Man würde es nicht glauben, wie sich die Schlägertrupps des Staates/der Geldgeber tatsächlich verhalten. Ich wollte das eigentlich auch nicht glauben.

Aber es ist da. Es werden Menschen dazu gezwungen, den begriff "Occupy" aus einem Transparent herauszuschneiden. Es werden Menschen an eine Wand gestellt und durchsucht (Machtdemonstration). Menschen werden an Händen, Haaren und Füßen mit schmrzhaften Griffen abtransportiert und mit Giftgas aus der Flasche besprüht. Weltweit ob in Spanien, Greece, in London, Kroatien, Rumänien, Schweden, France, Chile, Kanada oder was weiß ich wo, wehren sich die Menschen. Manchmal bekommt man Hoffnung, manchmal merkt man, dass es sehr langsam geht. Vielleicht schaffen sie es noch.

Wozu ist denken da, wenn es diese Themen ausklammert. Es ist Zeitvertreib. Und irgendwo merkt man, wie schwachsinnig klein die "Rangeleien" zwischen den Menschen sind. Und wie sinnvoll, aus einer gewissen anderen Sichtseite. Sie sollen sich gegenseitig klein halten. Dann kann man sich den anonymen schwarzen Schlägertrupp in Uniform sparen.

Bernd.

Seit 9/11 ist doch klar, was sich Machtmenschen in ihren Thinktanks ausgedacht haben, um das Problem der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich zu lösen.
Demonstranten werden als gefährliche Terroristen bezeichnet, die die Staatssicherheit gefährden. Je ärmer die Menschen werden und umso vehementer sie protestieren, desto härter wird die Staatsmacht im Dauerhaften Ausnahmezustand des Kampfes gegen den Terrorismus reagieren.

Mit einem dauerhaften Ausnahmezustand wie er in den USA schon existiert könnte man die Demokratie aushebeln.
 
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ich finde es gut, daß sich immer mehr menschen wehren und eben nicht so einfach hinnehmen, was da um uns herum geschieht......

grundrechte sind es m.e. auf jeden fall wert, verteidigt zu werden ......

das volk wird langsam unangenehm....

und es hat ja noch - durch die (leider :D ) notwendigen wahlen - wenigstens ein bißchen etwas mitzubestimmen

(gilt natürlich nicht für die schweizer, die haben da mehr mitzureden)
 
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