Kantig an
@PlacidHysteria:
Empfehle: jetzt bis 40 in Pension zu gehen (was ma hat, des hat ma) bis dahin viel lesen und mit 40 werden Sie schon wissen, was Sie wollen.
Hi,hi, aber das geht nur wenn es Ma und Pa auch - die einigermaßen gut betucht sein sollten - auch befürworten.
Dazu müssen gute Argumente vorgebracht werden, die einer starken
Selbstmotivation bedürfen und diese sollten weder durch Pillen noch durch Alkohol zustandekommen dürfen!
Hier mein etwas ungewöhnlicher Rat: (Deshalb benutze ich auch die ungewöhnliche Du-Anrede
)
Bewirb Dich zuerst
schriftlich bei Deinen Eltern um einen
privaten Ausbildungskredit. Versetze Dich dazu in die Rolle eines potentiellen Bankdirektors, der Dir wohlgesonnen ist, aber auch Sicherheiten von Dir erwartet, welche Du im Voraus als Investor in Deine eigenen Zukunftspläne überzeugend präsentieren musst.
Begründe dies möglichst sachlich mit nur wenig blumig verschönernden Adjektivismen, so wie Du Dir die Schwerpunkte deiner umfangreichen und anspruchsvollen Ausbildung in den nächsten 10 Jahren - unter beruflich
optimistisch offenen Zukunftsperspektiven - "in etwa" vorstellst.
Lass Dir ruhig ein paar Tage Zeit zum Formulieren. Deinen Drang zu reisen und andere Kulturen kennen zu lernen, kannst Du ganz praktisch und locker mit dem Wunsch nach einem oder gar mehreren Auslandspraktika verbinden. Durch diese Kontakte lernst du Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit und Du wirst Dich dabei an deine von Dir so derzeit noch empfundene "Faulheit" gar nicht mehr nachteilig erinnern können!
Denn Deine damit Dir selbst signalisierte Weltoffenheit kommt später Deinem Lebenlauf in jedem Falle auch rückwirkend zugute.
Ich habe Dich hier im Denkforum als Multitalent kennen und scherzen,...ähhm... ich wollte seriös sagen "schätzen"
) gelernt. Du erinnerst mich an meine Jugend und an meine Kinder, welche alle - wie auch ihr Vater -
huch- das bin ja ich! eine gewaltige (gesellschaftsbedingte
) Frustrationsschwelle überwinden mussten und zum Teil noch müssen. - Da musst auch Du durch, dies nimmt Dir angesichts der gewaltigen Veränderungen, welche uns noch allen in der Zukunft bevorstehen, nun wirklich keiner ab.
Du kannst deinen Eltern diesen von Dir "privat" erwünschten Ausbildungkredit (
als vorweggenommenes Eigenkapitalersatzdarlehen auf Deinen zu erwartenden Erbpflichtteil ?) auch dadurch schmackhaft zu machen versuchen, dass dieser Eigenkapitalersatz mit einem Bankdarlehen in gleicher Höhe (in der Regel für Normalverdiener steuerneutral bei den Eltern) als außergewöhnliche Belastungen bei diesen anerkannt werden.
Ich habe auch viel in meine Kinder investiert und tue es noch heute - und immer noch auf ganz ehrliche Weise "steuerneutral".
Ich gehe mal davon aus, dass Du ein Einzelkind bist, denn sonst könntest Du Dich ja auch mit deinen Geschwistern beraten.
Ich finde, wenn einem die Eltern lange genug "privat" bei der eigenen Ausbildung unterstützen, dann entwickelt man in der Regel auch selbst eine gesunde Familientradition, die man später seinen eigenen Kindern weiterzuvermitteln vermag und somit stillschweigend zu einem privaten Generationenvertrag beiträgt, der im Alter bei allen Beteiligten auch für eine gewisse Genugtung und Freude zu sorgen vermag.
Bernies Sage (Bernhard Layer)