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Beleidigungen

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AW: Beleidigungen

Oh ja, Pink Floyd sind sehr gut!

Auch zu empfehlen: Porcupine Tree.
Mal bei MySpace suchen oder so.

Skrag
 
AW: Beleidigungen

>fluu, almdudler: Ich stimme Euch zu, dass Beleidigungen, die zornig klingen (Ihr nennt es "im Affekt"), nicht so weh tun wie die, die sich kühl und überlegt lesen bzw. anhorchen. Der/die Zornige ist auch eher amüsant (und so zu verkraften) als der/die Verächtliche.

Die (eine) heilsame Wiedergutmachung von Beleidigungen könnten - ehrlich klingende - Komplimente sein.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Beleidigungen

Wenn ich bös bin, mal ich mir oft einen patzigen von mir inszenierten Skandal in der Phantasie aus.

hehehe

 
AW: Beleidigungen

Hallo,
das Thema Beleidigungen ist eigentlich sehr interessant und spannend nur hier im Thread weniger. Es fing gut und authentisch an aber ganz schnell wird das Thema gewechselt, verdrängt und überspielt.
Das liegt doch am Thema. Wenn ich zugebe, dass mich jemand beleidigt hat, dann habe ich auch erst einmal zugegeben, dass ich ein Leid habe und dass dieses leid erst einmal ernst genommen werden möchte.
Da fängt es doch schon an. Glaubt mir der andere, dass ich ernsthaft darunter leide oder findet er/sie, dass hier zu überempfindlich bin. Gerade noch am Telefon erlebt. Es wird mir nicht geglaubt, dass ich da bei jemanden eine Kränkung erlitten habe. Also geschieht eine neue Kränkung.

Beleidigungen sind ernst zu nehmende Kränkungen, Verletzungen und somit schmerzhafte Erfahrungen. Sie in sich hineinzufressen sind zwar für den Beleidiger ein angenehmer Umgang aber für den Beleidigten ein destruktives Gefühl, dass wenn es sich anstaut zu pathologischen Resultaten führen kann.
:danke: für den ersten Satz. Dem ich voll und ganz zustimme.
Nein der Beleidiger weiß oft gar nicht dass er gerade beleidigt hat. Er wundert sich lediglich über den Rückzug seiner Mitmenschen, weil er selber schon viel schlimmere Beleidigungen erlebt hat oder eben gerade, das Wort oder das Verhalten in seiner Herkunft als üblich galt. Es also bis zu der Beleidigung keinen Anlass gegeben hat, da einmal darüber nach zu denken.

Mein Umgang mit Beleidigungen, mal abgesehen davon, dass ich sie gut austeilen kann und sehr treffsicher bin, hängen vom Gegenüber ab. In den meisten Fällen kann ich sie gut annehmen, parieren oder abperlen lassen.
Nur bei der Partnerin geht es logischer Weise nicht so einfach, wir sind da auf gleicher Ebene und im Geschlechterspiel kommen Beleidigungen fast zwangsläufig automatisch vor und sie kränken dann zu tiefst. Das ist völlig normal und beruht auf Gegenseitigkeit. Ein Phänomen ist auch, dass man es ganz doll spürt wenn man beleidigt wird aber das man den anderen beleidigt spürt man weniger.
Eben siehe oben.
Gelobt seien alle die überhaupt noch etwas spüren können.
So ist mein Umgang damit diese tiefe Kränkung zu registrieren, mir einzugestehen das ich sie habe aber zunächst nicht darauf zu Reagieren sondern mich getroffen zurück zu ziehen. (wie gesagt bei der Partnerin, eine Frau die ich hoch schätze, sie ließt hier nicht mit)
Erst später wenn sich die Wogen geglättet haben kommt die Beleidigung zur Sprache, wird als solche benannt und angesagt, ein wenig besprochen aber oft ist die Kränkung aus dem Affekt entstanden dann schon meist verflogen.
Es ist doch sehr gut diesen Ablauf zu entdecken und so immer mehr die eigene Verletzlichkeit und den inneren Reichtum zu finden. Die eigene Fähigkeit zum Guten oder zum Bösen. :schaukel:

Man sollte wirklich ganz kritisch betrachten was an Beleidigung vom Partner bei einem einen Treffer landen kann. Es hat meistens sowohl eine kulturevolutionäre als auch eine persönlich biographische Begründung und oft weiß der Partner bewusst davon gar nichts.
Er merkt es aber sehr schnell an den Reaktionen und wenn es nun einmal kulturell bedingt ist über Verletzungen nicht zu sprechen, gibt es massive Kommunikationssörungen.
Wenn der Partner jedoch einen auf die bekannten Schwächen nieder machen will, plump und unkreativ, dann sollte man vielleicht einen Wechsel in Erwägung ziehen, dumm anmachen ist keine Beleidigung die Auseinandersetzung fordert, sondern Flucht oder Vernichtung.
Ja und das eine vom anderen rechtzeitig zu unterscheiden ist die Kunst des Lebens, die nicht jeder beherrscht.

meint :schaf:rg
 
AW: Beleidigungen

Hallo rotegraefin,

es wurde ja schon an anderer Stelle deutlich, dass Du mit Verletzungen, Kränkungen und Beleidigungen zu Kämpfen hast, wer nicht.
In meinen Augen besteht die Kunst nicht darin nie eine Verletzung zu erleben und sich dem immer entziehen zu können, das geht nicht wenn man aktiv mitten im Leben ist und gerade wenn man einige schlechte Erfahrungen gemacht hat sollte die Kunst darin bestehen finde ich mit Verletzungen umgehen zu können.

Wer sich schlägt, kämpft und behauptet in der Welt wird unweigerlich auch mal eine Verletzung einstecken müssen, dass diese dann nicht das Aus bedeutet, sondern nur einen kurzen Rückzug um die Kräfte neu zu Sammeln ist eine Frage der Übung. Gerade sensible Menschen mit dünner Haut können sich nicht auf ewige Schonung verlassen, das bedeutet Abhängigkeit und Unfreiheit, sondern sollten ihre Widerstandskraft stärken und trainieren.

Auf Grund der bei mir vor vielen Jahren diagnostizierten bipolaren Störung kenne ich die psychische Labilität und weiß welcher Weg aus diesem Problem herausführen kann.

Der Umgang mit Beleidigungen und Verletzungen ist dabei ein ganz zentrales Thema. Das alte Sprichwort, wer austeilt muss auch einstecken können, bekommt da eine ganz existenzielle Bedeutung.

gruß fluuu
 
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AW: Beleidigungen

Danke :danke:fluu
Hallo rotegraefin,

es wurde ja schon an anderer Stelle deutlich, dass Du mit Verletzungen, Kränkungen und Beleidigungen zu Kämpfen hast, wer nicht.
In meinen Augen besteht die Kunst nicht darin nie eine Verletzung zu erleben und sich dem immer entziehen zu können, das geht nicht wenn man aktiv mitten im Leben ist und gerade wenn man einige schlechte Erfahrungen gemacht hat sollte die Kunst darin bestehen finde ich mit Verletzungen umgehen zu können.

:danke: Für diese direkte und den Kern der Sache treffenden Aussage. Das tat mal wieder gut.

Wer sich schlägt, kämpft und behauptet in der Welt wird unweigerlich auch mal eine Verletzung einstecken müssen, dass diese dann nicht das Aus bedeutet, sondern nur einen kurzen Rückzug um die Kräfte neu zu Sammeln ist eine Frage der Übung. Gerade sensible Menschen mit dünner Haut können sich nicht auf ewige Schonung verlassen, das bedeutet Abhängigkeit und Unfreiheit, sondern sollten ihre Widerstandskraft stärken und trainieren.
Da bin ich dabei, genau mir diese Rückzugs Möglichkeiten zu gestatten. Es gelingt mir noch nicht immer rechtzeitig genug aber immer besser.
Auf Grund der bei mir vor vielen Jahren diagnostizierten bipolaren Störung kenne ich die psychische Labilität und weiß welcher Weg aus diesem Problem herausführen kann
:danke: für Deinen Mut Dich selber als ein Verletzter zu zeigen. Ich habe mich bis vor ein paar Jahren unbewusst angestrengt nicht da zu sein und nicht verstanden warum ich immer wieder die negativen Projektionen der Menschen auf mich ziehe.
Seit dem ich diesen Denkfehler bei mir korrigiere geht, es mir wesentlich besser.

Der Umgang mit Beleidigungen und Verletzungen ist dabei ein ganz zentrales Thema. Das alte Sprichwort, wer austeilt muss auch einstecken können, bekommt da eine ganz existenzielle Bedeutung.
gruß fluuu
Ist Dir nicht schon auch eine Menge ausgeteilt worden und unter der Not dieser Überlastung von Deinem Teil hast Du zu dem kreativen Mittel einer bipolaren Störung gegriffen. Ähnlich wie Kafka der gesagt hat: "Der Kopf sagte schon lange es geht nicht mehr und da kam ihm die Lunge zu Hilfe."
Ich nehme die Realität zu Hilfe.

meint :megaphon::schaf: rg
 
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