Das unterscheidet uns halt. Ich nehme ALLE Menschen wichtig. Denn jeder einzelne zählt wenn es darum geht, etwas zu verändern. Ich nehme auch mich wichtig. Natürlich ist es viel einfacher zu sagen: "Ich bin doch nicht wichtig. Auf mich kommt's doch nicht an. Was kann ich schon ändern usw." Aber das ist nicht mein Weg....
Wenn du ALLE Menschen (gleich) wichtig nehmen würdest, hättest du nicht nur an deine und meine Kreise gedacht. Das unterscheidet uns halt.
Für manche ist es einfacher zu erkennen, dass man als Einzelner nicht wichtig ist. Für manche ist es gar nicht einfach, denn dann müssten sie von der Vorstellung ablassen, in globalen Maßstab wichtig zu sein. Und das verträgt so manches Ego nicht. Als Folge reden sie sich ein, dass es gerade auf sie ankäme und mit ihren Aktionen mehr als nur ihr getäuschtes Gewissen rein halten könnten.
Du beobachtest EINEN Teil der Gesellschaft. Den anderen Teil, der schon viel weiter in seiner Entwicklung ist siehst Du nicht, oder besser gesagt, Du willst ihn nicht sehen. Und wenn Du doch mit ihm konfrontiert wirst, dann wertest Du ihn ab. Denn die Erkenntnis, dass man selbst zu der Gesellschaft gehört, die man im Grunde verachtet, schmerzt.
Ich beobachte die Gesellschaft insgesamt, beschränke meine Sicht nicht nur auf einen Teil. Da ist es natürlich nicht möglich und auch nicht sinnvoll, jedes Individuum einzeln zu betrachten. Was ändern ein paar "weiter entwickelte" Monsantoverweigerer an der globalen Situation ? Dass statt 100 Milliarden Umsatz nur mehr 99.9998 Milliarden übrig bleiben ? Und was ändert es, wenn die gewissensreinen Monsantoverweigerer dann auf Computertastaturen herumtippen, deren Gehäuse eventuell in Vietnam unter horrenden Umweltbedingungen hergestellt wurden ?
Du solltest Dich besser informieren. Monsanto "kracht". Und zwar gewaltig. Denn nicht einmal ein so großer, weltweit agierender Konzern kann einen jährlichen Verlust von rund 40 Milliarden so leicht wegstecken. Glaubst Du, die Manager von Monsanto hätten verkauft, wenn es nicht um die Existenz gegangen wäre?
Ob Monsanto kracht oder nicht ist nicht der Punkt, wird auch an der globalen Umweltsituation nichts ändern. Die Menschen wollen Wohlstand, und wer ihnen den bieten kann, ist am Markt stark. Wenn Monsanto untergehen sollte, läuft das Selbe unter einem anderen Namen weiter. So lange, bis sich die Menschheit (und nicht Monsanto!) und ihre Bedürfnisse grundlegend geändert haben. Nur, wie groß sind die Chancen, dass der Mehrheit der Menschen momentaner materieller Wohlstand nicht mehr wichtig sei ?
Noch ist Bayer erfolgreich. Noch hat er genügend Kunden. Ob das so bleibt, wird die Zukunft zeigen. Denn sie haben nicht nur die Gentechnologie und die Saatgutweltmachtstellung gekauft, sondern auch das schlechte (besonders in den USA) Image von Monsanto.
Wenn das Produkt ankommt, ist das Image relativ egal. Kunden kaufen ja das Produkt und nicht das Unternehmen - und da ist das Hemd immer noch näher als die Hose. Oder kannst du dir einen um die Ernte bangenden Bauern vorstellen, der seinen eigenen Ruin in Kauf nimmt, damit er es einem ihm unsympathischen Unternhemen einmal so richtig zeigen kann, weil er ihm ein paar hunder Euro zusätzlichen Umsatz verweigert ? Oder einen Kranken, der aus selbigem Grund die rettende Medizin verweigert ? Sicherlich, Einzelfälle kann es schon geben - aber wen jucken die letztendlich ?