Die Fragestellungen in diesem Forum verstehe ich einigermaßen. Bei den Antworten wird mir aber oft schwindelig. Trotzdem wage ich es hier langgehegte Gedanken in einfachen, dilettantischen Worten zu äußern die ich aber in den Schlussfolgerungen für konsequent halte. Zu recht?
Text 1
Das Universum ist sehr, sehr groß. Die Möglichkeit, dass irgendwo da draußen außerirdisches, vielleicht sogar intelligentes Leben existiert ist vermutlich vorhanden. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit jemals außerirdisches Leben entdecken, kontaktieren oder besuchen kann? Diese Wahrscheinlichkeit ist vermutlich sehr, sehr gering.
Solange keine neuen, revolutionäre Naturgesetze entdeckt werden (und existieren), d.h. die bis jetzt bekannten Naturgesetze ihre Gültigkeit und ihre Konsequenzen im Wesentlichen behalten, solange wird die Menschheit (und anderes Leben) keine nennenswerten Strecken im Weltall zurücklegen. Das ist physikalisch nicht möglich. Mit noch so fortschrittlicher Technik sind die ungeheuren Entfernungen nicht zu überwinden. Es müsste eine andere, viel weitergehende Physik existieren (und entdeckt werden) um dann Raum und Zeit mit entsprechender Technik zu überbrücken.
Für mich ist vorstellbar:
An verschiedenen Stellen im Universum existiert Leben. Es wird aber nie voneinander erfahren. Kein intelligentes Leben kann weit über sein Sonnensystem hinauskommen (Vielleicht gerade noch zu einem ungewöhnlich naheliegenden Fixstern). Das jeweilige Leben wird lange vor dem physikalischen Ende des jeweiligen Sonnensystems aussterben. Kein noch so zukünftiger Mensch unserer Herkunft wird jemals die vollständige Realität des Universums erfahren.
Text 2
Das Universum ist Realität. Es ist gleichgültig wodurch das Universum in seine Existenz gelangt ist, ob durch ein natürliches Gesetz, durch eine mathematische Formel, durch Götter, durch Gott oder sonst irgendetwas. Von unserem menschlichen Standpunkt aus betrachtet kann man diesem „etwas“ durchaus das Wort „göttlich“ vergeben. Das „göttliche“ ist Realität. Wir ahnen etwas davon, wenn wir den Versuch unternehmen uns den Anfang der Zeit oder die Grenzen des Weltalls vorzustellen. Es ist unvorstellbar aber es ist real.
Doch was für eine Beziehung hat der Mensch zu diesem „göttlichen“?
Der Mensch ist die Spitze der Evolution auf dem Planeten Erde. Er hat einen riesigen Abstand zu den intelligentesten Tieren. Aber der Mensch ist mit jedem anderen Leben verwand (sonst könnte er z.B. keine pflanzliche und tierische Nahrung verwerten). Er ist entstanden, weil ein Meteoriteneinschlag vor 65 Millionen Jahren das Ende der Saurier und den Aufstieg der Sägetiere eingeläutet hat. Sein Gehirnvolumen ist im Laufe der Evolution durch erfolgreiches Sammeln und Jagen (Energieverwertung) stetig gestiegen. Das ist eine Erfolgsgeschichte die Gehirnkapazitäten freisetzte für etwas ganz neues – Nachdenken über die Welt und sich selbst.
Drastisch ausgedrückt: Kultur, Religion, Kunst, Philosophie u.s.w. ist ein Nebenprodukt des Gehirns das in der viele hunderttausend Generationen dauernden Existenz des Menschen entstanden ist. Die Hauptaufgabe des Gehirns war und ist das Überleben der Art. Weil das so erfolgreich war ist es über „das Ziel hinausgeschossen“ und hat uns als Ableger die Möglichkeit zum philosophieren beschert. Auch Nachdenken über den Tod und ein Leben danach.
Für mich ist vorstellbar:
Der Mensch ist die Spitze der Evolution aber im Tod ist er wie alles andere Leben auch. Er wird zu Staub. Dem Regenwurm am Angelhaken, der Antilope in den Klauen eines Löwen, dem Schimpansen der an Altersschwäche stirbt, allen trauen wir kein Leben nach dem Tod zu, kein Himmelreich und kein Paradies in dem alle Fragen beantwortet werden, sich alle Widersprüche auflösen und sich der Sinn des Universums offenbart. Warum sollten wir das für uns annehmen? Ist das nicht anthropozentrische Arroganz?
Das „göttliche“ ist Realität. Wir sind ein Teilchen des Universums. Es würde auch existieren, wenn es uns nicht gäbe. Wir sind auch nicht der Sinn und Zweck des Universums. Das „göttliche“ wäre auch ohne uns Realität.
Kein Zukünftiger von uns wird jemals etwas über den Sinn des Universums erfahren, auch nicht nach dem Tod und auch nicht wenn wir fast erschöpfend Erklärungen und Formeln für das Weltgeschehen finden. Ein unerklärlicher Rest wird offen bleiben.
Was bleibt uns? Ein paar Jahrzehnte mit glücklichen Momenten. Das Bestehen unserer Art für einen langen Zeitraum. Das ist sehr viel.
Anmerkung
Beide Texte stehen nebeneinander, weil sie weitverbreiteten fast für selbstverständlich gehaltenen Annahmen entgegenstehen die in ähnlicher Weise fast nie hinterfragt werden. Sie lauten: Wenn es anderes Leben gibt, dann werden wir davon erfahren und es irgendwann besuchen. Nach dem Tod werden wir alles erfahren und dem göttlichen nahe sein.
Text 1
Das Universum ist sehr, sehr groß. Die Möglichkeit, dass irgendwo da draußen außerirdisches, vielleicht sogar intelligentes Leben existiert ist vermutlich vorhanden. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit jemals außerirdisches Leben entdecken, kontaktieren oder besuchen kann? Diese Wahrscheinlichkeit ist vermutlich sehr, sehr gering.
Solange keine neuen, revolutionäre Naturgesetze entdeckt werden (und existieren), d.h. die bis jetzt bekannten Naturgesetze ihre Gültigkeit und ihre Konsequenzen im Wesentlichen behalten, solange wird die Menschheit (und anderes Leben) keine nennenswerten Strecken im Weltall zurücklegen. Das ist physikalisch nicht möglich. Mit noch so fortschrittlicher Technik sind die ungeheuren Entfernungen nicht zu überwinden. Es müsste eine andere, viel weitergehende Physik existieren (und entdeckt werden) um dann Raum und Zeit mit entsprechender Technik zu überbrücken.
Für mich ist vorstellbar:
An verschiedenen Stellen im Universum existiert Leben. Es wird aber nie voneinander erfahren. Kein intelligentes Leben kann weit über sein Sonnensystem hinauskommen (Vielleicht gerade noch zu einem ungewöhnlich naheliegenden Fixstern). Das jeweilige Leben wird lange vor dem physikalischen Ende des jeweiligen Sonnensystems aussterben. Kein noch so zukünftiger Mensch unserer Herkunft wird jemals die vollständige Realität des Universums erfahren.
Text 2
Das Universum ist Realität. Es ist gleichgültig wodurch das Universum in seine Existenz gelangt ist, ob durch ein natürliches Gesetz, durch eine mathematische Formel, durch Götter, durch Gott oder sonst irgendetwas. Von unserem menschlichen Standpunkt aus betrachtet kann man diesem „etwas“ durchaus das Wort „göttlich“ vergeben. Das „göttliche“ ist Realität. Wir ahnen etwas davon, wenn wir den Versuch unternehmen uns den Anfang der Zeit oder die Grenzen des Weltalls vorzustellen. Es ist unvorstellbar aber es ist real.
Doch was für eine Beziehung hat der Mensch zu diesem „göttlichen“?
Der Mensch ist die Spitze der Evolution auf dem Planeten Erde. Er hat einen riesigen Abstand zu den intelligentesten Tieren. Aber der Mensch ist mit jedem anderen Leben verwand (sonst könnte er z.B. keine pflanzliche und tierische Nahrung verwerten). Er ist entstanden, weil ein Meteoriteneinschlag vor 65 Millionen Jahren das Ende der Saurier und den Aufstieg der Sägetiere eingeläutet hat. Sein Gehirnvolumen ist im Laufe der Evolution durch erfolgreiches Sammeln und Jagen (Energieverwertung) stetig gestiegen. Das ist eine Erfolgsgeschichte die Gehirnkapazitäten freisetzte für etwas ganz neues – Nachdenken über die Welt und sich selbst.
Drastisch ausgedrückt: Kultur, Religion, Kunst, Philosophie u.s.w. ist ein Nebenprodukt des Gehirns das in der viele hunderttausend Generationen dauernden Existenz des Menschen entstanden ist. Die Hauptaufgabe des Gehirns war und ist das Überleben der Art. Weil das so erfolgreich war ist es über „das Ziel hinausgeschossen“ und hat uns als Ableger die Möglichkeit zum philosophieren beschert. Auch Nachdenken über den Tod und ein Leben danach.
Für mich ist vorstellbar:
Der Mensch ist die Spitze der Evolution aber im Tod ist er wie alles andere Leben auch. Er wird zu Staub. Dem Regenwurm am Angelhaken, der Antilope in den Klauen eines Löwen, dem Schimpansen der an Altersschwäche stirbt, allen trauen wir kein Leben nach dem Tod zu, kein Himmelreich und kein Paradies in dem alle Fragen beantwortet werden, sich alle Widersprüche auflösen und sich der Sinn des Universums offenbart. Warum sollten wir das für uns annehmen? Ist das nicht anthropozentrische Arroganz?
Das „göttliche“ ist Realität. Wir sind ein Teilchen des Universums. Es würde auch existieren, wenn es uns nicht gäbe. Wir sind auch nicht der Sinn und Zweck des Universums. Das „göttliche“ wäre auch ohne uns Realität.
Kein Zukünftiger von uns wird jemals etwas über den Sinn des Universums erfahren, auch nicht nach dem Tod und auch nicht wenn wir fast erschöpfend Erklärungen und Formeln für das Weltgeschehen finden. Ein unerklärlicher Rest wird offen bleiben.
Was bleibt uns? Ein paar Jahrzehnte mit glücklichen Momenten. Das Bestehen unserer Art für einen langen Zeitraum. Das ist sehr viel.
Anmerkung
Beide Texte stehen nebeneinander, weil sie weitverbreiteten fast für selbstverständlich gehaltenen Annahmen entgegenstehen die in ähnlicher Weise fast nie hinterfragt werden. Sie lauten: Wenn es anderes Leben gibt, dann werden wir davon erfahren und es irgendwann besuchen. Nach dem Tod werden wir alles erfahren und dem göttlichen nahe sein.