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Anschlag in Halle

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Heute habe ich einen guten Kommentar zum Geschehen gelesen.
Hier ein Auszug:

Nach dem Vorbild von Brenton Tarrant (siehe hier und hier) filmte er seine Taten und übertrug sie per Livestream ins Internet. Ein Bekannter schrieb mir, es sehe aus, als hätten Mel Brooks oder die Coen-Brüder eine böse Slapstick-Parodie auf das Christchurch-Video gedreht. Die permanenten Pleiten und Pannen, die Selbstbezichtigungen des stümperhaften, offenbar erzdummen Täters als "Loser", all das entfalte eine gewisse makabre Komik.

In Wahrheit gibt es hier nichts zu lachen. Was geschah, ist grauenhaft und niederschmetternd. Zwei wehrlose, unschuldige Menschen, die das Pech hatten, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, sind anlaßlos und feige ermordet worden, wurden Opfer des Ego-Shooter-Wahns einer lemurenhaften Gestalt, deren Erbärmlichkeit und Niedertracht schier unfaßbar sind. Und hätte dieses Wesen sich nicht so amateurhaft angestellt, wären es noch viele Opfer mehr geworden.

Quelle: https://sezession.de/61650/was-der-anschlag-von-halle-bedeutet
 
Hier ein Protokoll des Geschehens:

12.01 Uhr. Der Täter erreicht die Synagoge und stellt sein Auto am Straßenrand ab. Minutenlang versucht er, in das Gebäude einzudringen - doch alle Tore und Türen sind verschlossen. Gemeindevorsteher Max Privorozki beobachtet Stephan Balliet über eine Kamera. "Der Täter schoss mehrfach auf die Tür und warf auch mehrere Molotowcocktails, Böller oder Granaten, um einzudringen. Aber die Tür blieb zu, Gott hat uns geschützt", sagte er später dem SPIEGEL.

12.03 Uhr. Eine Passantin läuft an Balliet vorbei. Sie beschwert sich über dessen explorierenden Sprengsatz, den sie offenbar für einen Silvesterböller hält. Der Attentäter erschießt die Frau.

12.05 Uhr. Ein Kurierfahrer erkundigt sich nach der am Boden liegenden Frau. Balliet versucht, auch ihn zu erschießen, doch die Waffe versagt. Der Mann kann im Auto flüchten.

12.07 Uhr. Balliet gibt den Versuch, in die Synagoge einzudringen, auf. Er setzt sich ins Auto und fährt los. Nach etwa 500 Metern Fahrt entdeckt er den Imbiss "Kiez Döner". Er beschließt, dass dieser sein neues Ziel ist und hält an.

12.10 Uhr. Mit Sprengsätzen und selbst gebauten Waffen greift er das Lokal an. Er feuert offenbar wahllos auf Passanten und tötet im Dönerimbiss einen Handwerker.

Weiter: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/attentat-in-halle-104-minuten-terror-a-1290943.html
 
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