Es hätte viele Tote geben können, gestern Mittag in Halle, wäre die Tür der Synagoge nicht so gut gesichert gewesen und hätte das selbstgebaute Gewehr des jungen Mannes nicht so oft versagt.
Es gab trotzdem Tote, eine mutige Frau, die den Mann anspricht, als er einen Sprengsatz auf den Friedhof neben der Synagoge wirft. Er streckt sie mit einem Schuss nieder, später schießt er mehrmals auf ihren vermutlich toten Körper.
Es stirbt auch ein Mann in einem türkischen Dönerladen, den der Täter aufsucht, nachdem er an der Synagoge gescheitert ist. Zwei weitere Menschen werden verletzt.
Es erinnert an das Verbrechen des norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik 2011 mit 77 Toten, es erinnert an den Attentäter Brenton Tarrant von Christchurch in diesem Jahr mit 51 Toten. Verblüffende Parallelen gibt es, der Täter trat martialisch auf, er verfasste ein kaltes Manifest, in dem das Ziel beschrieben ist, "so viele Anti-Weiße wie möglich zu töten, vorzugsweise Juden". Die Tat wurde mit einer Helmkamera aufgenommen und sollte live im Internet übertragen werden, der Täter sprach ein imaginäres Publikum an, bei dem er sich mehrfach entschuldigt, weil sein Plan nicht aufgegangen war. Es wirkte so, als habe er unter großem Erfolgsdruck gestanden.