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Alternative: Sozialwirtschaft?

R

Robin

Guest
Was ist von sozialwirtschhaftlichen Utopien und Modellen zu halten, wie sie in diesem Artikel diskutiert werden?
http://www.cafebabel.com/de/article.asp?T=T&Id=2944

Was ist die heutige Perspektive solcher Ideen und wie groß ist aus eurer Sicht die Bedeutung der in diesem Artikel schon real existierenden genossenschaftlichen/sozialwirtschaftlichen Organisationen?

Gibt es ein "missing link" zwischen Kapitalismus und Kommunismus?
 
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Robin schrieb:
Gibt es ein "missing link" zwischen Kapitalismus und Kommunismus?

Jain -grins. Eigenverantwortung.

Wir sind die sog. Generation Refom. Auf der einen Seite ist die Gesellschaft zu individualistisch, auf der anderen aber geschlossen kollektiv im Delegieren/Fordern der Risikenabdeckung an den/vom Staat. Durch die Reformen muss wieder eine Balance gefunden werden. Jetzt magst Du vielleicht widersprechen und einwenden, dass ich das aus einer privilegierten Sicht beurteile. Stimmt aber nicht unbedingt, denn es sind immer alle, die etwas bezahlen müssen, was andere beziehen. Versuche aber einem Arbeitslosen, der seit Jahren ungepflegt 'nur' noch vor dem TV-Gerät sitzt, klarzulegen, es wäre besser für ihn, einer auch schlecht bezahlten Arbeit nachzugehen, oder wenigstens freiwillige, ehrenamtliche Arbeit zu leisten. Auch der 'Vorwurf', seine Bezüge finanzieren Leute mit, die es sich buchstäblich vom Mund absparen müssen, interessiert wenig. Es gibt selbstverständlich noch andere Bezüger, die Erwähnung wäre noch polemischer. Welcher Politiker ist charismatisch genug, um Klartext zu reden, um es den Wählern glaubhaft zu vermitteln, gleichzeitig aber eine Perspektive zu geben? Bei den 50+ ist es mit den Reformen oft aussichtslos und bei den Jüngeren sicherlich auch nicht einfach, obwohl sich dadurch sehr viele mindestens herausgefordert sehen.

Die Sozialwirtschaft sieht sich als Zukunft bei der Reform des Sozialstaates. Ihre Bedeutung und Berechtigung sind nicht neu und zweifelsohne gegeben. 'Sie' selbst bezeichnet sich als die grösste Branche, zählt aber jeden Verein und jede Selbsthilfegruppe mit, was m.E. übertrieben ist. Die soziale Bedeutung spreche ich ihnen keinesfalls ab, aber als Wirtschaftszweig sehe ich lange nicht alle. Es ist eine polemische Frage.
Viele der Nonprofit-Organisationen haben natürlich nicht nur eine gesellschaftliche/soziale, sondern auch eine enorm grosse ökonomische Bedeutung (Krankenkassen, Sozialarbeiter, Gesundheitsdienstleistende, Jugendhelfer, Wohnungsbau-Genossenschaften, landwirtschaftliche Vereine und Verbände etc.) und bemühen sich gerade aktuell das öffentliche Bewusstsein für ihre Bedeutung -durchaus auch europäisch- zu wecken und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen (einheitliche Ausbildung, Löhne und Arbeitszeiten=Kollektivverträge, Weiterbildungsmöglichkeiten etc.).
Ich sehe die Zukunft dieser Wirtschaft nicht als Alternative, auch nicht als Lückenbüsserin, sondern in Partnerschaft mit dem Staat und der Profit-Wirtschaft.
 
der dritte Weg ist aus philosophischer Sicht derjenige,
der die dualistischen Ideologien (sozial, liberal, konservativ) überwindet

viele Begriffe aus der Geldwirtschaft sind dem Christentum entlehnt.
das Christentum ist in seinen Tugenden nichtdualistisch

die Industrialisierung zerstört die Umwelt
(und die Lebensbedingungen des Menschen)
die Umwelt lässt sich nichtdualistisch erforschen

der dritte Weg ist nichtdualistisch

mein Versuch der philosophischen Herleitung einer Ökologischen Marktwirtschaft sollte meine Doktorarbeit werden:
www.raumerkenntnis.de/okomarkt.html
 
Mit Philosophien lässt sich eine Volkswirtschaft nicht betreiben. Völlig unabhängig, ob Kapitalismus oder Kommunismus, kann eine Gesellschaft immer nur das verteilen, was sie vorher selbst erwirtschaftet hat. Erwirtschaften heisst, einen Mehrwert geschaffen zu haben. Dabei hat es kaum eine Bedeutung, ob ein Unternehmen genossenschaftlich organisiert ist oder einem Einzelnen gehört. Wir befinden uns in einer internationalen Wettbewerbsgesellschaft. Daraus ergeben sich Grundregeln, die einzuhalten sind, will man diesen Wettbewerb nicht verlieren. Selbst die Verfügung oder das Eigentum an den Produktionsmitteln durch die Arbeitnehmer hätte deshalb keine praktische Bedeutung. Ob jemand an einem Fliessband steht, das ihm selbst ein kleines Stück gehört oder einem anderen, ändert für die Situation des Betroffenen nichts, er wird nicht einen EUR mehr in der Tasche haben. Die Systemfrage hat sich spätestens seit der Globalisierung erübrigt. Allenfalls die Frage der Gewinnverteilung könnte neu gestellt werden. Doch auch dabei muss man realistisch sein. Die Gewinnsumme sieht zwar bei manchen Konzernen gigantisch, würde man diesen jedoch auf die Mitarbeiter gleimässig verteilen, werden diese Summen sehr gering, nicht genug, um irgendein Problem zu lösen.
Es ist also notwendig, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern anstatt über grundsätzlich andere Systeme nachzudenken. Jedes System, das nicht Marktkomptabel ist, führt zum Desaster.
 
mit dem Recht des Stärkeren kann man auch keine Volkswirtschaft betreiben

man sollte sich also Gedanken machen
und dabei fällt halt dann auf,
daß die wichtigsten Größen, die es zu beachten gilt,
zum einen unsere konkreten Lebensbedingungen (Stichwort Umwelt),
zum anderen unsere Vorstellung vom Leben sind (Stichwort Gott)
 
Kann man nicht ? Im internationalen Wettbewerb ist dies die Grundregel, wobei der Stärkere der mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis ist.
Grundsätzlich müssen sich gesellschaftliche Modellentwürfe an der bestehenden Wirklichkeit orientieren und den Ramenbedingungen, die sich daraus ergeben, dazu am Menschen, so wie er ist. Alles andere sind akademische Luftnummern, interessant für einen Nachtplausch am offenen Kamin, aber letztlich ohne jede praktische Bedeutung.
Umweltschutz ? Es ist eine Selbstverständlicheit, seine Umbegung möglichst sauber zu halten, wer will schon im Dreck leben. Nur. mittlerweile haben wir einen Ökoterror, der bewusst mit den Ängsten der Menschen spielt, um sie besser abzuzocken. Mülltrennung, Windräder, Photovoltaik, alles ökologischer und ökonomischer Unsinn, der den Bürger und die Wirtschaft erheblich belastet und nur den Betreibern auf Kosten der Allgemeinheit Nutzen bringen.
Treibhauseffekt und Klimakatastrophe ? Seit es die Welt gibt, hat sich das Klima geändert, ganz ohne Menschen, da wuchsen sogar in der Antarktis Bäume. Abenteuerlich, welche Klimahochrechnungen von Leuten, die von dieser Angst leben, in der Öffentlichkeit als letzte Weisheit verkauft werden. Die selben Herrn sind nicht einmal in der Lage, das Wetter für mehr als drei Tage sicher vorherzusagen, wissen aber ganz genau, wie es in hundert Jahren aussieht.
Gott ? Das mag jeder glauben wie er will. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer existiert. Dazu ist die Welt nicht intelligent genug geschaffen worden. Schon der Umstand, dass grosse Teile der Tierwelt nur dadurch existieren können, dass sie andere auffrisst, zeigt, dass ein friedliches Miteinander der Arten in der Schöpfung nicht vorgesehen ist. Auch im Pflanzenreich sieht es nicht besser aus.
Da hätte ich mir einen intelligenteren Gott gewünscht, schaffen wir uns besser einen Neuen, der Alte bringt`s nicht wirklich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Robin schrieb:
Was ist von sozialwirtschhaftlichen Utopien und Modellen zu halten, wie sie in diesem Artikel diskutiert werden?
Von einer nicht profitorientierten Wirtschaft, wie in Deinem link beschrieben, ist nichts zu halten. Es würde der Antrieb fehlen.

Gibt es ein "missing link" zwischen Kapitalismus und Kommunismus?
Die Idee des Mittelweges zwischen Kapitalismus und Kommunismus wurde von einem österreichischen Politiker geboren und gibt es seit mindestens 20 Jahren - der Weg heißt: Ökosoziale Marktwirtschaft. Wem das zu kurz ist: Das ist eine (gewinnorientierte) Marktwirtschaft, die weder auf die Umwelt noch auf die Armen vergisst. Leider wird sie bis jetzt nur regional verwirklicht.

Nahrung, Kleidung, Wohnung, medizinische Versorgung und Zugang zu den wichtigsten Informationen FÜR ALLE.

Es grüßt

Zeili
 
Die Idee des Mittelweges zwischen Kapitalismus und Kommunismus wurde von einem österreichischen Politiker geboren und gibt es seit mindestens 20 Jahren

die Idee dieses Mittelweges gab es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts

es geht darum, wie man diesen Weg philosophisch fasst,
abseits irgendwelcher -Ismen
 
Die Grundversorgung, die Zeilinger hier fordert, haben wir doch, das ganze nennt sich soziale Marktwirtschaft, erfunden und umgesetzt von Erhardt, Wirtschaftminister und Kanzler.
Nichtprofitorentierte Wirtschaft ? Wie soll das funktionieren in einer Wettbewerbswirtschaft ? Es ist das Ziel jeden wirtschaftlicne Handelns. Der Versuch wurde im Kommunismus/Sozialismus gemacht und ist grandios gescheiter. Man hatte die Natur des Menschen vergessen. Es wäre wie der Versuch, einen Löwen zum Vegetarier zu machen.
Es wird immer ein Spannungsfeld geben zwischen dem Streben nach persönlichem Nutzen durch Einzelne und der Sozialverpflichtung des Eigentums gegenüber der Gesellschaft. Der Staat hat die Aufgabe der Feinabstimmung.
Ich sehe keine Notwendigkeit einer Systemänderung, allenfalls einen Bedarf an einer besseren Feinabstimmung.
Man halte Philosophien von der praktischen Wirtschaft fern. Änderungen können sich immer nur in kleinen Schritten aus der Praxis heraus ergeben, die sich zugleich Rückkoppeln mit der Praktibilität, also von unter nach oben. Geschieht dies umgekehrt. also von oben nach unten, führt das immer zum Desaster, die Geschichte ist voll von Beispielen.
Der Notwendigkeit für ein grundsätzlich anderes System scheint mir nicht gegeben.
 
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was ist mit Dir los?

Man halte Philosophien von der praktischen Wirtschaft fern.

man halte Philosophien vom praktischen Leben fern,
also doch das Recht des Stärkeren?

mittlerweile haben wir einen Ökoterror, der bewusst mit den Ängsten der Menschen spielt, um sie besser abzuzocken

Ökonomie ohne philosophischen oder ökologischen Hintergrund,
wie soll das gehen?

man sollte sich also Gedanken machen
und dabei fällt halt dann auf,
daß die wichtigsten Größen, die es zu beachten gilt,
zum einen unsere konkreten Lebensbedingungen (Stichwort Umwelt),
zum anderen unsere Vorstellung vom Leben sind (Stichwort Gott)
 
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