Um
mein Leben in zehn Jahren mache ich mir keine Sorgen
Ob man sich daran hält, ist ein anderes Thema.
Ich bin da sehr entspannt, muss mir oder anderen nichts mehr beweisen. Und ich habe in meinem - ich kann das jetzt schon so benennen - größerem Anteil meiner Lebenszeit sehr sehr viele Freiheiten genießen dürfen, mich nur einfachen Regeln wie Straßenverkehr oder Ritualen/Zeremonien wie Geburtstag oder Kommunion anpassen müssen. Es gab nie ein Thema staatlich verordneter Ausgangssperre auf unabsehbare Zeit. Wir konnten und durften weitgehend sprechen, wie wir es wollten. Nackert baden gehen an Isar, Baggerseen und sonstwo, ohne Erregung öffentlicher Ärgernisse. Gesicht wahren durch Gesicht zeigen. Abstand oder Distanz waren und wurden wie von alleine und selbstverständlich gelebt, nicht durch "eine Armlänge" oder "Markierungen auf dem Boden" und "aufgeklebten Zetteln auf Türen" mit zugelassener Anzahl von Personen vorgegeben/vorgeschrieben.
Und, was eigentlich nie mehr erwähnt wird:
Wir konnten und durften Nähe zeigen. Ohne Angst. Wenn man Anmache nicht wollte, dann konnte und durfte man ungestraft Nein sagen. Und dann war es für beide gut. Sieg und Niederlage hat man untereinander und mit sich selbst ausgemacht und verarbeitet, heute ist man eher geneigt, Rache für ... auszuüben.
Nun denn, solange ich geistig und physisch einigermaßen fit bin, werde ich weiterhin
mein Leben leben.
Aber kann ich das den jungen Leuten, meinen Kids und Enkel, so überhaupt noch erklären und vermitteln?
Diese Freiheiten und Ungezwungenheit unserer Jahre? Dieses Unangestrengt-Sein?
Was sie nicht leben und erleben können?
Meine Generation hatte die besten Jahre überhaupt. Chancen, Risiken, Freiheiten.
Jetzt wird alles gepampert. Der Staat regelt und schreibt vor. Verspricht Sicherheit, und opfert dafür Freiheiten.
Wir sollten da nicht nachlässig sein, unseren nachfolgenden Generationen diese andernen Möglichkeiten zu predigen.