AW: Alarm! Die deutschen Mundarten sterben aus!
Das sogenannte "reine Hochdeutsch" unterscheidet sich maßgeblich vom "unreinen Hochdeutsch" oder bin ich just im unreinen nicht ganz so hoch gedeutschtem Jargon der genuschelten Eigentlichkeit gelandet?
Da ich im Hochdeutschen Sprachraum in verschiedenen Regionen gelebt habe, denke ich das man die schöÖönste und reinste Hochdeutsch-Sprechweise im Raum Hannover pflegt.
Das nützt aber alles nichts, denn oft hat man auch in den einzelnen Regionen eine spezielle Sprache, oder bestimmte Ausdrücke und Begrifflichkeiten, die nur wenige Kilometer schon wieder etwas anderes bedeuten können.
Ich denke da an Radler, Alster, Krefelder, Schmutz, Schuss - jenach dem wo man ist sollte man sich genau erkundigen, ob es Bier mit Cola oder Limo überhaupt gibt. Im Bayern sagt man Dreckssack, weil nur die Saupreussen so ne Mischung bestellen......
Auch für Geldstücke und Scheine gibt es interessante Bezeichnungen, z.B. Zwickel, Heiermann, Fuchs, Zwanek usw...
Solange die Menschen miteinander reden, solange wird es einen verschiedenen Sprachgebrauch - auch unabhängig von der Region geben.
Ich erlebe es z.B. wenn ich mit Musikern spreche, dann ist die Art eine andere, als wenn ich mit bildenden Künstlern oder mit Lyrikern spreche. Interessanterweise finde ich gerade auch ältere Herrschaften, die sich auch einer modernen und aufgeschlossenen Sprechweise bedienen, sehr interessant. Mir zeigt das auf, dass man sich auch für die Jugend interessiert, nachfragt, was jene Modewörter ausdrücken.
Auffällig ist auch ein Cliquen-Jargon, der nur für die Eingeweihten und Cliquen-Mitglieder zu verstehen ist. Manchmal stehe ich wie dumm da und kann aus den Worten nichts entnehmen. Sehr interessant finde ich auch die Mischsprachen von Emigranten, die einen halben Satz deutsch sagen und dann fällt ihnen der zweite teil des Satze auf deutsch nicht ein und man spricht dann in der Muttersprache den Satz zu Ende. Da hier im Ruhrgebiet der Multi-Kulti-Anteil recht hoch ist beobachte ich dies schon eine ganze Weile. Einige Bekannte habe ich auch schon darauf angesprochen, warum sie dies so tun. Als Antwort habe ich dann fast immer gehört, dass man sich darüber keine Gedanken macht, sondern einfach spricht und es teils normal ist von einer in die andere Sprache auch innerhalb des Satzes zu wechseln. Ich habe auch gefragt, in welcher Sprache man träumt und erstaunlicherweise behält man ab einen gewissen Alter (Jugend) wohl seine Muttersprache, als Traumsprache, egal wie lange man schon hier in Deutschland lebt, arbeitet und auch gleichgültig wie gut man das Deutsche beherrscht.....
Das gewisse Mundarten aussterben finde ich nicht wirklich dramatisch, denn wenn es immer weniger Menschen gibt, die diese Sprache auch lebendig halten, dann ist es der natürliche Wandel, der dazu führt.
Mal eine Frage an die Schweizer Landsleute, die zwei-, drei- oder viersprachig aufwachsen, wie erlebt man das?
Hat man dennoch eine Muttersprache, in der man träumt und denkt?
Gibt es eine Lieblingssprache, die man dann bevorzugt spricht?
Gern dürfen auch die NICHT-Schweizer mit Sprachkenntnissen sich dazu äußern, wer spricht denn mehrere Sprachen fließend?
Lieben Gruß´
Axl
PS: der mit dem Deutschen schon seine Probleme hat und bis auf schlechtes Schulenglisch und das Touristen-ABC der Sprachen, in den Ländern wo ich war.... Türkisch und Russisch sind von der Aussprache her -> wie rückwärts gesprochen und ich verknote meine Zunge und kein Mensch versteht mich.
Weil bei meinen Großeltern aber Platt gesprochen wurde kann ich die Holländer sehr gut verstehen ...
Axl