Wortjan Sinner
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Der gebeutelte Feiertag
Die Feiertage 1902 bis 2037
Der Spalt
Hat sich in den 9 Jahren, seit dem Spalt Thema, etwas geändert?
Wäre es nicht sinnvoller gewesen, den Feiertag zu setzen, wenn er tatsächlich inhaltlich passiert ist?
Oder wurde er gesetzt, weil vorher gewusst war, dass er sich nie erfüllen wird?
Geschichte
Die Urform des heutigen Buß- und Bettages gab es bereits vor der Entstehung des christlichen Glaubens im antiken Rom. Dort wurden in Notzeiten von der Regierung Tage verordnet, um durch Gebete und Fasten die Götter gnädig zu stimmen.1 Nachdem das Christentum zur Staatsreligion ernannt wurde, hielt man an den Tagen der Buße, des Betens und des Fastens fest, die fortan sowohl Staat als auch Kirche ausrufen konnten.2
Im Schatten der Türkenkriege hielt die evangelische Kirche 1532 in Straßburg den ersten „Buß- und Bettag“ ab. Die Folge war ein immenser Anstieg der von einzelnen Kirchengemeinden verordneten Buß- und Bettage. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in 28 deutschen Ländern 47 verschiedene Buß- und Bettage an 24 Tagen.2 Folglich wurde im Jahr 1852 von der Eisenacher Konferenz3 ein einheitlicher Buß- und Bettag am Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres vorgeschlagen, der aber erst 19344 - rund 80 Jahre später – schlussendlich von allen deutschen Landeskirchen und Ländern anerkannt wurde.1
Während des Krieges wurde der Buß- und Bettag auf einen Sonntag gelegt und erst 1950 durch die Evangelische Kirche wieder an seinem ursprünglichen Datum eingeführt2, allerdings nicht als gesetzlicher Feiertag. Erst 1981 erlangte er diesen Status wieder in der BRD. 1995 wurde der Buß- und Bettag schließlich zugunsten der Finanzierung einer Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer Sachsen abgeschafft.5
Brauchtum
Auch heute steht der Buß- und Bettag für Reflexion und Besinnung. Dabei wird Buße als Anstoß verstanden, den eigenen Lebensweg zu überdenken und sich auch im Glauben neu auszurichten. Die Gottesdienste werden häufig in den Abendstunden gehalten und politische Verantwortung steht oft im Fokus der Predigt.2
Bauernregeln
Da der Buß- und Bettag ein relativ junger und beweglicher Feiertag ist, gibt es keine Bauernregeln, die explizit auf diesen Tag anwendbar sind.
2017: Viele Kinderbetreuungseinrichtungen haben an diesem halben Feiertag geschlossen - um diesem Problem für Berufstätige entgegenzuwirken, bieten Kirchengemeinden und Unternehmen ein Kinderprogramm an.6
2016: 1995 wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag abgeschafft - nur im Freistaat Sachsen ist er noch ein Feiertag. Dafür zahlen sächsische Arbeitnehmer auch einen höheren Beitrag zur Pflegeversicherung.7
Gesetzliche Regelung
Der Buß- und Bettag ist in Sachsen ein gesetzlicher Feiertag.
In Bayern ist der Buß- und Bettag unterrichtsfrei.8
In Berlin sind evangelische Schüler vom Unterricht befreit. Dies gilt nicht als Fehltag.9
Arbeitnehmer können sich an diesem Tag bei Lohnverzicht (jedoch ohne die Benutzung eines Urlaubstages) bundesweit frei nehmen, wenn sie religiösen Pflichten nachgehen.
Seit seiner Abschaffung 1995 gibt es immer wieder Bestrebungen, den Buß- und Bettag wieder einzuführen. Vor allem die unterschiedlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer sorgen immer wieder für Verwirrung und Ärger. Derzeit sieht das Bundesverfassungsgericht allerdings keinen Änderungsbedarf.10
Die Urform des heutigen Buß- und Bettages gab es bereits vor der Entstehung des christlichen Glaubens im antiken Rom. Dort wurden in Notzeiten von der Regierung Tage verordnet, um durch Gebete und Fasten die Götter gnädig zu stimmen.1 Nachdem das Christentum zur Staatsreligion ernannt wurde, hielt man an den Tagen der Buße, des Betens und des Fastens fest, die fortan sowohl Staat als auch Kirche ausrufen konnten.2
Im Schatten der Türkenkriege hielt die evangelische Kirche 1532 in Straßburg den ersten „Buß- und Bettag“ ab. Die Folge war ein immenser Anstieg der von einzelnen Kirchengemeinden verordneten Buß- und Bettage. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in 28 deutschen Ländern 47 verschiedene Buß- und Bettage an 24 Tagen.2 Folglich wurde im Jahr 1852 von der Eisenacher Konferenz3 ein einheitlicher Buß- und Bettag am Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres vorgeschlagen, der aber erst 19344 - rund 80 Jahre später – schlussendlich von allen deutschen Landeskirchen und Ländern anerkannt wurde.1
Während des Krieges wurde der Buß- und Bettag auf einen Sonntag gelegt und erst 1950 durch die Evangelische Kirche wieder an seinem ursprünglichen Datum eingeführt2, allerdings nicht als gesetzlicher Feiertag. Erst 1981 erlangte er diesen Status wieder in der BRD. 1995 wurde der Buß- und Bettag schließlich zugunsten der Finanzierung einer Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer Sachsen abgeschafft.5
Brauchtum
Auch heute steht der Buß- und Bettag für Reflexion und Besinnung. Dabei wird Buße als Anstoß verstanden, den eigenen Lebensweg zu überdenken und sich auch im Glauben neu auszurichten. Die Gottesdienste werden häufig in den Abendstunden gehalten und politische Verantwortung steht oft im Fokus der Predigt.2
Bauernregeln
Da der Buß- und Bettag ein relativ junger und beweglicher Feiertag ist, gibt es keine Bauernregeln, die explizit auf diesen Tag anwendbar sind.
- „Viel Regen im November, viel Wind im Dezember.“
- „Im November viel Nass, auf den Wiesen viel Gras.“
- „Wenn im November die Wasser steigen, so werden sie sich im ganzen Winter zeigen.“
- „November nass, bringt jedem was.“
- „November Donner hat die Kraft, dass er viel Getreide schafft.“
- „Wenn der November regnet und frostet, dies leicht die Saat das Leben kostet.“
- „Novemberschnee tut den Saaten wohl, nicht weh.“
2017: Viele Kinderbetreuungseinrichtungen haben an diesem halben Feiertag geschlossen - um diesem Problem für Berufstätige entgegenzuwirken, bieten Kirchengemeinden und Unternehmen ein Kinderprogramm an.6
2016: 1995 wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag abgeschafft - nur im Freistaat Sachsen ist er noch ein Feiertag. Dafür zahlen sächsische Arbeitnehmer auch einen höheren Beitrag zur Pflegeversicherung.7
Gesetzliche Regelung
Der Buß- und Bettag ist in Sachsen ein gesetzlicher Feiertag.
In Bayern ist der Buß- und Bettag unterrichtsfrei.8
In Berlin sind evangelische Schüler vom Unterricht befreit. Dies gilt nicht als Fehltag.9
Arbeitnehmer können sich an diesem Tag bei Lohnverzicht (jedoch ohne die Benutzung eines Urlaubstages) bundesweit frei nehmen, wenn sie religiösen Pflichten nachgehen.
Seit seiner Abschaffung 1995 gibt es immer wieder Bestrebungen, den Buß- und Bettag wieder einzuführen. Vor allem die unterschiedlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer sorgen immer wieder für Verwirrung und Ärger. Derzeit sieht das Bundesverfassungsgericht allerdings keinen Änderungsbedarf.10
Die Feiertage 1902 bis 2037
Der Spalt
Hat sich in den 9 Jahren, seit dem Spalt Thema, etwas geändert?
Wäre es nicht sinnvoller gewesen, den Feiertag zu setzen, wenn er tatsächlich inhaltlich passiert ist?
Oder wurde er gesetzt, weil vorher gewusst war, dass er sich nie erfüllen wird?