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Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Ich erlebe immer wieder, daß die Generation der Nachkriegsjahre ab ca. 45, also die Generation meiner Eltern nicht psychologisch denkt. Sie sperren sich dagegen und belächeln alles Psychologische.

Ein Beispiel: "Jede Krankheit hat auch seelische (geistige, psychische) Ursachen. Falsche Denkmuster verursachen Krankheit, bzw. behindern Heilung." Solche und andere Sätze werden abgetan.

Nach dem Krieg sind viele psychologisch Ambitionierte aus Deutschland weggezogen, nach Amerika. Weil in Deutschland der Nährboden dafür fehlte.

Ich habe keine Ahnung und gebe das zur Diskussion.
So generell kann man das wohl nicht sagen, Armagh; Sigmund Freud, Viktor E. Frankl etc. lebten sogar von der Psychologie.

http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologiegeschichte

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Die fortschreitende Pathologisierung, die dazu führt, dass man sich und seine Umwelt gerne in Neurosenschubladen steckt, hat auch keine Genesung oder Besserung gebracht. Im Gegenteil, die gefühlte Erschöpfung, pardon, ich meine das Burn-Out ist inzwischen eine Modeerscheinung geworden, so wie einst die Flower-Power-Generation, wobei mir letztere jedenfalls in den Dokumentationen eindeutig besser gefallen hat. Vor Ort dabei war ich ja nicht.
Darum ist wohl die leidenschaftliche Selbstanalyse und sich und seine Emotionen zum subjektiven Mittelpunkt zu machen, auch keine Lösung, wie mir scheint. Womit ich natürlich nicht für das Verdrängen plädieren, eher für gelassenes Zwinkern ab und zu und ansonsten eine Überdosis heiligen Unernst.
 
AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Aber vielleicht bietet eine bestimmte inter-subjektive Beziehunsgqualität die Chance zu einer sog. "Lösung" :dontknow: -
:ironie: soll ich nicht :nein: im Auftrag der Mathematiker , Chemiker und Psycho-Klempner fragen ...:rollen:


Wo zwei Subjekte miteinander zu tun haben, gibt es kein wirkliche Interesse an der Person des anderen, sondern lediglich an gemeinsamen Themen. Jede(r) ist ganz für sich selbst zuständig, es gibt weder Ergänzung noch Begrenzung durch gemeinsamen Kontext, sondern lediglich gegenseitige Inspiration, über die dann jeder für sich alleine verfügen kann.

Ich denke, das diese auslösende Funktion der Inspiration als Option in einer Beziehung sehr hilfreich sein kann, wo die Bedürfnisse oder Ziele nicht gut zueinander passen, als tragendes Bindeglied scheint sie mir aber zmindest für eine Lebenspartnerschaft zu schwach.
 
AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Zu 1.:
Ich frage mich jetzt, ob die beiden Diskurs-Theoretiker des 20. Jahrhunderts, , Karl-Otto APEL und Jürgen HABERMAS, das auch so sagen bzw. schreiben würden ...:dontknow:


Wieso sollten männliche Theoretiker das gleiche schreiben wie eine weibliche Userin, die ihre praktischen Erfahrungen und Beobachtungen in ihrem Umfeld reflektiert bzw. abstrahiert? Die konkreten Unterscheidungen wären interessant, aber am Konkreten liegt Dir ja nichts. :D


Zu 2.:
Ja, als "tragendes Bindeglied" einer "Lebenspartnerschaft" scheint mir diese Art von Inter-Subjektivität auch zu schwach zu sein ...

Begriffe und Ideale sind das eine, die menschliche Realität das andere, und da haben wir, durch unsere Bedürfnisse, nun einmal auch eine passive Seite, durch die wir zum Objekt anderer werden, gesehen, anerkannt, verstanden, oder gefördert zu werden sind Grundbedürfnisse, ohne die kein erwachsener Mensch zu seiner Identität findet, diese Objektseite komplett an die Systemvertreter abzutreten ist die praktizierte Alternative unserer Versorgungsgesellschaft.
 
AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Womit ich natürlich nicht für das Verdrängen plädieren, eher für gelassenes Zwinkern ab und zu und ansonsten eine Überdosis heiligen Unernst.


Ha, das kannst Du mal suchen.
Warum ist es wohl so schwierig, gerade zwischen Eltern und Kindern im Erwachsenenalter?
Weil die Kommunikation gestört ist, scheinbar. Von wegen gelassen zwinkern, das würde schon einiges voraussetzen. U.a. sich selbst zu beobachten.
 
AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Wieso ist mir der Thread in letzte Zeit nicht aufgefallen denn das Thema Eltern ist immer aktuell, für jede Generation aufs Neue, es ist nie endgültig gelöst.
Wenn man meint man hätte den Generationskonflikt mit seinen Eltern in den Griff bekommen wird man selber zu Eltern und der Konflikt fängt wieder an.
Ich bin Sohn meines Vaters und Vater meines Sohnes, mein Vater ist Großvater meines Sohnes und Urgroßvater meines Enkels und ich bin
Großvater meines Enkels und Urenkel meines Urgroßvaters usw. es hört nie auf.
Es hat also keinen Sinn sich dagegen zu wehren, es gibt vor der Position in der Familie kein Entrinnen, sogar die illegalen Kinder
eines katholischen Priesters haben einen Vater und damit ist nicht Gottvater gemeint.
Meine Eltern, insbesondere mein Vater, ein ganzes Stück vor 45 geboren, lehnt psychologische Sichtweisen auf den Alltag ab,
er hat es als Finanzexperte bis ins Ministerium in Berlin gebracht aber wenn es um seine Gefühle geht ist er stumm wie ein Fisch und schnappt nach Luft.
Er hat gelernt: Maul halten, tun was getan werden muss und gehorchen, so machte er nach 45 Karriere in der DDR.
Sogar meine Stiefmutter als frühere Pädagogin und Schuldirektorin hat Probleme ihre Gefühlen psychologisch einzuordnen.
Bei solchen Eltern wählte ich den Weg in die psychologische Bildung und habe gelernt was mir die Eltern nicht beibringen wollten oder konnten,
meine einzige Chance um überleben zu können um nicht emotional bedürftig zu bleiben und ewig abhängig von Gönnern die die Seele einkassieren.
Es ist möglich als Kind von Eltern, vor 45 geboren, die nichts über Psychologie wissen wollen und denen somit ein Stück Kommunikation fehlt,
selbstständig nach zu arbeiten und sich passende Gegenüber suchen oder den Rest des Lebens klagen, dass die Liebe fehlt.
 
AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Ich erlebe immer wieder, daß die Generation der Nachkriegsjahre ab ca. 45, also die Generation meiner Eltern nicht psychologisch denkt. Sie sperren sich dagegen und belächeln alles Psychologische.

Ein Beispiel: "Jede Krankheit hat auch seelische (geistige, psychische) Ursachen. Falsche Denkmuster verursachen Krankheit, bzw. behindern Heilung." Solche und andere Sätze werden abgetan.

Nach dem Krieg sind viele psychologisch Ambitionierte aus Deutschland weggezogen, nach Amerika. Weil in Deutschland der Nährboden dafür fehlte.

Ich habe keine Ahnung und gebe das zur Diskussion.

Ich setze da einfach mal an, ohne alles gelesen zu haben, was schon dazu geschrieben wurde... die Psychologie ist eine relativ junge Wissenschaft. Es fehlt an Wissen über das Fach, aber nicht an Vorurteilen. In meiner Tätigkeit als Therapeut habe ich ungezählte Doktortitel von Patienten verliehen bekommen, oft ging es um körperliche Probleme. Auch die populäre Literatur vermittelt oft ein völlig falsches Bild. Wer Erfahrungen mit Psychotherapie gesammelt hat, kommt zu ganz anderen Einschätzungen. Dass Umdenken hilfreich sein kann, akzeptiere ich leichter, wenn ich es erfahren habe. Aber das ist eben auch mühsam - und für viele beängstigend. Da stelle ich mich ja selbst in Frage, das muss erstmal erlernt werden. Und: die Forschungsergebnisse, die den Zusammenhang zwischen Denkmustern und psychischen Störungen belegt haben, kamen erst Jahrzehnte nach dem Krieg in die Öffentlichkeit. Erst in den 70er Jahren wurde die Kognitive Therapie in Deutschland bekannter. Na, das war sicher noch nicht alles, was mit dem Thema zusammenhängt.
 
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Warum denkt ...

Danke für vergangene Beiträge. Mal sehen, wann mir die nächste Idee kommt.
 
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