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Vortragsreihe Bipolare Störung

AW: Vortragsreihe Bipolare Störung

1. ...zu Dir moebius ist jegliches Wort überflüssig, Du wirst durch Totlachen
sterben, wer es mag ein schöner Tod.

2. Vielleicht bekomme ich nun wieder etwas Seriosität in den Thread denn das
Behandeln der bipolaren Störung ist keine Witznummer auch wenn es mit viel
Humor leichter geht. Nicht nur für den Therapeuten auch für den Patienten.
3. Um jedoch die Würde und Achtung zu wahren ist eine gewisse Sachlichkeit in fachlichen Dingen unausweichlich.
4. Himmelhochjauchzend und Zutodebetrübt hat sicher jeder schon mal erlebt.
5. Vergleiche es nicht mit verliebt sein, es ist zwar ganz ähnlich verrückt aber
in keinster Weise pathologisch, verliebt sein ist produktiv und klingt ab.
6. Die Hoch- und Tiefstimmungen bei der bipolaren Störung dagegen sind
absolut krankhaft, anormal und brauchen in den meisten Fällen eine
Behandlung vom Arzt denn sie klingen oft nicht so schnell von alleine ab.

7. Genauso bedrohlich wie eine depressive Stimmung mit Gedanken die Lust am
Leben verloren zu haben ist die manische Stimmung mit Gedanken der
Allmacht die zu hemmungslosem und wahnhaftem Verhalten führen.
Man kann nicht sagen welche der Stimmungen schlechter oder weniger
schlimm ist, die Manie wird wesentlich lebendiger und tatkräftiger erlebt als
die Depression aber letztendlich sind sie beide auf Dauer zerstörerisch.

gruß fluuu
Hallo fluu!
Zu 1.:
Woher weisst Du, woran ich eines Tages sterben werde:confused:
Zu 2.:
Eine gute Therapie schliesst in der Tat Humor nicht aus - denn Humor kann eine Möglichkeit sein, Paradoxien aufzulösen ...
Zu 3.:
Okay! Aber werden Würde und Achtung durch Humor gefährdet...:confused:
Zu 4.:
Siehe auch GOETHE ...
Zu 5.:
Ja!
Zu 6.:
Ja!
Fragt sich nur: Psychiater, Psychotherapeut ....oder beide ...oder noch was ganz anderes ...:verwirrt1
Zu 7.:
Ja! Manie und Depression sind wohl 2 Seiten einer Medaille...Ich vermute, dass die Ursachen etwas mit unterdrückten Aggressionen, mit Wut, vielleicht auch mit sexuellen Bedürfnissen, die letztlich Bedürfnisse nach Zärtlichkeit, Vertrauen, Intimität sind, zu tun haben könnten ..., die sich natürlich auf somatische Prozesse (auch im Gehirn!) auswirken können...:dontknow:
Gruß, moebius
 
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AW: Vortragsreihe Bipolare Störung

ich nehme an, du zielst auf das gefühlte OK-sein ab... im Sinne des "ich bin OK" der Transaktionsanalyse? Und nicht auf verzerrende Einflüsse seitens des Verstandes?

Und dann sehe ich das auch so: Ein Mensch, der nichts leistet, hat kaum eine Chance zu spüren: du bist okay wie du bist.

Das ist - nein: das halte ich - für einen der kranken Aspekte dieser Gesellschaft. Das ist übrigens zugleich eine sehr weit verbreitete ständige Wiederholung eines Kindheitstraumas: leiste etwas, dann wirst du geliebt. Und die Traumatisierten, die sich dieser Realität nicht stellen wollen (da sind sie wieder, diese schon mal erwähnten 95 Prozent), erschaffen daher eine Welt der Leistung...

Ja, in unserer Gesellschaft wird nicht aus dem Grundgefühl des Okay-seins heraus das Leben gestaltet, sondern umgekehrt muss sich dieses Lebensgefühl erst durch Leistung verdienen werden. Das führt mMn zu Selbstentfremdung und damit letztendlich immer weiter weg von der Zufriedenheit oder dem Glück, das im Grunde ersehnt wird.

Diese pathologische Grundhaltung (die ich aus eigener Erfahrung auch gut kenne) läßt sich leider so leicht mit tatsächlichen und unbestreitbaren Fakten rechtfertigen: die Welt der Materie läßt sich nur mit erheblichem Einsatz umgestalten. Güter (auch absolut lebensnotwendige!) müssen erstmal produziert werden, was planmäßige und häufig anstrengende Aktivität voraussetzt. Aber anstatt nur das Nötigste zu tun, wird diese Haltung zum Selbstläufer. Angetrieben von persönlicher Gier und emotionaler Unzufriedenheit (da taucht das Kindheitstrauma des Ungeliebten wieder auf), muß jetzt "was geleistet" werden. Und wehe, diesem Wahn entzieht sich einer...

Man wird sofort zum Außenseiter, wenn man sich diesen Normen versagt und findet sich in der Position dessen wieder, der seine Lebenseinstellung zu rechtfertigen hat. Der Ruf des Schmarotzers ist einem sicher, auch wenn man in anderen Bereichen sehr viel für die Menschen in seiner Umgebung tut: vor allem zuhören, eine in meinen Augen völlig unterbewertete aber überall benötigte Fähigkeit.

Eine Anmerkung am Rande: ist es "Grandiosität" zu nennen, wenn ein (unbewußt) gefühltes "ich-bin-nicht-ok" mit einer bewußt aufrecht erhaltenen Wahrnehmungsverzerrung zu einem gewußten "ich-bin-ok" korrigiert wird? Warum die Abwehrmechnismen seiner Persönlichkeitsstruktur nicht auf doppelte Weise gegen sich selbst einsetzen...
Ich kann nur von meinem Umgang mit diesem zentralen Thema sprechen: Ich habe den Zugang zu meinem "ich-bin-okay", mit dem wir mMn auf die Welt kommen, nie ganz verloren, obwohl eine extrem dicke Schicht von Ballast darüber gelagert ist.:autsch:
Die war und ist so schwer, dass ich gar keine Chance hatte, in der äußeren Realität Fuß zu fassen, und deshalb einen für unseren nach materieller Unabhängigkeit und Eigenständigkeit strebenden Zeitgeist sehr ungewöhnlichen Weg verfolgt habe: private Abhängigkeit lebbar zu machen ohne Machtmissbrauch und unfreiwillige Einschränkung der Selbstbestimmung. Das ist eine lebenslang-Aufgabe, aber für mich der Weg, bei dem ich mir mein "ich-bin-okay" erhalten konnte und anderen, die (für mich mit) sich den täglichen Infragestellungen aussetzen müssen, um Geld zu verdienen, dazu verhelfe den Zugang zu Ihrem "ich-bin okay" zu finden oder zu erhalten.

Für grandios halte ich das nicht, aber für aufrichtig und eigensinnig.

Mit besten Grüßen
Kaawi
 
AW: Vortragsreihe Bipolare Störung

Hallo Somnambule,

Wenn du, lieber redbaron, es für dich erstrebenswert findest, durch Verdrängungsmechanismen auch körperlich krank zu werden, ist das dein gutes Recht

das ist zunächst mal eine Unterstellung: du unterstellst, es gäbe die Möglichkeit, durch Verdrängung, körperlich krank zu werden. Da höre ich dein Weltbild heraus, vielleicht angelehnt an Theorien, wie sie Dethlefsen u.a. vertreten. Das ist nur eine Weltsicht, es gibt dafür keinen Beweis,oder?


, genauso wie es meines ist, das nicht für sinnvoll zu halten. Was Probleme sind ? Probleme sind Gegebenheiten, die mich in meiner Lebensführung einschränken. Wenn ich mich gern einschränken lasse, dann darf ich auch das tun.

du meinst, das seien deine Probleme: wenn andere dich in deiner Lebensführung einschränken... korrekt?




Was ich damit meine ? Nehmen wir zum Beispiel jemanden, der unter einer bipolaren Störung leidet, in seiner Manie hunderte Kilometer reist, kaum schläft, 10.000 Euro sinnlos auf den Kopf haut, dann zurück in die depressive Phase verfällt, sich kaum entsinnen kann, was er die letzten Wochen / Monate getan hat und nun vor dem steht, was er, wohlgemerkt gar nicht wirklich in bewusstem Zustand, 'angerichtet' hat. Er hat jetzt die Möglichkeit, deine Methode der Bewältigung zu wählen und zu sagen : 'Joa, meine Güte, hab' ich eben Geld auf den Kopf gehauen, mich körperlich in große Gefahr begeben, hab ich jetzt eben Schulden ...kommt vor, darüber muss ich mir keine Gedanken machen.' Dann hat er sich gesund geredet, aber sein Problem nicht gelöst.


welches Problem denn? Vielleicht will er einen solchen Lebensstil leben. Dann ist das OK und es steht niemandem zu, da eingreifen zu wollen. Alles andere wäre anmaßend. Ich sage nicht, daß es nicht jemanden geben könnte, der Mitgefühl empfindet und dem Betroffenen wünscht, ein solch manisches Verhalten (mit dem Nachteil, über die verprasste Geldsumme nun nicht mehr verfügen zu können) sei nicht eingetreten oder würde zumindest nicht mehr eintreten. Aber wozu eine Grenze überschreiten und dem anderen ein Problem machen, wo der vielleicht gar keines hat...?


Die manischen Phasen werden immer wieder die depressiven, auch von Suizidgedanken begleiteten Phasen ablösen. Was hat er nun also davon, wenn er sich einredet, er sei gesund und alles sei in Ordnung ?


Das ist es ja gefühlsmäßig doch auch, oder? Hast du es mit solchen Betroffenen schon zu tun gehabt? Was sagen die denn: OK oder nicht OK?



Eine Verlängerung des Leidens - denn das Leid als solches entsteht nunmal nicht ausschließlich durch die Beeinflussung von außen.

Leid ist zunächst mal was sehr Subjektives. Wer leidet denn? Der Maniker... oder du? Bist du selbst manisch-depressiv?


Es ist nicht schlimm, auf einmal einige tausend Euro Schulden zu haben ?

Nein. Ein paar Tausend sind geradezu lächerlich unbedeutend. Kenne Leute, die sich mit einer einzigen Unterschrift mal eben sechsstellig verschuldet haben. Ganz ohne Manie...


Womöglich die Wohnung nicht mehr bezahlen zu können ?

Kennst du einen solchen Fall? Selbst betroffen? Sowas wär nicht so mein Ding, aber ein Verwandter von mir hat das auch schon durch... und lacht da heute drüber...


Vielleicht auch durch die Manie und die in diesen Phasen angesiedelten Geschehnissen seinen Job zu verlieren ?

Also, da gibt's aber wirklich Wichtigeres, oder?


Kommt nicht unbedingt selten vor. Glaubst du, das kann ich mir alles schönreden ? Das kann ich alles für richtig und wichtig erklären ? Mag sein, dass das dein Lebenskonzept ist, meines ist es nicht.

Ehrlicher wäre es aber, wenn du sagen würdest, daß du Angst vor solchen Schicksalswendungen hast... oder irre ich mich da?


Was heißt denn 'sogenannte' Schizophrene ?
Ist die Schizophrenie als solche also auch nur eine Wahnvorstellung, die sich mit einem autosuggestiven 'Ich bin doch aber gesund' beseitigen ließe ?

ja... aber ich möchte einzelne Erfahrungen nicht verallgemeinern. Übrigens gibt es nicht wenige Stimmen, die lautstark dafür eintreten, die Schizophrenie als so etwas wie angelernte irre Kommunikation zu betrachten... ich weiß, das ist jetzt fachlich nicht fundiert und aus dem Zusammenhang gerissen... wollte das aber nur mal an dieser Stelle andeuten.


Erinnert ein bisschen an die Argumentation von Alkoholikern, die sich ihre Sucht nicht eingestehen wollen.

Wieder mal nur eine Weltsicht von dir. Was ist denn ein Alkoholiker? Jemand, der regelmäßig und viel Alkohol trinkt? Wieso sollten da alle gleich in diesem Verhalten sein, und es nicht auch Fälle geben, in denen jemand von einem zum anderen Tag plötzlich zu trinken aufhört? War der dann aber Alkoholiker...? Wenn ja, dann hätte er doch nicht einfach zu trinken aufhören können, das können Süchtige doch per definitionem nicht...


Wo da der Leidensdruck entsteht ? Hast du dich je mit Psychosen auseinandergesetzt ?

Ja. Ein interessantes Thema...
Wieso. Hattest du schon mal eine Psychose?


Es gibt durchaus empfehlenswerte Lektüre, auch von Betroffenen, zum Thema Schizophrenie.

ich bilde mich da gerne und auf jeden Fall weiter... weil ich da in der Tat noch zu wenig weiß...



Hoch lebe die Menschlichkeit ! Sobald mich jemand überfordert, egal, womit und vorallendingen egal, wer er ist, schiebe ich ihn ab oder wie stellst du dir das vor ?

ich stelle mir da nix vor... ich bin in meinen sozialen Kontakten auch immer wieder mal überfordert - oder der/die andere mit mir... und zumindest ich werfe da so schnell die Flinte nicht in den Korn...


Mal ganz davon abgesehen, dass ich hinsichtlich des Leidensdrucks nicht von den Angehörigen gesprochen habe, um die geht es hier gerade überhaupt nicht.

um wen geht es denn dann?


Der Rote Baron
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Vortragsreihe Bipolare Störung

du unterstellst, es gäbe die Möglichkeit, durch Verdrängung, körperlich krank zu werden. Da höre ich dein Weltbild heraus, vielleicht angelehnt an Theorien, wie sie Dethlefsen u.a. vertreten. Das ist nur eine Weltsicht, es gibt dafür keinen Beweis,oder?

Ich weiß zumindest, dass es bei mir so war und ist. Ein emotional falscher Umgang mit Problemen hat dazu geführt, dass ich nun ständig zum Arzt renne, weil ich beinahe täglich Beschwerden habe, für die es körperlich keine Ursache gibt. Nicht umsonst gibt es Psychosomatik und das wird dir jeder Arzt, jeder Betroffene, eigentlich jeder bestätigen können. Fängt ja schon im Kleinen an.

du meinst, das seien deine Probleme: wenn andere dich in deiner Lebensführung einschränken... korrekt?

Es geht nicht um andere. Es geht um mich, um meine Denkmuster, um meine Ängste. Oder willst du behaupten, man könne sich selbst nicht in seiner Lebensführung einschränken ? Dafür braucht es nicht notwendigerweise zweite oder dritte.

Vielleicht will er einen solchen Lebensstil leben. Dann ist das OK und es steht niemandem zu, da eingreifen zu wollen.

Es geht hier nicht um Menschen, die mit diesem Lebensstil zufrieden sind. Das hat auch nicht mehr viel mit Lebensstil zu tun, wenn es quasi in einem Zustand eingeschränkten Bewusstseins und beinahe aus Zwang geschieht. Oder würdest du sowas Lebensstil nennen ? Ich habe bisher jedenfalls von niemandem, der die entsprechende Diagnose hatte, gehört, er sei zufrieden damit. Schließlich gibt es ja nicht nur die Hochphasen und dass es emotional sehr anstrengend sein kann, zwischen den Extremen hin - und herzupendeln, dürfte klar sein. Ich rede hier nicht von Menschen, die vollkommen zufrieden sind. Ich rede von solchen, die sich dreckig fühlen. Und davon gibt es nunmal genug. Die können sich einreden, dass sie gesund sind, wie sie wollen. Oder willst du einem Menschen, der traumatisiert ist, auch sagen, alles sei in Ordnung ?

Leid ist zunächst mal was sehr Subjektives. Wer leidet denn? Der Maniker... oder du?

Siehe oben, durchaus auch der Maniker. Ich würde mich hüten, jemandem Leid einzureden, wo er keines sieht, ich würde aber auch niemanden darin unterstützen, über Schwierigkeiten hinwegzugehen. Wenn man sich der Dinge bewusst ist und entscheidet, dass man nichts dagegen tun will, in Ordnung. Aber einfach darüber hinweggehen, halte ich nunmal für ungesund.

Nein. Ein paar Tausend sind geradezu lächerlich unbedeutend. Kenne Leute, die sich mit einer einzigen Unterschrift mal eben sechsstellig verschuldet haben. Ganz ohne Manie...

Schön. Und nur weil du Menschen kennst, die heute über die Dinge lachen können, müssen alle anderen genauso damit umgehen ?

Ehrlicher wäre es aber, wenn du sagen würdest, daß du Angst vor solchen Schicksalswendungen hast... oder irre ich mich da?

Ich habe in meinem Leben, so jung ich auch sein mag, genügend Schicksalswendungen, wie du sie nennst, erlebt, um die akute Angst davor nicht in meine Argumentation einfließen zu lassen. Diese Wendungen passieren nunmal, jedem.

Wieder mal nur eine Weltsicht von dir. Was ist denn ein Alkoholiker? Jemand, der regelmäßig und viel Alkohol trinkt?

Ich dachte eigentlich, ab wann man von Alkoholsucht sprechen kann, sei medizinisch recht gut definiert. Oder willst du behaupten, jemand, der schon morgens so zittrig ist, dass er seinen Tag ohne 20 Dosen Bier gar nicht erst beginnen kann, sei gesund und fühle sich wohl damit ?

Wieso. Hattest du schon mal eine Psychose?

Nein, hatte ich nicht. Nur Ansätze davon, als ich aufhörte, zu kiffen und mir das nicht bekam. Aber ich kenne Menschen, die psychotische Schübe haben und die fühlen sich ganz sicher nicht gut damit.

um wen geht es denn dann?

Um den Betroffenen, falls es dir entgangen sein sollte.
:morgen:
 
AW: Vortragsreihe Bipolare Störung

Ich weiß zumindest, dass es bei mir so war und ist. Ein emotional falscher Umgang mit Problemen hat dazu geführt, dass ich nun ständig zum Arzt renne, weil ich beinahe täglich Beschwerden habe, für die es körperlich keine Ursache gibt. Nicht umsonst gibt es Psychosomatik und das wird dir jeder Arzt, jeder Betroffene, eigentlich jeder bestätigen können. Fängt ja schon im Kleinen an.

was sind das denn für Beschwerden?




Es geht nicht um andere. Es geht um mich, um meine Denkmuster, um meine Ängste. Oder willst du behaupten, man könne sich selbst nicht in seiner Lebensführung einschränken ? Dafür braucht es nicht notwendigerweise zweite oder dritte.

Wo liegt denn das Problem? Wo schränkst du dich denn ein?


Es geht hier nicht um Menschen, die mit diesem Lebensstil zufrieden sind. Das hat auch nicht mehr viel mit Lebensstil zu tun, wenn es quasi in einem Zustand eingeschränkten Bewusstseins und beinahe aus Zwang geschieht. Oder würdest du sowas Lebensstil nennen ? Ich habe bisher jedenfalls von niemandem, der die entsprechende Diagnose hatte, gehört, er sei zufrieden damit. Schließlich gibt es ja nicht nur die Hochphasen und dass es emotional sehr anstrengend sein kann, zwischen den Extremen hin - und herzupendeln, dürfte klar sein. Ich rede hier nicht von Menschen, die vollkommen zufrieden sind. Ich rede von solchen, die sich dreckig fühlen. Und davon gibt es nunmal genug. Die können sich einreden, dass sie gesund sind, wie sie wollen. Oder willst du einem Menschen, der traumatisiert ist, auch sagen, alles sei in Ordnung ?

den meisten dürfte es doch nur dreckig gehen, weil sie sich nicht trauen, ihren wirklichen Intentionen nachzugehen. Wollen vielleicht angepasst sein und nicht nach irgendwelchen Taten von der Gesellschaft verfolgt werden...




Schön. Und nur weil du Menschen kennst, die heute über die Dinge lachen können, müssen alle anderen genauso damit umgehen ?

ich kenne auch welche, die es als einen schweren Schicksalsschlag empfinden und kaum darüber hinwegkommen, wenn ihnen jemand einen Kratzer in den Lack vom Auto gemacht hat...



Ich habe in meinem Leben, so jung ich auch sein mag, genügend Schicksalswendungen, wie du sie nennst, erlebt, um die akute Angst davor nicht in meine Argumentation einfließen zu lassen. Diese Wendungen passieren nunmal, jedem.

ja, es heißt schließlich: Altern ist nichts für Angsthasen...


Ich dachte eigentlich, ab wann man von Alkoholsucht sprechen kann, sei medizinisch recht gut definiert.

es war auch mal recht gut medizinisch definiert, welche Problematik vorlag, wenn Frauen zickig und aufsässig waren - das war dann die Krankheit "Hysterie"... Schön, wenn die Krankheit einen Namen hat und man weiß, was man gezielt wegmachen muß...


Oder willst du behaupten, jemand, der schon morgens so zittrig ist, dass er seinen Tag ohne 20 Dosen Bier gar nicht erst beginnen kann, sei gesund und fühle sich wohl damit ?

das kann ich aus eigener Erfahrung nicht beurteilen, aber diese Menge ist bestimmt nicht sehr lange durchzuhalten...



Um den Betroffenen, falls es dir entgangen sein sollte.

schön wär's - aber den Satz sagen sie alle...


Der Rote Baron
 
AW: Vortragsreihe Bipolare Störung

Hallo,
konnte das jetzt unmöglich alles lesen was hier in dem von mir eröffneten
Thread "Vortragsreihe Bipolare Störung" inzwischen geschrieben wurde aber
schön, dass sich Gespräche ergeben haben.
Bin was Kommunikation über psychische Störungen angeht real voll befriedigt
denn heute war Treff der von mir gegründeten Gruppe und da ich immer
gerne etwas, nur ganz wenig, ganz moderat provoziere, rastet auch mal einer
aus aber das ist in Ordnung und gehört zur Reinigung der Seele dazu wenn
es sein muss.

Habe den Tread aus einem ganz anderen Grund aufgesucht, möchte meine
Freude auch hier dem Netz mitteilen. Heute kam endlich Post, die korrigierten
Einsendeaufgaben des Studienbriefes 'Affektive Störungen', eine glatte eins,
Kunststück gehört doch die bipolare Störung mit der ich viel praktische
Erfahrung habe zu den affektiven Störungen, also volles Heimspiel und
bestmöglich gewonnen. Somit weiterhin der Störung ein Schnippchen
geschlagen und wieder etwas näher am professionellen Umgang mit
psychischen Störungen als Therapeut. Das macht einfach Spaß und
bereichert das Leben enorm ...

gruß fluuu
 
AW: Vortragsreihe Bipolare Störung

Hallo,
konnte das jetzt unmöglich alles lesen was hier in dem von mir eröffneten
Thread "Vortragsreihe Bipolare Störung" inzwischen geschrieben wurde aber
schön, dass sich Gespräche ergeben haben.
Bin was Kommunikation über psychische Störungen angeht real voll befriedigt
denn heute war Treff der von mir gegründeten Gruppe und da ich immer
gerne etwas, nur ganz wenig, ganz moderat provoziere, rastet auch mal einer
aus aber das ist in Ordnung und gehört zur Reinigung der Seele dazu wenn
es sein muss.

Habe den Tread aus einem ganz anderen Grund aufgesucht, möchte meine
Freude auch hier dem Netz mitteilen. Heute kam endlich Post, die korrigierten
Einsendeaufgaben des Studienbriefes 'Affektive Störungen', eine glatte eins,
Kunststück gehört doch die bipolare Störung mit der ich viel praktische
Erfahrung habe zu den affektiven Störungen, also volles Heimspiel und
bestmöglich gewonnen. Somit weiterhin der Störung ein Schnippchen
geschlagen und wieder etwas näher am professionellen Umgang mit
psychischen Störungen als Therapeut. Das macht einfach Spaß und
bereichert das Leben enorm ...

gruß fluuu


juchuuu, freu' mich affektiv für dich mit, vor allem, daß du so nette Leute kennst, die dich Therapeut spielen lassen... das macht mich ganz neidisch, wär auch gern nochmal Kind, das Hausaufgaben machen darf und dafür Noten kriegt...

Der Rote Baron
 
AW: Vortragsreihe Bipolare Störung

Ich verstehe nicht so recht, wo hier das Problem liegt.
Hallo Somnambule,
ein Problem liegt schon darin, dass Du zwar ein Zitat aus dem Zusammenhang meines letzten Beitrags nimmst und jetzt ohne mich anzureden Fragen mit Du stellst.
Therapeuten produzieren sich, wenn sie gut sind, weder als Wunderheiler noch als Gurus. Sie vermitteln dir in der Regel keine neue Weltsicht, sie betreiben keine Gehirnwäsche und sie versuchen nicht, dich mit Allgemeinplätzen abzuspeisen. Wie gesagt, wenn sie gut sind.
Wenn sie gut sind!
Du sagst es!
Aber was tuen sie dann, wenn Sie das alles nicht tun?

Wo war hier jetzt das Problem ? Und weshalb muss jedes Infragestellen gleich in beißende Kritik ausarten, die schon nicht mehr nur kritisch, sondern vornehmlich beleidigend ist?

Wo hast Du eine Beleidigung wahrgenommen?:dontknow:
Was hat Dich gebissen? :dontknow:
Aha, hier ist die krankhafte Diagnostik unserer kranken Gesellschaft am Werk.

1.Könntest du näher erläutern, was du damit meinst ?
2. Glaubst du nicht, dass es die bipolare Störung gibt ?
3. Glaubst du, dass in unserer Gesellschaft alles außerhalb der Norm sofort pathologisiert wird ?

1. Ich halte unsere Gesellschaft für krank mit allein schon ihrer Spezialisierung im Gesundheitsbereich und der Anonymiersierung der Personen.
2. Ich brauche es nicht zu glauben ich weiß es meine Ma war manisch depressiv. Ich veröffentliche die Benediktsregel hier eine 1500 Jahre alte pädagogische Anleitung dafür, wie eine bipolare Störung langsam wie ein lähmendes Gift bis heute wirkt.
3. Diese Frage allein zeigt schon die Krankheit der Gesellschaft. Was gibt es für eine Norm für den Menschen und wer stellt sie auf? :dontknow:
Ich habe z.B. nie etwas damit anfangen können, wenn mir jemand sagte das sei normal, weil ich nicht wusste wie ich mit dem "normalen" umgehen oder fertig werden sollte.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Vortragsreihe Bipolare Störung

# redbaron

was sind das denn für Beschwerden?

Vornehmlich Magenschmerzen, Sodbrennen, Gastritis, Übelkeit.

Wo liegt denn das Problem? Wo schränkst du dich denn ein?

Nun, meine Ängste schränken mich ein.
Ich möchte mich hier aber nicht näher darüber äußern, weil ich erstens nicht Gegenstand der Diskussion bin und zweitens genügen dürfte, zu sagen, dass übersteigerte Ängste Einschränkungen im Alltag bedeutet.

den meisten dürfte es doch nur dreckig gehen, weil sie sich nicht trauen, ihren wirklichen Intentionen nachzugehen. Wollen vielleicht angepasst sein und nicht nach irgendwelchen Taten von der Gesellschaft verfolgt werden...

Das ist eine Sichtweise.
Nicht meine, aber eine, die man vertreten kann.

Schön, wenn die Krankheit einen Namen hat und man weiß, was man gezielt wegmachen muß...

Ich bin auch kein Fan von Bergifflichkeiten, aber an irgendetwas müssen wir uns doch orientieren, wenn wir miteinander sprechen. Du sagst mir nur fortwährend, was alles nicht ist und wie frei wir doch eigentlich wären, wenn wir nur aufhörten, uns krank zu machen und mit bedeutungsschwangeren 'Diagnosen' zu belegen.
Gibt es denn psychische 'Krankheit' deines Erachtens dann überhaupt ?

schön wär's - aber den Satz sagen sie alle...

Und wo siehst du, dass es mir nicht um die Betroffenen geht ?
Ich habe bisher niemandem seinen Lebensstil verleidet, wenn er sich damit wohlfühlte, aber ich habe mir das Recht herausgenommen, denen zu helfen, die darum gebeten haben.

# rotegraefin

Aber was tuen sie dann, wenn Sie das alles nicht tun?

Sie helfen, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Sie können, wie ein Allgemeinmediziner Vermutungen über das anstellen, was dem Patienten fehlt.
Sie können gemeinsam mit dem Patienten Strategien erarbeiten, um mit dem, was ist, besser leben zu können.
Ich bin beileibe nicht therapeutengläubig, ich habe ich diesem Bereich schon genug Idioten getroffen, um behaupten zu können, dass wirklich gute Therapeuten in der Minderheit sind. Deshalb sind sie aber nicht alle schlecht und unnütz.
Und selbst wenn sie es für dich sind, sind sie es nicht für andere.

Wo hast Du eine Beleidigung wahrgenommen?
Was hat Dich gebissen?

Vermutlich hast du einfach nur einen sehr harschen Unterton, mh ?
Schon gut.

Diese Frage allein zeigt schon die Krankheit der Gesellschaft. Was gibt es für eine Norm für den Menschen und wer stellt sie auf?

Dass diese ganzen Normen, Richtlinien und Gesetze krank machen, ist recht unstrittig und darum ging es mir hier nicht. Aber wie oben schon gesagt : An irgendetwas müssen wir uns halten, wenn wir kommunizieren. Die Begrifflichkeiten dürfen ja gern dehnbar sein, aber um sie dehnen, müssen sie existieren.
 
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# rotegraefin
Sie helfen, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Sie können, wie ein Allgemeinmediziner Vermutungen über das anstellen, was dem Patienten fehlt.
Sie können gemeinsam mit dem Patienten Strategien erarbeiten, um mit dem, was ist, besser leben zu können.
Ich bin beileibe nicht therapeutengläubig, ich habe ich diesem Bereich schon genug Idioten getroffen, um behaupten zu können, dass wirklich gute Therapeuten in der Minderheit sind. Deshalb sind sie aber nicht alle schlecht und unnütz.

Und selbst wenn sie es für dich sind, sind sie es nicht für andere.
Solche Therapeuten hatte ich leider nicht. Ich hatte eher welche die mir geholfen haben meine Gefühle anzunehmen oder zu beruhigen. Welchen "falschen" oder besser gesagt welchen verkorksten Blickwinkel ich hatte und immer wieder aufgebaut habe ich erst in den letzten Jahren so langsam erkannt und durch die dicke Schwarte ein Kurs in Wundern beschrieben gesehen.
Vermutlich hast du einfach nur einen sehr harschen Unterton, mh ?
Schon gut.
Mit den Tönen, die hier manche so via Internet wahrnehmen habe ich so meine Probleme. Ich höre hier nur Töne, wenn ich eine DVD einlege oder mir ein Video anschaue. Sonst lese ich was da steht und manchmal kommen dann auch Gefühle bei mir hoch.
Wenn Du feststellen würdest das ich hier direkt und deutlich schreibe, dann gebe ich Dir absolut Recht und dann könnten wir uns auch über die Schwierigkeiten, die Du damit hast austauschen. Bei schon gut geht das natürlich leider nicht.
Dass diese ganzen Normen, Richtlinien und Gesetze krank machen, ist recht unstrittig und darum ging es mir hier nicht. Aber wie oben schon gesagt : An irgendetwas müssen wir uns halten, wenn wir kommunizieren. Die Begrifflichkeiten dürfen ja gern dehnbar sein, aber um sie dehnen, müssen sie existieren.

An den Baron schriebst Du etwas von Angst, die zu benennen und damit zu verkleinern halte ich für eine sehr gute Möglichkeit in einem solchen Forum.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
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