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US-Wahl: Was geht uns das an?

AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

Bisher ist nur bekannt, daß Obama die europäischen Verbündeten stärker in die Pflicht nehmen will, was Finanzierung und Personeneinsatz in Kriegsgebieten angeht, als es Bush je eingefallen wäre.

Schon das dürfte für den europäischen Steuerzahler Grund genug sein, ein Amerika unter Obama kritisch zu betrachten.

Brauchen wir denn wirklich eine Fortsetzung des Kurses von Bush in den Krisengebieten? Oder hat da Obama etwas anders anzubieten?

fragt
Hartmut
 
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AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

Schon das dürfte für den europäischen Steuerzahler Grund genug sein, ein Amerika unter Obama kritisch zu betrachten.

Brauchen wir denn wirklich eine Fortsetzung des Kurses von Bush in den Krisengebieten? Oder hat da Obama etwas anders anzubieten?

fragt
Hartmut

Hallo Hartmut,
was müsste Amerika in den Krisen-Brennpunkten Deiner Meinung nach tun?

fragt pispezi :zauberer2
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

Hallo Hartmut,
was müsste Amerika in den Krisen-Brennpunkten Deiner Meinung nach tun?

Also, wäre ich Präsident der USA, dann würde ich mich zuerst fragen, warum die USA heutzutage der "bad guy" sind. Ausgehend davon würde ich mich fragen, ob ich meine (friedlichen) Ziele nicht eher durch Politik als durch Militär lösen könnte. Und schliesslich würde ich die anderen Grossmächte gebührend respektieren.

Gruss
Hartmut
 
AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

Schon das dürfte für den europäischen Steuerzahler Grund genug sein, ein Amerika unter Obama kritisch zu betrachten.
Brauchen wir denn wirklich eine Fortsetzung des Kurses von Bush in den Krisengebieten? Oder hat da Obama etwas anders anzubieten?
thorstens feststellung zur folge dürfte auch obama kein unbedingter friedensmann sein. ich stelle auch die gewagte these ins feld, dass eine obamapräsidentschaft das voranschreiten musulmanischer bestrebungen begünstigt: und die sind schon mehr da, als man denkt.
hinzuzufügen bleibt dass wir europäische steuerzahler überhaupt keine ahnung haben, wieviel steuergeld der EU fiskus in die landesverteidigung schiebt. blöd wäre er, diese zahlen vor der bevölkerung offenzulegen. sie sind unüberschaubar gross. und wir kleinen haben sichtlich garnix davon - als österreichische nettozahler (also mehr einzahlen als rausbekommen). als transitland dürfen wir ja herhalten. ja das, sehr wohl.
 
AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

3 bis 4% des BIP für die Rüstung auszugeben, davon sind die Europäer wohl doch ein ganzes Stück entfernt.

Obama ist ein glatter Mohair Sam. Der ein so brillanter showman ist, daß er als US-Präsident selbst Christian Ströbele von der Notwendigkeit einer Irak-Invasion überzeugt hätte. Insofern ist es wirklich kein Wunder, wenn ihm die Deutschen auch bei Forderungen nach mehr Truppeneinsatz in Krisengebieten zujubeln.

Bush hatte all die Eigenschaften, die der gemeine Europäer an den Amerikanern abstoßend findet. Das war nicht schwer, den als "Kriegstreiber" abzutun. Bei Obama wird das anders laufen. Das heißt jeder Krieg wieder "humanitäre Intervention" und ist für die gute Sache.

Und was soll überhaupt die Frage nach dem "Friedensmann"? Könnte ein US-Präsident denn das überhaupt je sein?
 
AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

Man-at-Arms schrieb:
Und was soll überhaupt die Frage nach dem "Friedensmann"? Könnte ein US-Präsident denn das überhaupt je sein?

Wie sagte Obama auf dem konstituierenden Parteitag der Demokraten doch:

"America first."

Aber wen hätte das überrascht, daß er diese beiden Worte - diese Parole -nach all den Zweifeln an seiner nationalistischen Integrität endlich ausspricht?

Früher sagte er, daß er weltpolitische Alleingänge, wie die "coalition of willing" Bushs nicht wiederholen werde - "Alleingänge", hat er das wohl genannt - es sei daran erinnert, daß Bush gefragt hat, wer mitmacht, nachdem er um Unterstützung geworben hatte; die Option war immerhin, sich nach der Zerstörung des WTC kleinlaut zu verhalten oder Stirn zu bieten. Dank Bushs konsequenter Entscheidung, Stirn zu bieten, ist der internationale muslimische Terror nur noch auf wenige Regionen beschränkt - ohne diese wären wir jetzt neben dem iranischen mit einem irakischen (und möglicherweise lybischen) Programm zur Herstellung von Atomwaffen konfrontiert, hätten Pakistan, Saudi-Arabien und Indonesien (um nur die größten muslimischen Staaten zu nennen) die Ausbreitung des militanten Islamismus nicht unterbunden, so gut es eben geht - und es hätte weitaus mehr Anschläge auch in Europa gegeben. Insofern könnte man G. W. Bush sogar als "Friedensmann" sehen.

Selbstverständlich kann kein Präsidentschaftskandidat der USA solche Erfolge leugnen (bzw., hätte er eine andere Sicht der Dinge, wäre er kaum Präsidentschaftskandidat.)

Man-at-Arms schrieb:
Das war nicht schwer, den als "Kriegstreiber" abzutun. Bei Obama wird das anders laufen. Das heißt jeder Krieg wieder "humanitäre Intervention" und ist für die gute Sache.
Meinst Du? In meiner "zynischen" Sicht der Dinge unterscheidet sich der deutsche Antiamerikanismus, der dank Kanzler Schröder bemerkenswert aufflammte, in nichts von dem älteren Hass des deutschen "Kulturvolks" gegen die angeblich "überzivilisierten" Franzosen - Obama hat hiergegen nur eine sehr kurzfristige rhetorische Chance. Sofern er denn überhaupt Präsident wird, werden seine Entscheidungen recht bald von den deutschen Kommentatoren genauso mehrheitlich abgelehnt werden, wie es seit spätestens Truman Usus ist.
 
AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

... es sei daran erinnert, daß Bush gefragt hat, wer mitmacht, nachdem er um Unterstützung geworben hatte;


Thorsten, du hast sicher nicht vergessen, dass die UNO den "Alleingang" Bushs mit seinen Unterstützern nicht sanktioniert hatte.

Im Übrigen befanden/befinden sich unter den Unterstützern etliche osteuropäische Staaten, denen es weniger um den Kampf gegen den Terrorismus geht als vielmehr um nachhaltige wirtschaftliche und militärische Hilfe von den USA zu erhalten. Beispiel: Georgien sandte 2000 Soldaten in den Irak.

die Option war immerhin, sich nach der Zerstörung des WTC kleinlaut zu verhalten oder Stirn zu bieten.

Die Stirn bieten hiess/heisst nach meinem Verständnis, die Urheber des terroristischen Angriffs auf das WTC (Osama bin Laden etc.) zu finden und zu bestrafen. Stattdessen haben die USA den Irak unter Saddam Hussein, den sie selbst nach 1990 noch hochgepäppelt haben, angegriffen. Der Vorwand für den Angriff (Existenz von Massenvernichtungswaffen) war genauso erlogen wie seinerzeit der Vorwand Hitlers für den Angriff auf Polen.

Dank Bushs konsequenter Entscheidung, Stirn zu bieten, ist der internationale muslimische Terror nur noch auf wenige Regionen beschränkt - ohne diese wären wir jetzt neben dem iranischen mit einem irakischen (und möglicherweise lybischen) Programm zur Herstellung von Atomwaffen konfrontiert,

Meinst du das wirklich?

Ein irakisches Atomwaffenprogramm gab es nachweislich nicht. Das wussten die USA vermöge ihrer CIA schon vor ihrem Angriff auf den Irak. Vor allem deshalb, weil Israel im Jahre 1976 einen irakischen Reaktor zerstört hatte, der eventuell zur Produktion von Plutonium gedient hätte.


Insofern könnte man G. W. Bush sogar als "Friedensmann" sehen.

Mit dieser Meinung dürftest du zumindest hier im Forum kaum Anhänger finden!

Gruss
Hartmut
 
AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

Zwischenbemerkung: Hat eigentlich mal jemand das Buch
"Die Kriege der Familie Bush"
von Eric Laurent (ISBN 978 3100448507) gelesen?
Darin wird sehr deutlich, dass es tiefe Auseinandersetzungen zwischen den Familien Bush und Bin Laden (die ja auch nicht immer auf der islamisch-fundamentalistischen Seite gestanden hat, sondern sehr wohl westliche Lebensweisen zu schätzen wusste) gibt und gegeben hat, nachdem es auch jahrelange Zusammenarbeit gab. Der Irak-Krieg ist nur sehr bedingt ein "Kreuzzug gegen den Terror" ...
 
AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

^V^

@ber Thorsten,
- es sei daran erinnert, daß Bush gefragt hat, wer mitmacht, nachdem er um Unterstützung geworben hatte; die Option war immerhin, sich nach der Zerstörung des WTC kleinlaut zu verhalten oder Stirn zu bieten. Dank Bushs konsequenter Entscheidung, Stirn zu bieten, ist der internationale muslimische Terror nur noch auf wenige Regionen beschränkt - ohne diese wären wir jetzt neben dem iranischen mit einem irakischen (und möglicherweise lybischen) Programm zur Herstellung von Atomwaffen konfrontiert, hätten Pakistan, Saudi-Arabien und Indonesien (um nur die größten muslimischen Staaten zu nennen) die Ausbreitung des militanten Islamismus nicht unterbunden, so gut es eben geht - und es hätte weitaus mehr Anschläge auch in Europa gegeben. Insofern könnte man G. W. Bush sogar als "Friedensmann" sehen.

Selbstverständlich kann kein Präsidentschaftskandidat der USA solche Erfolge leugnen

Meinst Du das im Ernst?
Na da bringst Du aber so einiges durcheinander.
Erst führst Du Bushs Werbung um Hiwis für seinen Irakangriff als Beleg für dessen Multilateralität an
und dann hältst Du eben dieses Kriegsverbrechen für eine „Stirnbietung“ auf den 9 – 11.
Und deklarierst nebenbei dieses Irakdesaster als „Beschränkung des internationalen islamischen Terrors auf wenige Regionen“.
Und das Märchen von den Massenweapons glaubst auch und der Krieg sei ein Erfolg gewesen. . . und Bush ein “Friedensmann“““.
Das könnte Uu ja glatt selber gesagt haben. (Fühlen tut ers bestimmt, der Uu)
Soviel massive Geschichtsverdrehung habe ich schon lange nicht mehr gelesen. . .
Oder nennen wirs freundlicher: lyrische Geschichtsumdichtung und Legendenstrickerei. Fast wie bei der 'Dolchstoßlegende'. . .
ein Hoch der Romantik! auch wenn sie öfter mal in Blut badet.

Fehlt nur noch der explizite Vorwurf an Schröder, weil er eine deutsche Beteiligung verhindert hätte, sei der Krieg suboptimal verlaufen aber nur deswegen. . .

Warum eigentlich nicht Thorstens Zeilen
als spaßige Satyre verbuchen und
Diskurti seine als bitteren Ernst?

diskumulativ
D
 
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AW: US-Wahl: Was geht uns das an?

Früher sagte er, daß er weltpolitische Alleingänge, wie die "coalition of willing" Bushs nicht wiederholen werde - "Alleingänge", hat er das wohl genannt - es sei daran erinnert, daß Bush gefragt hat, wer mitmacht, nachdem er um Unterstützung geworben hatte; die Option war immerhin, sich nach der Zerstörung des WTC kleinlaut zu verhalten oder Stirn zu bieten. Dank Bushs konsequenter Entscheidung, Stirn zu bieten, ist der internationale muslimische Terror nur noch auf wenige Regionen beschränkt - ohne diese wären wir jetzt neben dem iranischen mit einem irakischen (und möglicherweise lybischen) Programm zur Herstellung von Atomwaffen konfrontiert, hätten Pakistan, Saudi-Arabien und Indonesien (um nur die größten muslimischen Staaten zu nennen) die Ausbreitung des militanten Islamismus nicht unterbunden, so gut es eben geht - und es hätte weitaus mehr Anschläge auch in Europa gegeben. Insofern könnte man G. W. Bush sogar als "Friedensmann" sehen.

Ha, Thorsten, war das jetzt ein Pawlow-Versuch, sämtliche user hier aus dem Häuschen zu bringen? Ist dir ja bestens gelungen.


Meinst Du? In meiner "zynischen" Sicht der Dinge unterscheidet sich der deutsche Antiamerikanismus, der dank Kanzler Schröder bemerkenswert aufflammte, in nichts von dem älteren Hass des deutschen "Kulturvolks" gegen die angeblich "überzivilisierten" Franzosen - Obama hat hiergegen nur eine sehr kurzfristige rhetorische Chance. Sofern er denn überhaupt Präsident wird, werden seine Entscheidungen recht bald von den deutschen Kommentatoren genauso mehrheitlich abgelehnt werden, wie es seit spätestens Truman Usus ist.

D´accord. Ich meinte auch keineswegs, daß der hiesige Antiamerikanismus bei Bush Jr. anfing und mit ihm aufhören würde. Sondern lediglich, daß es Bush den Antiamerikanern leicht gemacht hat.
 
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