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tractatus logico-philosophicus

AW: tractatus logico-philosophicus

Lieber Ginsi


Danke fürs Erläutern!
Ein bisschen Probleme habe ich schon mit deinem Ansatz.
Von Dingen an sich (vs Erscheinungen) wird nicht gesprochen, Metaphysik lässt er sogar komplett raus. Kant halte ich hier nicht für den besten Vergleichspunkt, weil unter Ding (und Ding an sich) hier schon was anderes verstanden wird. Wobei, eigentlich ist der Vergleich insofern interessant, wenn man bedenkt, dass Kant die Abstraktionsebene (Loslösen von Inhalt wie Anschauung, Analyse der Form) einführt und mit formaler Logik bezeichnet. Eben mit den bloßen Formen des Denkens arbeitet. Von daher passt es schon, wenn man weiter ausholt.
Das Einzige also, was der Mensch nach Wittgensteins Ansatz vollständig erkennen kann - worüber sich reden lässt - ist eben formalisierte Logik. Und insofern passt es schon, wenn du sagst, die Welt ist die Gesamtheit aller erkannten Dinge (und nicht die Gesamtheit aller Dinge, jupp) ist - eben hinsichtlich der Tatsachen im logischen Raum. Oder: Die bloßen Formen des Denkens. Ja, so betrachtet, passt das.
Muss ich noch mal drüber nachdenken.

Vom Ansatz her ist das sicher richtig (und von W. auch so beabsichtigt); ohne vorgreifen zu wollen, z.B.
Satz 5.6 "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.
5.61 Die Logik erfüllt die Welt; die Grenzen der Welt sind auch ihre Grenzen."

"Gefährlich" wird es dann, wenn er zu metaphysischen Begriffen greift wie etwa in
Satz 6.43 "Die Welt des Glücklichen ist eine andere als die des Unglücklichen."
oder Satz 6.44 "Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern daß sie ist."
Satz 6.522 "Es gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische."
 
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AW: des haut mi ned firi !

Wenn ein Ding existiert, dann ist das eine Tatsache.

Daran ist nichts kompliziert.

lg Frankie

Ding und / Tatsache
(Phänomen) / (Phänomen)
Erscheinung / Erscheinung

Zu Letzterem zählen vor allem (auch)
Gesetzmäßigkeiten ? Gesetzmäßigkeiten sind auch Tatsache so wie Ursache Wirkungs-Prinzip als Beispiel. Also darf ich behaupten dass sich Ding und Tatsache darin unterscheiden, dass bei einigen wenigen Tatsachen die Unveränderlichkeit bei den allermeisten Dingen jedoch immer die Vergänglichkeit behauptet werden darf.

Wenn die Welt nun aus Tatsachen bestehe, dass hiesse also aus teils Vergänglichem und aus teils Unveränderlichem someint er eben dies, die Große Sache (Welt) ohne die Gesetzmäßigkeiten zu betrachten wäre Unvernunft,

Ganz meine Rede. Oder habe ich mich da selbst überholt?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: tractatus logico-philosophicus

Also ich habe zwar sehr viel von Wittgenstein gelesen, auch die Mitschriften seiner Schüler aus der Vorlesungen, jedoch habe ich mir heute das Meisterwerk bestellt und im neuen Jahr werde ich mich da einarbeiten.

Nur kurz:
"Die Welt ist die Gesamtheit aller Tatsachen."
Welch Genialität darin steckt, ist mit Worten von mir gar nicht auszudrücken, doch ich versuche es mal.

Tat = Aktivität
Sachen = Ding (Materie und Antimaterie/Geist)
Die Gesamtheit als Potenz oder Multiplikat.

Dann hat man auch die Dimension, um die es sich hierbei handelt.
Bei Hegel war es das "Wahre Ganze".
Bei Heraklit "Alles fließt".

Dann weis man, warum man es nicht greifen kann, weil es nichts zum Greifen gibt, es muss begriffen werden.

Lieben Gruß
Axl
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Wieso ist Geist "Antimaterie"? Frag mal einen Hirnforscher...

(Im übrigen hat Wittgenstein seinen - sicher genialen - Erstling - später verworfen.)
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Wieso ist Geist "Antimaterie"? Frag mal einen Hirnforscher...

(Im übrigen hat Wittgenstein seinen - sicher genialen - Erstling - später verworfen.)

Dann frag mal die Neurologen, dann weist Du es.....
Du kannst Dir auch über das Wort und die Bedeutung dazu im Lexikon das Wissen aneignen.

Genial und verworfen, die Substanz ist es, die ich mir saugen werde, nicht die Form und Formung, welches nur Formatierung wäre. Die Wahrheiten sind immer Substanziell und mit Inhalten gefüllt, nicht mit der Form, die an sich ist. (Ansicht)

Hegel hat auch niemals eine Lesung zur Phänomenologie gehalten nur Privatstunden, z.B. bei Goethe, der konnte sagen, dass er es nicht verstanden hat. Man sieht es auch, wenn man sich Faust der Tragödie Erster Teil durchliest, welches nur ein Jahr nach der Phänomenologie des Geistes erschien. Aber das ist alles kein Grund, darin keine Wahrheit zu finden. Man muss sie nur finden und nicht suchen.

Aber Danke für Deinen Kommentar,
Lieben Gruß
und phantastisches 2009
Axl
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Wieso ist Geist "Antimaterie"? Frag mal einen Hirnforscher...

(Im übrigen hat Wittgenstein seinen - sicher genialen - Erstling - später verworfen.)

Nachtrag:

Das "Ding" ist sehr gut bei Husserl "Raum und Ding" erklärt, recht einfach zu lesen, aber etwas schwieriger im Verständnis....

Es kann demnach nicht "nur" aus Materie bestehen, weil es sich davon löst. Aber die Materie ist Grundlage, denn ohne Neuronen wäre diese Hirnleistung nicht möglich.

Gruß
Axl
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Ich denke, das sind alles bio-chemisch-physikalische Prozesse, also materielle Vorgänge mit materiellen Substanzen.
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Ich denke, das sind alles bio-chemisch-physikalische Prozesse, also materielle Vorgänge mit materiellen Substanzen.

Lieber Oktoberwind,

Jaaaa, aber denke doch mal weiter.....
das bio-chemisch-physikalische ist die Grundlage des Denkens, doch die Reise geht weiter, als es die Vernunft zulässt.

Das Denken in absoluter und vollkommener Dimension erhebt sich von dieser Basis.

Ich kann es natürlich nicht beweisen, aber die Kollektiv-Verbindung, das Phänomenal-Bewusstsein sind jetzt keine Hypothese mehr, sondern wissenschaftliche Theorie (Neurophilosophie), die in meiner Praxis zur Symbiose wurde. Ich zweifle daran nicht mehr, denn nur so ist das wahre Ganze ersichtlich.

Nietzsche war nah dran, aber er hat es übertrieben und ist von der Mitte des Lebens ver_rückt. Du kennst doch sein Leben, ohne Dissertation und Habilitation als Hilfsprofessor ernannt und geniales Denken, doch nicht das wahre Ganze.

Hilfreich sind meine Fäden, Potenz der Intelligenz und Sinne - Logik - Denken, dann zündet es auch bei Dir.

Auch ich kann mich irren, weil das irren so Menschlich ist, wie der Mensch selbst ein Irrtum der Natur ist. Statt des Übermenschen Nietzsche, sind wir alle ein "übersinnliches" Säugetier und weil man sich begrenzt und man diese "Übersinnlichkeit" leugnet, wird man zum übernatürlichen Menschen.

Lieben Aktivdenkergruß
Axl
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Jetzt habe ich das "Heftchen".

Gerade mal 116 Seiten "dünn" mit Vorwort und Anhang, welch eine Kompression.

Dabei ist das Ding mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch definiert.

Im Satz 1.1 "Die Welt ist die Gesamtheit aller Tatsachen, nicht der Dinge." hätte Wittgenstein mal den Punkt setzen sollen, statt das Ding auszuschließen. Ich habe in anderen Schriften diesen Nebensatz, der das Dinge negiert auch noch nie gelesen.

Das ist wohl das, was Du lieber Oktoberwind damit meinst, das er das verworfen hat, oder?

Aber die Essenz, das was als Wahrheit übrig bleibt, muss man sich selbst erarbeiten.

Sehr interessant, das die Welt in Tatsachen zerfällt. (Satz 1.2) Das erinnert mich sofort an Hannah Arendt und ihre Pluralistische Gesellschaft, in der wir alle leben.

Aber der Klassiker wird mich heute noch sehr erfreuen, da bin ich mir sicher :)

Gruß
an alle
Wittgensteins und
jene, die mit ihm sind.
Axl
 
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AW: tractatus logico-philosophicus

Ich kann mir einfach nichts von der Materie losgelöstes vorstellen, das wäre ja dann sowas wie ein Gott - und ich bin nun einmal ein vollkommen areligiöses, böses Wesen...:zunge3:
 
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