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Theater spielen als Ausdrucksmittel

AW: Theater spielen als Ausdrucksmittel

Gestern war Theaterprobe für das Stück "Undine" und meiner Ansicht mal wieder Zeit für einen kleinen Protest.
Erschien mit Dreieckstuch als Armschlaufe für einen angeblich verstauchten Arm um die Probe nicht aktiv mitmachen zu müssen sondern passiv zu bleiben.
Hat nicht funktioniert, mein Trick wurde durchschaut und ich wurde vor die Wahl gestellt, mitmachen oder gehen.
Habe mich für das Zweite entschieden und bin nun zunächst raus aus dem aktiven Kern.
Nächste Woche ist Fasching, da gibt es keine Probe, erst die Woche drauf, mal sehen was meine innere Stimme sagt ob ich wieder hingehe oder nicht.
Im Grund hat mir das Gehen gut getan, es war ein würdevoller Abgang und nun bin ich wieder frei...
Gibt es hier vielleicht einen Ratschlag (aua) was zu tun ist oder nicht?
 
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AW: Theater spielen als Ausdrucksmittel

Gestern war Theaterprobe für das Stück "Undine" und meiner Ansicht mal wieder Zeit für einen kleinen Protest.
Erschien mit Dreieckstuch als Armschlaufe für einen angeblich verstauchten Arm um die Probe nicht aktiv mitmachen zu müssen sondern passiv zu bleiben.
Hat nicht funktioniert, mein Trick wurde durchschaut und ich wurde vor die Wahl gestellt, mitmachen oder gehen.
Habe mich für das Zweite entschieden und bin nun zunächst raus aus dem aktiven Kern.
Nächste Woche ist Fasching, da gibt es keine Probe, erst die Woche drauf, mal sehen was meine innere Stimme sagt ob ich wieder hingehe oder nicht.
Im Grund hat mir das Gehen gut getan, es war ein würdevoller Abgang und nun bin ich wieder frei...
Gibt es hier vielleicht einen Ratschlag (aua) was zu tun ist oder nicht?


"Der erste Abschied, Undine, der seinen Namen treu verdient. "
(Hans, 3.Akt)​


Welche Rolle hättest Du denn (ohne Proben-Abbruch) gespielt?
 
AW: Theater spielen als Ausdrucksmittel

Habe den kreativen Weg gefunden um mich auszudrücken und alle freudigen sowie schmerzlichen Dinge auf diese Weise zu verarbeiten.
In den letzten Jahren durch Fotografie und Malerei, der bildenden Kunst, war erfolgreich, habe Ausstellungen organisiert, verkauft und war in der Zeitung präsent.

Herzlichen Glückwunsch! Das ist super! Ich freue mich für Dich!
 
AW: Theater spielen als Ausdrucksmittel

Hallo Soliton,
Du hast das Stück gelesen?
Zunächst war es einhellig, dass ich den Wasserkönig am besten verkörpern würde, wie in vielen Theatergruppen herrscht Männermangel und so hat sich
eine ältere Frau gemeldet sie würde den Wasserkönig spielen, die Regisseurin stimmte dem zu und gab mir den Fischer Andreas, der Stiefvater der Undine.
Nahm Kommentarlos an, für den Hans bin ich zu alt aber die Undine hätte mich sehr gereizt und aus dem Stück wäre eine absurde Groteske geworden.
Spaß bei Seite, interessant an dem Stück sind die Wasserwesen als Phantasiegebilde und deshalb hat mich der bodenständige Fischer Andreas nicht so sehr interessiert, egal, nun ist es vorbei.
Heute hat mich die Regisseurin angerufen und ich habe ihr mein Ausscheiden begründet. Die Übernahme des Theaterclub von der Regisseurin im letzten Oktober
kränkelte wegen verschiedener Vorwürfe seit Anfang an und ihr ist es nicht gelungen das 'Kind' zu heilen, die Leute schieden nach und nach aus,
habe lange zu ihr gehalten mit dem Ehrgeiz das Projekt zu heilen aber auch mir ist es nicht gelungen und ich bin zurückgetreten.
Meine Vermutung ist, das Projekt wird scheitern und es wird keine Aufführung Ende Mai geben und wenn nur ganz vereinzelte Fragmente.
 
AW: Theater spielen als Ausdrucksmittel

Als Theaterdarsteller muß man heutzutage schon ein dickes Fell haben. So einige Leute sind in der Realität auch schon öfter mal abgebrannt und dann braucht es gar nicht so viel Phantasie, um sich den künstlerischen Ausdruck vorzustellen, der am Ende der Spielzeit übrig bleibt...

Ich stelle es mir schwierig vor, sich die Texte zu merken und dann ist der Regisseur mit dem küstlerischen Ausdruck nicht zufrieden. Das kann einen schon zur Verzweiflung bringen und Wut auslösen.
 
AW: Theater spielen als Ausdrucksmittel

Hy fluuu, 'Undine' ist doch ein Theaterklassiker, der das Scheitern(-Müssen) des Menschen gegenüber einer überirdisch reinen, selbstlosen, vollkommenen Liebe zum Thema macht.

Meister Jean Giraudoux hatte sich des Stückes (1939) angenommen, mitunter als Parabel, um die verlorene Liebe der Franzosen (Undine) zu den Deutschen (Ritter Hans) zu thematisieren.

Vor solchem Hintergrund wirkte es in der Tat schon sehr grotesk aus 'Undine' so etwas wie 'Charly's Tante' zu machen. :lachen:

Ob die Vermittlung der intersubjektiven Intension dieses Stückes funktioniert, hängt doch sehr an der Ausdruckskraft der Akteure … ist daher durchaus ein geeignetes Übungsmotiv für Neu- od. Jung-Akteure :)

Ja, das mit dem 'Heilen' von Theater-Clubs ist ein kaum übertragbares Thema,
wir hatten einfach zu viele Akteure …
sie spalteten sich alsbald in div. Abteilungen (2 Kinder- / 2-3 Jugend-Shops, 1 Experimental-Gruppe, 2 Semi-Professionelle und zig Einzelprojekte) zum Schluss waren es 3 unabhängige Vereine …
Stadtverwaltung und Hauptsponsoren (...Bank) bedienten sich schon fast im Befehlston zur Aufführung bei Stadtfesten oder Gewerbeshows als Publikumsmagnet, tlw. über die Köpfe der Produzenten/Regisseure hinweg …
auch so kam das letzte Ende (nach vielen kleineren), wie kein anderes nach 12 Jahren …

… will sagen, die Theater-Clubs sind eine vergängliche "Porzellan-Kiste", welche schneller als gedacht vergehen/zerbrechen können, ob jetzt geheilt oder nicht … doch denen, welchen es eine Herzensangelegenheit ist, werden schon irgendwie immer weiter machen …
 
AW: Theater spielen als Ausdrucksmittel

Ja Du kennst Dich aus, Undine ist das Thema einer übermenschlichen Liebe die alles überragt auch das menschliche Leben.
So hat der Franzose Giraudoux das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland 1939 sehen wollen aber es kam anders.

Egal, tschüß Undine, wir hatten eine wirklich attraktive junge Darstellerin die aus dem Tanz kam aber sie hat die Segel gestrichen und
die Rolle einer Anderen überlassen, Spiel gewaltig vom Improtheater.
Bin heute nicht mehr im Amateurtheaterbereich bewandert, habe andere Aufgaben aber damals in Berlin war ich mitten drin,
voll die Theaterszene, haben alle Staatstheater besucht und davon gibt es in Berlin viele, an der Volksbühne habe ich mal kurz mitgearbeitet
aber vor allem im Off-Theaterbereich wie die kleinen reaktionären Gruppen hießen waren wir involviert.
Leben nur für das Spielen und das letzte Hemd wurde veräußert um Bühnenbild, Requisiten und Kostüm zu ermöglichen, eine tolle Zeit, sie ist Gott sei Dank vorbei.

Das Theater mit dem Theater welche Gruppe den Auftrag bekommt und welches Stadt Ereignis bespielt oder welche Zuschüsse für welche Arschkriechereien
bei welcher Partei fließen ist mir egal, mache lieber ein Solo-Programm ganz Selbstständig mit einer Regisseurin aber ohne Sponsoren aus Politik oder Wirtschaft.

Da kommt mir das philosophische Hobby zugute, brauche keinen Gönner von oben um den Sinn für das eigene Tun zu empfinden und zu erkennen.
 
AW: Theater spielen als Ausdrucksmittel

… genau, kommt Zeit - kommt Theater,

vielleicht werden ja auch Theater-Anarchos aus dem "OFF" einmal sittsamer und engagieren sich in ihrer mitreißenden Art dafür, dem Nachwuchs zu seiner Chance zu verhelfen … es sollen ja schon merkwürdigere Dinge passiert sein ;)

Legitime Kontinuität der Möglichkeiten für Kinder-/Jugendarbeit kostet hier nun einmal … nicht nur eigene Zeit und tlw. Aufgabe spontaner Entscheidungsfreiheit … auch Prozessmanagement rund um das Theaterleben, wie Recherche (GEMA !), Textarbeit/Dramaturgie, TechnikProduktions- /Regie-Aufgaben; ist dem Nachwuchs zu vermitteln … es lebe die Weitergabe der Nachhaltigkeit! :D

… aber es gibt ja viele Wege, die nach Rom führen und es hat vermutlich jeder Bühnenaffine seine eigene, individuelle Zugangsgeschichte

… es kommt innerhalb der Gruppe eben auf die homogene Mischung der Charaktere an und darauf, dass sich Einzelne ihrer Unentbehrlichkeit für das Gruppen(über)leben immer wieder aufs Neue/Veränderte bewusst werden

… eine Gruppe welche nur aus Anarchos, oder nur buchhalterischen Prozessmanagern besteht wird wohl wenig bewirken und schneller wieder auseinander driften, als stressresistentere Mischgruppen …

... von wegen "Gleich und Gleich gesellt sich gerne" ...
 
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AW: Theater spielen als Ausdrucksmittel

Theatergruppen hin oder her, für mich hat sich das erst einmal wieder erledigt, 20 Jahre nach Berlin habe ich es im Theaterclub einer Bayrischen Kleinstadt
versucht, es funktionierte nicht, es wurde fast Gehorsam verlangt wie in einer Sekte und Theater spielen sollte das Gegenteil von Selbstaufgabe zu Gunsten
des Regisseurs sein und zwar Selbstfindung aber was will man in der Provinz verlangen?
Wenn Spielen - werde ich mich wieder auf das Solo-Programm konzentrieren mit einer Regisseuren die förderlich ist, dann ist die ganze Gruppendynamik einer
Theatergruppe nicht notwendig die ich entweder selber leiten müsste was ich mir nicht antue denn ich will für eigenen spielerischen Ausdruck sorgen,
oder eben von vorherein auf die netten jungen Frauen als Mitspielerinnen verzichten, mehr als väterliche Fürsorge ist eh nicht möglich.
Trotzdem bleibt kreative darstellende Kunst ein wunderbares Mittel um sich körperlich auszudrücken und ist neben bildender Kunst,
auch Schreiben gehört neben Malen, Fotografieren und digitalen Bildern dazu, eine Bereicherung im Leben und ein wunderbarer Ausgleich zur Energie zehrenden sozialen Arbeit.
@Soliton, wo und in welcher Form hast Du mit Theater zu tun?
 
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