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Steuerhinterziehung (Lichtenstein)

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.927
das aktuelle Thema in Deutschland

die deutsche Regierung hat paar Millionen Euro für einen Datenträger bezahlt,
der die vertraulichen Daten einer gehackten Bank enthält

deutsche Steuerzahler sollen ein paar Milliarden Euro hinterzogen haben

man müsste jetzt schauen
1) was haben die Lichtensteiner mit dem Geld gemacht
(Gutes?, Schlechtes?)
2) was hätte die deutsche Regierung mit dem Geld gemacht?
(Gutes?, Schlechtes?)
3) wie hat sich der Lebensstandard der Steuerhinterzieher durch die Steuerhinterziehung geändert?
4) haben die Steuerhinterzieher durch ihr Auftreten das demokratische Gleichgewicht in der Gesellschaft verschoben?

dann erwarte ich jetzt eigentlich,
daß in den nächsten Monaten viele schwarze Schafe ihre weiße Weste verlieren
wenn das nicht geschieht,
dürfte dies die Köpfe einiger Politiker kosten
(bzw. die derzeitige große Koalition beenden)


.........


die BILD-Zeitung hatte erst kürzlich gefragt
(die Partei DIE LINKE war zuvor in zwei Bundesländern in den Landtag eingezogen):

LEBEN WIR BALD IN EINEM LINKSSTAAT?


die alte Leier
rechts = Rechtsstaat = gut
links = Linksstaat = schlecht


das dürfte einen netten Wahlkampf geben:

Linksstaat oder Verbrecherstaat​
 
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AW: Steuerhinterziehung (Lichtenstein)

Ob auf den Datenträgern vielleicht gar viel weniger Steuerbürger „drauf“ sind?, als angekündigt?
Sodass die Menschen Angst bekommen und sich lieber hurtig selbst anzeigen?, auch solche, von denen man gar nichts hat?

Wenn ich gerissen wäre, würde ich Durchsuchungen ankündigen und erstmal warten, wie viel von selbst kommen...und dann würde sich herausstellen, dass ich nur Daten von 12 Steuersündern hab. *schmunzel *
Oder welchen Grund hat es, dass man Durchsuchungen vorher in den Medien ankündigt? Naja, ich bin sicher zu dumm, das zu verstehn.

Viele Grüße
Bernd
 
AW: Steuerhinterziehung (Lichtenstein)

Wenn ich gerissen wäre, würde ich Durchsuchungen ankündigen und erstmal warten, wie viel von selbst kommen...und dann würde sich herausstellen, dass ich nur Daten von 12 Steuersündern hab. *schmunzel *
Oder welchen Grund hat es, dass man Durchsuchungen vorher in den Medien ankündigt? Naja, ich bin sicher zu dumm, das zu verstehn.

:)

ich weiss auch nicht,
warum man so theatralisch begonnen hat

sollte jemand gewarnt werden?
sollte geblufft werden?
sollte die Koaliion gespalten werden?
 
AW: Steuerhinterziehung (Lichtenstein)

Ob auf den Datenträgern vielleicht gar viel weniger Steuerbürger „drauf“ sind?, als angekündigt?
Sodass die Menschen Angst bekommen und sich lieber hurtig selbst anzeigen?, auch solche, von denen man gar nichts hat?

Wenn ich gerissen wäre, würde ich Durchsuchungen ankündigen und erstmal warten, wie viel von selbst kommen...und dann würde sich herausstellen, dass ich nur Daten von 12 Steuersündern hab. *schmunzel *
Oder welchen Grund hat es, dass man Durchsuchungen vorher in den Medien ankündigt? Naja, ich bin sicher zu dumm, das zu verstehn.

Viele Grüße
Bernd

Laut Vorsitzendem der Steuergewerkschaft gehen dem Fiskus jährlich
30 Milliarden durch Steuerhinterziehung verloren. Laut Handelsblatt hat Zumwinkel sofort nach der Festnahme und seinem Geständnis 1 Million entrichtet. Damit nur Einkommensmillionäre für die Hinterziehung der 30 Milliarden verantwortlich sind, müßten 30000 soölcher Einkommensmillionäre in D leben. Daran glaubt wohl keiner - auch das Kleinvieh macht Mist;-) Bei den beruflich veranlassten Werbungskosten hat wohl kein Steuerbürger den Fiskus nicht besch..., sei es durch Geltendmachung eines Arbeitszimmers (Couch raus, wenn der Steuersachbearbeiter sich angekündigt hat) oder durch Ansatz von PKW-Kosten, die gar nicht angefallen sind. Deshalb wurden diese Werbungskosten auch arg beschnitten.

BTW, der Informant, der 4 Millionen bekommen haben soll, muss ja wohl auch davon 2 Millionen an Einkommensteuer zurückzahlen, denn er wird sie kaum durch andere Verluste drücken können. Aber vielleicht lebt der gute Mann ja auch in der Steueroase Monaco;-))
 
AW: Steuerhinterziehung (Lichtenstein)

BTW, der Informant, der 4 Millionen bekommen haben soll, muss ja wohl auch davon 2 Millionen an Einkommensteuer zurückzahlen, denn er wird sie kaum durch andere Verluste drücken können. Aber vielleicht lebt der gute Mann ja auch in der Steueroase Monaco;-))

hallo, baerliner!

nein, der soll laut "Wall Street Journal" sich unter neuem namen in australien befinden. sein früherer war heinrich kieber.
 
Business as usual

:)

ich weiss auch nicht,
warum man so theatralisch begonnen hat

sollte jemand gewarnt werden?
sollte geblufft werden?
sollte die Koalition gespalten werden?

Hehe, Spaltung der Großen Koalition, das hättste wohl gern...

nee nee, et bleibt allet so wie et is.

Niemand sollte gewarnt werden, niemand geblufft, und an Theatralik überbieten sich doch eher die Damen Spears und Whitehouse. Was da passiert ist, wird sich vor Gericht als Ausschöpfung von Gesetzeslücken erweisen, und alle gehen happy nach Hause wie weiland Ackermann und Esser.

(Diesmal nicht! sehnt das linke Herz. Wohl, doch vergeblich.)

Mich interessiert momentan eher, ob es für mich Sinn ergeben könnte, einen Teil meiner XXX Ocken pro Monat für die Altersvorsorge in Indexfonds anzulegen. Wenn man das Treiben klug beobachtet, kann man da ganz schön was rausziehen. Höre ich.
 
AW: Business as usual

...

Mich interessiert momentan eher, ob es für mich Sinn ergeben könnte, einen Teil meiner XXX Ocken pro Monat für die Altersvorsorge in Indexfonds anzulegen. Wenn man das Treiben klug beobachtet, kann man da ganz schön was rausziehen. Höre ich.

Was sind denn XXX Ocken?

Als "Aktienanleger" (und das ist mMn immer noch die beste Altersvorsorge) kann man auf lange Sicht gesehen den Index nicht schlagen. Man braucht also die Entwicklung überhaupt nicht zu verfolgen.

Es gibt natürlich auch Glückskinder, die mit sog. Stockpicking die besser als der Index sich entwickelnden Aktien im Depot haben. Aber die müssen schon darauf achten, wie sich die herausgepickten Aktien entwickeln. Es sei denn, ihr Depot ist wie bei dem Affen, der mit einem Dartpfeil 30 Aktien aus einem an die Scheibe gepinnten Kurszettel "auswählt", bestückt, wo sich evtl. Verluste durch entsprechende Gewinne ausgleichen. Und dann gibt es noch die Typen, die mit oder ohne Erfahrung nach dem Motto "No risk - no fun" mit Optionsscheinen "spielen" :clown2: Die Bank, die die Scheine emittiert freut sich, denn sie ist in jedem Falle Gewinner :clown2:
 
Info über den weiteren Verlauf dieser Sache:

Im Juli 2008 wurde der erste Fall vor dem LG Bochum abgeschlossen. Der wegen der Hinterziehung von insgesamt 11 Mio. Euro angeklagte Immobilienhändler aus Hessen wurde zu einer Bewährungsstrafe und einer Strafzahlung von 7,5 Mio Euro verurteilt.

Da der ebenso wegen Steuerhinterziehung angeklagte Ex-Postchef und prominente Managerfigur Klaus Zumwinkel ebenso angeklagt ist, es sich bei ihm jedoch angabegemäß um einen weit geringeren Betrag handeln soll, ist anzunehmen, dass sein reuevolles Verhalten nun dazu führen wird, dass er ebenso mit einer Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe belegt wird.

In Anbetracht der Tatsache, dass in D. aufgrund der ermittelnden Steuerbehörden eine Gesamtsumme von jährlichen 1.500 - 2.000 Jahre Haft verhängt werden, fragt man sich folgendes. Wenn 11 Mio Euro Hinterziehung und einem für den Laienbürger bei Geldgeschäften mit grauen Steueroasen zweifellos vorliegendem Vorsatz noch mit Bewährung und einer vermutlich für den Immobilienhändler verschmerzbaren Geldstrafe verbunden sind, WER denn diese doch beträchtlich erscheinenden 2.000 Jahre Haft dann absitzen muss. Jesus, wird’s doch nicht sein. Dann wird es doch jemand sein, der im Grunde zumindest im Bürgerauge weniger, jedoch etwas ungeschickter schummelt. Mehr geht ja kaum.

Nun könnte der Steuerbürger auf die Idee kommen, dass man nach wie vor die „großen laufen lässt“, weil diese sich mit guten Anwälten und Geldzahlungen freikaufen können, während er sich selber, bereits beim Ausfüllen seiner Steuererklärung strafbedroht sieht und am liebsten jeden Furz kopiert oder am Jahresende sogar die Handkasse lieber mit dem Privatkonto ausgleicht, nur um sich nicht noch „Ärger einzuhandeln“.

Aber ich glaube, er kommt nicht auf die Idee. Weil er sich einfach damit abgefunden hat, dass er es ist, der bezahlt. Sollten irgendwann die Praktiken bestimmter Bänker als kriminell gewertet werden, so weiß er dennoch, dass er die dadurch entstandenen Geldgeschenke an die Banken und Großindustrie auch selber zahlte. Der Bürger gewöhnt sich offenbar daran. Statt dass man einen Bänker wenigstens finanziell am Dilemma beteiligt, einen Manager mit seinem Jahresgehalt für schlechte Leistungen haften lässt oder eben bestimmte offenkundig nur zur Gestaltung offengelassenen Steuerschlupflöcher stopft, geht man pünktlich um 7 zur Arbeit, sagt sich, dass man „sowieso immer der dumme Kleine ist“ (wird dann nach 1 Jahr Krisenbewältigung von der mit seinem eigenen Steuergeld geretteten Hypo Real Estate gekündigt) und bekommt vom Psychologen noch die Bestätigung, nun doch „realistischer geworden“ zu sein.

Mein Glückwunsch.
Bernd
 
AW: Steuerhinterziehung (Lichtenstein)

:)

ich weiss auch nicht,
warum man so theatralisch begonnen hat

sollte jemand gewarnt werden?
sollte geblufft werden?
sollte die Koaliion gespalten werden?

Wenn ich mir unsere politische Qliqage so anschaue, denke ich das
genau das die Absicht ist. Die eigene Klientel zu warnen.

Den Zumwinkel hat es halt erwischt, weil ab und an muß es ja mal einen treffen damit das Volk das Funktionieren des Rechtstaates demonstriert werden kann.
.
 
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