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Sollen Alte/Kranke das Lenken eines Autos einstellen?

Alice

New Member
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7. September 2007
Beiträge
370
Gedankenanstoß zu dieser Frage:
Frau, 85 Jahre, Knochenkrebs (Knochenbrüche vorprogrammiert), versteiftes rechtes (!) Schultergelenk, erheblich eingeschränkter Allgemeinzustand. Will auf das Fahren ihres Autos (Automatik) nicht verzichten. Wird bei diesem Entschluß von ihrem Hausarzt unterstützt: sie möge einfach nur auf das Lenkrad achten -, alles andere liefe automatisch.
 
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AW: Sollen Alte/Kranke das Lenken eines Autos einstellen?

Gedankenanstoß zu dieser Frage:
Frau, 85 Jahre, Knochenkrebs (Knochenbrüche vorprogrammiert), versteiftes rechtes (!) Schultergelenk, erheblich eingeschränkter Allgemeinzustand. Will auf das Fahren ihres Autos (Automatik) nicht verzichten. Wird bei diesem Entschluß von ihrem Hausarzt unterstützt: sie möge einfach nur auf das Lenkrad achten -, alles andere liefe automatisch.
Mein Vorschlag: 3 voneinander unabhängige Ärzte sollen sie auf Fahrtauglichkeit untersuchen bis zu einer Ja/Nein-Antwort. Mehrheit der Atteste entscheidet dann.

Für ein generelles Fahrverbot wegen Alters bin ich nicht. Ab 55 Jahren alle 5 Jahre ein gesetzlich vorgeschriebener Check.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Sollen Alte/Kranke das Lenken eines Autos einstellen?

Mein Vorschlag: 3 voneinander unabhängige Ärzte sollen sie auf Fahrtauglichkeit untersuchen bis zu einer Ja/Nein-Antwort. Mehrheit der Atteste entscheidet dann.

Für ein generelles Fahrverbot wegen Alters bin ich nicht. Ab 55 Jahren alle 5 Jahre ein gesetzlich vorgeschriebener Check.

Liebe Grüße

Zeili

Zeili, hast recht, finde ich.
Man muss nämlich auch mal folgendes bedenken:
Wenn ich alt und gebrechlich bin, der Staat aber MIR die Entscheidung überlässt, ob ich fahren will oder nicht, dann bin ICH auch verantwortlich für die Folgen.
Dann kann ich im bösen Fall nicht ein plötzlich eingetretens Leiden zur Entschuldigung anführen. Denn ICH bin für meine Fahrtüchtigkeit verantwortlich (Grauzonen gibt es selbstverständlich - aber man hat dann evtl. diverse Gutachter gegen sich...).

Also: Es ist auch im Interesse der alten Menschen, wenn ihnen ein kompetenter Ratgeber sagt: Lieber aufhören!

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Sollen Alte/Kranke das Lenken eines Autos einstellen?

Gedankenanstoß zu dieser Frage:
Frau, 85 Jahre, Knochenkrebs (Knochenbrüche vorprogrammiert), versteiftes rechtes (!) Schultergelenk, erheblich eingeschränkter Allgemeinzustand. Will auf das Fahren ihres Autos (Automatik) nicht verzichten. Wird bei diesem Entschluß von ihrem Hausarzt unterstützt: sie möge einfach nur auf das Lenkrad achten -, alles andere liefe automatisch.

Der Arzt kennt diese Frau. Er wird auch den Radius und die Fahrgewohnheiten dieser Frau kennen.

Sie selbst wird entscheiden müssen, ob sie weiter Autolenkerin bleiben will oder nicht, da sie ja nicht entmündigt ist.

Ich halte nichts von all zu großer Bevormundung des Staates in allen privaten Lebensbelangen.
 
AW: Sollen Alte/Kranke das Lenken eines Autos einstellen?

Der Arzt kennt diese Frau. Er wird auch den Radius und die Fahrgewohnheiten dieser Frau kennen.

Sie selbst wird entscheiden müssen, ob sie weiter Autolenkerin bleiben will oder nicht, da sie ja nicht entmündigt ist.

Ich halte nichts von all zu großer Bevormundung des Staates in allen privaten Lebensbelangen.

S.g. Marianne.

Ja, so lange bis dein Kind oder Enkelkind von einem alten Menschen angefahren wird, aber dann ist es bereits zu spät.
Ich spreche aus mittelbarer Erfahrung, weil die damals 8jährige Tochter eines Nachbarn von einem über 90jährigen Mann auf einem Schutzweg angefahren wurde.
Die Erklärung des Mannes war, er hat sie nicht rechzeitig gesehen, und er sagte die Wahrheit.
Dem Mann wurde der Führerschein entzogen weil nach der, von der Behörde angeordneten, medizinischen/psychologischen Untersuchung festgestellt wurde dass der Mann auf einem Auge fast blind war und auch seine Reaktionzeiten nicht den minimum Anforderungen entsprachen.

Also mein Vorschlag, Simulatortests und medizinische/psychologische Untersuchungen aller ( jung und alt ) Führerscheinbesitzer in regelmäßigen dem Alter entsprechenden Intervallen. Damit könnte man gleich auch Alkohol, Drogen u.s.w. Probleme im vorhinein erkennen, bevor etwas passiert.

Der Besitz des Führerscheins sollte kein Recht sondern ein Privileg sein.

L.G. Belair57
 
AW: Sollen Alte/Kranke das Lenken eines Autos einstellen?

Also mein Vorschlag, Simulatortests und medizinische/psychologische Untersuchungen aller ( jung und alt ) Führerscheinbesitzer in regelmäßigen dem Alter entsprechenden Intervallen. Damit könnte man gleich auch Alkohol, Drogen u.s.w. Probleme im vorhinein erkennen, bevor etwas passiert.

Der Besitz des Führerscheins sollte kein Recht sondern ein Privileg sein.

L.G. Belair57
Mein Appell an die Selbstverantwortung steht Deinen Worten - mMn - nicht entgegen.

Denn ich habe absolut nichts dagegen, sehr geehrter Herr Belair, denn das wäre dann Gleichheit von jung und alt vor dem Gesetz .... .
Wobei ich sicher bin, dass unter diesen Umständen so manch sehr junger Verkehrsteilnehmer den psychologischen Test nicht bestünde... und so manche älterer den fahrpraktischen, der auf Reaktionsschnelligkeit zielt..

Ich denke, solche Tests wären unnötig, wenn es ein allgemeines Fahrverbot ab einem - noch näher zu definierenden Alterszeitpunkt gäbe...
AUSNAHMSLOS

Sehr viele Fahrer/Innen hören so wie so mit dem Lenken auf, wenn sie merken, dass sie wo " nachlassen" .... noch mehrere fahren nicht mehr in Großstädten, auf Autobahnen usw ....

Ich weiß das, denn ich bin ( noch nicht ganz) in diesem Alter, kenne aber viele, die das so praktizieren.
 
AW: Sollen Alte/Kranke das Lenken eines Autos einstellen?

Wobei ich sicher bin, dass unter diesen Umständen so manch sehr junger Verkehrsteilnehmer den psychologischen Test nicht bestünde... und so manche älterer den fahrpraktischen, der auf Reaktionsschnelligkeit zielt..
S.g. Marinne.

Ja genau, womit wir vor beiden geschützt wären !

Ich denke, solche Tests wären unnötig, wenn es ein allgemeines Fahrverbot ab einem - noch näher zu definierenden Alterszeitpunkt gäbe...
AUSNAHMSLOS

Und das wäre genau die Ungerechtigkeit die vermieden werden soll.
Warum soll ein 90jähriger der pysisch und psychisch in der Lage ist Auto zu fahren seinen Füherschein abgeben ? Und ein versoffener 30jähriger darf weiter fahren ?

L.G. Belair57
 
AW: Sollen Alte/Kranke das Lenken eines Autos einstellen?

Und das wäre genau die Ungerechtigkeit die vermieden werden soll.
Warum soll ein 90jähriger der pysisch und psychisch in der Lage ist Auto zu fahren seinen Füherschein abgeben ? Und ein versoffener 30jähriger darf weiter fahren ?

L.G. Belair57

Nun, Belair.... jetzt argumentierst Du aber genau so, wie ich in meinem ersten Posting....


Ich weiß für diese Problematik, die wohl wirklich keine o-8-50 Lösung hat, auch keinen Rat...


ich möchte mal sagen: ( um in Deinem Bild zu bleiben)
der Versoffene wird ja irgendwann mal Führerscheinetzug haben
der/die Uralte mal irgendwann sich nicht mehr zutrauen zu fahren



und alles bleibt, wie es ist :reden::reden:
 
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AW: Sollen Alte/Kranke das Lenken eines Autos einstellen?

Zunächst gilt, unabhängig vom Alter:
Wer fährt, ohne die gesundheitlichen Voraussetzungen zu erfüllen und andere Personen konkret gefährdet, macht sich strafbar.

Das gilt grundsätzlich einmal für jeden Verkehrsteilnehmer.

Aber, und das ist meist der Pferdefuß, i.d.R. muss man den Behörden auffällig werden, bevor weitere Schritte eingeleitet werden.
Das gilt für den zugekifften 20-Jährigen genauso wie für den Senior, dessen Sicht stark beeinträchtigt ist.

Bis zum Führerscheinentzug vergehen aber, und da wird es unfair für alle anderen "(nur zeitweise)ungeeigneten" Verkehrsteilnehmer, viele Schritte.
Bei Senioren wird oft erst monatelang begutachtet, dann werden z.B. Nachtfahrverbote oder Umgebungseinschränkungen ausgesprochen und der Führerscheinentzug ist oft erst der letzte Weg.
Wer beispielsweise beim Sonntagsbrunch zwei Glas Sekt getrunken hat, darf in der Regel gleich tief in die Tasche greifen, sich mit Punkten und Fahrverboten rumschlagen. Das ist grundsätzlich in meinen Augen nicht gerecht. Der -eingeschränkte- Senior gefährdet also regelmäßig den Verkehr, der Einmal-Auffällige darf doppelt bis dreifach bluten.

Nehmen wir an, jemand erkrankt und muss einige Zeit Medikamente nehmen, auch noch wenn er körperlich wieder arbeitsfähig ist. Dieser Jemand wird krankgeschrieben, weil ihm die Maschinenbedienung sowie die motorisierte Teilnahme am Straßenverkehr aufgrund der Medikamente untersagt ist.
So mancher Senior, darf (muss) aber jeden Tag, über Jahre hinweg seine Pillen-Cocktails schlucken in deren Beipackzettel ebenfalls das Unterlassen von selbstaktiver motorisierter Teilnahme im Verkehr strikt empfohlen wird.
Warum darf er dann behördlicherseits noch weiter fahren?
Warum sind Ärzte nicht befugt so etwas an die entsprechenden Behörden weiter zu geben?
Bei Unfällen mit Senioren, müsste man auch den Arzt mit in die Haftung nehmen dürfen, immerhin wissen die, welche Einschränkungen der Patient dauerhaft -und nicht nur über einen bestimmten Zeitraum- hat.

Also auch ich bin für regelmäßige Gesundheitschecks. Aber nicht erst ab 55. Alle 10 Jahre nach Ausstellungsdatum des FS, gehört der erste Check daher und ab einer Zone von 50-60 dann alle 5 Jahre.
Ich hab selber meinen Führerschein knapp zehn Jahre, war letzte Woche beim Sehtest und bekam dort gesagt, würde ich heute den Pflichtsehtest für den FS machen, ich dürfte ohne Brille gar nicht mehr fahren -weil sich meine Sehleistung nochmal verschlechtert hat- und müsste es in den FS eingetragen bekommen. Und ich bin noch jung. Also auch bei jüngeren verändert sich was. Vor zehn Jahren hatte ich aber noch die vorgeschriebene Mindestsehleistung.

Aber, wenn man die Führerscheine abnimmt, dann muss sicher gestellt sein, dass die Senioren damit nicht ihre Mobilität verlieren. Oft hängen sie so am Führerschein, weil es eine der wenigen Selbstbestimmungen ist, die ihnen bleiben. Das bedeutet öffentliche Verkehrsmittel sollten kostenfrei oder zumindest sehr stark vergünstigt sein und Taxifahrer müssten Seniorentarife haben. Bei Behinderten Menschen funzt das auch.
Man muss ihnen begreiflich machen, dass man sie selbst und andere nur schützen und nicht bevormunden will.

Umgebungsbeschränkungen sind völliger Nonsens.
Mein Opa war auch lange der Meinung, er fahre ja nur im Dorf.
Er kam aber auf dem Weg zum Friedhof, auf einer Strecke von ca. 5Km, an einem Gymnasium, zwei Kindergärten und einer Grundschule vorbei.

Und in Verbindung zu solchen Gesundheitschecks, sollte immer auch eine Aktualisierung der wichtigsten Neuereungen geknüpft sein.
Eine Frau war tatsächlich der Meinung, sie fahre ja in den Kreisverkehr rein und kommt demnach von rechts, also hätte sie Vorfahrt. Folge: Unfall und sie trug Vollschuld.
Auch wissen viele Ältere nicht, dass man im Reißverschlussverfahren erst weit vorne einscheren darf, und fühlen sich dann im Recht wenn sie den Einscherenden nicht reinlassen. "Der hätt ja nicht bis vorne rasen brauchen"
Und wie man Busse überholt, bzw. an ihnen vorbeifahren muss, o gott, dass wissen viele in meinem Alter noch nicht mal.
 
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