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Richard Wilkinson: Gerechtigkeit wichtiger als Reichtum?

Walter

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3. Oktober 2002
Beiträge
5.015
Wilkinson postuliert, dass z.B. für die Lebenserwartung in einem Industrie-Land die Verteilungsgerechtigkeit wichtiger ist als der Wohlstand selbst, dass es also wichtiger ist dass die Güter möglichst gerecht verteilt sind als dass die Gesellschaft insgesamt reich ist.
Auch dass soziale und ökonomische Ungleichheit alle Menschen früher sterben lassen, also auch reichere.

Wenn man nur diese plakative Thesen liest, mag mancher das vielleicht als Kommunismus oder Sozialromantik abtun, wenn man aber das ganze Interview liest, sind einige interessante Gedankengänge zu finden, auch für die persönliche Lebenswelt:

http://derstandard.at/2000012911001...Antwort-ist-simpel-Ungleichheit-bringt-uns-um
 
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Verteilungsgerechtigkeit ist ein tolles Modewort, damit kann man bei Mehrheiten punkten dabei
ist aus psychologischer Sicht klar, es gibt keine allgemein gültige Gerechtigkeit, sie wird von jedem anders empfunden.
Wenn z.B. der Eine für seine Ausgeglichenheit warm braucht, braucht der Andere kalt, völlig verschiedene Dinge um das Selbe zu erreichen.
Mit dem Geld ist es auch nicht anders, gibt man einem Süchtigen mehr Geld, kauft er mehr Stoff und ist schneller Tod.
Kommen drei Arbeiter zum Milliardär und verlangen mehr Lohn, sagt der, seit Ihr verrückt, wollt ihr mich zum Millionär machen?
Wer auf Verteilung setzt akzeptiert, dass Besitz die Lösung wäre, ist es aber nicht, alle asketischen Philosophen haben bewiesen,
dass nur Denken die beste Lebensqualität ermöglicht, viel mehr braucht es nicht.
Ein Milliardär der nicht denken kann ist ein erbärmlicher armer fantasieloser Wicht.
 
Danke!
Für mich sehr gut veranschaulicht.
Es ist, wie einen Freund-haben (Freude!)
Das birgt zugleich ein
selbstverständliches Geben-wollen -
sowie ein Nehmen-können (egal, ob in einer
Familie - Gesellschaft---)

Ja, ein stimmiges Plädoyer für das partnerschaftliche und gegen das Konkurrenzprinzip. :jump1:
 
Genau inmitten der Gerechtigkeit gibt es sie dummerweise nicht.
Erst wenn die Gerechtigkeit zu fehlen scheint, rückt sie sich ins Licht!


https://www.denkforum.at/threads/die-totale-verteilungsgerechtigkeit.14681/

Wilkinson postuliert, dass z.B. für die Lebenserwartung in einem Industrie-Land die Verteilungsgerechtigkeit wichtiger ist als der Wohlstand selbst, dass es also wichtiger ist dass die Güter möglichst gerecht verteilt sind als dass die Gesellschaft insgesamt reich ist.
Auch dass soziale und ökonomische Ungleichheit alle Menschen früher sterben lassen, also auch reichere.

Wenn man nur diese plakative Thesen liest, mag mancher das vielleicht als Kommunismus oder Sozialromantik abtun, wenn man aber das ganze Interview liest, sind einige interessante Gedankengänge zu finden, auch für die persönliche Lebenswelt:

http://derstandard.at/2000012911001...Antwort-ist-simpel-Ungleichheit-bringt-uns-um

Hallo Walter und Interessierte!

Eigentlich ahnt oder weiß es (fast) jeder, der sich mit dem Thema Gerechtigkeit auseinandersetzt, was Wilkinson sagt: << Je größer die Unterschiede zwischen Arm und Reich, umso größer sind auch die sozialen Probleme. >>

Doch Unterschiede 'müssen' sein, damit Wahrnehmung überhaupt sinnlich erfahrbar 'sein' kann!
Der Reichtum des Menschen liegt eben auch in seiner Fähigkeit, Kreativität sinnlich erfahren zu dürfen.

Das Ziel, eine anzustrebende Gerechtigkeit in einer totalen Gleichheit der Menschen zu suchen, wäre meines Erachtens dann fatal, würde man dabei die stillschweigende Vernichtungsmöglichkeit von wahrnehmbaren Unterschieden billigend in Kauf nehmen und dabei auch noch den Verlust von Sinnlichkeit und Sensibilisierung riskieren.

Deshalb interessiert mich in erster Linie weit mehr über jenes ausgleichende Wertmaß des Lebens (in Form von Lebensqualität und Demokratiequalität) zu erfahren, welches man selbst als Philosoph einer unparteiischen Antwort zubilligen würde, könnte man das Leben zum Beispiel durch Neutralisierung der Extreme – in einer mittigen Zwischenlagebestimmung – irgendwie ganz neu entdecken lernen.

Denn in Wirklichkeit müsste eine umfassende Systemgerechtigkeit auf Grundlage offener Gesellschaften stattfinden, wo die Individuen allerdings ohnehin nur eine entsprechende Statistenrolle in Zugehörigkeitsfragen einnehmen.

Doch gerade über diese Zugehörigkeit müsste dann ein < Schleier des Nichtwissens > (siehe John Rawls) ausgebreitet werden, um jede Diskriminierung von Ungleichheiten zu vermeiden und einen (unbekannten) Ur-Zustand anzunehmen, von dem aus eine Vernünftigkeit des Menschen erwartet werden darf.

Meines Erachtens sollte deshalb der Begriff 'Fairness' über dem Begriff der 'Gleichheit' angesiedelt sein, weil die Grundsätze der Fairness bei einer gemeinsamen Ausgangssituation quasi offen-systemisch weit besser 'mittel-punktiert' werden könnten, was auch immer man darunter objektiv verstehen mag, wie zum Beispiel auch intelligente Kennziffernsysteme, die sich durch eine besondere Systemträgheit auszeichnen...

Irgendwo habe ich mal geschrieben: << Die Methode der Empirie vermag dem herrschenden Dogmatismus der Alternativlosigkeit in der Gerechtigkeitslosigkeit schon heute jene Schranken zu setzen, die in ihrer positiven Trägheit den Charakter von Orientierung, Verlässlichkeit und berechenbaren Wandel in Kennziffernsystemen zum Ausdruck bringen >>.

Bernies Sage
 
Begriff der 'Gleichheit'

Wer die Englische Sprache -gut- versteht, könnte ja sein Buch lesen.
Diese Aussage, welche uns Walter hereingestellt hat, verstehe ich insoferne, dass R.Wilkinson vor allem die
Wichtigkeit von Respekt verstanden haben möchte.
Seine *Gleichheit* beruht ja eh im Sinne von Fairness.

Mein Beispiel dazu:
In einem Lager oder wo... erhalten
fast alle wiederholt ein halbes Butterbrot.
Drei von den Anwesenden immer nur einen Bissen!
(Und das, -o b w o h l- ausreichend Butterbrote vorhanden sind)
D a s, so meine ich, meint R.Wilkinson, macht alle
g l e i c h- unzufrieden-beroffen, weil wir durch solche Handlungsweisen letztendlich -a l l e- gleich körperlichem sowie seelischem Stress ausgeliefert werden!
 
Wer die Englische Sprache -gut- versteht, könnte ja sein Buch lesen.
Diese Aussage, welche uns Walter hereingestellt hat, verstehe ich insoferne, dass R.Wilkinson vor allem die
Wichtigkeit von Respekt verstanden haben möchte.
Seine *Gleichheit* beruht ja eh im Sinne von Fairness.

Dann klingt dies doch sehr hoffnungsvoll, wenn Wilkinson nicht im Widerspruch zu Rawls steht.

Mein Beispiel dazu:
In einem Lager oder wo... erhalten
fast alle wiederholt ein halbes Butterbrot.
Drei von den Anwesenden immer nur einen Bissen!
(Und das, -o b w o h l- ausreichend Butterbrote vorhanden sind)
D a s, so meine ich, meint R.Wilkinson, macht alle
g l e i c h- unzufrieden-betroffen, weil wir durch solche Handlungsweisen letztendlich -a l l e- gleich körperlichem sowie seelischem Stress ausgeliefert werden!

Nein, ....< D a s, so meine ich, meint R.Wilkinson, > .... solltest du nochmals überdenken! -

Denn eine freiwillige Selbstbeschränkung - gerade bei der Nahrungsaufnahme - macht gerade den zur Genügsamkeit Selbstverpflichteten organisch selbstzufriedener, man nennt dies auch Heilfasten, was auch im Zusammenhang mit Sanogenese und Salutogenese gesehen werden darf, welche sogar bemerkenswert wirkungsvoll zur autozellulären Krebsbekämpfung aufgrund "freiwillig" sich einstellender Metastasenrückbildung eingesetzt werden kann.

FAZIT: Das (über-)organische (Doppel-)Weltbild ermöglicht einen überganzheitlichen Ansatz für einen offensystemisch zugänglichen Gerechtigkeitssinn über das sinnliche Verstehen von AUSGLEICH (als Entgegengleichheit) und EINGLEICH (als Nachahmungs-Mem bzw. Instinkt).

Bernies Sage
 
freiwillige Selbstbeschränkung

"Freiwillige Selbstbeschränkung"
ist doch ganz etwas anderes als -u n f a i r e- Verteilung
von Brot und Hingabe (zB. innerhalb einer Familie)
wie im Link von Walter angesprochen.

auch im Zusammenhang mit Sanogenese und Salutogenese gesehen werden darf, welche sogar bemerkenswert wirkungsvoll zur autozellulären Krebsbekämpfung aufgrund "freiwillig" sich einstellender Metastasenrückbildung eingesetzt werden kann.
Stimmt:
Darum "besitze" ich ja noch keine Maliginität :))
Hat aber wieder nichts mit R.W'. Anliegen zu tun,
bitte!
Mein Fazit: Ich bitte höflich, lese nochmals Walters Link.
Die Medizin hat zwar weltweit Hervorragendes geleistet, jedoch kann sie niemals zwischenmenschlich-gesunde Beziehungen ersetzen,
meinst Du doch auch-
 
"Freiwillige Selbstbeschränkung"
ist doch ganz etwas anderes als -u n f a i r e- Verteilung
Ja völlig richtig, in der Außenwahrnehmung schon - aber eben nicht im zellulären Wahrgenommensein einer Innenwahrnehmung, wie ich versucht habe dies über Selbstwahrnehmungskompensation aufzuzeigen.

Den Reichtum meiner Gene zu erkennen, dies scheint mir wichtig zu sein, um nicht nur mikrozelluläres Gerechtigkeitsempfinden sondern auch makrozelluläres Gerechtigkeitsempfinden nachahmen zu können.

Bernies Sage
 
Zuletzt bearbeitet:
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OK Bernies Saga:
Durch Dein Mega-Wissen verstehst Du es aber schon
vorzüglich das erstellte Thema mit D-einer Sachkenntnis
zu kompensieren.
Aber gut:
Ob sich R.Wilkinson oder (Dein) John Rawls auch mit
Zellularbiotik und mit der DNA beschäftigt haben, weiß
ich nicht.
Außerdem: Ob es gegenwärtig -n u r- eeeeein Arzt
versucht, sämtliche Zivilisationskrankheiten makrobiotisch
zu heilen, wage ich auch sehr zu bezweifeln, bitte!
 
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