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..problem schoppenhauer

nachtdenker

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Registriert
24. August 2008
Beiträge
269
hi leute..


ich versuch gerade mal wieder mir mein buch von athur schoppenhauer rein zu ziehen, das liegt schon 5 jahre oder so herum hier und jedesmal geb ich nach 5 seiten auf..
warum, versteh ich das ganze nicht, zu kompliziert geschrieben, is es die zeit von damals und ihre gramatik oder die fachausdrücke, versteh ich allgemein zu wenig von philosophie!? hab schon platon gelesen und cioran, sade, seneca, la metrie und alles hab ich besser verstanden als dieses buch
"die welt als wille und vorstellung"
ich weiß zwar ein bisschen bescheid über die grundidee von schoppenhauer das der mensch mehr oder weniger nicht frei entscheidet zumindest nicht 100% bewusst seine entscheidungen fällt aber das wars auch schon, das wort determinismus fiel auch schon mal wo..

also kann mir jemand viell. sagen ob es sowas wie ein übersetztes buch von ihm gibt für schwachdenker wie mich, von einem anderen schriftsteller der das thema von schoppenhauer und seine denkweise veranschaulicht..
oder sagt mir wenigstens an was es liegt warum ich mich so verdammt schwer tu das ganze zu verstehn..
irgendwie fehlt mir der zusammenhang auch wenn ich wieder einzelne absätze ganz gut checke..


please help
und nicht wieder nur dumme witze:heilig:

ich weiß ihr habt was drauf also helft mir da mal etwas auf die sprünge..

dank und gruß
 
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AW: ..problem schoppenhauer

Wenn 's dir nicht zusagt, dann lies es doch einfach nicht! Oder MUSST du wegen einer Prüfung oder so? :)
 
AW: ..problem schoppenhauer

hau ein paar Schoppen weg
und dann klappt das von ganz allein:clown1:

die Welt als Wille und Vorstellung besteht aus zwei Teilen

der eine Teil ist das Buch und der andere Teil sind die Ergänzungen
die Ergänzungen haben knapp 800 Seiten, das Buch hat 100 Seiten weniger

beginn mit Teil 2
da gibt es schöne Gliederung zum Querlesen

ein cleverer Schwachdenker schnappt sich eine antiquarische Philosophie-Einführung

Schwegler, Albert:
Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Uebersicht.

über 100 Jahre alt
 
AW: ..problem schoppenhauer

das Problem, welches Schopenhauer hat,
ist, daß er nichts mit dem Chaos anfangen kann
(er hasste SCHELLING)
es gibt also keine Strudel oder Explosionen​

Schopenhauer kennt auch keine Prozesse (Verwitterung, Verstädterung)
für ihn ist der Prozess ein Wille
der Wille des Menschen, insbesondere des Genies, übersteigt dabei den Willen des Steines oder der Tieres​
daß aber jeder Prozess, da er ständig wirkt, eine Verästelung und (im Zusammenwirken mit anderen Verästelungen) einen evolutionären Stammbaum bewirkt,
ist ihm nicht bekannt

statt dessen geht er wie ein dummer Ökonom von irgendwelchem Mangel aus, der dann einen Willen nach sich zieht
 
AW: ..problem schoppenhauer

1. das Problem, welches Schopenhauer hat,
ist, daß er nichts mit dem Chaos anfangen kann
2. (er hasste SCHELLING)
....
3. statt dessen geht er wie ein dummer Ökonom von irgendwelchem Mangel aus, der dann einen Willen nach sich zieht

Zu 1.:
SCHOPENHAUER's philosophisches Ausgangsproblem war das Ding an sich, dass I. KANT in seiner Kritik der reinen Vernunft nicht erkennen konnte ...

Zu 2.:
Noch mehr hasste er wahrscheinlich G.F.W. HEGEL...

Zu 3.:
Zwar ist die Ökonomie eine eher dumme Wissenschaft (von einigen intelligenten Ökonomen, die es natürlich gab und gibt, einmal abgesehen...), aber SCHOPENHAUER in Verbindung mit einem dummen Ökonomen zu bringen, zeugt davon, dass da einer wahrscheinlich dessen Philosophie nicht gründlich studiert hat, was aber Meister SCHOPENHAUER nichts macht ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: ..problem schoppenhauer

ich habe Schopenhauer sicher nicht gründlich studiert,
denn sein Beitrag zur Erforschung der Umwelt ist nicht sehr groß

aber als cleverer Schwachdenker schaue ich bei SCHWEGLER nach
und werde prompt fündig

Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, 1. Teil, 4. Buch, § 57

Sahen wir schon in der erkenntnißlosen Natur das innere Wesen derselben als ein beständiges Streben, ohne Ziel und ohne Rast; so tritt uns bei der Betrachtung des Thieres und des Menschen dieses noch viel deutlicher entgegen.
Wollen und Streben ist sein ganzes Wesen, einem unlöschbaren Durst gänzlich zu vergleichen. Die Basis alles Wollens aber ist Bedürftigkeit, Mangel, also Schmerz, dem er folglich schon ursprünglich und durch sein Wesen anheimfällt. Fehlt es ihm hingegen an Objekten des Wollens, indem die zu leichte Befriedigung sie ihm sogleich wieder wegnimmt; so befällt ihn furchtbare Leere und Langeweile: d.h. sein Wesen und sein Daseyn selbst wird ihm zur unerträglichen Last. Sein Leben schwingt also, gleich einem Pendel, hin und her, zwischen dem Schmerz und der Langenweile, welche Beide in der That dessen letzte Bestandtheile sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: ..problem schoppenhauer

Ich persönlich würde dir die "Aphorismen zur Lebensweisheit" empfehlen.
Das ist sein Alterswerk, kurzweilig und leicht verständlich geschrieben und ist, glaub ich, dazu gedacht, Hinweise zu geben wie man seine Philosophie praktisch umsetzen kann.

Bei "Die Welt als Wille und Vorstellung" hat mich schon die Forderung im Vorwort abgeschreckt, unter anderem unbedingt vorher seine Dissertation "über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde" zu lesen. Nicht zuletzt, weil ich diese Schrift nirgends finden konnte.
 
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AW: ..problem schoppenhauer

das Problem, welches Schopenhauer hat,
ist, daß er nichts mit dem Chaos anfangen kann
(er hasste SCHELLING)
es gibt also keine Strudel oder Explosionen​

Schopenhauer kennt auch keine Prozesse (Verwitterung, Verstädterung)
für ihn ist der Prozess ein Wille
der Wille des Menschen, insbesondere des Genies, übersteigt dabei den Willen des Steines oder der Tieres​
daß aber jeder Prozess, da er ständig wirkt, eine Verästelung und (im Zusammenwirken mit anderen Verästelungen) einen evolutionären Stammbaum bewirkt,
ist ihm nicht bekannt

statt dessen geht er wie ein dummer Ökonom von irgendwelchem Mangel aus, der dann einen Willen nach sich zieht
,

Wo liegt das Problem, wenn es keine Strudel und Explosionen gibt?

Der Wille eines Menschen übersteigt keinen anderen Willen, weil es nur einen Willen gibt und die Natur mit ihren Entitäten Ausdruck dieses einen Willens ist.

Wie kommst du drauf, dass Verästelungen charakteristisch sind für Prozesse und jeder dumm ist der das nicht erkennt?
Ich würde eher behaupten, dass das Charakteristische an einem Prozess ist, dass der Prozess selbst seine Bedingungen verändert und nichts bleibt, ausser dem Prozess selbst.
 
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