AW: Peter Singer
Peter Singers bekanntestes Buch ist Practical Ethics, man bezeichnet ihn des Weiteren als einen Präferenz-Utilitaristen. Umstritten ist er am meisten wohl in Deutschland, aber hier regt man sich ja auch über das Nazometer auf.
Er geht von einem Personenbegriff aus. Um von einer Person zu sprechen, muss empfindungsfähig sein und darin impliziert besitzt es auch eine Form des sich selbst gewahr seins und einer gewissen (weiter gefassten) Autonomie. Zudem muss es sich zeitlich einordnen können (sprich z.B. eine Form des Zukunftsbewusstseins haben) und Interessen haben.
Hinter Singers Anliegen steht vor allem eine Tierrechtsethik. Nach seinem Personenbegriff ist. z.B. ein ausgewachsenes, gesundes Schwein eher Person als z.B. ein alzheimerkranker Mensch (Memo für die Betroffenheitsgestiker: Seine Mutter leidet ebenfalls an dieser Krankheit). Ihm geht es nicht um eine Euthanasie im Sinne von Nazi-Zeiten, sondern um eine Revision unseres Verhaltens gegenüber Tieren.
Die Argumente, mit denen wir gewissen "Verfahren" der Tierhaltung oder -tötung begegnen, andererseits aber Menschen nie zumuten wollen, sind seiner Meinung nach rein "speziezistisch" (Bevorzugung der eigenen Art) und nicht ohne Doppelmoral zu halten.
Was mich beeindruckt hat, war sein Aufzeigen der Doppelmoral in vielen öffentlichen Debatten und auch systematischeren Moralvorstellungen. Denn die herrscht in der Tat vor. Inwiefern tierisches Leben mehr als im Mindestmaß schützenswert ist, zeigt er ebenfalls eindringlich.
Allerdings bin ich von seinem "Speziezismus"-Vorwurf und dessen Haltbarkeit noch nicht gänzlich überzeugt. Denn mal ehrlich: Na und? Dann bin ich eben speziezistisch, wenn es um den Vergleich geht. Die Natur (spetziell die Tierwelt) kennt übrigens selbst dergleichen.
Insgesamt ist Singers Schreiben aber ein m.E. sehr wichtiger Beitrag zur Ethik.
So viel dazu. Lieben Gruß von Waldlaeufer