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Neonazis am Stammtisch

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.927
für alle, die es nicht mitbekommen haben

von polit ass gibt es einen interessanten neuen Beitrag

Warum überwachen? Nur wegen dem Terrorismus?
Muss das wirklich sein?
Dann wird sicher irgendeiner Rasse wieder die Schuld in die Schuhe geschoben!

Ich bin gegen eine Kontrolle!

ich denke,
daß die Antwort Bände spricht

auch ohne die Überschrift des threads zu kennen
(Totale Überwachung ab 2006)


mindestens 'genausogut' ist jedoch die Antwort
von MarMohr
(sein zweiter Beitrag hier im Forum)

Die Demokratie ist nur dafür das um die Diktatur zu tarnen. Klaaaar leben wir in einer "Demokratie" aber was denn genau hat das Volk zu entscheiden?
Höchstens wer uns regiert. Da endet aber auch die "Demokratie". Klar kann man Einsprch einlegen, gegen die Bundestagwahl, aber noch nicht einer kam durch.
Meiner Meinung nach sind die Deutschen dumm, die glauben in einer Demokratie zu leben.
Die Überwachung ist nur ein weiterer Schritt zum Polizeistaat. Natürlich möchte man den Staat vor Terror schützen.
Aber indem man ale kontroliert, unterstellt man jedem, er wäre ein Terrorist. Wenn das mal nicht gegen die "Verfassung" unserer "Demokratie" verstößt. -.-
Naja mir solls recht sein. Abverlangen wird mir dieser Staat aber nichts.

Marmohr ist offensichtlich kein Anhänger der Demokratie und wünscht sich daher bereits in seinem ersten Beitrag eine neue Gesellschaftsform

Kann es in einer zerstörten Welt wie dieser neue Gesellschaftssysteme geben?
Ist es bei der Engstirnigkeit der Menschen überhaupt möglich?

Bevor ich jetzt ausschweife, möchte ich erstmal sehen ob dieser Thread anklang findet.

die Argumentation überzeugt, oder?
 
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scilla schrieb:
Marmohr ist offensichtlich kein Anhänger der Demokratie und wünscht sich daher bereits in seinem ersten Beitrag eine neue Gesellschaftsform
Neben Marmohr und PolitAss waren auch schon andere antidemokratische Tendenzen bemerkbar. Ich denke da nur an den Thread "Demokratie ist großer Mist", der erschreckend viele zustimmende Beiträge enthielt.

Ich nehme einmal an, dass diese Benutzer weniger 20 Jahre alt sind und versuche einmal, das Thema aus psychologischer Sicht aufzuarbeiten (aus zahlreichen psychologischen Kursen).

Das Neonazitum und die Hitler-Nostalgie sind aus dieser Sicht eindeutig pubertäre Erscheinungen; man darf die Pubertät nur nicht rein sexuell, sondern als Erwachen aller Triebe sehen. Als solche wären diese Phänomene wenigstens zu erklären, wenn auch nicht zu verstehen.

Zu verstehen deshalb nicht, weil doch die ersten Bezugspersonen dieser User (Eltern, KindergärtnerInnen, Sport-Trainer, Lehrer und Lehrherren) eigentlich über die Sinnlosig-, Gefährlich- und Leidensträchtigkeit antidemokratischer Regime aus eigener Erfahrung bzw. aus dem Geschichtsunterricht Bescheid wissen müssten.

Leider gibt es diktatorische Nostalgien nicht nur im Forum , sondern auch an manchen "realen" Stammtischen, wenn auch vorwiegend in ländlichen Gemeinden. Nicht selten hörte ich in Österreich in Wirtshäusern anlässlich des Wälzens eines sozialen Problemes die Bemerkung "Ein Hitler gehört wieder her" bzw. den oder die hat Hitler "übersehen".

Ich wünsche mir, dass Menschen unter 70 Jahren endlich aufhören, sich dem Lernen zu verweigern.

Nachdenkliche Grüße

Zeili
 
Hallo Zeilinger!

Zu verstehen deshalb nicht, weil doch die ersten Bezugspersonen dieser User (Eltern, KindergärtnerInnen, Sport-Trainer, Lehrer und Lehrherren) eigentlich über die Sinnlosig-, Gefährlich- und Leidensträchtigkeit antidemokratischer Regime aus eigener Erfahrung bzw. aus dem Geschichtsunterricht Bescheid wissen müssten.

das betrifft mich (Jahrgang 1968),
aber die heute 16-jährigen sind nach dem Mauerfall geboren
und kennen bereits die NACHKRIEGSZEIT nur noch vom Hörensagen,
so wie wir die KRIEGSZEIT nur vom Hörensagen kennen

als ich vor und während meines Studiums in der Sauna gearbeitet habe,
gab es sehr wohl noch alte 'Kämpfer',
die über ihre Taten im 2. WK berichtet haben
 
Nun, der Ruf nach Veränderung hat viele Gesichter und würden sinnvolle alternativen zur Verfügung stehen, so würde auch der Ruf nach dem Führer nicht ständig wieder aufkommen. Diese Rufe haben einen Hintergrund, der nicht als "übel" abgetan werden kann. Es ist kein Virus, sondern eine Auswahl aus den vorhandenen Lösungen.

Die zunehmende Globalisierung hat bislang in ihrer kurzen Entwicklung (so wollen wir es ja sehen) nur zu Problemen geführt und die Politiker der Welt scheinen keine sinnvollen und akzeptablen Antworten zu haben. Es gilt neben der Globalisierung auch die kulturellen Werte der jeweiligen Region zu bewahren, das Selbstwertgefühl und die Identität eines Volkes zu bewahren.

Ich lebe seit über 15Jahren in Asien und ich kann sagen, daß die "Amerikanisierung" schon fast unerträglich ist. Neben den vielen Produkten erhalten wir auch "Sinnlosigkeit", "Vergnügungssucht" und vor allem "Gleichgültigkeit" und "Haltlosigkeit". Wir werden zu Konsumenten degradiert und irgendwann sucht der Mensch wieder nach sich selbst.

Dann gibt es natürlich Probleme mit den "Ausländern", die an allem Schuld sind. Keiner kritisiert sich selber gerne. Aber adressieren muß man das Problem schon und die Frage sei gestattet: wieviel "Ausländisches" und "Fremdes" kann der kulturelle, soziale Mensch verkraften? Wieviel Entfremdung ist zulässig und kann dem Bürger zugemutet werden?

Die Probleme sind global. Hunger und Armut in weiten Teilen der Welt. Diese Menschen suchen ein besseres Leben. Unser Problem sollte nicht sein, alle in den Westen zu holen, sondern den Leuten dort ein Leben zu sichern, wo sie geboren wurden. Wäre Afrika so interessant und Lebenswert wie England oder Spanien, keiner würde über die Zäune springen und sein Leben riskieren!

Die Lösung ist also kaum darin zu sehen, daß wir Bayern in ein islamisches Zentrum verwandeln oder Hessen zum Schmelztiegel aller Kulturen entwickeln, sondern Europa zum Entwickler der Welt machen. Dies löst die Probleme auf allen Seiten. Identität kann bestehen bleiben und Stolz auf das selbst erreichte führt zu Stabilität vor allem in den heute armen Ländern.

Daß wir alle einen Vorteil davon haben ist ein zusätzlicher Pluspunkt.

In Deutschland sollte man damit beginnen, solche Themen auch ohne den Führer im Nacken offen zu diskutieren und so frei darüber nachdenken, wie die in anderen Ländern auch der Fall ist. Der Führer wird erst dann wirklich sterben und uns wieder selbstbewußt leben lassen, wenn wir aktiv gegen die Ursachen kämpfen: die Armut und die ungleiche Entwicklung der Welt!

Zum Abschluß sei jedoch noch gesagt: Schuldenerlaß alleine ist ein feigenblatt und kaum zur Hilfe geeignet. Was gebraucht wird ist "Wissen" und damit Ausbildung, Ausbildung und nochmals Ausbildung. Hier in Asien kann man das gut sehen. Dort wo Ausbildung an erster Stelle steht, dort geht auch was im positiven Sinne. Hilfe zur Selbsthilfe.

Doch solange wir die Welt nur als Absatzmarkt sehen und im Grundsatz kein Interesse an den Kulturen und deren Erungenschaften haben, solange kann und wird sich nichts ändern.

Die Lösung liegt also nicht in der Kapitulation, im Mitleid und in der "Notaufnahme" der Gestrandeten. Die Lösung liegt in einer gleichmäßigen Entwicklung der Welt.

Dann gibt es auch den Übermenschen nicht mehr.
 
Hallo louiz30!

ich denke nicht,
daß die beiden von mir erwähnten User
ohne den Führer im Nacken diskutieren können
und wollen
(letzteres ist ein philosophisches Problem)


Die zunehmende Globalisierung hat bislang in ihrer kurzen Entwicklung (so wollen wir es ja sehen) nur zu Problemen geführt und die Politiker der Welt scheinen keine sinnvollen und akzeptablen Antworten zu haben. Es gilt neben der Globalisierung auch die kulturellen Werte der jeweiligen Region zu bewahren, das Selbstwertgefühl und die Identität eines Volkes zu bewahren.

Zustimmung von mir

Dann gibt es natürlich Probleme mit den "Ausländern", die an allem Schuld sind. Keiner kritisiert sich selber gerne. Aber adressieren muß man das Problem schon und die Frage sei gestattet: wieviel "Ausländisches" und "Fremdes" kann der kulturelle, soziale Mensch verkraften? Wieviel Entfremdung ist zulässig und kann dem Bürger zugemutet werden?

ebenfalls Zustimmung

es gab vor kurzem einen interessanten thread
zum Thema Raumplanung
'Bevölkerung und Zukunft'

https://www.denkforum.at/threads/2616
 
Hallo louiz30 !

Du schriebst:
Nun, der Ruf nach Veränderung hat viele Gesichter und würden sinnvolle alternativen zur Verfügung stehen, so würde auch der Ruf nach dem Führer nicht ständig wieder aufkommen. Diese Rufe haben einen Hintergrund, der nicht als "übel" abgetan werden kann. Es ist kein Virus, sondern eine Auswahl aus den vorhandenen Lösungen.
Warum darf der Hintergrund dieser Rufe nicht als Übel abgetan werden ? Es ist doch ein krankhafter Ultrakonservatismus, wenn wir sagen, alles was bisher passiert ist, war gut und nützlich. Es war real - sonst nichts. Diktatorische Regimes und Wege haben sich als Irrtum herausgestellt, die nichts als Leid und Verderben gebracht haben (und leider in manchen Teilen der Welt noch immer bringen). Man muss nicht aus jedem Dreck eine Tradition machen und darf auch aus seinen Fehlern lernen.

Die zunehmende Globalisierung hat bislang in ihrer kurzen Entwicklung (so wollen wir es ja sehen) nur zu Problemen geführt und die Politiker der Welt scheinen keine sinnvollen und akzeptablen Antworten zu haben. Es gilt neben der Globalisierung auch die kulturellen Werte der jeweiligen Region zu bewahren, das Selbstwertgefühl und die Identität eines Volkes zu bewahren.
Stimme ich zu; das Demokratiebewusstsein muss aber mitwachsen.

. . . wieviel "Ausländisches" und "Fremdes" kann der kulturelle, soziale Mensch verkraften?
Ich schätze - auf die Gebiete gleichmässig verteilt - 20 Prozent. Das Problem ist die Ghettoisierung.

Die Probleme sind global. Hunger und Armut in weiten Teilen der Welt. Diese Menschen suchen ein besseres Leben. Unser Problem sollte nicht sein, alle in den Westen zu holen, sondern den Leuten dort ein Leben zu sichern, wo sie geboren wurden. Wäre Afrika so interessant und Lebenswert wie England oder Spanien, keiner würde über die Zäune springen und sein Leben riskieren!
Stimme ich voll zu.

In Deutschland sollte man damit beginnen, solche Themen auch ohne den Führer im Nacken offen zu diskutieren und so frei darüber nachdenken, wie die in anderen Ländern auch der Fall ist.
Das gilt auch für Österreich.

Der Führer wird erst dann wirklich sterben und uns wieder selbstbewußt leben lassen, wenn wir aktiv gegen die Ursachen kämpfen: die Armut und die ungleiche Entwicklung der Welt!
Richtig.

Zum Abschluß sei jedoch noch gesagt: Schuldenerlaß alleine ist ein feigenblatt und kaum zur Hilfe geeignet. Was gebraucht wird ist "Wissen" und damit Ausbildung, Ausbildung und nochmals Ausbildung. Hier in Asien kann man das gut sehen. Dort wo Ausbildung an erster Stelle steht, dort geht auch was im positiven Sinne. Hilfe zur Selbsthilfe.

Doch solange wir die Welt nur als Absatzmarkt sehen und im Grundsatz kein Interesse an den Kulturen und deren Erungenschaften haben, solange kann und wird sich nichts ändern.

Die Lösung liegt also nicht in der Kapitulation, im Mitleid und in der "Notaufnahme" der Gestrandeten. Die Lösung liegt in einer gleichmäßigen Entwicklung der Welt.

Dann gibt es auch den Übermenschen nicht mehr.
Halte ich für plausibel bis richtig.

Grüße aus Wien

Zeili
 
Hallo Zeilinger!

Der Schwerpunkt liegt auf "abgetan".

Es zeigt sich, daß die Menschen ein Thema schnell hinter sich bringen, wenn Standardantworten wie "ja, das ist übel" vorhanden sind. Unterdrückung kann nur geschehen, wenn solche Leute Macht bekommen und andere so gleichgültig und unpolitisch sind und dies geschehen lassen. Oder wenn sie eigentlich hinter diesen Greueltaten stehen.

Ergo: abtun geht nicht, ist nicht ausreichend. Verstehen müssen wir das Übel und das liegt in allen Einwohnern des betroffenen Staates, den Wertvorstellungen und der gefährlichsten Waffe von allem: "die herrschende Meinung".

Es war nicht nur Hitler und seine Bande. Irgendwie müssen da noch mehr gewesen sein, sonst wär diese Bande wohl nur so ein Stammtischverein geblieben.

Wer waren die anderen?
Wo sind die heute?
Gibt es heute immer noch solche "Helfer"?

Nur als "übel" abtun - das genau ist die Gefahr.
 
louiz30 schrieb:
Es war nicht nur Hitler und seine Bande. Irgendwie müssen da noch mehr gewesen sein, sonst wär diese Bande wohl nur so ein Stammtischverein geblieben.
Meines Wissens war es die Mehrheit des deutschsprachigen Volkes. Die Wurzeln des 2. Weltkrieges liegen - wie die des ersten - im Nationalismus. Der Wahn, dass jemand der einzig Gute und oder Nützliche ist, weil er ein Österreicher, ein Jude, ein Deutscher, ein Spanier, ein Italiener, etc. (alle, die sich einer Nationalität angehörig fühlen) ist.

Zeili
 
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Zeilinger schrieb:
weil er ein Österreicher, ein Jude, ein Deutscher, ein Spanier, ein Italiener, etc. (alle, die sich einer Nationalität angehörig fühlen) ist
Man beachte die Reihenfolge... und das, wo es doch um den Zweiten Weltkrieg geht!

Ich weiß, Du meinst das nicht so, Zeili, aber @Nationalismus + WK II gehört der jüdische Volksgedanke als Akteur des Verderbens nun wirklich nicht hierher...

...oder möchte jemand etwa beginnen, den Zionismus mit dem Nazismus zu vergleichen? Dann hätten wir hier aber wirklich bald so etwas ähnliches wie einen Neonazi-Stammtisch...

Stirnrunzelnd, Gaius
 
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