So kann man es natürlich auch sehen, oder man sieht es als Alternative, um, das von dir erwähnte, Tierleid zu vermindern.
Ja, und merkwürdig wird es, wenn diese Sichtweise von Leuten kommt die meinen, man müsse Tiere möglichst natürlich leben lassen.
Hast du dich schon mal gefragt, wievielen anderen Tieren du deine Ideologie aufzwingst?
"Die meisten von uns essen Tiere und fragen niemals warum, weil wir in eine versteckte, aber dominante, und nicht hinterfragte Ideologie hineingeboren werden" ~ Dr. Melanie Joy
Nun, ich bin es nicht, der aus der Esskultur eine Ideologie macht.
Die, die keine Tiere essen, essen anderes Leben und fragen sich offensichtlich auch niemals, warum....
Dass Lebewesen andere Lebewesen verspeisen oder sonstwie das Leben schwer machen (knappe Ressourcen) ist "die natürliche Ordnung". Wenn sich Ideologien gegen die Natur wenden, kommt meist nur Leid heraus.
Das hab ich mir auch gedacht, darum hab ichs ausprobiert und es hat super geklappt. Das letzte Hundi, das bei mir gelebt hat, ist 17 Jahre geworden und war bis zum Schluss völlig gesund.
Ja, und hatte er eine Wahl?
Auch manche menschliche Sklaven lebten lange, gesund und waren sogar glücklich. Rechtfertigt aber keine Sklavenhaltung.
Hunde z.B. schmecken sowieso nicht sehr viel, darum können sie auch Scheisse fressen.
Sie schmecken nicht viel? Woher willst du das wissen? Dass sie "Scheiße fressen" ist jedenfalls kein Argument.
Kühe fressen ihr eigenes Erbrochenes, wird essen auch so manche Bakterienscheiße, Bienenkotze, und und und.
Zusätzlich: Ein großer Teil des Geschmackserlebnisses kommt nicht vom Schmecken, sondern vom Riechen - und wie wir wissen, ist der Geruchssinn bei Hunden DEUTLICH besser ausgebildet als beim Menschen.
Das vegane Hundefutter stinkt auch nicht und ich habs gekostet. Schmeckt wie ein ungesalzenes Babyfutter ausm Glas.
Ist ja fein, nur was für dich stinkt muss nicht für den Hund stinken und was dir schmeckt muss dem Hund nicht unbedingt schmecken.
Manche dieser humanveganistischen Nahrungsmittel schmecken komisch, aber manche schmecken ganz gut. Und wie du richtig geschrieben hast. Am Ende geht es nur um den Geschmack und den kann man umstellen, schon allein deswegen, weil sich unsere Geschmacksknospen alle 7 Tage erneuern. Und man muss es ja nicht essen, man kann sich auch ohne Fertigfutter sehr gut vegan ernähren. Ich finde halt, dass das "Opfer" das man bringen muss, wenn man seine Ernährung umstellt, eine klitzekleine Kleinigkeit ist, im Gegensatz zu dem echten Opfer, dass die anderen Lebewesen, für unseren Gewohnheiten und unseren Geschmack, bringen müssen.
Diese Argumentation zeigt, dass du da einiges übersiehst. Erstens würden die ganzen Schlachttiere gar nicht existieren und zweitens würden sie, wenn sie schon existieren und nicht geschlachtet werden, nicht bis in alle Ewigkeit glücklich leben. Das natürliche Leben eines Tieres (oder auch Pflanze oder anderen Lebewesen, inklusive des Menschen außerhalb der Zivilisation) ist nicht die Idylle, die manche Kinderbücher vermitteln. Es ist ein ständiger Kampf ums Überleben, der immer, ausnahmslos immer, mit dem Tod endet, und jener in der Regel mit mehr Leid verbunden ist als im Schlachthof. Ein friedliches, schmerzloses Einschlafen nach einem glücklichen Leben ist in der Natur nicht vorgesehen.
Sklaverei geht immer mit Entmenschlichung einher. Und ist es nicht egal, welche Lebewesen entrechtet werden?
Nein. Welche Rechte der Bakterien in deinem Mund gewährst du, wenn du dir die Zähne putzt?
Welche Rechte gewährst du deinen Pflanzen oder der gekauften Biokarotte, die du vorhast zu verzehren?
Eine Entrechtung kann nur erfolgen, wenn es Rechte gibt, und Rechte sind ein menschliches Konzept. Ein Tier
oder ein sonstiges Lebewesen kennt keine Rechte.
Stimmt, die anderen Tiere sind keine Menschen, trotzdem können sie Schmerz, Trauer, Angst, Freude,... fühlen. Schweine z.B. sind so intelligent wie ein zweijähriges Menschenkind und Kühe haben beste Freundinnen...
Ja, und auch Pflanzen kommunizieren miteinander.
Und dennoch haben die meisten Veganer keinerlei Skrupel, Pflanzen zu töten und zu verspeisen.
Das ist Ansichtssache. Wenn man bedenkt, dass, vor nicht allzu langer Zeit, die Abschlachtung eines Juden auch kein Mord war, kann man davon ausgehen, dass es nicht automatisch rechtens ist, nur weil es ein Recht ist, welches gesetzlich legitimiert ist. Entmenschligung ist eine schlimme Sache und sie passiert auch gerade vor unseren Augen. Trump nennt die Geflüchteten "Tiere"..."nicht menschlich", Kickl will die Asylanten konzentriert halten u.s.w. Du siehst, worauf ich hinaus will?
Im Gegensatz zu Juden, Geflüchteten und Asylanten sind und waren Tiere niemals Menschen. Insofern kann man sie auch nicht entmenschlichen. Ist es nicht vielmehr die Vermenschlichung, die man als "pervers" bezeichnen könnte?
Es ist also nur eine Frage der Sicht auf die Dinge. Ich brauch kein Gesetz, das mir sagt, dass es nicht rechtens ist, was wir den anderen Tieren antun und auch nicht, dass wir das Recht dazu haben, obwohl es gesetzlich legitimiert ist.
Ja, du brauchst vielleicht kein Gesetz, denn du darfst WILLKÜRLICH so entscheiden. Und das ist ja mein Punkt - die Entscheidung, keine Tiere, aber doch andere Lebewesen zu töten um sie zu essen, ist eine subjektive, willkürliche. Sie folgt keiner "höheren Moral" oder "höherer Ordnung", sie ist so moralisch wie die Entscheidung von Hindus keine Kühe, von Juden und Musline keine Schweine und von uns keine Katzen zu verspeisen. Wir sind um nichts besser als Chinesen, nur weil wir keine Katzen essen, die Juden und Muslime sind um nichts besser, nur weil sie keine Schweine esse und so sind auch die Vegetarier nicht besser, weil sie entscheiden, kein Fleisch zu essen.
Meine Antwort war auf den Widerspruch bezogen. Wenn man für sich selbst "leben und leben lassen" fordert, sollte man dann nicht auch den Anderen das Gleiche gönnen? Das ist wie "Wasser predigen und Wein saufen". Mir fällt jetzt das deutsche Wort nicht ein. aber in englisch heisst es hypocrisy.
Du meinst hypocracy (=Heuchelei).
Aber ich bin jetzt etwas verwirrt. Gehst du jetzt auf den von dir behaupteten Widerspruch ein?
Du schriebst in Posting #74
Ich hab diesen Satz schon von so vielen Menschen gehört. Das ist praktisch gleich der zweite Satz nach meiner Antwort auf: " Ich esse eh nicht viel Fleisch und wenn, dann nur bio." Und nur wenigen fällt auf, wie widersprüchlich das eigentlich ist.
Das Posting zuvor, #73 ist mehr als 3 Monate älter und lautet:
Der abgebildete Baum, einschließlich dem von mir beschriebenen einzelnen Blatt („Terrygenus“) ist hierbei rein als "Metapher" zu sehen...
Von daher könnte dieses Blatt, nachdem es uns Menschen abgeschüttelt hat, neu erblühen... jedoch ohne uns
Also demnach hättest du den Satz mit dem Blatt schon von so vielen Menschen gehört und danach den mit nicht viel Fleisch und nur bio.
Ich sehe darin weder einen Widerspruch bei jenen beiden Sätzen noch einen Bezug zu "leben und leben lassen".
Nein, dann natürlich nicht mehr.
Da ist erfreulich.