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Kinder haben keine Lobby

AW: Kinder haben keine Lobby

Sie haben nicht weniger Rechte sondern weniger Einfluss, genau den, der ihnen zahlenmäßig zukommt. Das ist Demokratieprinzip: Die Mehrheit entscheidet.

Verzeih, Robin, aber das scheint mir das schwächste aller Gegenargumente zu sein. Kein Elternteil braucht den Kindern je zu verraten, wen sie gewählt haben. (Wahlgeheimnis) Und umgekehrt gilt aber: Kinder könnten stolz sein zu erfahren, wie ihre Eltern in ihrem Interesse gewählt haben. Ob das die Wahrheit ist, bleibt natürlich offen.
Verzeih, Ziesemann, ich kann kaum glauben, dass du das nicht verstehst:
Das Wahlrecht ist Audruck des freien Willens der Bürger, sich für eine bestimmte politische Richtung zu entscheiden. Mit deinem Vorschlag werden Mitglieder unserer Gemeinschaft, die per definition keinen freien Willen haben (=unmündig sind) ohne sie zu fragen benutzt, um den freien Willen anderer in seiner Wirkung harabzusetzen. Dein Vorschlag, es ihnen nicht zu erzählen, macht die Sache doch noch schlimmer, bzw. verdeutlicht, dass Kinder dann nur Stimmvieh sind, das noch nicht mal aufgeklärt werden muss, wofür es dient :haare:

Nicht die Mehrheit entscheidet: Die Mehrheit der mündigen Bürger entscheidet.
Stell dir doch eine Konsequenz rechtsextremer Parteine vor, die ihre Mitglieder auffordern, möglichst viele Kinder zu bekommen, um merh Stimmrecht zu erlangen. Das ist doch pervers!

Zudem zeigt mir eine Äußerung wie diese:

Den Altrentnern nur gering, aber die künftigen Rentner müssen sich auf empfindliche Reduktion einstellen. Zurecht. Sie haben den Generationenvertrag nur zur Hälfte erfüllt, sie haben für díe damals Alten geleistet, sich aber die Mühen uind Kosten für eine nachwachsende Generation erspart.

dass du eine falsche Vorstellung von gesellschaftlicher Verantwortung hast. Es gibt keinen Generationenvertrag, bzw. ist dieser nur eine Metapher, die niemanden zur Erfüllung verpflichtet. Welche Instanz wollte das denn einfordern?
Du willst eine gesellschaftliche Gruppe als Schuldige für sich verschiebenden Gesellschaftsstrukturen stigmatisieren. Bei den Rentnern gilt deine Schuldlogik schon über zwei Generationen, denn es waren die Kinder der Rentner, die nicht genug Bevölkerungsrohstoff produziert haben.
Zusammenfassend:
Dein Vorschlag ist (was immer Herr Herzog argumentiert haben mag, das müsste man mal nachlesen) gegen die Grundsätze der Demokratie.
Er ist höchst spekulativ, sowohl was seine positiven Wirkungen betrifft, als auch was seine nicht abschätzbaren Folgen für Missbrauch sind.
Er trägt durch seine immanente Schuldzuweisung von Problemen (denn wir alle tragen Verantwortung) zum gesellschaftlichen Unfrieden bei und würde ohne Not Gräben zwischen Generationen, sowie zwischen Kinderlosen und Familien vertiefen.
 
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AW: Kinder haben keine Lobby

wenn schon Kinderwahlrecht,
dann bitte auch Recht auf Kind

und weil es ja um Prozente geht,
müssen die Eltern vom Staat bestens versorgt werden,
damit nicht durch die Hintertüre
wieder ein Klassenwahlrecht auftaucht

umgekehrt
ohne staatliche Hilfe führen zu viele Kinder zu Kinderarbeit
(die Eltern lassen sich von ihren Sprößlingen aushalten)
 
AW: Kinder haben keine Lobby

Verzeih, Ziesemann, ich kann kaum glauben, dass du das nicht verstehst:
Das Wahlrecht ist Audruck des freien Willens der Bürger, sich für eine bestimmte politische Richtung zu entscheiden. Mit deinem Vorschlag werden Mitglieder unserer Gemeinschaft, die per definition keinen freien Willen haben (=unmündig sind) ohne sie zu fragen benutzt, um den freien Willen anderer in seiner Wirkung harabzusetzen. Dein Vorschlag, es ihnen nicht zu erzählen, macht die Sache doch noch schlimmer, bzw. verdeutlicht, dass Kinder dann nur Stimmvieh sind, das noch nicht mal aufgeklärt werden muss, wofür es dient :haare:
Wieder einmal erlebe ich, wie schwer es doch ist, Gedanken auszutauschen - was Schopenhauer schon beklagte. Eltern können, aber müssen nicht aufklären, wie sie für die Kinder mal gewählt haben. - "Stimmvieh" - das ist etwas ganz anderes, damit ist die Manipulation der Bürger, den man nicht ernst nimmt, aber dessen Stimmen man braucht, gemeint. Natürlich können Eltern in diesem Sinne mit ihrem Kinderwahlrecht als Stimmvieh benutzt werden.

Nicht die Mehrheit entscheidet: Die Mehrheit der mündigen Bürger entscheidet.
Stell dir doch eine Konsequenz rechtsextremer Parteine vor, die ihre Mitglieder auffordern, möglichst viele Kinder zu bekommen, um merh Stimmrecht zu erlangen. Das ist doch pervers!
Dein Einwand ist mindestens originell. Darauf wäre ich nie und nimmer gekommen, daß eine rechtsextreme Partei ihre Mitglieder zum Kinderzeugen aufruft, um mehr Stimmen zu bekommen. Aber das könnte doch jede andere Partei genauso! Und glaubst Du nicht, daß eine Partei mit einem christlich-abendländischen Profil dann größere Chancen hätte!

dass du eine falsche Vorstellung von gesellschaftlicher Verantwortung hast. Es gibt keinen Generationenvertrag, bzw. ist dieser nur eine Metapher, die niemanden zur Erfüllung verpflichtet. Welche Instanz wollte das denn einfordern?
Ich fürchte ich muß Dich enttäuschen, wenn Du meinst, ich habe eine falsche gesellschaftliche Vorstellung. Natürlich weiß ich, daß es diesen Generationenvertrag im juristischen Sinne nicht gibt, ja nicht mal geben kann, denn die jetzt Lebenden ziehen einen Wechsel auf nicht mal Geborene. Aber dieser sog. Generationenvertrag ist stillschweigende ökonmische Voraussetzung unseres gesamten Rentensicherungssystems. Als es (1957) eingeführt wurde, erhob sich die bange Frage: Was geschieht, wenn einmal keine oder nicht genug Kinder geboren werden? Barsche Antwort Adenauers: "Kinder kriegen die Leute immer". - Eben nicht, wie wir heute wissen.
Du willst eine gesellschaftliche Gruppe als Schuldige für sich verschiebenden Gesellschaftsstrukturen stigmatisieren. Bei den Rentnern gilt deine Schuldlogik schon über zwei Generationen, denn es waren die Kinder der Rentner, die nicht genug Bevölkerungsrohstoff produziert haben.
Zusammenfassend:
Dein Vorschlag ist (was immer Herr Herzog argumentiert haben mag, das müsste man mal nachlesen) gegen die Grundsätze der Demokratie.
Er ist höchst spekulativ, sowohl was seine positiven Wirkungen betrifft, als auch was seine nicht abschätzbaren Folgen für Missbrauch sind.
Er trägt durch seine immanente Schuldzuweisung von Problemen (denn wir alle tragen Verantwortung) zum gesellschaftlichen Unfrieden bei und würde ohne Not Gräben zwischen Generationen, sowie zwischen Kinderlosen und Familien vertiefen.

Bitte versuche zu unterscheiden zwischen dem moralischen Schuldvorwurf, den ich gegen niemanden etrhebe, und der Schuldursache. Die euphemistisch "Rentenanpassung" genannten Kürzung
ist verursacht durch das Ausbleiben eines zur Bestandserhaltung notwendigen Nachwuchses. Das ist alles was ich damit sagen wollte.
Im Übrigen bitte ich Dich, auch meine Antwort an Scilla zu lesen.
 
AW: Kinder haben keine Lobby

wenn schon Kinderwahlrecht,
dann bitte auch Recht auf Kind
Das gibt es doch!
und weil es ja um Prozente geht,
müssen die Eltern vom Staat bestens versorgt werden,
damit nicht durch die Hintertüre
wieder ein Klassenwahlrecht auftaucht
Klassenwahlrecht ist etwas ganz anderes. Da hatten die Bürger entsprechend ihrer Steuerleistung mehr Stimmen (im Extremfall bis zum 10.000fachen!) Schon quantitativ stimmt der Vergleich nicht, ganz abgesehen davon, daß die Eltern das Stimmrecht nicht für sich sondern stellvertretend für die Kinder ausüben!
umgekehrt
ohne staatliche Hilfe führen zu viele Kinder zu Kinderarbeit
(die Eltern lassen sich von ihren Sprößlingen aushalten)
Verstehe ich nicht. Kinderarbeit - in Deutschland seit ungefähr 130 Jahren verboten - ist doch wohl das geringste Problem, das wir haben.

Noch diesen Nachtrag auch für Robin, der nach dem Text von R. Herzog fragt. Herzog ging noch viel weiter. Er sprach davon, daß die Kinderlosen auf Kosten der Kinder anderer Leute leben und verwandte in diesem Zusammenhang das Wort "parasitär".
Wirklich zufällig stoße ich heute beim Studium von Paul Kirchhofs Buch (der Mann, den Schröder als "der Professor aus Heidelberg" lächerlich zu machen versuchte) "Das Gesetz der Hydra" auf die Stelle (S. 98), in der er ein Kinderwahlrecht fordert. Dort heißt es: "Dann werden sich die demokratischen Organe wieder mehr den Kindern zuwenden und damit die Anliegen der nächsten Generation...zur Wirkung bringen." Und er fügt hinzu: Es erstaunt, daß Kinder und Jugendliche als Hauptbetroffene heutiger politischer Entscheidungen kein Stimmrecht haben, das die Eltern stellvertretend für sie wahrnehmen könnten.
Kirchhof ist als ehem. Bundesverfassungsrichter eine hoch anerkannte Autorität. - Ich weiß, der Autoritätenbeweis ist kein wissenschaftlicher; aber vielleicht könnte dieser Hinweis helfen, den Gedanken des Kinderwahlrechts nicht so ohne Weiteres beiseite zu schieben. -
 
AW: Kinder haben keine Lobby

Ziesemann, erlaub zwei Einwände meinerseits mit sehr vielen Fragen verbunden:

Eltern können, aber müssen nicht aufklären, wie sie für die Kinder mal gewählt haben.

Mal...im Kleinkindesalter
Heute werden die Kinder und Jugendliche aber viel früher für gesellschaftliche Fragen sensibiliert, auch die Schule leistet da ein Stück Arbeit dazu. Bereits im Alter von ca. 12 Jahren beginnen sich viele Kinder dafür zu interessieren und haben auch nicht selten eine eigene Meinung dazu. Die Konflikte wären vorprogrammiert, das Veto der Eltern gegeben.
Also auch in den Familien zuerst demokratisch abstimmen? Oder doch diktatorisch entscheiden, was für die Kinder "das Beste" ist?
Und im Alter von 15 - 18 Jahren des "Kindes"? Ein sehr schwieriges Unterfangen in der heutigen Zeit!


Und glaubst Du nicht, daß eine Partei mit einem christlich-abendländischen Profil dann größere Chancen hätte!

Du fragst zwar Robin, aber ich erlaube mir, das zu bezweifeln.
Gibt es statistische Erhebungen, wonach die Parteimitglieder solcher Parteien mehr Kinder zeugen als andere? Oder warum meinst du, wären sie eher dazu zu bewegen, mehr Kinder zu zeugen?
(Auch die Antikonzeptions- und Abtreibungsverbote der röm.-kath. Kirche helfen selbst unter den Gläubigen, selbst in sehr gläubigen Italien nichts!)
Haben im Durchschnitt Gläubige mehr Kinder als Atheisten und Agnostiker?
Sind die Rechts-Extremisten nicht eher geneigt zu folgen?

Und die Bedenken der "echten" Patrioten...wurden die in diesen Ueberlegungen auch mitberücksichtigt? Die Zahl der Eingebürgerten mit ausländischem Hintergrund (*lol*) steigt täglich. Gerade die, die hier nicht gerade mit offenen Armen empfangen und meist nur "geduldet" werden, die angeblich kommen, um nur vom Sozialstaat zu leben, integrationsunwillig sind und auch die Werte der christlich-abendländischen Länder untergraben, haben durchschnittlich nachweislich mehr Kinder, also würden sie auch (natürlich nicht absolut) mehr Stimmen auf sich vereinen. Würde es da nicht gerade seitens der Mitte rechts und Rechts bis ganz Rechts Proteste nur so hageln?


Das sind nur so meine Gedanken dazu... einen schönen Abend wünsche ich.

PS: Zu überlegen wäre vielleicht noch, wie sich dann die Interessen der ländlichen (mehr Kinder*) und urbanen (weniger Kinder*) Gebiete gegeneinander ausspielen/manipulieren liessen und Gräben zwischen Stadt und Land schaffen würden.

*) wieder nicht in absoluten Werten
 
http://origin.wdr.de/tv/service/familie/inhalt/20020918/b_4.phtml

Heute werden die Kinder und Jugendliche aber viel früher für gesellschaftliche Fragen sensibiliert, auch die Schule leistet da ein Stück Arbeit dazu. Bereits im Alter von ca. 12 Jahren beginnen sich viele Kinder dafür zu interessieren und haben auch nicht selten eine eigene Meinung dazu. Die Konflikte wären vorprogrammiert, das Veto der Eltern gegeben.
Also auch in den Familien zuerst demokratisch abstimmen? Oder doch diktatorisch entscheiden, was für die Kinder "das Beste" ist?
Und im Alter von 15 - 18 Jahren des "Kindes"? Ein sehr schwieriges Unterfangen in der heutigen Zeit!
Ich halte die Familie zwar für einen guten Ort, um politisches Bewusstsein auch zu lernen, aber nicht, um die nicht erwünschten Nebenwirkungen eines solchen Gesetzes auszutragen, wie Céline sie schildert.
Man könnte sogar eine Lawine von Prozessen in die ein- oder andere Richtung erwarten. Z.B. Kinder verklagen Eltern, die das auf ihre Kosten erlangt Sonderstimmrecht missbrauchen :haare: Und sag nun keiner, das wäre nur wieder originell. :fechten:

"Stimmvieh" - das ist etwas ganz anderes, damit ist die Manipulation der Bürger, den man nicht ernst nimmt, aber dessen Stimmen man braucht, gemeint.
"Selbstevident". Das deckt sich genau mit der Rolle, die Kinder dann einnehmen, wenn es zum "Familienwahlrecht kommt. Jaja, wir nehmen natürlich alle unsere Kinder tootal ernst und handeln nuuuur in ihrem Interesse :ironie:

Wenn man aber tatsächlich Demokratie ernst nehmen will, und die Kleinen, sobald sie ihren Bobby-Car zur Wahlurne schieben können, selbst wählen lässt - dann drohen ganz andere Probleme, die hier ganz gut zusammengefasst werden


Die Zahl der Eingebürgerten mit ausländischem Hintergrund (*lol*) steigt täglich. Gerade die, die hier nicht gerade mit offenen Armen empfangen und meist nur "geduldet" werden, die angeblich kommen, um nur vom Sozialstaat zu leben, integrationsunwillig sind und auch die Werte der christlich-abendländischen Länder untergraben, haben durchschnittlich nachweislich mehr Kinder, also würden sie auch (natürlich nicht absolut) mehr Stimmen auf sich vereinen. Würde es da nicht gerade seitens der Mitte rechts und Rechts bis ganz Rechts Proteste nur so hageln?
(Bei uns heißt das: "Migrationshintergrund"...)
Meines Wissens sinkt die Geburtenrate bei Einwanderern ziemlich schnell und passt sich, wenn sie vielleicht immer noch etwas höher sein mag, dem Durchschnitt des Landes an (zumindest in D).

Wie dem auch sei. Wir hatten (und haben) die PISA-Hysterie, nun die Kinderhysterie und den Emanzipationsstreit, sowie den kampf der Kulturen.
man könnte sich doch auch mal wieder aufs Positive konzentrieren: Wir haben ein 1a-Wahlrecht (verglichen zu *hüstl* anderen euopäischen und transatlantischen Staaten). Wir haben kluge Kinder, denen es vielleicht viel besser geht, als ihr Ruf. Wir haben ein steigendes Bewusstsein für Demografieprobleme - und nun hat sogar die Merkel das Sparen angefangen, für unsere Nachkommen...:)

(Hey, habt ihrs mitbekommen? Merkel ist tot...)
 
AW: Kinder haben keine Lobby

Ziesemann, erlaub zwei Einwände meinerseits mit sehr vielen Fragen verbunden:



Mal...im Kleinkindesalter
Heute werden die Kinder und Jugendliche aber viel früher für gesellschaftliche Fragen sensibiliert, auch die Schule leistet da ein Stück Arbeit dazu. Bereits im Alter von ca. 12 Jahren beginnen sich viele Kinder dafür zu interessieren und haben auch nicht selten eine eigene Meinung dazu. Die Konflikte wären vorprogrammiert, das Veto der Eltern gegeben.
Also auch in den Familien zuerst demokratisch abstimmen? Oder doch diktatorisch entscheiden, was für die Kinder "das Beste" ist?
Und im Alter von 15 - 18 Jahren des "Kindes"? Ein sehr schwieriges Unterfangen in der heutigen Zeit!
Verständige Eltern werden, wenn das Kind die entsprechenden Fragen stellt, mit ihnen über die Wahlentscheidung sprechen, mindestens die Meinung der Kinder anhören. Und da sie je Kind ein halbes Stimmrecht haben, würde leicht Ausgewogenheit herstellbar sein. Ich kenne nicht wenige Ehepaare, die unterschiedlich wählen. Warum sollte so etwas nicht ohne große Konflikte auch beim Kinderwahlrecht möglich sein?


Du fragst zwar Robin, aber ich erlaube mir, das zu bezweifeln.
Gibt es statistische Erhebungen, wonach die Parteimitglieder solcher Parteien mehr Kinder zeugen als andere? Oder warum meinst du, wären sie eher dazu zu bewegen, mehr Kinder zu zeugen?
Im begrenzten Umfang gibt es die. Die kinderlosesten Parteien sind die Grünen und die FDP, bei CDU liegt die Elternquote etwas über der SPD. - Für die wirklich kirchlich-gläubig gebundenen ist das eindeutig erwiesen: Sie haben besonders in ländlich konservativen Kreisen mehr Kinder. Die wenigsten Kinder haben die Akademikerinnen, 40% von ihnen haben keine oder wollen keine. Das wäre eine Umkehrung des Darwin-Prinzips: Die Tüchtigsten pflanzen sich nicht fort.
Und die Bedenken der "echten" Patrioten...wurden die in diesen Ueberlegungen auch mitberücksichtigt? Die Zahl der Eingebürgerten mit ausländischem Hintergrund (*lol*) steigt täglich. Gerade die, die hier nicht gerade mit offenen Armen empfangen und meist nur "geduldet" werden, die angeblich kommen, um nur vom Sozialstaat zu leben, integrationsunwillig sind und auch die Werte der christlich-abendländischen Länder untergraben, haben durchschnittlich nachweislich mehr Kinder, also würden sie auch (natürlich nicht absolut) mehr Stimmen auf sich vereinen. Würde es da nicht gerade seitens der Mitte rechts und Rechts bis ganz Rechts Proteste nur so hageln?
Das stimmt mit zwei Einschränkungen:
1. Wahlrecht zum Bundestag und den Landtagen erhalten die Immigranten erst nach Erwerb der Staatsbürgerschaft.
2. Erstaunlich rasch - oft schon nach einer Generation - passen sie ihr generatives Verhalten der autochthonen Bevölkerung an.

PS: Zu überlegen wäre vielleicht noch, wie sich dann die Interessen der ländlichen (mehr Kinder*) und urbanen (weniger Kinder*) Gebiete gegeneinander ausspielen/manipulieren liessen und Gräben zwischen Stadt und Land schaffen würden.
Das Problem - so es eines ist - hat mit dem Kinderwahlrecht wenig zu tun; die Gegensätze gibt es auch heute. Ich denke, daß prinzipiell diese mehr und mehr schwinden, das Wahlverhalten ist sehr fluid geworden und auch im abgelegensten Bauernhaus wird bald ein PC mit Internetanschluß stehen.
Der Abend, den Du mir schön wünscht, ist zwar schon vorbei, und so wünsche ich Dir am heutigen Morgen einen schönen Tag.
Ziesemann
 
AW: http://origin.wdr.de/tv/service/familie/inhalt/20020918/b_4.phtml

Man könnte sogar eine Lawine von Prozessen in die ein- oder andere Richtung erwarten. Z.B. Kinder verklagen Eltern, die das auf ihre Kosten erlangt Sonderstimmrecht missbrauchen :haare: Und sag nun keiner, das wäre nur wieder originell.´
Originell schon, aber völlig abwegig. Klagen kann man nur aufgrund eines Rechtsanspruches. So wenig etwa heute Jugendliche gegen ihre Eltern klagen (können), weil diese nicht in ihm vermeintlichen Interesse wählen, genauso wenig geht das natürlich beim Kinderwahlrecht. Du scheinst mir, lieber Robin, etwas abenteuerliche Vorstellungen von diesem Justizstaat zu haben. Eine Grundrechtsverletzung läge erst recht nicht vor, eher ist zu fragen, ob diese nicht jetzt ohne Kinderwahlrecht besteht.
Deine ironischen Sätze kann ich unkommentiert lassen und dem Rest vermag ich mit kleinen Einschränkungen zuzustimmen, inbesondere was Du im Zusammenhang mit dem Migrationshintergrund sagst.
Ziesemann
 
AW: Kinder haben keine Lobby

scilla
wenn schon Kinderwahlrecht,
dann bitte auch Recht auf Kind

ziesemann
Das gibt es doch!

nö,
sehe ich nicht so

1) biologische Unfruchtbarkeit (Adoption setzt Kohle voraus)
2) das Zweit-/Dritt-...Kind setzt Kohle voraus
3) Kohle macht das Finden des richtigen Partners zum richtigen Zeitpunkt einfacher

scilla
und weil es ja um Prozente geht,
müssen die Eltern vom Staat bestens versorgt werden,
damit nicht durch die Hintertüre
wieder ein Klassenwahlrecht auftaucht

ziesemann
Klassenwahlrecht ist etwas ganz anderes. Da hatten die Bürger entsprechend ihrer Steuerleistung mehr Stimmen (im Extremfall bis zum 10.000fachen!) Schon quantitativ stimmt der Vergleich nicht, ganz abgesehen davon, daß die Eltern das Stimmrecht nicht für sich sondern stellvertretend für die Kinder ausüben!

ein Millionär könnte schnell ein Dutzend Kinder adoptieren
und diese durch seine Angestellten besser versorgen
als es ein Waisenhaus, die Dritte Welt ... könnte

scilla
ohne staatliche Hilfe führen zu viele Kinder zu Kinderarbeit
(die Eltern lassen sich von ihren Sprößlingen aushalten)

ziesemann
Verstehe ich nicht. Kinderarbeit - in Deutschland seit ungefähr 130 Jahren verboten - ist doch wohl das geringste Problem, das wir haben.

der Mob, der in den Talkshows am Nachmittag auftritt,
hat keine intellektuelle Schranke,
die ihn am Absinken in Slums hindert

von slums sind wir in Deutschland noch weit entfernt,
aber soziale Brennpunkte gibt es bereits
 
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AW: Kinder haben keine Lobby

Scilla,
es bereitet wenig Freude, auf Deine schnoddrig hingeworfenen Satzfragmente zu antworten, zumal sie noch zusätzlich voller Fehler stecken. So leicht ist das z.B. mit der Adoption nicht, da müssen viele Voraussetzungen erfüllt sein und "Kohle" ist nicht mal die wichtigste.

Beim schon zitierten Paul Kirchof finde ich eine weitere kluge Bemerkung, die sich mit meinen eigenen Beobachtungen deckt. Bei Konferenzen über Steuern, Staastverschuldung usw. vermag er nach kurzer Zeit zu erkennen, wer kinderlos ist und wer nicht. Kinderlose kümmert die wachsende Staatsverschuldung mit ihrer zunehmenden Zinsbelastung (inzwischen zweithöchster Etatposten im Bund!) wenig, während sich Eltern Sorgen machen, was für eine Last auf ihre Kinder zukommt. - Ein weiterer Beweis dafür, daß Eltern i.d.R. sehr wohl im Interesse der Kinder zu entscheiden wissen und entsprechend wählen. So wie heute keine Partei mehr den Umweltschutz ignorieren könnte, so würde es beim Kinderwahlrecht keine Partei mehr wagen (können), die Zukunftsinteressen zu Gunsten des Gegenwartskonsums so zu vernachlässigen, wie das heute geschieht.
 
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