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Kastensystem = kultureller Niedergang

Ja, Jerome, fast so interessant wie willkürliche Vermutungen eines Unwissenden, der noch meint sich in Unverschämtheit üben zu müssen.
 
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Pardon! für die Unverschämtheit, die sehe ich ein. Pardon! auch für das 'weichten' statt 'wichen'; soll ich mich für die Unwissenheit auch entschuldigen? Kann nicht schaden, also auch hier Pardon! Aber 'willkürliche Vermutungen'? Es lässt sich hier doch verfolgen und von jedem Interessierten nachvollziehen :verwirrt1
 
Belege für kaismoessner

hi kai

ich zitiere jetzt mal wild aus Deinen postings und gebe meinen Senf dazu

Ich bin sowohl Dionysos als auch Asket - die Mischung bringt den Menschen zur Eudämonie.

Du willst kein Dualist sein
Dir mißfällt die epikuräische Philosophie ebenso wie die stoische Philosophie
Du willst nicht sagen, daß die Lehren totaler Quatsch sind
aber wer nur nach einer der beiden lebt,
macht was falsch

das Wort 'Mischung' hilft dem das Glück suchenden Menschen nicht unbedingt weiter
es fehlt eine Umschreibung für dasjenige,
was zum Leben taugt
etwas, was nicht dualistisch ist

diese Umschreibung gibt es
und zwar sind das die Tugenden
(nur militärische Tugenden sind dualistisch)

zumindest beim Christentum und beim Buddhismus
wird ursprünglich der Dualismus verworfen
und durch nicht dualistische Tugenden ersetzt
(was Kirchenfürster später nicht davon abgehalten hat ...)

Glück ist das Einswerden mit dem Sein.

das Sein ist nicht dualistisch
es umfasst drei Seins
- nicht-Sein
- da-Sein
- Seiend

dieses Sein befindet sich im Jetzt

das dualistische Sein befindet sich dagegen im Vorher und im Nachher

- sosein - ideell - apriori - platonische Idee - als ob - Geisteswelt
- dasein - materiell - aposteriori - Sinnenwelt

dieselbe Unterscheidung gibt es bspw. auch bei dem Wort ethisch

Ethik (Ethos) ist nicht dualistisch
und meint den Oberbegriff für Tugend

im dualistischen Falle ist ethisch das Gegenteil von moralisch

Die Hierarchie begründet sich in der Kraft des Einzelnen, der Kultur und ihrem Zweck, dem Menschen Eudämonie zu sichern, zu dienen - und das langfristig.

genauso sehe ich das auch
coeur froid hat mir jedoch vorgeworfen

Ich habe etwas den Verdacht, dass die Rückführung auf Intelligenz letztlich den Wahrheitsgehalt der jeweiligen Position bei dir ausmacht.

meine Antwort war

ersetze das Wort 'Intelligenz' einfach mal durch das Wort 'Gott'
oder noch besser, durch das Wort 'Sein'

wer näher am Sein ist, hat recht
(das Sein lässt sich erforschen.
es umfasst auch das Nicht Sein.
es gibt kein Nichts, das man unter den Tisch fallen lassen kann)

und jetzt wieder ein Zitat von Dir

Sofern das Aufsteigen in eine höhere Kaste nicht durch Herkunft verboten ist, sehe ich im Kastensystem etwas "Höheres" als in der Demokratie.

wie willst Du dieses HÖHER anders begründen als durch Gott
oder durch die Höherentwicklung im Laufe der Evolution?

egal, ob Du Gott oder die Evolution erforschen möchtest,
Du befindest Dich im nichtdualistischen Bereich

- Periodensystem
- Sphäre
- Phase

der Oberbegriff wäre Umwelt

die dualistische Umwelt beschränkt sich auf die Ideologie bzw. die Empirie
(kennst Du einen Sozialwissenschaftler,
der Periodensysteme, Sphären oder Phasen aufstellt? ich nicht)

Natur ist ein dualistischer Begriff
- objektiv
- subjektiv


................

es gibt nicht nur eine Sprachverwirrung
sondern auch eine Wesensverwirrung

an ersterem sind die Indogermanen schuld
(die das Patriarchat eingeführt haben)

an letzterem sind die Dualisten schuld
(die ihren Thesen mittels indogermanischer Sprache als wahr verkaufen,
obwohl sie von vorneherein Teile des Seins ausgeblendet haben)
 
Jérôme schrieb:
Pardon! für die Unverschämtheit, die sehe ich ein. Pardon! auch für das 'weichten' statt 'wichen'; soll ich mich für die Unwissenheit auch entschuldigen? Kann nicht schaden, also auch hier Pardon! Aber 'willkürliche Vermutungen'? Es lässt sich hier doch verfolgen und von jedem Interessierten nachvollziehen :verwirrt1
Ich muss mich entschuldigen - ich habe Dein Posting kurz überlesen und falsch interpretiert. Die leichten sprachlichen Veränderungen sind wohl eher auf Zeitmangel zurückzuführen, da neigt man ab und zu zur Simplifizierung.
 
Leichte sprachliche Veränderung????
Für mich hast du zum ersten Mal wie ein Mensch reagiert und nicht wie ein von Evola infizierter und programmierter Roboter, der permantent dessen Phrasen drischt, Eudämonie vortäuscht, aber trotzdem an der Technik verzweifelt und ins Jargon des Proletariats verfällt.
War schon interessant! Jekill und Hyde, nur auf anderer Ebene*g*.
 
Zuletzt bearbeitet:
scilla schrieb:
hi kai

ich zitiere jetzt mal wild aus Deinen postings und gebe meinen Senf dazu



Du willst kein Dualist sein
Dir mißfällt die epikuräische Philosophie ebenso wie die stoische Philosophie
Du willst nicht sagen, daß die Lehren totaler Quatsch sind
aber wer nur nach einer der beiden lebt,
macht was falsch

das Wort 'Mischung' hilft dem das Glück suchenden Menschen nicht unbedingt weiter
es fehlt eine Umschreibung für dasjenige,
was zum Leben taugt
etwas, was nicht dualistisch ist

diese Umschreibung gibt es
und zwar sind das die Tugenden
(nur militärische Tugenden sind dualistisch)

zumindest beim Christentum und beim Buddhismus
wird ursprünglich der Dualismus verworfen
und durch nicht dualistische Tugenden ersetzt
(was Kirchenfürster später nicht davon abgehalten hat ...)

Richtig.


das Sein ist nicht dualistisch
es umfasst drei Seins
- nicht-Sein
- da-Sein
- Seiend

dieses Sein befindet sich im Jetzt

das dualistische Sein befindet sich dagegen im Vorher und im Nachher

- sosein - ideell - apriori - platonische Idee - als ob - Geisteswelt
- dasein - materiell - aposteriori - Sinnenwelt

Auch hier muss ich Dir recht geben, eine unadäquate Terminusverwendung...meine Aussage intendierte vielmehr, dass man eine größere Harmonie und einen engeren Bezug zur Umwelt suchen sollte. Sich als Teil einer Kausalitätskette zu identifizieren, dies zu akzeptieren und gleichzeitig doch die vermeintliche Autonomie während des Handelns selbst nicht zu verwerfen - darin aufzublühen und in diesen gegebenen Grenzen seine Zufriedenheit zu suchen, so sollte dieser paradoxe Pleonasmus verstanden werden.



wie willst Du dieses HÖHER anders begründen als durch Gott
oder durch die Höherentwicklung im Laufe der Evolution?

Ich begründe es im Nutzen für den Menschen - was, wenn nicht dieser, kann für den Menschen überhaupt relevant sein ?

egal, ob Du Gott oder die Evolution erforschen möchtest,
Du befindest Dich im nichtdualistischen Bereich

- Periodensystem
- Sphäre
- Phase

der Oberbegriff wäre Umwelt

die dualistische Umwelt beschränkt sich auf die Ideologie bzw. die Empirie
(kennst Du einen Sozialwissenschaftler,
der Periodensysteme, Sphären oder Phasen aufstellt? ich nicht)

Natur ist ein dualistischer Begriff
- objektiv
- subjektiv

Wie gesagt, das einfache an der Sache ist, dass nichts anderes zählt als die dauerhafte Eudämonie. Insofern ist es nicht Sinn zu bestimmen, wie die Dinge waren oder wie sie sind, sondern wie sie sein sollen um dieser Maxime zu genügen.
In diesem Bezug könnte man mir vorwerfen, dass ich ein Evola-Epigone, oder dergleichen sei, man müsste sich nicht der Polemik schämen. Hierzu (erneut?)ein Aphorismus:

"Die Idee muß über die Wirklichkeit Gericht sitzen, und nicht umgekehrt. Die Aufgabe der Spekulation ist nicht, festzustellen, was besteht, sondern in der unsicheren Welt der Menschen festzulegen, was als Wert gelten muß. Und wenn das nicht der tagtäglichen Wirklichkeit entspricht, darf man es deshalb nicht abstrakt nennen, sondern abstrakt und träge müssen vielmehr der Wille und die Kraft der Menschen genannt werden, die der Idee nicht genügen."
(Julius Evola)

Nach dieser Idee suche ich, und ich meine sie gefunden zu haben. Es ist nicht entscheidend, die Natur in kleinsten Einzelteilen zu obduzieren und daraus Schemata zu schließen. Man sollte sich die fundamentale Frage stellen, welche Fragen solche sind, und welche nicht, worin wir Nutzen sehen und worin nicht. Ebenso ob der Forschungsdrang dort, wo er offensichtlich destruktive Konsequenzen für unsere Zufriedenheit hat, ähnlich dem Fortpflanzungsdrang, zurückgehalten werden sollte. Zu all Diesem bedarf es jedoch ausreichender Abstraktionsfähigkeit und der Antizipationsfähigkeit vor allem aber auch der Stärke, die dem Lockvogel der Triebe nicht folgt, wo immer er in die Sümpfe des Selbstvernichtens oder dem Vernichten des "Glückes" führen will. Diese Stärke, sie ließe sich, im Verweis auf Obiges, auch als "Tugendhaftigkeit" bezeichnen.



................

es gibt nicht nur eine Sprachverwirrung
sondern auch eine Wesensverwirrung

an ersterem sind die Indogermanen schuld
(die das Patriarchat eingeführt haben)

an letzterem sind die Dualisten schuld
(die ihren Thesen mittels indogermanischer Sprache als wahr verkaufen,
obwohl sie von vorneherein Teile des Seins ausgeblendet haben)
Bitte Letzteres noch einmal expliziter. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerhard schrieb:
Leichte sprachliche Veränderung????
Für mich hast du zum ersten Mal wie ein Mensch reagiert und nicht wie ein von Evola infizierter und programmierter Roboter, der permantent dessen Phrasen drischt, Eudämonie vortäuscht, aber trotzdem an der Technik verzweifelt und ins Jargon des Proletariats verfällt.
War schon interessant! Jekill und Hyde, nur auf anderer Ebene*g*.
Eine sehr gewagte und durchaus polemische Aussage. Ich habe lediglich expliziter ausgeführt, worauf meine anfänglichen Postings aufgebaut waren, Missverständnisse ausgeräumt und meinen (subjektiv) ästhetischen Wortspielereien ein wenig Einhalt geboten - das lag hauptsächlich daran, dass es mir auf gut Deutsch "gestunken hat", mich aufgrund von Missverständnissen zu wiederholen.
Es ändert nichts daran, dass mir der Sprachverfall genauso missfällt wie der des Denkens maschineller Arbeitsmenschen.
 
Inhaltlich will ich mich zu diesem Thema nicht viel äußern – kann ich auch nicht. Denn vieles hier übersteigt einfach meinen Horizont. Ich hatte auch keine Lust ständig nachzuschlagen, welche Bedeutung all diese Fremdwörter haben. Ich bin keine Akademikerin, aber dazu stehe ich. Kai, dein Freund hat recht – wobei, das mit dem „helfen“ ist so eine Sache. Man hilft nicht unbedingt jemanden indem man ihm seine eigene Meinung/ Ansicht aufzwängt.

Am meisten ist mir aber diese Äußerung unangenehm aufgefallen: „Ich habe es aufgegeben zu schenken, wo man arm bleiben will.“ Was verschenkst du denn? Meinst du wirklich, dein Mitteilen von Gedanken, Thesen ist etwas was du anderen als ein Geschenk weitergibst? Du willst/ wolltest dich mitteilen, du wolltest über bestimmte Themen diskutieren. Punkt. Wenn ein sich-Mitteilen-wollen aber damit verbunden ist, überzeugen zu wollen, dann ist etwas schräg. Wenn ein Guru, welcher Art/ Richtung auch immer seine Thesen in die Welt verbreitet, dann teilt er sich mit. Er will seine Überzeugung verkünden. Er kann froh sein, wenn ihm jemand dabei zuhört – sie schenken ihm dabei aber dann etwas, nämlich das Zuhören. Nicht anders herum. Es ist nicht anders, als wenn ich versuche einem Kind etwas zu erzählen/ erklären. Ich kann dann nur froh sein, wenn es mir sein Zuhören schenkt.

Das klingt nun Altklug, gelle? Aber vielleicht gehört etwas Altersweisheit und Lebenserfahrung dazu um festzustellen, dass: es gut und wichtig ist, dass es Denker gibt, die Visionen von neuen Wege haben. Aber besser ist es wenn diese Denker sich nicht ganz von der Basis, sprich vom realen Leben ganz abheben.

Inzwischen gibt es weitere Wortmeldungen zum Thema. Und ich frage mich, wer entscheidet, was als Wert gelten muss? Wie ist das Denken maschineller Arbeitsmenschen? Die Gesellschaft lebt und überlebt von Arbeitsmenschen. Soll ihnen nun auch noch vorgesagt werden, was sie zu denken haben? Wo leben wir denn – auf dieser Welt oder in welchen Sphären?

Zitat Kai: „Somit genieße ich mein Glück, das ich tatsächlich gefunden habe, alleine mit wenigen und lasse das Weltverbessern, ob seiner Aussichtslosigkeit sein.“

Mir kommt es zwar so vor, als ob du auch die Welt verbessern wolltest. Aber es ist halt immer so im täglichen Leben: was oder wenn man etwas verändern will – man muss es immer im kleinen Rahmen anfangen. Das hat auch nichts damit zu tun, dass „Jeder, bekommt das, was er verdient.“ Das ist einfach ein blöder Spruch!
 
Britt schrieb:
Inhaltlich will ich mich zu diesem Thema nicht viel äußern – kann ich auch nicht. Denn vieles hier übersteigt einfach meinen Horizont. Ich hatte auch keine Lust ständig nachzuschlagen, welche Bedeutung all diese Fremdwörter haben. Ich bin keine Akademikerin, aber dazu stehe ich. Kai, dein Freund hat recht – wobei, das mit dem „helfen“ ist so eine Sache. Man hilft nicht unbedingt jemanden indem man ihm seine eigene Meinung/ Ansicht aufzwängt.

Am meisten ist mir aber diese Äußerung unangenehm aufgefallen:[I „Ich habe es aufgegeben zu schenken, wo man arm bleiben will.“ [/I] Was verschenkst du denn? Meinst du wirklich, dein Mitteilen von Gedanken, Thesen ist etwas was du anderen als ein Geschenk weitergibst? Du willst/ wolltest dich mitteilen, du wolltest über bestimmte Themen diskutieren. Punkt. Wenn ein sich-Mitteilen-wollen aber damit verbunden ist, überzeugen zu wollen, dann ist etwas schräg. Wenn ein Guru, welcher Art/ Richtung auch immer seine Thesen in die Welt verbreitet, dann teilt er sich mit. Er will seine Überzeugung verkünden. Er kann froh sein, wenn ihm jemand dabei zuhört – sie schenken ihm dabei aber dann etwas, nämlich das Zuhören. Nicht anders herum. Es ist nicht anders, als wenn ich versuche einem Kind etwas zu erzählen/ erklären. Ich kann dann nur froh sein, wenn es mir sein Zuhören schenkt.

Dem wäre so, wenn meine "Erkenntnis" lediglich auf gemeinschaftlicher Basis Praktikabilität hätte. Da dem, wie ich bereits auch schon erwähnt habe, nicht so ist und da die Übernahme meiner Erkenntnis mir ohnehin nichts brächte, weiß ich nicht, worin ich in diesem Kontext beschenkt werden könnte.
Intention ist hier ergo zu helfen und keine eigennützige Agitation.
Ich werde lediglich insofern beschenkt, als dass ich dissidierende Beiträge zur Überprüfung verschiedener Theorems verwenden kann.
Dazu bedarf es jedoch einem gewissen Maß an profunder Vorgehensweise.
Dies konnte ich zB bei Jacques beobachten.
Leider stieß ich auch auf Kommentare, die mangels Intersubjektivität
polemischen Charakter annahmen - diese nutzen mir in keiner Form.
Insgesamt haben wir es hier also mit zwei Variationen zu tun:
1. Reziproke, pragmatische Diskussion
2. Polemische Diskussion, in der das, was ich zu geben versuche, vorschnell abgetan wird.Summa sumarum ist folglich schon von einem Schenken zu sprechen.


Das klingt nun Altklug, gelle? Aber vielleicht gehört etwas Altersweisheit und Lebenserfahrung dazu um festzustellen, dass: es gut und wichtig ist, dass es Denker gibt, die Visionen von neuen Wege haben. Aber besser ist es wenn diese Denker sich nicht ganz von der Basis, sprich vom realen Leben ganz abheben.

Tut mir Leid, vielleicht hättest Du, was das "reale Leben" betrifft, eine intensivere Lektüre des Textes vornehmen sollen.


Inzwischen gibt es weitere Wortmeldungen zum Thema. Und ich frage mich, wer entscheidet, was als Wert gelten muss? Wie ist das Denken maschineller Arbeitsmenschen? Die Gesellschaft lebt und überlebt von Arbeitsmenschen. Soll ihnen nun auch noch vorgesagt werden, was sie zu denken haben? Wo leben wir denn – auf dieser Welt oder in welchen Sphären?

Diese Gesellschaft lebt vom "Arbeitsmenschen", andere kommen auch ganz gut ohne Sklaven aus, es kommt eben auf die Prioritäten an.

Zitat Kai: „Somit genieße ich mein Glück, das ich tatsächlich gefunden habe, alleine mit wenigen und lasse das Weltverbessern, ob seiner Aussichtslosigkeit sein.“

Mir kommt es zwar so vor, als ob du auch die Welt verbessern wolltest. Aber es ist halt immer so im täglichen Leben: was oder wenn man etwas verändern will – man muss es immer im kleinen Rahmen anfangen. Das hat auch nichts damit zu tun, dass „Jeder, bekommt das, was er verdient.“ Das ist einfach ein blöder Spruch!
Ich werde das im kleinen Rahmen tun, das Perspektive hat und letztendlich bekommt doch jeder was er verdient - so oder so.
 
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kaismoessner schrieb:
Glück ist das Einswerden mit dem Sein.

scilla schrieb:
das Sein ist nicht dualistisch es umfasst drei Seins

- nicht-Sein
- da-Sein
- Seiend

dieses Sein befindet sich im Jetzt

kaismoessner schrieb:
Auch hier muss ich Dir recht geben, eine unadäquate Terminusverwendung...meine Aussage intendierte vielmehr, dass man eine größere Harmonie und einen engeren Bezug zur Umwelt suchen sollte. Sich als Teil einer Kausalitätskette zu identifizieren, dies zu akzeptieren und gleichzeitig doch die vermeintliche Autonomie während des Handelns selbst nicht zu verwerfen - darin aufzublühen und in diesen gegebenen Grenzen seine Zufriedenheit zu suchen, so sollte dieser paradoxe Pleonasmus verstanden werden.

Gut, die heitere Diskussion scheint wieder in Gang gekommen zu sein. Nachdem ich mir heute zwei Artikel von ‚Evola’ aus dem Internet gefischt habe und meine Augen nicht daran hindern konnte, über die paar Zeilen zu fliegen, drängte sich mir beim Lesen der obigen Zeilen eine Metonymie auf, die auch bereits bei der Lektüre der ‚Evola’-Zeilen sich bemerkbar machte: Hegel.

Ich erlaube mir, ein paar Zeilen aus dem ersten Kapitel der „Phänomenologie des Geistes“ zu zitieren. Ich werde später begründen, wieso ich das getan habe. Es ist eine längere Passage über die „sinnliche Gewissheit“ – wir erinnern uns, dass ich zufälligerweise gewisse ‚Gewissheiten’ bereits in oberen Posts thematisiert habe:

“Der Gegenstand ist also zu betrachten, ob er in der Tat, in der sinnlichen Gewissheit selbst, als solches Wesen ist, für welches er von ihr ausgegeben wird; ob dieser sein Begriff, Wesen zu sein, dem entspricht, wie er in ihr vorhanden ist. Wir haben zu dem Ende nicht über ihn zu reflektieren und nachzudenken, was er in Wahrheit sein möchte, sondern ihn nur zu betrachten, wie ihn die sinnliche Gewissheit an ihr hat.

Sie ist also selbst zu fragen: Was ist das Diese? Nehmen wir es in der gedoppelten Gestalt seines Seins, als das Jetzt und als das Hier, so wird die Dialektik, die es an ihm hat, eine so verständliche Form erhalten, als es selbst ist. Auf die Frage: was ist das Jetzt? antworten wir also zum Beispiel: das Jetzt ist die Nacht. Um die Wahrheit dieser sinnlichen Gewissheit zu prüfen, ist ein einfacher Versuch hinreichend. Wir schreiben diese Wahrheit auf; eine Wahrheit kann durch Aufschreiben nicht verlieren; ebenso wenig dadurch, dass wir sie aufbewahren. Sehen wir jetzt, diesen Mittag, die aufgeschriebene Wahrheit wieder an, so werden wir sagen müssen, dass sie schal geworden ist.

Das Jetzt, welches Nacht ist, wird aufbewahrt, d.h. es wird behandelt als das, für was es ausgegeben wird, als ein Seiendes; es erweist sich aber vielmehr als ein Nichtseiendes. Das Jetzt selbst erhält sich wohl, aber als ein solches, das nicht Nacht ist; ebenso erhält es sich gegen den Tag, der es jetzt ist, als ein solches, das auch nicht Tag ist, oder als ein Negatives überhaupt. Dieses sich erhaltende Jetzt ist daher nicht ein unmittelbares, sondern ein vermitteltes; denn es ist als ein bleibendes und sich erhaltendes dadurch bestimmt, dass anderes, nämlich der Tag und die Nacht, nicht ist. Dabei ist es eben noch so einfach als zuvor, Jetzt, und in dieser Einfachheit gleichgültig gegen das, was noch bei ihm herspielt; sowenig die Nacht und der Tag sein Sein ist, ebensowohl ist es auch Tag und Nacht; es ist durch dies sein Anderssein gar nicht affiziert. Ein solches Einfaches, das durch Negation ist, weder Dieses noch Jenes, ein Nichtdieses, und ebenso gleichgültig, auch Dieses wie Jenes zu sein, nennen wir ein Allgemeines; das Allgemeine ist also in der Tat das Wahre der sinnlichen Gewissheit.

[Aufgepasst, im nächsten Abschnitt kommt’s:] Als ein Allgemeines sprechen wir auch das Sinnliche aus; was wie sagen, ist: Dieses, d.h. das allgemeine Diese, oder: es ist; d.h. das Sein überhaupt. Wir stellen uns dabei freilich nicht das allgemeine Diese oder das Sein vor, aber wir sprechen das Allgemeine aus; oder wir sprechen schlechthin nicht, wie wir es in dieser sinnlichen Gewissheit meinen. Die Sprache aber ist, wie wir sehen, das Wahrhaftere; in ihr widerlegen wir selbst unmittelbar unsere Meinung; und da das Allgemeine das Wahre der sinnlichen Gewissheit ist und die Sprache nur dieses Wahre ausdrückt, so ist es gar nicht möglich, dass wir ein sinnliches Sein, das wir meinen, je sagen können.“ (G. W. F. Hegel; fette Hervorhebungen von mir)

Diese Analyse Hegels ist von ziemlicher Tragweite. Das „nicht-dualistische Sein“, das frisch-fröhlich propagiert wird, ist das, was Hegel ein „Allgemeines“ nennt. Es ist ein „vermitteltes“, das durch Negation (man könnte auch ‚Differenz’ sagen) sich positiv positioniert. Es ist insofern ein „Nichtseiendes“, als es trotz der Behauptung ‚Jetzt’ nie ‚Jetzt’ ist. Es ist mit sich selbst nicht identisch. Das allgemeine „Sein“ oder das „Glück“ (das von unseren beiden anderen Philosophen – wenn denn diese Bezeichnung für alle drei Metonymien zutreffend sein sollte – postuliert wird) ist von ähnlicher Beschaffenheit. Da der Anspruch auf Präsenz (Gegenwart, Anwesenheit) erhoben wurde, sollte diese näher betrachtet werden. Und siehe da! die behauptete Einheit der (angeblich „nicht-dualistischen“) Begriffe kann nur auf Kosten der Präsenz präsentiert werden. Was uns aber ‚präsentiert’ wurde, ist – entgegen dessen, was uns mit der Bezeichnung „unadäquate Terminusverwendung“ versichert werden soll – ein Werdendes und also nur in seiner Dynamik als ein sich Differenzierendes präsentierbar (das ‚ist’ wird also durchgestrichen). Die Bewegung der Differenz, die jede „nicht-dualistische“ Totalität verhindert, verhindert nicht die Möglichkeit, sich die Sätze nach dem Eingeständnis des ‚Fehlers’ („unadäquate Terminusverwendung“) genauer ansehen zu können. Es wimmelt in den Sätzen von „sinnlichen Gewissheiten“, die da wären: „Harmonie“, „Umwelt“, „Kausalität“, „Identität“, „Autonomie“ (- wenn auch nur „vermeintlich“), „Zufriedenheit“.

Jeder einzelne Begriff und auch die Beziehungen der Begriffe untereinander verdienten eine separate Abhandlung, doch gehe ich kurz nur auf Gemeinsamkeiten ein: Es wird ständig etwas unterstellt, das ich in meinen vorigen Beiträgen bereits hervorgehoben hatte: die Überwindung gewisser Widerstreite auf der Voraussetzung aporetischer Prämissen. Die Annäherung von „Harmonie“ und „Umwelt“ zum Beispiel stellt eine Opposition fest, die aufgehoben werden soll. Dass dies gelingen kann, wird aber von einer Position aus suggeriert, die sich bereits jenseits dieser Opposition befindlich zu wissen vorgibt. Aber: hätte dieses ‚man’, welches die „grössere Harmonie“ zu suchen hat, die Herrschaft über die „Umwelt“ (die es behauptet, da nur die totale Erkenntnis dieses allgemeinen Begriffs über seine Begrifflichkeit hinaus es zulässt, den Eintritt von Harmonie oder Disharmonie zu behaupten: wenn wir uns an Hegels Argumentation erinnern, so müssten wir von einem „unmittelbaren“ sprechen – sprechen markiert aber bereits den Widerspruch), so müsste sie keine „Harmonie“ mehr suchen, da „Identität“ (mit der "Umwelt" und mit der "Kausalkette" etc.) bestünde. Ganz gleich verhält es sich mit den anderen illustren Begriffen der von mir aufgezählten Kette. Der Verweis auf einen „paradoxen Pleonasmus“ genügt nicht, um die ersehnte Absolutheit der eigenen Begriffe und somit Überwindung von ‚Sprache’ zu gewährleisten.

Wieso meine Erinnerungen also auf diese Beschreibungen Hegels abgeglitten sind, weiss ich nicht genauer, doch kann ich mich entsinnen, dass es während der Lektüre eines ‚Evola’-Abschnittes zum „arischen“ Kastensystem geschah. Dort fiel mir auf, dass derselbe Kulturpessimismus reproduziert wurde, den es auch anderswo massenweise zu lesen gibt. Dabei wurde eine Art Dialektik angewandt, die die Auflösung von Hierarchien erweisen sollte. Die Abschnitte aus der „Phänomenologie des Geistes“, die ich oben zitiere, hätten dem Verfasser der nachfolgenden angesprochenen Zeilen bestimmt geholfen, die verwendete Dialektik konsequenter durchzudenken. Es wäre bemerkt worden, dass eine Synthese nicht die Aufhebung der Aporie bedeutet, die der eigenen „sinnlichen Gewissheit“ zugrunde liegt und dass die Wahrnehmung einer Aufhebung sich selbst in der eigens angewandten Dialektik einbeschlossen finden muss.

Irgendwo im Forum habe ich übrigens einmal gelesen, dass wohl die Zuordnung zum ‚Faschismus’ bewirke, dass der Philosoph ‚Evola’ nicht zu den „grossen“ Philosophen des 20. Jahrhunderts gerechnet würde. Wenn die Texte, die unter dieser Metonymie subsumiert werden können, allesamt mit ähnlichem Stil aufwarten wie der folgende (die zwei, die ich gelesen habe, tun dies), so würde ich diese Begründung – mit Verlaub – als eine eher Unwahrscheinliche betrachten.

Hier also die versprochenen Zeilen, die aus einem Text entstammen, der vom sinnigen Titel „Über den adeligen Geist“ angeführt wird. In diesem Gespinst spukt es tatsächlich gewaltig:

„Natürlich ist das nur eine Episode im Rahmen eines viel umfassenderen Umsturz- und Rückbildungsprozesses gewesen, auf den hier kurz eingegangen werden muß: Die alt-arische soziale Hierarchie beruhte auf vier Hauptstufen: geistigem Führertum, Kriegeradel, Bürgertum, Arbeiterschicht. Der an einem gewissen Zeitpunkt eingetretene Verfall der ersten Stufe hat nicht dazu geführt, das unwürdige geistige Führertum durch würdigere Vertreter desselben Prinzips zu ersetzen, sondern er bot der zweiten Stufe bzw. dem Kriegeradel einen kostbaren Vorwand, die nur der ersten Stufe legitim eigene Autorität an sich zu reißen und zu übernehmen. In einer weiteren Phase hatte der Verfall eines Teils des Kriegeradels nicht die Erhebung mit dem Ziel seiner Wiederherstellung zur Folge, sondern eine zweite Usurpation, wodurch der dritte Stand sich als bürgerliche Plutokratie an Stelle des Kriegeradels setzte. Schließlich war der Verfall des Systems des dritten Standes - des Bürgertums und des Kapitalismus - im Begriffe, nicht zu einer zweckmäßigen Beseitigung seiner krankhaften und parasitischen Auswüchse zu führen; er veranlaßte vielmehr einen Prozeß gegen das Prinzip und führte damit zu dem Versuch einer weiteren Usurpation von Seiten des vierten Standes, der materialisierten und proletarischen Massen-Welt (Marxismus, Bolschewismus).“ (Julius Evola)
 
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