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Ist Gott ein Sadist?

Gysi

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9. Oktober 2002
Beiträge
8.420
a) Gott pflanzte seinen Baum der Erkenntnis in den Garten Eden, verbot aber von seinen Früchten zu essen. Dabei wusste er pi mal Daumen, dass die Neugierde die beiden irgendwann doch dazu bringt, davon zu naschen. Machte er das, weil er Lust empfand, diese harte Strafe auszusprechen? Und: Ist "Erkenntnis" "böse"? Wir sind Erkenntniswesen. Ist es schlecht (aus der Sicht Gottes) vom Tier zum Menschen zu werden?

b) Natürlich erkannte Gott die Schöpfung "Mensch" aus seiner Vollkommenheit irgendwann als total verrottet. Und er schickt zur Strafe eine Sintflut, um sie alle zu ersäufen. Kein schöner Tod...

c) Gott verlangte von Abraham mal eind Kindsopfer: seinen Ältesten Jungen. Wozu das? Nur um den Papa zu quälen? Oder war Gott ein Kannibale?

d) Wer die Jesus-Story nicht als absolut wahr erkennen mag, der wird durch die apokalypischen Reiter der Offenbarung in den ewigen Feuerkessel geworfen, dem wird das Recht auf ewiges Gutleben verwehrt, das nur denen gewährt wird, die ihren Verstand ausschalten und - nur glauben! Scheint mir doch ein selbstherrlicher, eitler, unwahrhaftiger und ungerechter Gott zu sein, der so handeln soll...

Oder ist dieser Gott - dieser Christengott zwischen Rache und Erlösung (aber nur für Willfährige) - nicht eine Erfindung von von Rache und irrealen Erlösungsphantasien getriebenen Menschen? :zunge 5:

Gysi
 
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Gysi schrieb:
c) Gott verlangte von Abraham mal eind Kindsopfer: seinen Ältesten Jungen. Wozu das? Nur um den Papa zu quälen? Oder war Gott ein Kannibale?

Warum heisst es, wenn man zu Gott spricht "beten" und wenn Gott zu einem spricht "Psychose"?
 
jeder kann sich den Gott aussuchen, der ihm am meisten zusagt.
(Es gibt ja Religionen zurgenüge.
Und wenn man in eine bestimmte Konfession hineingeboren oder hineingetauft wurde, ist ja heute das Konvertieren kein Problem mehr.)

Ich bin Atheist geworden, weil ich es nciht nachvollziehen konnte, daß der Christengott mir (so wie auch vielen anderen) schicksalhafte vermeidbare Grausamkeiten zugefügt hat.

es gibt aber Masochisten, die veranstalten nach solchen Grausamkeiten auch noch einen "Gottesdienst"
 
Claus schrieb:
Ich bin Atheist geworden, weil ich es nicht nachvollziehen konnte, daß der Christengott mir (so wie auch vielen anderen) schicksalhafte vermeidbare Grausamkeiten zugefügt hat.
Ich bin Atheist, u.a., weil ich eklatante Widersprüche bis dato in jedem Gottglauben erkannte. Und Wahrhaftigkeit und Wahrheit sind für mich höhere Orientierungen als jeder Glaube.

Kann der wirklich Glaubende seinen Glauben einfach so über Bord werfen, weil ihm dieser Gott in manchen seiner Handlungen nicht passt, weil er in seiner Moral enttäuscht? Wenn der Gläubige seinen Gott als moralisch zweifelhaft aber trotzdem mächtig genug erfährt, über das jenseitige ewige Leben der Menschen zu entscheiden, dann bleibt ihm doch nichts anderes übrig, als sich mit ihm zu arrangieren. Es muss sagen, "Hosianna, ich steh auf deiner Seite", aber - um der Aufrichtigkeit Willen - muss er auch eingestehen (nur so unter uns :D), dass seine Handlungen ihn enttäuschen.
Wenn die Konsequenz aber ist: Ich verweigere den Glauben an dich, weil du mich enttäuschst!, dann hat er nie wirklich an seine Existenz geglaubt. Der Gläubige hat an eine höhere Liebe und Gerechtigkeit geglaubt. Gott hat nach der Vorstellung dieser Gläubigen nicht nur die positiven Charaktereigenschaften, er ist die Liebe und die Gerechtigkeit höchst selbst! Warum zwingt dieser "Gott" aber die Gläubigen, nicht nur an die Liebe und die Gerechtigkeit, sondern an Jesus als den Weltenerlöser und Gottes einzigen Sohn zu glauben? Das Christentum hat eben zwei Protagonisten, die sich eklatant widersprechen: Jesus und Paulus. Der eine redet von dem Verhaltenskonzept der Nächstenliebe. Und der andere von dem Erlöser, an den man gefälligst schon als den Auferstandenen glauben muss, um ein ewiges Wohlleben zu erlangen. Der eine sagt: Kümmere dich um das Du. Der andere sagt: Kümmere dich um des ewigen Bestand deines Ichs.

Gysi
 
Claus schrieb:
jeder kann sich den Gott aussuchen, der ihm am meisten zusagt.
(Es gibt ja Religionen zurgenüge.
Und wenn man in eine bestimmte Konfession hineingeboren oder hineingetauft wurde, ist ja heute das Konvertieren kein Problem mehr.)

Abwenden vom muslimischen Glauben ist unverzeihlich
Koran schrieb:
86. Wie soll Allah einem Volk den Weg weisen, das ungläubig ward. nachdem es geglaubt und bezeugt. daß der Gesandte wahrhaft sei, und ihm klare Beweise geworden? Und Allah weist den Ungerechten nicht den Weg.
87. Der Lohn solcher ist, daß über ihnen der Fluch Allahs und der Engel und aller Menschen ist.
88. Unter ihm sei ihre Bleibe! Die Strafe wird ihnen nicht gemildert, noch wird ihnen Aufschub gewährt;
89. Es sei denn jenen, die hernach bereuen und sich bessern, denn Allah ist allverzeihend, barmherzig.
90. Wahrlich, die ungläubig werden, nachdem sie geglaubt, und dann zunehmen an Unglauben: ihre Reue wird nicht angenommen werden, und sie allein sind die Irregegangenen.
91. Die aber ungläubig waren und als Ungläubige sterben, von ihrer keinem soll selbst eine Weltvoll Gold angenommen werden, auch wenn er es als Lösegeld bietet. Sie sind es, denen schmerzliche Strafe wird, und keine Helfer sollen sie finden.

99. Sprich: "O Volk der Schrift, warum haltet ihr vom Wege Allahs denjenigen zurück, der glaubt; ihr sucht ihn krumm zu machen, während ihr doch selber Zeugen seid? Und Allah ist nicht uneingedenk eures Tuns."
100. O die ihr glaubt, wenn ihr irgend einem Teil derer gehorcht, denen das Buch gegeben ward, so werden sie euch wieder ungläubig machen, nachdem ihr geglaubt.

Lustige Widersprüche, aber letztendlich siegt die Unbarmherzigkeit gegenüber Ungläubigen und besonders Abtrünnigen.
 
Ach die Atheisten sind noch gläubiger als die Gläubigen ... sie sind so rechte "fundamentalisten" jedes Wort wird wörtlich genommen :rolleyes: und dann kritisiert, so schnell kann man aus der Wahrheit eine Unwahrheit machen.

vGv Sophie-Aurelia
 
Hallo Gysi,

Kann der wirklich Glaubende seinen Glauben einfach so über Bord werfen, weil ihm dieser Gott in manchen seiner Handlungen nicht passt, weil er in seiner Moral enttäuscht?

Nun ja, ich war noch ein Kind, hin und her gerissen zwischen den Argumenten der Erwachsenen, die mir Trost durch Gott versprachen und denjenigen, die mir sagten, der Gott sei entweder grausam und böse oder es gibt ihn gar nicht. Letzteres hat mich überzeugt.

Gruß Claus
 
Sophie-Aurelia schrieb:
Ach die Atheisten sind noch gläubiger als die Gläubigen ... sie sind so rechte "fundamentalisten" jedes Wort wird wörtlich genommen :rolleyes: und dann kritisiert, so schnell kann man aus der Wahrheit eine Unwahrheit machen.
Nicht gläubiger. Denn wir glauben ja nicht. Wir nehmen nur die Bibel ernster als die Gläubigen. Deswegen sagte ich ja, dass die Wahrhaftigkeit für mich eine höhere Orientierung ist als der Glaube. Wenn du aber die aufkommenden Widersprüche mit einem "Das muss man ja nicht alles so wortgenau nehmen." kommentierst, dann frage ich dich, was man denn an diesem heiligen Buch genau nehmen muss? Welche Interpretation gilt? Und warum denn diese und keine andere? Ich frage also nach der oberen Orientierung. Es ist wichtig, die zu kennen. Darum sagte ich dir: Meine Orientierung ist nicht der (besonders für uns Kinder) gedeckte Tisch des biblischen Kanons, sondern einzig die Wahrhaftigkeit!

Gysi
 
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Sophie-Aurelia schrieb:
Ach die Atheisten sind noch gläubiger als die Gläubigen ... sie sind so rechte "fundamentalisten" jedes Wort wird wörtlich genommen :rolleyes: und dann kritisiert, so schnell kann man aus der Wahrheit eine Unwahrheit machen.
Du solltest deinen Vorwurf konkretisieren, zumal für mich der Grund für deine Fassungslosigkeit unbekannt ist. Für mich zählen Fakten, keine Kaffeesatzlesereien. Wieso ist für dich ein Atheist gläubiger oder fundamentalistisch? Welches Recht hätte ein "echt" Gläubiger daran etwas auszusetzen?

Würdest du dich von einem Chirurgen operieren lassen, der glaubt oder der weiß was er an deinem Körper tut?
 
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