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Ist der Zugewinnausgleich fair?

Defqon

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5. August 2023
Beiträge
242
Dass der Verdienende die Hälfte vom Lohn an die haushaltsarbeitende Ehepartner abgibt, sei ja OK. Man könne sich natürlich über den Wert der Arbeit streiten aber darum geht es eigentlich nicht.
Worin es bei mir geht, sind die Ausgaben der beiden Personen. Denn während der Ehe zahlt der Verdienende aus seiner Hälfte des Lohnes alles: für die eigene Bedürfnissen und für die Bedürfnisse des Ehepartners. Nach der Scheidung bekommt die haushaltsarbeitende Person die übrige volle Hälfte, die er abzugsfrei auch nur für die eigene Bedürfnisse gebrauchen kann, da die Ehe nicht mehr besteht.

Wie kann das Fair sein?

Beide müssen sich doch für den jeweils anderen verausgaben und nicht nur die Arbeitende Person. Sonst wird die Liebe hinterfragt.
Ein paar Bonis für den Verdienenden sind lächerlich. Aber vielleicht habe ich das ganze auch falsch Verstanden, also hoffentlich.
 
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Es ist nicht fair - das Gut, das der besserverdienende hat, wird geteilt während das Gut des Partners (die erlebte Zeit mit den Kindern, etc...) ihm alleine bleibt. Ist aber generell im Sozialstaat so. Entscheidet sich einer dafür, viel zu arbeiten und er dadurch viel , kommt der Staat und will einen Teil seines Verdienstes. Der, der wenig arbeitet hat zwar wenig Geld aber viel Zeit und viel Muße. Da greift der Staat nicht zu, sondern ganz im Gegenteil, er bekommt tendenziell noch etwas von dem, der sich entschieden hat, viel zu arbeiten.

Das, weil der Sozialstaat materielle Güter als einzige zähl- und transferierbare ansieht.
 
An sich finde ich den Sozialismus nicht unbedingt schlecht. Aber wer schon Sozialhilfe beantragt, muss vorher auch Sozialbeiträge gezahlt haben. Klar, eine im Haushalt arbeitende Person kann das nicht direkt, aber spätestens nach einer Scheidung kann man vom nachträglichem "Lohn" auch die nachträglichen "Abzüge" durchgenommen werden. Somit lohne sich die Arbeit wieder und die Scheidungsquote sinkt
 
An sich finde ich den Sozialismus nicht unbedingt schlecht. Aber wer schon Sozialhilfe beantragt, muss vorher auch Sozialbeiträge gezahlt haben. Klar, eine im Haushalt arbeitende Person kann das nicht direkt, aber spätestens nach einer Scheidung kann man vom nachträglichem "Lohn" auch die nachträglichen "Abzüge" durchgenommen werden. Somit lohne sich die Arbeit wieder und die Scheidungsquote sinkt
Naja, ich denke, Sozialhilfe soll der bekommen, der bedürftig ist. Wieviel er zuvor in den Topf bezahlt hat, kann dabei nicht erheblich sein.
Aber, was ich meine ist Folgendes: Warum steht dem Partner eines hochbezahlten Arztes mehr Geld zu als dem Partner eines kleinen Arbeiters? Worin besteht dessen Mehrleistung?
Dass der Arzt ein höheres Einkommen hat als der kleine Arbeiter, ist klar. Schwierigere, längere Ausbildung, höhere Verantwortung, etc...
Aber dieses Argument gilt nicht für deren Partner. Meine ich sogar vielmehr, dass die Führung des Arbeiterhaushalts in der Regel anstrengender sein wird als die Führung des Arzthaushaltes. Und für weniger Arbeit mehr Geld kassieren? Und das nicht nur während der Tätigkeit, sondern auch noch danach, lebenslang? Nein, mit Fairness hat das nichts zu tun.
 
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Die Bemessung der Bedürftigkeit und den Wert der Haushaltshilfe wird immer miserabel sein. Man müsste dem Staat ziemlich viele persönliche Infos preis geben um hier ein bischen Fairness zu haben, was aber auf Grund der Privatsphäre auch nicht die Lösung sei.

Mir kommt die Idee, dass man für Ehepartner die Sozialbeiträge erhöhen könnte (durch bessere Steuerklassen vielleicht garnicht so spürbar im Vergleich zum Singleleben). Die geschiedene Haushaltsarbeitende beziehe dann nur noch Geld von der Solzialversicherung. Der Verdiener wird finanziell kaum einen Unterschied merken und die Sozi-Versicherung kümmere sich zusätzlich für eine schnelleren Berufseinstig, ums sich selbst finanziell zu entlasten.

Der Verdiener freut sich. Der Arbeitsmarkt freut sich. Kein Streit um Unterhaltszahlung zwischen Ex-Partner, da es Sache der Sozi ist. Der Scheidungs-Anwalt freut. Die Haushaltsarbeitende freut sich für eine zuverlässigere Geldquelle und und und. Oder gibt es da noch Mankos?
 
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