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Harald Lesch kritisiert das Bildungssystem

Meiner Meinung nach soll der Fach Deutsch als erstes und einziges Fach unterrichtet werden, und dann versteht man auch die anderen Fächer richtig. Zusammen alles gleichzeitig zu lernen sei unsinnig und überfordert die Immigranten.
*Richtig*
Grundvoraussetzung einem Unterricht/Vortrag folgen zu können, ist
das Sprachverständnis!
 
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Bei Immigranten als erstes, ja - aber nicht als einziges! Auch sonst wird in Schulen auf Abwechslung Wert gelegt, und das aus gutem Grund.
Monotonie ist dem Lernerfolg abträglich.
In einem Studium funktioniere es zumindest wenn man sich auf ein Fach allein konzentriert. Aber da gehört natürlich auch etwas Interesse.


Alternativ dachte ich mir, man könnte bei Fächern, in der man schlecht ist, in der unteren Klasse wiederholen, während man bei Fächern, in der man gut ist, mit den anderen weitergehen kann, sogar vielleicht überspringen. So wird man nicht überfordert oder unterfordert. Und anstelle von Noten soll angezeigt sein, welches Klassen-Niveau man bei den einzelnen Fächer bisher erreicht hatte. Aber diese Idee von mir ist zu weltfremd, dass sich irgendein Politiker es wagt sie umzusetzen.
 
In einem Studium funktioniere es zumindest wenn man sich auf ein Fach allein konzentriert. Aber da gehört natürlich auch etwas Interesse.
Auch bei einem Studium gibt es nicht nur 1 Fach, sondern deren mehrere (in der Regel nicht weniger als in Schulen) - auch wenn sie sich um ein Hauptthema konzentrieren.
Auch in der Fahrschule geht es immer ums Autofahren, aber auch da gibt es technische, rechtliche und praktische Einheiten bzw "Fächer".
Alternativ dachte ich mir, man könnte bei Fächern, in der man schlecht ist, in der unteren Klasse wiederholen, während man bei Fächern, in der man gut ist, mit den anderen weitergehen kann, sogar vielleicht überspringen. So wird man nicht überfordert oder unterfordert. Und anstelle von Noten soll angezeigt sein, welches Klassen-Niveau man bei den einzelnen Fächer bisher erreicht hatte. Aber diese Idee von mir ist zu weltfremd, dass sich irgendein Politiker es wagt sie umzusetzen.
Wäre für die Schüler sicher etwas Feines, ist aber praktisch schwer umzusetzen, da es Stundenpläne gibt, die sowohl für die Lehrkräfte, die Schüler und für die Räumlichkeiten passen müssen.
 
Auch das Bildungssystem hat mit weltfremden Ideologien und mit Egomanie zu kämpfen.
Einerseits glauben manche Eltern, die gesamte Erziehung wäre Aufgabe der Schulen und andererseits
kursiert immer wieder die Idee, Kinder/Jugendliche dürften keinerlei Leistungsdruck ausgesetzt werden
und nur positives Feedback erhalten.
Dass die Schule eine Vorbereitung auf das Leben - insbesondere das Berufsleben - sein soll, wird dabei
entweder vergessen oder bewusst ignoriert.

Auch die Idee "allen Kindern die gleichen Chancen" ist eine letztendlich schädliche Utopie, so wie der
ideale Kommunismus. Er ist wider der Natur und auch der menschlichen Veranlagung. Es ist einer der
innigsten Bestrebungen von Menschen bzw Eltern, dass ihre eigenen Kinder einen VORTEIL gegenüber
anderen haben. Für manche ist es sogar deren tiefster Lebenszweck "meine Kinder sollen es einmal
besser haben".
Andere Kinder und/oder Eltern scheren sich nicht. Will man also allen Kindern die gleichen Chancen geben,
geht das so wie im Kommunismus nur durch eine Nivellierung nach unten. Und das soll nun was genau lösen?

Im Schulalltag spürt man das als Lehrkraft tatsächlich verstärkt, dass nämlich Eltern die Schule zunehmend als Feinbild wahrnehmen, welche ihren Kindern Möglichkeiten vorenthalten und eine gerechte Bewertung verweigern möchte. Natürlich handelt es sich hierbei in fast allen Fällen um einseitige und verzerrte Wahrnehmungen, obendrein wird den eigenen Kindern häufig alles geglaubt, was daheim aufgetischt wird. Es ist schon unglaublich, wie wenig Vertrauen in die Kompetenz und das Urteilsvermögen der Lehrkräfte hier teilweise vorhanden ist.

So sitzt man dann regelmäßig am Nachmittag in Elterngesprächen, die im Grunde komplette Luftnummern sind. Es zeigt sich schnell, dass alle Anschuldigungen offensichtlich nicht haltbar sind, dass das eigene Kind daheim entweder verzerrte Darstellungen oder gleich komplette Lügenmärchen erzählt und die Bewertung nach allgemeinen sowie transparenten Kriterien erfolgt. Das kostet aber Zeit und Kraft, die man an anderer Stelle weitaus besser einsetzen könnte.

Diese betrüblichen Gespräche kann man auch nicht einfach abblocken, die Angst von Schulleitungen und Lehrkräften ist viel zu groß, dass Eltern sich - was sie ohnehin oft genug im ersten Affekt bereits tun - direkt ans Schulamt wenden. Die Tendenz der letzten Jahre besteht in einer zunehmenden Schwächung der Position und Profession von Schulleitungen und Lehrkräften. Diese sollen - so könnte man meinen - am besten nur noch unverbindliche Berater und Lernbegleiter sein, das Kind und die Eltern bestimmen über alle maßgeblichen Dinge hinsichtlich des eigenen Bildungsweges. Man kommt sich als Lehrperson zunehmend ziemlich schwach vor. Zugleich scheint die Öffentlichkeit aber die Erwartung zu haben, dass Schule und Lehrkräfte viel tatkräftiger und wirkungsvoller an den Problemen arbeiten müssten, die sich im Bildungssektor auftun. Das mutet widersprüchlich an.
 
Ja, zusätzlich werden von manchen Eltern auch noch vergangene eigene Konflikte mit Lehrern in solchen Angelegenheiten "aufgearbeitet".
 
Auch bei einem Studium gibt es nicht nur 1 Fach, sondern deren mehrere (in der Regel nicht weniger als in Schulen) - auch wenn sie sich um ein Hauptthema konzentrieren.
Auch in der Fahrschule geht es immer ums Autofahren, aber auch da gibt es technische, rechtliche und praktische Einheiten bzw "Fächer".
Ich formuliere dann anders: So wie jemand, der Germanistik studiert, so sollen die ersten Schulfächer (in ihrer einzelnen Themengebiete) gestaltet sein, nur eben schon für blutige Anfänger.

da es Stundenpläne gibt, die sowohl für die Lehrkräfte, die Schüler und für die Räumlichkeiten passen müssen.
Ich stelle es mir so vor: Ein Lehrer der immer in seinem Klassenzimmer lehrt, und Schüler die von einem Klassenzimmer in das andere wechseln (kreuz und quer). Den Plan wohin sie gehen, zeigt ihnen ihr eigen zugeschnittener Stundenplan, basierend auf ihren eigenen Erkenntnissen und Fähigkeiten. Ein Computerprogramm kann das ganze auswerten wohin es für jeden Einzelnen hingeht, so dass kein Klassenzimmer zu voll ist, und kein Fach für jemand vergessen bleibt.

Ich weiß nicht, wieso meine Lehrer meist 3-4 Fächer unterrichten konnten. Dabei hätte einen genügt. Sind die Ansprüche als Lehrfachkraft nicht so groß, gäbe es vielleicht auch mehr Lehrer.
 
Ich stelle es mir so vor: Ein Lehrer der immer in seinem Klassenzimmer lehrt, und Schüler die von einem Klassenzimmer in das andere wechseln (kreuz und quer). Den Plan wohin sie gehen, zeigt ihnen ihr eigen zugeschnittener Stundenplan, basierend auf ihren eigenen Erkenntnissen und Fähigkeiten. Ein Computerprogramm kann das ganze auswerten wohin es für jeden Einzelnen hingeht, so dass kein Klassenzimmer zu voll ist, und kein Fach für jemand vergessen bleibt.

Ich weiß nicht, wieso meine Lehrer meist 3-4 Fächer unterrichten konnten. Dabei hätte einen genügt. Sind die Ansprüche als Lehrfachkraft nicht so groß, gäbe es vielleicht auch mehr Lehrer.

Das, was du meinst, gibt es natürlich längst in Form des sogenannten Klassenraum- und Lehrerraumprinzips. Beides hat Vor- u. Nachteile, das Lehrerraumprinzip ist aber in den letzten Jahren hierzulande an Sekundarschulen immer beliebter geworden. An unserer Schule gilt das Klassenraumprinzip, das Lehrerraumprinzip wäre allein aus logistischen Gründen bei uns nicht vernünftig umsetzbar.

Das mit dem computerbasierten Auswerten und dann bedürfnis- bzw. fähigkeitsgerechter Fachzuweisung ist eine nette Idee, die aber praktisch schwer umsetzbar sein dürfte. Erstmal benötigt man eine entsprechend zuverlässige und mächtige Software (inkl. Hardware), die das ermöglicht und dann bleibt die Frage offen, was mit solchen Schüler/innen geschieht, die überall einfach stark schwankende, sehr durchschnittliche und/oder wenig aussagekräftige Ergebnisse erzielen? Zumal Schule ja nicht in erster Linie Spezialisten ausbilden soll, sondern allgemeinbildender Natur ist. Jeder soll sich zumindest grundlegend in allen Wissensgebieten auskennen, auch wenn diese vielleicht gerade nicht im Mittelpunkt des eigenen Interesses stehen oder jemals stehen werden. Auch das ist übrigens eine Kompetenz, sich mit Dingen zu beschäftigen und zum Lernen zu überwinden, obwohl man gerade nicht intrinsisch motiviert ist. Zumal diese Art der Motivation bei Jugendlichen oft genug komplett und fächerübergreifend an schulischen Erfordernissen vorbei zielt.

Lehrer haben meist 2-3 Fächer studiert (davon eines als Hauptfach), dass sie dennoch nicht selten 4-5 Fächer unterrichten, liegt daran, dass dies Fremdfächer sind. Ich selbst unterrichte auch 2-3 Fremdfächer, das ist ganz normal und wird erwartet.
 
Erstmal benötigt man eine entsprechend zuverlässige und mächtige Software (inkl. Hardware), die das ermöglicht
da habe ich keine Zweifen dass es möglich sein wird. KI sei dank.
und dann bleibt die Frage offen, was mit solchen Schüler/innen geschieht, die überall einfach stark schwankende, sehr durchschnittliche und/oder wenig aussagekräftige Ergebnisse erzielen?
Die gibts doch auch noch im normalen Schulsystem? Eine Prüfung am Ende des Jahres soll festlegen, welche Fächer wiederholt werden sollen. Erst wenn sichergestellt ist dass man genug weiß, kann es weiter gehen. Ein Klassen-Niveau in einem Fach ist dann aussagekräftiger als ein Durchschnitts Zahl vom letzten Schuljahr.

Berufe verlangen ein gewissen Niveau in bestimmten Bereichen, manche finden dann schneller einen Job, der zu ihrem aktuellem Niveau passt. Eine ganze Klasse in allen Fächern zu wiederholen bis man im Musik, Kunst und Sport gute Noten hat,
macht keinen Sinn, wenn man früher hätte arbeiten gehen können. Bildung ist zwar wichtig, aber bei manchen muss das Geld schneller verdient sein. Man kann sich in guten Zeiten immer noch fortbilden lassen.

Ich habe es gehasst wenn der Mathelehrer gemerkt hat dass 30% nichts verstanden hat, aber weiter unterrichtet damit die anderen 70% genug Stoff haben um für die Prüfung vorbereitet zu sein. Schade um die restlichen 30% welche alle Fächer wiederholen dürfen weil sie bei einem hinterher waren
 
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Ich selbst unterrichte auch 2-3 Fremdfächer, das ist ganz normal und wird erwartet
Wo es ein Mangel an Lehrern gibt, soll nicht viel erwartet sein.

Viele entscheiden sich für eine Ausbildung, weil ein Studium schon zu überfordernd sein kann. Man muss doch auch mal die Ansprüche zurückschrauben um die Jobs gleichermaßen verteilen zu können. Flexibler Einsatz war früher sehr wichtig, heute macht es eher Sinn Spezialisten zu haben. Warum habe ich nur eine Lehrer als Mechatroniker gemacht? Ich bin ein halber Mechaniker und halber Elektroniker und wäre gern in einer Sache eine Spezialist.
 
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