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Guten Abend, gut' Nacht....

FirstDay

Member
Registriert
16. November 2007
Beiträge
913
Jetzt kommt wieder die Zeit, wo die Tage kürzer und die Nächte wieder länger werden.
Nun beschäftigt mich wieder einmal das Thema "Schlaf", von dessen Wichtigkeit ich überzeugt bin. Im Schlaf regenerieren wir uns und verarbeiten in Träumen unser Gesehenes und Erlebtes.
Wir fühlen uns "wie erschlagen", wenn wir nicht richtig durchschlafen und uns erholen können. Wer jemals unfreiwillig eine ganze Nacht lang wach war, weil er nicht einschlafen konnte, der weiß ein Lied darüber zu singen. Wer jedoch aus einem erholsamen Schlaf erwacht, der fühlt sich oft wie neugeboren.

Ich habe einiges zum Thema ausgesucht; zum nachdenken, mithören-und-träumen. Wer will, kann den Thread gerne ergänzen...

Wir sind aus solchem Stoff,
wie Träume sind,
und unser kleines Sein
umschließt ein langer Schlaf.

(William Shakespeare)

Schlaf, da nahst du dich leis,
Wie dem Kinde die Amme,
Und um die dürftige Flamme
Ziehst du den schützenden Kreis.

(Hebbel, Nachtlied)

Ich denke, einen langen Schlaf zu tun, denn dieser letzten Tage Qual war groß.

Schiller, "Wallensteins Tod"

Hoch von allen,
Gaben der Himmlischen
Sei mir gepriesen
Du, der Seele
Labendes Wasser,
Gliederlösender
Heiliger Schlaf.

(Emanuel Geibel, Juniuslieder)



(Quelle: "AllPosters.com")​

Mascha Kaleko "Für Einen"


Friedrich Nietzsche "Der geheimnisvolle Nachen"


Paul Gerhardt "Nun ruhen alle Wälder"


Matthias Claudius "Der Mond ist aufgegangen"


Wer nicht einschlafen kann, greift wohl zum Telefon wie Doris Day und Rock Hudson in "Bettgeflüster" ("Pillow Talk"). :)


Schlafende, kleine Mieze. :)


Celine Dion "Brahms' Lullaby"


Abendliche Grüße von FirstDay
 
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AW: Guten Abend, gut' Nacht....

Sehr schön! Wirklich, du kannst es, FirtDay!

Nicht ganz mein Stiel, was die Bilder angeht. Aber die Texte!

Da gehört doch auch die schöne Einschlafszene aus Shakespeares Sommernachtstraum dazu:

Der Wald

Titania und Zettel mit einem Gefolge von Elfen
Oberon im Hintergrunde, ungesehen

Titania.
Komm, laß uns hier auf Blumenbetten kosen!
Beut, Holder, mir die zarte Wange dar:
Den glatten Kopf besteck ich dir mit Rosen
Und küsse dir dein schönes Ohrenpaar.

Zettel.
Wo ist Bohnenblüte?

Bohnenblüte.
Hier.

Zettel.
Kratz mir den Kopf, Bohnenblüte. - Wo ist Musje Spinnweb?

Spinnweb.
Hier.

Zettel.
Musje Spinnweb, lieber Musje, kriegen Sie Ihre Waffen zurhand und schlagen Sie mir eine rotbeinige Biene auf einem Distelkopfe tot, und, lieber Musje, bringen Sie mir den Honigbeutel. Tummeln Sie sich nicht allzusehr bei dieser Verrichtung, Musje; und, lieber Musje, haben Sie acht, daß der Honigbeutel nicht entzwei geht; es würde mir leid tun, Signor, wenn Sie sich mit einem Honigbeutel beschütteten. Wo ist Musje Senfsamen?

Senfsamen.
Hier.

Zettel.
Geben Sie die Pfote, Musje Senfsamen; ich bitte Sie, lassen Sie die Reverenzen, lieber Musje.

Senfsamen.
Was befehlen Sie?

Zettel.
Nichts, lieber Musje, als daß Sie dem Kavalier Bohnenblüte kratzen helfen. Ich muß zum Balbier, Musje; denn mir ist, als wär ich gewaltig haarig ums Gesicht herum, und ich bin ein so zärtlicher Esel: wenn mein Haar mich nur ein bißchen kitzelt, gleich muß ich kratzen.

Titania.
Willst du Musik vernehmen, süßer Freund?

Zettel.
Ich hab ein räsonabel gutes Ohr für Musik; spielt mir ein Stück auf der Maultrommel.

Titania.
Sag, süßer Freund, was hast du Lust zu essen?

Zettel.
Ja, meiner Seel! Eine Krippe voll Futter. Ich könnte auch guten, trocknen Hafer käuen. Mir ist, als hätte ich großen Appetit nach einem Bunde Heu; gutes Heu, süßes Heu hat seinesgleichen auf der Welt nicht.

Titania.
Ich hab 'nen dreisten Elfen, der nach Nüssen
Im Magazin des Eichhorns suchen soll.

Zettel.
Ich hätte lieber ein oder zwei Hand voll trockner Erbsen. Aber ich bitt Euch, laßt keinen von Euren Leuten mich stören. Es kommt mir eine Exposition zum Schlaf an.
Titania.
Schlaf du! Dich soll indes mein Arm umwinden.
Ihr Elfen, weg! Nach allen Seiten fort! -
So lind umflicht mit süßen Blütenranken
Das Geißblatt; so umzingelt, weiblich zart,
Das Efeu seines Ulmbaums rauhe Finger:
Wie ich dich liebe! wie ich dich vergöttre!

(Sie schlafen ein.)


Und vielleicht noch Mörike.

Um Mitternacht

Gelassen stieg die Nacht ans Land,
Lehnt traeumend an der Berge Wand,
Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn;
Und kecker rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.

Das uralt alte Schlummerlied,
Sie achtets nicht, sie ist es mued;
Ihr klingt des Himmels Blaeue suesser noch,
Der fluechtgen Stunden gleichgeschwungnes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.



Gruß Fritz
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Guten Abend, gut' Nacht....

Guten Morgen, lieber Fritz:)

Man(n) muss ja nicht gleich nach jedem Schlaf als Esel erwachen...*grinzz*

Mir reichte es schon, wenn ich nicht dümmer aufwachte, als ich eingeschlafen bin und nicht vergessen habe, wo ich am Abend davor mein Auto geparkt habe.

Aber im Ernst: geht Euch das auch so, dass ihr, je älter ihr werdet, in den Schlaf mehr "hineininterpretiert" als früher?

as usual, Kairos
 
AW: Guten Abend, gut' Nacht....

Grüß dich, Kairos, also ich bin mir nicht sicher, ob ich immer genauso kug aufwache, wie ich am Abend einschlief.

Aber im Ernst: geht Euch das auch so, dass ihr, je älter ihr werdet, in den Schlaf mehr "hineininterpretiert" als früher?

Ich weiß ja nun nicht genau, was du mit hineininterpretieren meinst, ich interpretierte früher meine Träume, die ich über Jahre hinweg akribisch aufschrieb.

Heute notiere ich allenfalls noch: Angenehmer Traum, fliegen.
Oder: Fürchterlicher Albtraum; Familie!
Oder: Kuriöser Traum; Tagesreste.

Ich habe von jeher wenig geschlafen und schlafe inzwischen noch weniger. Ich gehe inzwischen auf die sechzig zu. Ich habe schon früh begonnen den Großteil der Nacht mit eiem Buch und dem ARD-Nachtprogramm zuzubringen. Jede Nacht wenigstens bis zwei Uhr; wenn Buch und Musikprogramm entsprechend waren wurde es oft drei oder gar vier Uhr.
Am Morgen gings dann um acht, spätestens um neun weiter. Und auch heute noch kanns geschehen, dass ich 48 Stunden am Stück munter bin und dann doch nicht mehr als sechs, höchstens acht Stunden schlafe.
Man versäumt so viel im Schlaf.

Wer wars, der sagte: Schlafen kann ich, wenn ich tot bin?

Gruß Fritz
 
AW: Guten Abend, gut' Nacht....

Hallo Fritz und Kairos,

jetzt findet mein schläfriges Thema ja doch noch Anklang! :)

Also mir geht es auch so, dass ich, je älter ich werde, mehr in den Schlaf hineininterpretiere.
Früher hatte ich lebhaftere Träume, konnte den Schlaf aber auch genießen.
Heute hat alles etwas "Zwanghaftes" an sich. Es wird Abend und Nacht, man sollte rechtschaffen müde sein nach einem langen Tag und ist hellwach.
Guter Schlaf sollte wie eine Reise in unbekannte Welten sein, aus dem man "wie neugeboren", als sähe man die Welt mit jungen Augen, zurückkehrt.
Nichts ist mehr so, wie es früher war. Der Schlaf nicht, die Träume auch nicht.

Ich habe keine Angst, im Schlaf etwas zu versäumen. Auch der Vergleich mit dem Tod ("Schlafes Bruder") macht mir keine Angst. Ich lasse mich voller Vertrauen in diese Dunkelheit "fallen", und freue mich auf die Helligkeit des neuen Morgens.

Das Fernsehen lockt jede Nacht, die Bücher auf dem Kästchen auch. Manchmal bin ich stärker, und manchmal erliege ich dem "Zeitvertreib".
Gestern habe ich mir Musik für das Unterbewusstsein angehört. Das soll ja, so zwischen Wachsein und Traum, besonders gut wirken.
Und wenn nicht, dann hat es mir auch nicht geschadet.

Abendliche Grüße; und eine gute Nacht, wünscht Euch FirstDay.

The Chordettes - "Mr. Sandman"

 
AW: Guten Abend, gut' Nacht....

Servus, FirstDay:)

naja, ab und zu denke ich schon mal vor dem Schlafengehen, es könnte eines "langen Tages Reise in die Nacht" werden.....aber das ist wohl eine Frage des Alters. Und langsam gewöhne ich mich dran, wie man sich halt allmählich einem Freunde annähert.....kein Grund, untertags Trübsal zu blasen.....*lach*

Mehr wäre in einem Forum wohl nicht so passend....daher für heute:
friedliche Nacht dir:)

und lieben Gruß, Kairos
 
AW: Guten Abend, gut' Nacht....

Hallo und guten Morgen,
zufällig klicke ich in diesen Thread, der Titel klingt eher nach einem Weihnachtslied und stelle fest, das Thema ist der Schlaf.
Ein gutes und wichtiges Thema, auch in Zeiten in denen es keine Probleme damit gibt. Da erscheint der Schlaf süß, lieblich und entspannend, eine Wohltat, nicht der Rede wert, zum Genießen und sich bewusst machen wie angenehm er ist.
So sind vielleicht die eingestellten Bilder, Videos und Texte zu verstehen, ein Lobgesang auf den süßen Schlaf mit seinen himmlischen Träumen.

Was aber wenn man an einer häufig vorkommenden Schlafstörung leidet, sich im Bett schlaflos wälzt und hell wach ins Dunkle starrt. Es ist schrecklich, grausam und brutal. Die Sehnsucht nach entspannenden Träumen im Schlummer ist groß aber es will nicht gelingen.
Der erlösende Schlaf stellt sich nicht ein, was für ein Horror.
Diese Grausamkeit muss man benennen wie sie ist, genauso wie Alpträume.

Mir ist die Schlafstörung sehr gut bekannt, auch Alpträume hat es schon gegeben wie sicherlich bei fast jedem. Es ist möglich damit einen Umgang zu finden, die Störung zwar zunächst nicht weg zu bekommen aber Techniken zu lernen damit leben zu können und so die Grausamkeit der Schlafstörung ein wenig einzudämmen oder sogar ganz raus zu nehmen.

Ob für jemanden der unter Schlafstörung leidet der Lobgesang auf die süßen Träume des Schlummers hilft ist sicherlich individuell verschieden.

gruß fluuu
 
AW: Guten Abend, gut' Nacht....

Hallo Fluuu,

Du hast recht, Schlafstörungen und Alpträume sind grausam. Wenn man darunter leidet, dann sucht man doch sicher nach einer Lösung.
Es gibt ja einige wohlbekannte und bewährte Rezepte. Ich habe mir erlaubt, zeitgleich mit diesem Thema, in die Rubrik "Bücher" einen Tipp zu stellen. Das Buch heißt: "Das Glück kommt im Schlaf", und ich kann es wirklich empfehlen.

Darin wird geschildert, wie verpönt der Schlaf über Jahrtausende hindurch war, und noch immer ist, wird er doch mit Faulheit fast gleichgesetzt.
Schon das ist ein großer Irrtum, denn er ist die Grundlage für Gesundheit und Wohlbefinden. Und es gibt in der Medizin ja auch die Behandlung des Heilschlafes.

Einiges können wir selbst tun, um uns am Abend zu entspannen.
Dass es nicht klug ist, spätabends noch schwere Kost zu sich zu nehmen, weiß jeder. Hungern ist aber auch nicht gut. Wenn einem der Magen knurrt, kann man erst recht nicht einschlafen.

Die Raumtemperatur ist wichtig; es darf weder zu warm, noch zu kalt sein.
Auch die Farbgestaltung des Zimmers wirkt auf uns, auch wenn wir Farben im Dunkeln nicht sehen.
Gute Farben wären z. B. Blau, Lindgrün oder Braun (Holztöne).

Kurz gesagt, man muss herausfinden was für einen das beste ist, und es auch umsetzen.

Ich habe festgestellt, dass Musik hilfreich sein kann, um gut einzuschlafen.
Vor vielen Jahren las ich einmal über Erhard F. Freitag, der Heilpraktiker und Hypnosetherapeut ist. Er hat sogenannte "Subliminalkassetten" (CDs) besprochen, die auf das Unterbewusstsein wirken. Man muss nicht einmal daran glauben, denn man braucht ja nur zuzuhören.




Es gibt verschiedene Themen, darunter auch "Ruhig schlafen".
Ich möchte hier niemandem etwas einreden, aber ich erlaube mir einen Link zur Website von Erhard F. Freitag einzustellen, auf der sich Interessierte umsehen können. Es gibt auch Hörproben (Media Player).
Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, denn ich bin ein musikalischer Mensch. Erhard F. Freitag hat zudem noch eine sehr angenehme und beruhigende Stimme. So beruhigend, dass ich oft das Ende der Kassette nicht mehr wahrgenommen habe (weil ich schon im Land der Träume wahr).

Hörproben: http://www.efreitag.com/hoerproben.php

So, genug Wissenschaftliches. Hoffentlich habt Ihr einen erholsamen Schlaf.

Grüße von FirstDay.
 
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AW: Guten Abend, gut' Nacht....

Noch ein wenig zum Thema:​


Musik zum Träumen:​

"Schlafe mein Prinzchen, schlaf' ein"​


Sleep Meditation​


Drift & Dream music for relaxation and sleep​



Grüße - FirstDay
 
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