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Globalisierung

AW: Globalisierung

@Jérôme

Ich werde dir ausführlich antworten, weil ich gerne eine Schubumkehr angedacht wissen möchte, doch ich bin zZt. etwas trawig.
 
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AW: Globalisierung

zwetsche schrieb:
.......
Wenn es gelingen würde, wieder für eine Unternehmenskultur zu sorgen, in der ein Betrieb noch (bzw. wieder) von dem Inhaber geführt wird und nicht von anonymen ständig wechselnden Managern, denen am Namen und Erhalt des Betriebes (auch dessen Mitarbeitern) außer Geld nichts liegt, wäre vielleicht einiges gewonnen.

Freilich ist dieser Wunsch wohl auch naiv, gebe ich gerne zu. Statt bestimmte Standarts zum Wohle vieler zurückzuschrauben, läßt man den Kessel lieber explodieren. Und sieht zu, wie sich links und rechts die Ränder bilden.

Gruß
Zwetsche
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Von Inhabern gerführte Betriebe sind fast ausschließlich Klein- und Mittelbetriebe, die aber gegen die großen Player nicht irgendwann nicht mehr ankommen und deshalb ihr Lebenswerk oft verkaufen, um nicht mitansehen zu müssen, wie ihr Betrieb den Bach runter geht.
 
AW: Globalisierung

baerliner schrieb:
Von Inhabern gerführte Betriebe sind fast ausschließlich Klein- und Mittelbetriebe, die aber gegen die großen Player nicht irgendwann nicht mehr ankommen und deshalb ihr Lebenswerk oft verkaufen, um nicht mitansehen zu müssen, wie ihr Betrieb den Bach runter geht.
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Nicht alle verkaufen, manche sperren auch zu oder gehen in Konkurs, weil es anders nicht mehr geht.

Und da kommen natürlich asiatische Artikel ins Spiel.
Billig, billiger, am billigsten. Und jeder zieht mit.

Somit konzentriert sich die Geldmacht mehr und mehr immer auf Großkonzerne usw.

Beispiel Walmart/USA:
verkauft sehr billig, hat auch pro Stück gerechnet sehr wenig Gewinn, aber die Masse, die verkauft wird, macht es aus.
Dazu kommt noch - dem andere Großkonzerne nachfolgen, bzw. nacheifern - dass Walmart den Zulieferern diktiert und jedwede Verantwortung sprich Kosten auf eben dieselben abwälzt, wobei diese selbstverständlich "ja" sagen, weil es wiederum die Menge ist, die sie dazu veranlasst.

Der Zulieferer aber hat unter Umständen Schwierigkeiten mit einigen dieser Vertragsklauseln. Er weiß, er kann ohne weiteres gegen einen anderen Zulieferer ausgetauscht werden. Von daher wird er die Vertragsklauseln akzeptieren.

So wie es um die "Masse" bei der Vermarktung geht, so geht es auch um die "Masse" des Geldes, das sich konzentriert auf wenige Global-Players aufteilt.

Dagegen könnte wiederum nur die "Masse des Volkes" etwas tun.
Wenn nicht, dann geht es mal vorläufig so weiter.
 
AW: Globalisierung

Marianne schrieb:
tràwi = oberösterreichische Mundart ( Hausruckviertel) für eilig
Mariannes Morgenweisheit
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Merci, chère Marianne, für Deine, nicht nur morgendliche, Weisheit. Ich hielt es für einen Tippfehler und für 'traurig', überlegte schon beinahe ernsthaft, schlechtes Gewissen zu bilden...

:blume1:

sartschi schrieb:
Dagegen könnte wiederum nur die "Masse des Volkes" etwas tun.
Wenn nicht, dann geht es mal vorläufig so weiter.
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Absolut. Jeder von uns kann ganz unmittelbar ein wenig Einfluss nehmen. U.a. deshalb schrieb ich weiter oben, dass der Glaube (mein Glaube) an die Solidarität immer schwächer wird.

Noch ein Beispiel aus der globalen Wirtschaft, das hier bekannt sein dürfte. Trotzdem oder gerade deshalb, weil es Euch nahe steht:

Im Mai 2007 'kaufte' sich das chinesische Frachtunternehmen LinkGlobal Logistics einen ersten Flughafen in Europa, Schwerin-Parchin, strategisch günstig gelegen zwischen Hamburg und Berlin.
Die Angaben über den VP variieren: einmal waren es 100 Mio. Euro + 20 Mio. für geplante Investitionen, andere Quelle gab 30 Mio. + 70 Mio. Investitionen an, dann wieder 80 Mio. + 20 Mio. Investitionen; spielt nicht so grosse Rolle ;), neue geplante Arbeitsplätze: 500 - 1000 (für Chinesen und andere Landsleute).

LinkGlobal Logistics, repräsentiert durch Herrn Pang nahmen auch schon bald den Betrieb des Flughafens auf, obwohl die, für den Kauf notwendige Bewilligung der Zentralregierung in Peking (wird für ausl. Investitionen von mehr als 50 Mio. $ benötigt) noch ausstand. 'Alles nur Formsache', beteuerte Herr Pang wie auch die Delegation der Henan-Provinzregierung.
Noch im September war der Landrat des Kreises Parchim sehr zuversichtlich, dass auch bezahlt wird, denn zwischen ihm und Herrn Pang herrschte ein Vertrauensverhältnis.
Bis kurz vor Weihnachten ist die vereinbarte Zahlung immer noch nicht in Parchim eingegangen, weil Herrn Pang 'bis zum Erhalt der Bewilligung die Hände gebunden sind'... nicht aber die Flüge.
Im Januar 2008 wollte der Landkreis endgültig entscheiden... vielleicht weiss hier jemand schon Aktuelleres.

Die Wirtschaft ich China boomt, ohne Rücksicht auf die Menschen, ohne Rücksicht auf die Umwelt und überschwemmt uns mit Billigwaren nicht nur oft minderer Qualität, sondern auch noch z.T. gesundheitlich bedenklich... und wir heissen sie willkommen.
 
zu Jeròmes enrsthaften, weil

an sich bedrückenden Gedanken eine scheinbar heitere off-topic Schlenkerei..

ich lese gerade von Luo Lingyuan " Die chinesische Delegation"


http://www.dtv.de/_google/titel/titel24565.htm


Dort wird aus Insiderwissen heraus und mit ironischer Distanz genau das beschrieben, was Du , Jeròme, ansprichst.


hier ein kurzer Auszug aus dem angegebenen Link.

"
Wenn eine chinesische Delegation von hohen Beamten, Funktionären und Unternehmern nach Berlin kommt, um an einer Konferenz teilzunehmen, und nebenbei noch in vierzehn Tagen halb Europa kennen lernen möchte, dann sind Konflikte vorprogrammiert.
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oder:

Wie in einem Brennglas hat Luo Lingyuan die Konflikte eingefangen, die der rasche gesellschaftliche Wandel in China hervorruft. Dass dabei der Humor nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst.
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AW: Globalisierung

Lieber Jérôme!
Wenn du schreibst "wir" heißen sie willkommen, wen meinst du dann konkret mit "wir"? Kann man das vielleicht genauer beleuchten?

Ich bin da vielleicht zu wenig aufmerksam, wenn solche Geschäfte in Planung sind. Oder wird das erst bekannt, wenn sowieso alles schon gelaufen ist?

Wer von wem was einstreift, ist mir da nicht ganz klar!

:blume1:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Globalisierung

Jérôme schrieb:
LinkGlobal Logistics, repräsentiert durch Herrn Pang nahmen auch schon bald den Betrieb des Flughafens auf, obwohl die, für den Kauf notwendige Bewilligung der Zentralregierung in Peking (wird für ausl. Investitionen von mehr als 50 Mio. $ benötigt) noch ausstand. 'Alles nur Formsache', beteuerte Herr Pang wie auch die Delegation der Henan-Provinzregierung.
Noch im September war der Landrat des Kreises Parchim sehr zuversichtlich, dass auch bezahlt wird, denn zwischen ihm und Herrn Pang herrschte ein Vertrauensverhältnis.
Bis kurz vor Weihnachten ist die vereinbarte Zahlung immer noch nicht in Parchim eingegangen, weil Herrn Pang 'bis zum Erhalt der Bewilligung die Hände gebunden sind'... nicht aber die Flüge.
Im Januar 2008 wollte der Landkreis endgültig entscheiden... vielleicht weiss hier jemand schon Aktuelleres.

Die Wirtschaft ich China boomt, ohne Rücksicht auf die Menschen, ohne Rücksicht auf die Umwelt und überschwemmt uns mit Billigwaren nicht nur oft minderer Qualität, sondern auch noch z.T. gesundheitlich bedenklich... und wir heissen sie willkommen.
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Die (wirtschaftliche) Globalisierung hat begonnen, als sich die ersten Europäer ein japanisches Auto kauften, setzte sich fort mit asiatischen und amerikanischen PC's, Unterhaltungselektronic, "unverzichtbare" exotische Südfrüchte und endet hoffentlich nicht dort, wo Du es, Bernd, beschrieben hast.

Sie wird nur erträglich sein, solange die bilateralen Handelsbilanzen weitgehend ausgeglichen sind und die Auffassungen über einen fairen Handel gleich sind oder ausgeglichen werden können.

Eine Globalisierung in emotioneller Hinsicht ist ohnedies ein Jahrtausendprogramm, das wiederum nur funktionieren kann, wenn es eine überwiegende Mehrheit will.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Globalisierung

Hallo Zeili!

Geschah nicht die Ur-Globalisierung noch früher, und zwar mit der Verbreitung des Menschen über diesen Planeten?!

Durch Austausch kann es ja zu gegenseitiger Befruchtung kommen, genauso wie zu Auslöschung bestehender Werte und Systeme.

Eine aufregende Zeit!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
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