Die Frage klärt sich, wenn man die Systemrelevanz bedenkt. Es ist ähnlich so wie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch wenn sie sich nicht wirtschaftlich gewinnbringend betreiben lassen, führte ihre Schließung ggf zu als inakzeptabel bewertete Folgen, wodurch ihr Betrieb durch Zuschüsse aufrecht erhalten wird.Warum eigentlich?
Wenn ein Unternehmer/Arbeitgeber schlecht arbeitet, mit seinem Kapital nicht gut umgehen kann, steht im Normalfall eine Insolvenz an. Würde man dies auch auf Banken beziehen, dann ist die logische Konsequenz, dass auch diese in die Insolvenz gehen.
In einer gut funktionierenden (echten) Marktwirtschaft würde dann ein anderer an diese Stelle treten.
Natürlich nur, wenn es erforderlich ist.
Warum muß nun eine Bank gerettet werden, ein zB Transportunternehmen (Dienstleistung) nicht?
Bei Produzierenden Unternehmen sollte sich diese Frage nicht mal stellen.
Wenn ein Produkt nicht mehr erwünscht oder begehrt ist, sinkt natürlich die Nachfrage und damit auch die Produktion dieses Produktes.
Am Beispiel des Transportunternehmen kann man auch genau das erkennen. Ist es nicht systemrelevant, wie zum Beispiel der Spediteur XY, dann muss dieser nicht gerettet werden. Andere Spediteure können den Bedarf genauso gut bedienen. Handelt es sich aber um die ÖBB oder die "Wiener Verkehrsbetriebe", dann kann niemand sonst den Bedarf decken, wodurch diese sodann "gerettet" werden müssen.
Am Beispiel von Banken kann man sich das so vorstellen, dass, wenn die Bank in eine simple Insolvenz geht, dann verlieren sowohl private wie auch betriebliche Anleger massiv Geld. Bei privaten schon prekär (was aber durch die staatliche Einlagengarantie abgefedert wird), bedeutet es bei betrieblichen Anlegern oft, dass diese schließen müssten, was weitreichende Folgen hätte. Dann wäre der Folgeschaden (unter Anderem durch Arbeitslosigkeit) größer als die Kosten, die die Bankenrettung mit sich brächte. Und somit wäre es für die Gesellschaft aus simplem Eigennutz geboten, die Bankenrettung vorzunehmen.