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Findet ihr den aktuellen Philosophie-Zeitgeist in Ordnung?

Ich denke dass der Mensch von seiner Kultur abgerückt ist und nur noch der Wirtschaft hinterhereilt.
Ganz besonders in der westlichen Welt.

Das Individuum muss auf geistiger Basis immer mehr hinnehmen für das Kollektiv.
Der Wohlstand bezieht sich immer nur auf das materialistische klammert aber die geistige Armut aus.

Ich glaube kaum dass ich heutzutage noch etwas lesen wollen würde von einem Philosophen der sich der heutigen Zeit
angepasst hat.


Wenn es das oberste Ziel ist sich anzupassen dann hat die Evolution selber entschieden dass wir jetzt in dieser Sackgasse landen.
 
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"Mensch, - - - das bin ja ich".
Fast richtig. "Mensch, - - - das _mache_ ja ich." Das ist die Unterscheidung von »sein« und »machen«, die im Bezug zu "bewusst" sehr wohl relevant ist. Nicht "bewusst sein", sondern "bewusst machen" (zweideutig). sich etwas bewusst machen, oder etwas bewusst tun.

Ich denke dass der Mensch von seiner Kultur abgerückt ist und nur noch der Wirtschaft hinterhereilt.
Das ist nur eine Halbwahrheit. Worum geht es in der Wirtschaft? Die Beantwortung fällt leicht: stetiger Wachstum. Doch mit dieser Floskel können nur wenige etwas anfangen, außer sie pauschal zu dissen. Verständlicher wird die Beantwortung mit: Erfolg. Das Wort stammt über den Wortstamm "er" — so wie sehr viele Wörter — von "ar" (episch) / "ra" (enklitisch) mit der Bedeutung: auf, vor, erst (first). Ableitungen davon Wörter mit *arch/ie / *arch/at. Von der Bedeutung abgeleitet die Bedeutungen: Beginn, Anfang, Start.

Was der Mensch also stetig anstrebt ist Erfolg. Dies ist fundamental. Den Hunger stillen = Erfolg. Den Durst stillen = Erfolg. Siehe das Belohnungssystem im Gehirn. Die sich daraus ergebende sehr große und meines Wissens nach bisher nicht beantwortet Frage ist die, was es mit »Erfolg« auf sich hat. Wäre eine Welt ohne Erfolg möglich? Vermutlich nein. Denn das Problem ist nicht Erfolg, sondern das sich über andere stellen und andere unterdrücken, direkt und indirekt, sowie bewusst und unbewusst. Anders gesagt der Erfolg Einzelner anstatt der gemeinsame Erfolg. Das kann nicht (nur) durch Gesetze und Ethik geregelt werden, sondern durch Verantwortung eines jeden Einzelnen allen Anderen gegenüber.

Auch hier wieder die Sache, dass das Problem bereits bewusst ist, jedoch der Fehler weiter getätigt wird. Die Bereicherung Einzelner zum Nachteil Vieler wird aufrechterhalten, obwohl bewusst ist, dass dies falsch ist. Denn, es ist noch nichts passiert, bzw. noch nichts dramatisches, dass alle betrifft. Jeder versucht sich weitestmöglich rauszunehmen um nicht betroffen zu sein.
 
Ja,der Mensch hat den Erfolg über seine eigene Identität gestellt.
Der Mensch hat Erfolg zu seiner Identität gemacht. Im vollen Bewusstsein, also dies bewusst gemacht. Er kann nicht anders? Möglicherweise. Denn er könnte anders, rein theoretisch.

Es ist der von mir bereits erwähnte Egoismus: Wenn das Ego sich selbst am wichtigsten ist. Das ist in gewisser Sichtweise OK, jedoch nicht pauschal. Denn es geht um ein Miteinander, in speziellen Fällen um ein friedliches Nebeneinander.

Der Egoismus ist als Ideal ein Ismus: Das (eigene) Ego als Ideal. Dies ist zu unterscheiden von Egozentrik und Narzißmus. Weiten Teilen der Gesellschaft wurde seit Social Media (nicht-pathologischer) Narzißmus diagnostiziert. Das war populistisch und entsprach/spricht nicht der Wahrheit. Der Term »Egosimus« war den Populisten nur zu schwach. Der Egoismus war schon länger aktiv, kam nur durch Social Media mehr zur Geltung und konnte sich dort entfalten. Deswegen ist er noch lange kein Narzißmus. Aber wie schon erwähnt: Wenn den Leuten es als wahr verkauft wird, glauben sie es.
 
Der Mensch hat Erfolg zu seiner Identität gemacht. Im vollen Bewusstsein, also dies bewusst gemacht. Er kann nicht anders? Möglicherweise. Denn er könnte anders, rein theoretisch.

Es ist seine Bestimmung.
Selbstzweck oder Gemeinsinn.
Der Selbstzweck im Menschen wurde ja immer genutzt für den Gemeinsinn. Die treibende Kraft.
Es ist eine Konfrontation mit dem Sein an sich.
 
Bestimmung - Stimmung - stimmt (überein) - Harmonie - harmonisch.
Jedoch scheint die Harmonie gestört zu sein.
Es ging wohl eine zeitlang gut, da Reserven/Puffer vorhanden waren. Es wurde — zumindest von mir beobachtet —, dass die Ausbeutung (der Natur, inklusive Mensch und Tier) neu ausgerichtet wurde. Thema: New Economy. Multiple Teilezeitjobs. Grob gesagt: Früher wurden die Menschen in anderen Ländern ausgebeutet (siehe auch Kolonialismus). Das geht nun nicht mehr so wie früher, weil diese sich nicht mehr ausbeuten lassen oder es anderweitig nicht mehr möglich ist. Stichwort: Gewinn. Die Natur wurde bis an die Grenzen ausgebeutet, bzw. im Bezug zum Klimawandel darüber hinaus. Die Ausbeutung wurde neu ausgerichtet (wieder) auf die eigene Bevölkerung. Das ist nicht neu, sondern passiert schon länger schleichend, hat jedoch bereits einen spürbaren Punkt erreicht. Ohne Ausbeutung von irgendwas ist der stetige Wachstum nicht möglich. Das geht sich auf Dauer nicht aus. Es werden bereits Auswege gesucht: Weltraum. Die Erforschung des Mars, und nun auch wieder Mond, dient vorwiegend der Suche nach Rohstoffen. Das ist kein Geheimnis, sondern öffentlich bekannt gegeben worden mit den Berichten der Marsmissionen. Auch die Erforschung von Kometen und Asteroiden. ... in einer gewissen Laune könnte gesagt werden: die Gier der/einiger Menschen ist unstillbar. Möge ein Asteroid aus reinem Gold vom Himmel fallen und sie alle erschlagen.
 
Das Gute erhalten und das böse verhindern.
So versucht man es. Doch wer dies tut spaltet.
In der Ukraine hat man sich jetzt etwas zurückgenommen. Das eine böse verhindern indem man
das andere walten lässt . Im Grunde ist der Lauf der Welt ganz bestimmt nicht in unserer Hand.
 
....Jetzt (also) wurde erkannt, dass nicht aus dem Erkennen einen Fehler erkannt zu haben, gelernt wurde. Also, die Fehler werden jetzt im vollen Bewusstsein getätigt Fehler zu sein...

Interessanter Ansatz aber ich denke es passiert historisch nicht zum zweiten Mal, sondern auch den Menschen in der Antike war die Vergangenheit bewusst, dass eben trotz der Fehler vor der Antike in der Antike nichts unternommen wurde usw. Wobei die "Probleme" und das Wissen über Fehler wohl bemerkenswert gering war. Damit wäre es auch wieder nur eine Steigerung von je mehr Wissen wir ansammeln desto mehr sind wir unserer Fehler vorweg bewusst = es wäre nicht dass was unsere Zeit ausmacht.

...Doch wenn gefaulenzt wird, kann die Verwendung von Technik sozusagen als sinnlos bertrachtet werden...
Ich würde da aber das Argument offen lassen, dass zum Unterschied zu damals heute zu 5% aufklärender Information, 95% verwirrende Information hinzugekommen ist und es den Menschen welche sich das Wissen aneignen wollen es sehr schwer fällt etwas zu erlernen. So zusagen hatte man damals die Wahl zwischen keiner Information und elendig schwieriger Informationsbeschaffung mit im Anschluss aber 100% aufklärender Information = es gab nur einen Wissenzuwachs. Heute kann es einem gut passieren, dass jemand welcher mit keiner Information startet nach der Recherche mit noch weniger Information rauskommt weil eben nur falsche Informationen übermittelt wurde. Sozusagen ein Paradox das zu viel Informationsfreiheit auf Kosten der "Informationsgleichheit" geht? (um am "Freiheits-gleichheitsparadoxon" anzuschließen)

Das würde weiter bedeuten, dass wenn es länger dauert sich durch irrelevante Informationen zu wühlen um sich zu informieren als, damals eine Bibliothek etc. aufzusuchen wir als "offene" (mit der Möglichkeit der Information) Gesellschaft sogar einen Rückschritt vollziehen?
 
Es könnte versucht werden sich bewußt zu machen, dass Psychologie nicht Philosophie ist und sich in ihr erschöpft.
 
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Es gibt da sehr viele und verschiedene Fälle. Wenn es um Big Data geht, wird diese nicht von Menschen ausgewertet. Wenn es um historische Recherchen oder das Recherchieren im privaten Rahmen geht schon. Als Beispiel kann die Ahnenforschung genannt werden, die mit dem Internet für Alle einen immensen Boom erfahren hatte. Auch Heimatvereine profitieren von den leicht zugänglichen Informationen. Sowie viele private Leute, die irgendwas privat recherchieren, zB für eine hobbymäßig betriebene Website. Auch andere Autoren profitieren davon, insoweit zu recherchierende Infos für ihre Werke von Nutzen sind. In all diesen Fällen spielen Falschinfos eher eine geringere Rolle, kommen jedoch auch vor, jedoch eher gering. Kritisch wird es, wenn es nur eine Info gibt und diese eine Falschinfo ist, die nicht als falsch entlarvt werden kann.

Bibliothek vs. Internet
Der Vorteil des Internets ist nicht wett zu machen, auch nicht durch Falschinfos. Diese gibt es ebenso in Print. In Print sind sie sogar noch schlechter als solche zu entlarven. Mit der Steigerung der Masse an Infos wird die Chance erhöht, dass auch eine wahre Info darunter ist, die alle anderen als falsch entlarvt. Mal ein abgewandeltes Beispiel: Bei Google News stehen nur die Header und Snippets von News-Artikeln. Die meisten News-Sites erwähnen die Kernaussage der Message nicht im Header und Snippet, sondern versuchen darin neugierig zu machen. Da bei Google News sehr viele News-Sites included sind und deren Artikel zu einem Thema mit allen gleichzeitig gelistet werden, kommt es vor, dass einer unter ihnen die Kernaussage bereits mit dem Header und Snippet liefert. Das erspart das Lesen eines Artikels. Die Masse machts.

Antike / Moderne
Vielleicht sollte darauf reduziert werden, dass es sich in der Antike um Neues handelt, wie zB Demokratie, das heute nicht mehr neu ist. Es wurde also schon in der Antike beobachtet, dass auch mit Demokratie Fehler gemacht werden können, die heute wieder gemacht werden.

-kratie / -archie
Das ist ein fundamentaler Unterschied. -archie deutet auf "vor"(ne), (zu)"erst" und benennt eine Hierarchie als Macht durch Einen/Wenige. -kratie ist zwar keine "An-archie" (ohne-archie), jedoch ohne "vor"(ne), (zu)"erst", sondern "alle" in der Bedeutung von gesamt und der damit darstellenden Macht durch Masse. Jedoch ist mindestens seit der ersten Hälfte des 20. Jahrunderts bewusst, dass Masse manipuliert werden kann. Und obwohl heute bewusst ist, dass dies möglich ist und massiv negative Folgen für -kratie hat, wird der Fehler wiederholt (zugelassen) durch Manipulation der Massen via Social Media (Manipulation der Wähler). Und nun ist auch dies schon bewusst. Es führt zur Situation, sich gegenüber "dem" hilflos fühlen, sich "dem" hilflos ausgesetzt zu fühlen. Womit -kratie bereits erledigt ist.

Falschinfos
Aus eigener Erfahrung: Auch Falschinfos on mass können hilfreich sein.
 
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