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Elternwahlrecht für Kinder ?

Original geschrieben von majanna
im Ernst: ich halte es für klüger, das Wahlalter herunter zu setzen.
Fragen wir doch mal die 16-jährigen selber! Wer von denen interessiert sich so für Politik, dass er wählen möchte? Ab wann ist man in der Lage, eine ernsthafte politische Entscheidung zu treffen? Ich denke mir, dass die Altersgrenze mit 18 schon richtig gesetzt ist. 16 wäre zu niedrig.
 
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Original geschrieben von Gisbert Zalich
Fragen wir doch mal die 16-jährigen selber! Wer von denen interessiert sich so für Politik, dass er wählen möchte? Ab wann ist man in der Lage, eine ernsthafte politische Entscheidung zu treffen? Ich denke mir, dass die Altersgrenze mit 18 schon richtig gesetzt ist. 16 wäre zu niedrig.


Hallo, Gysi,


Ich habe einen 16 jährigen Enkel, der will wählen- kann es m.Es. auch schon. In seiner Schülervertretung ist man auch überwiegend dieser Meinung.

Denke an die nette Instanton, die hier eine Zeit lang mitgepostet hat, die war ebenfalls 16 und hatte nicht nur Interesse, sondern auch Verstand für politische Fragen.


Es ist eben auch die Herabsetzung des Wahlalters eine Sache, die man bedenken muss, denn wie ich schon oben sagte, würden viele nicht wählen gehen und viele würden so wie ihre Eltern wählen.


Da ich beruflich in meinen ersten Unterrichtsjahren viel mit Jugendlichen zu tun hatte, weiß ich, dass viele 15 bis 18 Jährige noch Interesse an - zum mindestens an abstrakten - Fragen der Politik haben. Mit dem Eintritt ins Erwachsenenleben "strömt dann das von ihnen als viel toller empfundene Leben" auf sie ein und eine Weile ist vieles toller für sie als die zunehmend kritischer gesehene Politik.
 
Original geschrieben von majanna
Ich habe einen 16 jährigen Enkel, der will wählen- kann es m.Es. auch schon. In seiner Schülervertretung ist man auch überwiegend dieser Meinung.
Ich muss meine Meinung glaube ich noch mal ein wenig korrigieren, denn auch ich meine, dass eine Herabsetzung des Wahlalters nur bedingt ein Erfolg wäre. Es gibt sicherlich einige Jugendliche, die diese Chance dann nutzen würden, um Ihre Meinung auf den Stimmzettel zu hauen, aber was ist denn mit der (meiner Meinung nach) Mehrheit? Ich bezweifle es sehr, dass diese Mehrheit sich 1.) für Politik interessiert und 2.) dann zu den Wahlen gehen würde. Das hätte wiederum zur Folge, dass die Wahlbeteiligung in den Statistiken weiter sinken würde und das sieht ja auch blöd aus, und repräsentiert dann noch weniger das Volk.
 
Es sollen natürlich nur die Eltern derzeit nicht wahlberechtigter Kinder für jedes Kind eine zusätzliche Stimme erhalten.
Ob sie diese dann im Sinne des Kindes
(was solll das überhaupt sein?) verwenden, bleibt ihnen überlassen.

Von daher halte ich eine solche Höhergewichtung von Elternstimmen sehr problematisch wenn nicht dem Grundsatz der Stimmengleicheit aller wahlmündigen Bürger zuwidergerichtet.
 
Original geschrieben von baerliner
Es sollen natürlich nur die Eltern derzeit nicht wahlberechtigter Kinder für jedes Kind eine zusätzliche Stimme erhalten.
Ob sie diese dann im Sinne des Kindes
(was solll das überhaupt sein?) verwenden, bleibt ihnen überlassen.

Von daher halte ich eine solche Höhergewichtung von Elternstimmen sehr problematisch wenn nicht dem Grundsatz der Stimmengleicheit aller wahlmündigen Bürger zuwidergerichtet.



Ich bin da voll Deiner Meinung, baerliner.

Auch hier in Ö. halten es nicht nur einige Verfassungsrechtler für undemokratisch, denn jede Stimme soll gleich viel wiegen.


Und es ist doch sehr fragwürdig, ob alle wählenden Eltern wirklich die Interessen der Kinder im Auge haben.

Die von Dir, One Eye, geäußerten Bedenken in Hinsicht auf das Sinken der Wahlbeteiligung kommen mir ebenfalls sehr realistisch vor. In Ö. sind es immerhin rund 1,7 Mill. Stimmen, die eine solche Elternwahl brächten.


Interessant in diesem Zusammenhang ist es auch, dass unsere "Grünen" das Wahlalter bereits auf 14 Jahre senken wollen.

Das erschiene mir dann aber doch zu früh. Ich weiß - aus beruflicher - Erfahrung, wie leicht Kinder in diesem Alter noch zu manipulieren sind.
 
Original geschrieben von Binchen
es ist so schwierig.
es gibt kinder, wie du, und jugendliche, wie wir hier im forum einige haben, die politisch voll fit sind und sich ernsthafte gedanken machen!
andere kinder, wie ich eins war, würden mit 12 wirklich nur nach der farbe oder dem fähnchen und dem jojo was sie geschenkt bekommen gehen und wählen!
ich hätte keine schwierigkeiten mit dem elternhaus gehabt, hätt als alles wählen dürfen, aber mit sicherheit keinen durchblick!
schau wie sind kinder drauf - der durchschnitt, ausnahmen gibts immer!
nur mal die mädels
mit 12-14/15 jahren = pferde, tiere, puppen, kleider, schminken!
mit 15 - 18 jahren = jungs, pubertät, sex, gegen alles sein was die erwachsenen sagen, sprich totale rebellion.
wir wissen doch alle, daß die pubertät die "übelste zeit" ist.
aus dem kind wird ein "erwachsener".
und in dieser zeit, soll der verwirrte jugendliche verantwortungsvoll wählen?
nein eigentlich - meiner meinung nach - sollte man das wahl recht hochsetzen auf 28 oder 30 jahre!
lg binchen


Na - aber überleg doch mal, auf welchen Prozentsatz der Erwachsenen, das von Dir gesagte zutrifft ... ! Ich schätze mal das - na ja - vielleicht 50% überhaupt eine Ahnung von dem haben, was sie da tun und das ist sicher schon hochgeschätzt. Die meisten wählen, was man halt schon immer gewählt hat.
Oder weil "der "Kunze" ja so ein nettes Lächeln hat und wie der mit seiner Frau umgeht, nein wirklich ... so ein netter ...!"
"Und was der "B" immer für schicke Anzüge trägt ...!"

Also ich wäre auch dafür, die Altersgrenze runterzusetzen. Die Jugendlichen sind heute schon viel früher reif, als wir ... Mit 14 sind die schon geistig voll fit und wer es bis da nicht ist, wird es später auch nicht mehr - einfach mal so eine Behauptung ...

Grundsätzlich finde ich die Idee nicht schlecht ... pro Kind eine Wahlstimme für den Erziehungsberechtigten :D ...

Und ob den Leuten heutzutage das Wählen wirklich soooooo wichtig ist, dass sie dafür Kinder zeugen, kaufen oder einfliegen bezweifele ich eher ...

(Alzii) Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel ... :p

lg daggi
 
@ majanna:
Du kannst Kinder in Deinem Job manipulieren? Verkaufst Du Spielzeug oder wirst als Magier/Illusionär auf Kindergeburtstage eingeladen??? :D

@ Daggi:
Ich kann mich an eine Aussage von einem Freund von mir erinnern, als wir irgendeinen asozialen Besoffenen in der Straßenbahn angetroffen haben und dann noch später irgendwelche Türken auf dem Weg uns sau dumm angemacht haben: "Und jetzt überleg Dir mal, dass so Leute genauso ein Gewicht beim Wählen in der Stimme haben, wie Du!"

Recht hatte er schon ein wenig und ich musste Grinsen!


(Anm. d. Red.: Es hätten auch Polen, Tschechen, Spanier oder Pfälzer sein können, aber es waren nun mal Türken, also mir bitte keine rechtsradikale Ader unterstellen. Danke!)
 
Original geschrieben von OneEye
als wir irgendeinen asozialen Besoffenen in der Straßenbahn angetroffen haben und dann noch später irgendwelche Türken auf dem Weg uns sau dumm angemacht haben: "Und jetzt überleg Dir mal, dass so Leute genauso ein Gewicht beim Wählen in der Stimme haben, wie Du!"

Recht hatte er schon ein wenig und ich musste Grinsen!

Und was darf ich jetzt daraus schliessen? *verständnislosschau*
Dass keiner der Dich dumm anmacht wählen sollte?
 
Original geschrieben von OneEye
@ majanna:
Du kannst Kinder in Deinem Job manipulieren? Verkaufst Du Spielzeug oder wirst als Magier/Illusionär auf Kindergeburtstage eingeladen??? :D
[/QUOTE


Nein One Eye, ich war Lehrerin - H und D - und habe einen großen Teil meiner Energie und meiner Phantasie in didaktischer Hinsicht darauf angewandt, die Schüler kritisch zu machen.

Sie sind nur allzu leicht von Ideen zu begeistern und es ist auch unvermeidbar und wünschenswert, sie mit den großen Ideen der Menschheit bekanntzumachen, aber es ist oft sehr schwer, Gegengewichte oder den Blick auf die andere Seite herzustellen. Halt das, was man gemeinhin "Objektivität" nennt.


In meiner Kindheit war es anders. Wir wurden bewusst manipuliert und ich verdanke es sicher meinen (sehr guten, zum Teil im KZ gesessen habenden) Lehrern/innen, dass ich politisch so bin, wie ich es eben bin.
Aber ich war eben auch bedingungslose Anhängerin des dort herrschenden Systems. Und die kritische Schau musste ich mir selbst aneignen.
Du siehst also: Mit Zauberin und Spielzeugverkäuferin hat das nichts zu tun, wenn man nicht annimmt, dass Bildungserwerb Spielerei ist.
 
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Original geschrieben von OneEye
@ Daggi:
Ich kann mich an eine Aussage von einem Freund von mir erinnern, als wir irgendeinen asozialen Besoffenen in der Straßenbahn angetroffen haben und dann noch später irgendwelche Türken auf dem Weg uns sau dumm angemacht haben: "Und jetzt überleg Dir mal, dass so Leute genauso ein Gewicht beim Wählen in der Stimme haben, wie Du!"
Recht hatte er schon ein wenig und ich musste Grinsen!

ALSO ... :eek:

ich stelle mir das mal gerade so vor ...
Wir machen einen Eignungstest zum Wähler ...

a) Sind sie aggressiv ?
b) Interessieren sie sich für Schminke, Pferde, Schmuck usw. ?
c) Interessieren sie sich für Sex oder Rebellion ?
d) Wie sind ihre wirtschaftlichen Verhältnisse ?
e) Sind sie geistig beeinträchtigt (zB durch Drogenabhängigkeit) ?
f) Können sie überhaupt einen Wahlzettel lesen ?
g) Können sie schreiben (wenn nein: wenigstens ein X malen ?)
h) Zählen sie mindestens zwei Politiker auf, die zZt regieren !
i) Nennen sie mindestens eine der zur Wahl stehenden Parteien !
j) Sind sie Türke und pöbeln sie deutsche Bürgen nachts in der U-Bahn an ... (gilt auch, falls sie Schwabe, Asiate oder Pekinese sind) ?

lg daggi
 
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