• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Eine soziale Frage???

Konfuzi

New Member
Registriert
14. Dezember 2002
Beiträge
348
Weihnachten ist vorüber und somit auch die unvermeidlichen Verwandtenbesuche. Dabei ist mir wieder schmerzlich aufgefallen:

Nach dem Zusammentreffen und dem Austausch allgemeiner Plattheiten über das Essen und das Wetter finden sich sehr bald Gruppen zusammen. Die Frauen stecken eifrig die Köpfe zusammen und klatschen über den Rest der Verwandschaft. Wohlgemerkt, NICHT bösartig, aber es wird genau beredet, wer mit wem was tut, wer wem was gesagt hat. Da wird getuschelt und jede ist eifrig darauf bedacht, bloß kein Wort zu versäumen und möglichst den eigenen Beitrag zu plazieren. - Es gackert lautstark im Hühnerhof. (Typisches Weibchenverhalten)

Die Männer lehnen sich cool zurück und schildern belanglose Begebenheiten, immer darauf bedacht, bei der Schilderung möglichst in gutem Licht dazustehen und nicht zu viel Interesse am Thema des anderen zu zeigen. - Die Pfauen schlagen Rad und beäugen kritisch das Rad des Konkurrenten. (Typisches Männchenverhalten)

:D

Auf meine abschließende Frage, welche konkreten Neuigkeiten, welches Wissen oder welche Erkenntnisse jemand gewonnen hätte, ernte ich nur die stumme Antwort :confused: :confused:

Jetzt werde ich stachelig:

Warum sind dem Menschen, der sich als VERNUNFT-Wesen begreift, im INFORMATIONS-Zeitalter diese althergebrachten Verhaltungsweisen und sozialen Gebräuche noch so wichtig? Ist es heute wirklich noch notwendig, sich auf diese Weise jedes Mal aufs Neue das "Wir-Gefühl" zu bestätigen?

Ich bin gespannt auf Eure Meinung!

Gruß

Konfuzi
 
Werbung:
Original geschrieben von Konfuzi
Warum sind dem Menschen, der sich als VERNUNFT-Wesen begreift, im INFORMATIONS-Zeitalter diese althergebrachten Verhaltungsweisen und sozialen Gebräuche noch so wichtig? Ist es heute wirklich noch notwendig, sich auf diese Weise jedes Mal aufs Neue das "Wir-Gefühl" zu bestätigen?
Weil geronnenes Kulturverhalten (Tradition) durch den weitgehend unbewussten Teil des Überichs gesteuert wird, denke ich. Nicht dass dieses Verhalten unveränderbar ist. Geistige Reflektion steuert.

Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr!
 
Zu einem Teil ist das Sozialverhalten von der eigenen Intelligenz und vom eigenen Bewusstsein abhängig, d.h. Deine Theorie gilt mal nicht uneingeschränkt, zum Großteil sind wir aber immer noch diese Höhlenmenschen :)
Und es ist ja nichts schlechtes...
 
@Konfuzi

Warum sind dem Menschen, der sich als VERNUNFT-Wesen begreift, im INFORMATIONS-Zeitalter diese althergebrachten Verhaltungsweisen und sozialen Gebräuche noch so wichtig? Ist es heute wirklich noch notwendig, sich auf diese Weise jedes Mal aufs Neue das "Wir-Gefühl" zu bestätigen?

Vielleicht ist der Mensch eben doch nur ein Säugetier:p...
 
Original geschrieben von Nina.
Warum sind dem Menschen, der sich als VERNUNFT-Wesen begreift, im INFORMATIONS-Zeitalter diese althergebrachten Verhaltungsweisen und sozialen Gebräuche noch so wichtig?

Der Unterschied zwischen dem als was man sich sieht und dem was man tatsächlich ist hat schon so manchen verwirrt :D
 
@Walter

Warum sind dem Menschen, der sich als VERNUNFT-Wesen begreift, im INFORMATIONS-Zeitalter diese althergebrachten Verhaltungsweisen und sozialen Gebräuche noch so wichtig? Ist es heute wirklich noch notwendig, sich auf diese Weise jedes Mal aufs Neue das "Wir-Gefühl" zu bestätigen?
(Text von Konfuzi)

sorry, aber die Fragen sind von Konfuzi, ich hatte leider vergessen es zu erwähnen, als ich ihm geantwortet habe!


Der Unterschied zwischen dem als was man sich sieht und dem was man tatsächlich ist hat schon so manchen verwirrt
(Dein Text)
o, warum fühle ich mich denn jetzt angesprochen:p :) ?:D
 
@ konfuzi

ich denke du hast auf deine frage schon teilweise eine antwort gegeben, als du sagtest "unvermeidliche verwandtenbesuche".
dieses "höhlenmenschartige" verhalten liegt zwar noch in uns, aber nur noch in bestimmten situationen. nur weil sie deine verwandten sind, heißt das noch lange nicht, dass es deine freunde seien müssen, bzw. dass du sie genau kennen musst.
und die zwei arten die du beschrieben, wie sich menschen verhalten -im übrigen beide vertauschbar, wie ich denke- dienen eigentlichen nur dem selben ziel: distanzierung, bzw. distanzierte annäherung. d.h. jeder will/muss mit jedem reden, will aber selbstverständlich nicht seine eigenen schwächen zu geben, denn der andere könnte ja "feind" sein. daraus ergeben sich die zwei verhaltensmöglichkeiten:
1. tratsch über andere
2. sich selbst im besten rampenlicht darstellen

wenn man sich unter freunden befindet, ist es nicht zwingend solche verhaltensregeln feststellen zu müssen, denn man hat zuviel zusammen erlebt, um den anderen als feind, oder als unfehlbar einschätzen zu müssen.
in der fremde bleibt der vernunftmensch ein höhlenmensch.
aber das sind bloß meine beobachtungen und meine meinung.
nguyen
 
Re: @ konfuzi

Original geschrieben von Nguyen
wenn man sich unter freunden befindet, ist es nicht zwingend solche verhaltensregeln feststellen zu müssen, denn man hat zuviel zusammen erlebt, um den anderen als feind, oder als unfehlbar einschätzen zu müssen.
in der fremde bleibt der vernunftmensch ein höhlenmensch.

Da ist sicher viel dran. Ich würde das aber mal so formulieren: "bei Menschen wo wir uns wohl fühlen". Du kannst Dich z.B. bei Deinen Eltern befinden, aber wenn Dein Verhältnis zu Ihnen gestört ist hilft Dir auch nicht dass Du nicht in der Fremde bist.
 
Werbung:
Zurück
Oben